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Geekom A7 Mini-PC im Test – Ein Mac Mini mit Windows?

Getestet von Korbinian am
Vorteile
  • modernes und kompaktes Design
  • gehobene Verarbeitung
  • leistungsstarke CPU
  • vielseitige Portauswahl inkl. USB 4.0
  • große und schnelle SSD
  • geringer Energieverbrauch
  • leise und wirkungsvolle Kühlung
Nachteile
  • vergleichsweise teuer
  • 5GHz-Verbindung out of the Box langsam
  • keine leeren Steckplätze für Speicherupgrades
  • Grafikleistung ist ein Flaschenhals
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Nach seiner Vorstellung auf der CES im Januar 2024 darf sich der Geekom A7 nun in einem ausführlichen Test beweisen. Der Hersteller bleibt seiner bisherigen Preisstrategie treu, somit ist der Mini-PC konfigurationsabhängig mit einer UVP von 750 oder 900 € sicher kein Schnäppchen. Geboten bekommt man hierfür ein Gerät in kleinem Formfaktor, welches dank AMDs aktuellen Notebook-Prozessoren ordentlich Leistung unter der Haube hat. Auf dem Papier präsentiert Geekom den A7 deshalb als soliden Allrounder, dessen Einsatzzweck auch über die bloße Nutzung als Office-PC hinausgehen kann. Ob das Gerät dieser Rolle gerecht wird und was Käufer abseits ordentlicher Leistungsparameter vom A7 erwarten können, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Design, Verarbeitung und Upgrademöglichkeiten

Auf den ersten Blick ist ersichtlich, dass Geekom mit seiner althergebrachten Design-Linie bricht und statt Zweckmäßigkeit jetzt auf schlichte Eleganz umschwenkt. Dabei hat man sich an Apples Mac Mini orientiert, was dem A7 unverkennbar zugutekommt. Das silberne Aluminiumgehäuse wirkt wie aus einem Guss und lediglich bei der Unterseite des Mini-PCs setzt Geekom auf schwarzes Plastik. Im Gegensatz zu früheren Modellen wurden die Ecken stärker abgerundet, wodurch der A7 nicht mehr ganz so kubisch und um einiges edler wirkt. Hierzu tragen auch die geringen Abmessungen von 112,4 x 112,4 x 37 Millimeter bei. Demgegenüber überrascht das Gewicht von 418 Gramm und verleiht dem A7 eine gewisse Wertigkeit, wie es oft bei Armbanduhren der Fall ist. Bei der Verarbeitung des Gehäuses setzt sich dieser Eindruck fort. Das Aluminium zeigt sich gegenüber Druck und Verwindungen unempfindlich und minimale Spaltmaße sowie sauber entgratete Kanten zeugen von hochwertigen Fertigungsverfahren.

Die vier Standfüße an der Unterseite des Mini-PCs klemmen lediglich in den vorgesehenen Aussparungen im Gehäuse und lassen sich mit leichtem Krafteinsatz herausziehen. Darunter befinden sich Kreuzschlitzschrauben, die gelöst werden können, um Zugriff auf das Innere des Geekom A7 zu erhalten. Der dort befindliche Steckplatz für die M.2 2280 SSD und die zwei RAM-Slots sind bereits belegt. Zur Aufrüstung des Arbeits- oder Flash-Speichers muss also eine bestehende Komponente ausgetauscht werden. Unterstützt wird dabei PCIe 4.0 Standard mit maximal 2TB Festspeicher (unter SATA III nur 1TB) und bis zu 64GB RAM.

Lieferumfang des Geekom A7

Der Packungsinhalt des Geekom A7 kann hinsichtlich des Lieferumfangs von Mini-PCs schon fast als Standard bezeichnet werden. Neben dem Gerät befinden sich ein 2,85 Meter langes Netzteil mit Hohlstecker, ein 1 Meter langes HDMI 2.0 Kabel, eine Garantiekarte und die typische Schnellstart-Anleitung im Karton. Ein Aufsatz zur Befestigung an einer VESA-Halterung ist nicht beigelegt, diese Möglichkeit ist mit dem A7 also nicht gegeben.

Zusammenfassend überzeugt der Geekom A7 mit einer hochwertigen Verarbeitung und einem Design, das sich mühelos in das heutige Bild eines modernen Arbeitsplatzes einfügt. Hinsichtlich der Erweiterungsmöglichkeiten und dem mitgelieferten Zubehör erwarten uns keine Besonderheiten. 

Konnektivität und Kommunikation

Geekom stattet seine Mini-PCs seit jeher mit einer Vielzahl an Anschlüssen aus und weicht auch beim A7 nicht von dieser Manier ab. Den meisten Ansprüchen bezüglich gleichzeitig verbundener Peripheriegeräte wird der Rechner sicher gerecht. Eine Bildausgabe unterstützt der Mini-PC dabei über vier Bildschirme mit bis zu 4K/60FPS. Über einen Monitor sind sogar 8K/60FPS möglich. Insgesamt sind die folgenden Schnittstellen im A7 verbaut:

Hinten: 

  • 1 x USB-A 3.1
  • 1 x USB-A 2.0
  • 1 x USB-C 3.1 mit Power Delivery
  • 1 x USB-C 4.0 mit Power Delivery und DisplayPort 2.0 Alt Mode
  • 1 x LAN-Anschluss mit 2,5GB/s
  • 2 x HDMI 2.0
  • 1 x DC-In Stromanschluss

Vorne: 

  • 1 x USB-A 3.1 mit Power Delivery
  • 1 x USB-A 3.1
  • 1 x 3,5mm AUX-Anschluss (Audio und Mikrofon)

Linker Hand befindet sich zudem der für Geekoms Geräte so typische SD-Kartenleser. Im betrieblichen Umfeld ist der fehlende Anschluss für Kensington-Locks sicher relevant. Geekoms Angaben zu den Ports wurden per Test der Übertragungsraten verifiziert. Zwar reicht mein Speichermedium nicht für die 5GB/s, die der USB-C 4.0 Anschluss theoretisch unterstützt, die Hardware-ID bestätigt den USB-Standard jedoch. Die übrigen Ergebnisse sind stimmig, wie den folgenden Bildausschnitten entnommen werden kann:

Drahtlos unterstützt der A7 die Verbindung in Netzwerke bis zum WiFi 6 Standard. Die Bandbreite über das 2.4 GHz-Netzwerk liegt dabei mit 33 MBit/s im gehobenen Durchschnitt. Etwas ratlos lässt anfangs die Geschwindigkeit im 5GHz-Netz zurück. Diese bleibt mit den vorinstallierten Treibern auf einem ähnlichen Niveau, während ein WLAN-Adapter und ein Referenzrechner die 100 MBit/s voll ausreizen. Abhilfe leistet hier das durchsuchen des Webs nach den richtigen Treibern für die verbaute Mediatek MT7921 Netzwerkkarte. Nach einigen vorausgegangenen Installationen mit durchwachsenen Ergebnissen können wir euch den Treiber aus dem Forum von Republic Of Gamers ans Herz legen. Mit anderen Geräten koppelt sich der Mini-PC über Bluetooth 5.2. Die Verbindungen blieben dabei über den gesamten Testzeitraum stabil und Aussetzer und Abbrüche traten nicht auf.

Hinsichtlich seiner Schnittstellen lässt sich der Geekom A7 als regelrechtes Multitalent bezeichnen. Nur wenige Mini-PCs verfügen über eine derart breite Auswahl an Ports. Aktuelle WLAN- und Bluetooth-Standards komplettieren das positive Gesamtbild. Zumindest bei unserem Gerät enttäuscht allerdings die Leistung im 5GHz-Netz. 

Leistung des Geekom A7

Das Rechenzentrum unseres Testgeräts ist der AMD Ryzen 9 7940HS. Die CPU wird mit 4nm-Technologie gefertigt und verfügt über 8 Kerne mit 16 Threads und 4GHz Basistakt. Im Turbomodus mit einem Kern werden bis zu 5,2GHz erreicht. Diese Konfiguration qualifiziert den A7 auch für Aufgaben, die über schnöde Office-Nutzung und Medienkonsum hinausgehen. Bildbearbeitung und ältere PC-Spiele stemmt der Mini-PC mühelos. Von der Leistung dedizierter Grafikkarten ist die integrierte AMD Radeon 780M Grafik mit 12 GPU-Kernen und 2800MHz Maximaltakt allerdings weit entfernt. Im Normalbetrieb ist die Kühlung zwar aktiv, aber mit 33 bis 36 dB(A) kaum wahrnehmbar. Unter Last und in den Benchmarks wurden im Test maximal 41 dB(A) gemessen. Das Lüftergeräusch ist dann zwar eindeutig hörbar, bleibt jedoch so konstant, dass man es schnell ausblendet. Die Wärmeabfuhr ist dabei so effektiv, dass der Ryzen 9 sein Potenzial in den Benchmarks voll ausspielen kann. 

Geekbench Single
Geekbench Multi
3DMark Timespy

Beim verbauten Datenträger handelt es sich um eine Marken-SSD von ASUS. Kein Wunder also, dass das 2TB große Speichermedium rasend schnelle 4913 MB/s Lese- und 4713 MB/s Schreibrate im Crystaldisk Mark erreicht. Installationen und das Kopieren großer Datenmengen gehen in der Praxis in Windeseile von der Hand und auch Windows startet innerhalb weniger Sekunden. Der Arbeitsspeicher misst insgesamt 32GB und setzt sich aus zwei 16GB messenden DDR5-Riegeln mit 5600MHz zusammen, die im Dual-Channel-Modus arbeiten. Maximal unterstützt der Geekom A7 64GB RAM. Neben der Version in unserem Testbericht ist der Mini-PC ebenfalls mit 1TB/32GB Speicher und Ryzen 7-7840 HS erhältlich.

SSD Benchmark (read) Einheit: MB/s
SSD Benchmark (write) Einheit: MB/s

System des Geekom A7

Nach dem ersten Einschalten begrüßt uns der Einrichtung von Windows 11 Pro. Dieses ist selbstverständlich lizenziert und der Schlüssel im BIOS hinterlegt, was eine problemlose Neuinstallation ermöglicht. Zum derzeitigen Stand sind allerdings die Treiber bisher nicht auf Geekoms Website veröffentlicht. Erfahrungsgemäß sollten diese allerdings bald zum Download verfügbar sein. Bis dahin sollten sicherheitshalber die Treiber vor dem Zurücksetzen gesichert werden.

 

Im Hinblick auf die Leistung muss ich als Tester meinen sprichwörtlichen Hut vor Geekom ziehen. Es ist beachtlich, dass die potente Hardware in diesem kleinen Gehäuse so wirkungsvoll und gleichzeitig leise gekühlt wird. Im Ergebnis liefert der verbaute AMD Ryzen 9 7940 eine überdurchschnittliche Leistung ab.

Leistungsaufnahme

Die Leistung des mitgelieferten 120W-Netzteils reizt der Geekom A7 bei Weitem nicht aus und entpuppt sich damit als überaus sparsam. Im Leerlauf und bei moderater Nutzung wie Browsing mit wenigen offenen Tabs verbraucht der Mini-PC selten über 10 Watt. Das Abspielen eines  4K-Videos erhöht den Energiekonsum des Rechners nur marginal auf etwa 17 Watt. Wird die Grafikkarte etwa mit älteren Spielen belastet, schnellt der Wert auf 50 bis 60 Watt in die Höhe. Den Spitzenwert von 74 Watt erreichte der A7 lediglich in Benchmarks wie Super Position und Timespy.

Testergebnis

Getestet von
Korbinian

Geekoms Mini-PCs glänzen seit jeher nicht gerade durch ein außerordentliches Preis-/Leistungs-Verhältnis. Vielmehr versucht man, seinen Platz auf dem umkämpften Markt mit einer anderen Strategie zu festigen. Im Falle des A7 zielt man eindeutig auf Kunden mit hohen Ansprüchen an Design, Schnittstellen, Systemleistung und Speicherplatz. Oder, um den Kreis zum Titel des Artikels zu schließen, an diejenigen, die sich einen Mini-PC im Stil von Apples Mac Mini wünschen, aber auf die Produktivitätsanwendungen von Microsoft nicht verzichten wollen. Außenstehende dieses Interessenkreises dürfte wohl stören, dass der starken Ryzen CPU keine dedizierte Grafikkarte zur Seite steht. Für die Arbeit mit aufwendigen Grafiken, Videos und 3D-Zeichnungen eignet sich der Geekom A7 deshalb nur bedingt. Dass das im Preisbereich des Mini-PCs auch anders geht, zeigt unter anderem der Minisforum HX77G (zum Test).

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Uncut
Gast
Uncut (@guest_106089)
8 Monate her

Schade das noch keiner auf die Idee gekommen ist einmal einen dieser Mini Pc´s mit einer RTX 4060M auszustatten. Am Preis kann es nicht liegen, den Laptops mit eben dieser RTX 4060 gibt es ab 799€ und da ist auch noch ein Display und Akku mit verbaut.

Ali
Gast
Ali (@guest_106076)
8 Monate her

Interessant wäre das Teil ja als Hackintosh, aber soweit ich weiß, lassen sich AMD CPUs nur wirklich hackintoshen, wenn man eine extra Grafikkarte nutzt, also in Desktops.
Bei iGPU soll das wohl nicht so einfach sein, selbst bei “passender” wie der Radeon 780M.
Vllt kann ja mal ein Experte was dazu sagen.

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