Beamer
Ein Beamer ist schon ein feines Luxusgerät. Im Gegensatz zu einem klassischen Fernseher bieten Projektoren schließlich ein deutlich größeres Bild und sorgen so für Heimkino-Feeling in den eigenen vier Wänden. Im Folgenden erklären wir Euch, worauf es beim Kauf eines Beamers ankommt. Zudem findet Ihr aktuelle Tests zu günstigen Beamern aus China.
XGIMI MoGo 3 Pro im Test – innovativer, kompakter DLP-Projektor
XGIMI @ IFA 2024: Aura 2 Heimkino-Beamer & tragbarer MoGo 3 Pro vorgestellt
Dangbei N2 im Test – kompakter, flexibler Beamer mit Ständer
Der hartumkämpfte Markt für Beamer hat in den letzten Jahren nämlich zu einem starken Preisfall geführt. Sowohl im High-End Bereich als auch bei günstigen Beamern gibt es viele gute Produkte aus China. Inzwischen kann man gute Projektoren schon für wenige hundert Euro erwerben. So kommt es, dass in den letzten Jahren immer mehr Nutzer zu einem Videoprojektor statt einem klassischen TV gegriffen haben. Doch was zeichnet einen guten Beamer eigentlich aus? Hier kommt es auf verschiedene Kriterien an: Lichtstärke (Lumen), Kontrastverhältnis, Auflösung (HD, Full-HD oder 4K), maximale Projektionsfläche, System (z.B. Android-TV) und Betriebslautstärke, um nur einige davon zu nennen.
Auflösung
Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Beamer in der Auflösung. Günstige Beamer haben normalerweise HD-Auflösung oder sogar nur SD-Auflösung, teurere Beamer haben Full-HD Auflösung und Premium Projektoren jenseits der 1000€ haben sogar 4K Auflösung. Weil die Auflösung für viele Nutzer das Hauptkriterium bei der Auswahl des Gerätes ist, versuchen viele Hersteller den Käufer hinters Licht zu führen. Der Trick ist dabei immer derselbe. Statt der nativen Auflösung wird einfach die höchstmögliche Wiedergabe-Möglichkeit angegeben. Das ist in etwa so, als würde man einen Laptop mit 4K-Auflösung bewerben, nur weil das Gerät dazu in der Lage ist, 4K-Videos abzuspielen. Auf dem Display (=der Leinwand) werden aber natürlich nur so viele Bildpunkte dargestellt, wie die native Displayauflösung eben hergibt. Gerade bei günstigeren Beamern sollte man daher nach der nativen Displayauflösung suchen und nicht auf Werbetricks wie „4K ready“ oder „Support Full-HD“ hereinfallen.
Wie hoch soll die Auflösung denn sein?
Prinzipiell kann man mit einem HD-Beamer bereits ein sehr großes Bild an die Wand zaubern. Wenn man auf normalem Abstand auf der Couch sitzt, ist die Projektion auch mit 2-3 Meter Diagonale durchaus brauchbar zum Anschauen eines Fußballspiels. Bei Full-HD Beamern ist die Projektion auf dieser Größe natürlich deutlich schärfer und lebendiger. Hier kann man zudem ohne Probleme eine Projektionsfläche von 150 Zoll erreichen. Bei 4K Beamern ist natürlich noch einmal deutlich mehr Spielraum, sodass hier die Größe der Hauswand schon eher der limitierende Faktor ist.
Lumen & ANSI Lumen
Neben der Auflösung ist die Lichtstärke der mitunter wichtigste Faktor für einen Beamer. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, da die jeweilige Bestimmung der Lumenstärke vom Hersteller selbst durchgeführt wird und es keine einheitlichen Messkriterien gibt. So kommt es zum Beispiel, dass der WEMAX Pro mit 1688 ANSI Lumen beworben wird und der Xiaomi Full-HD Beamer mit 1500 ANSI Lumen – Es handelt sich jedoch um die gleiche Hardware und in der Praxis ist kein Unterschied in der Leuchtkraft feststellbar.
Die Lichtstärke in Lumen gibt an, wie viel Licht ein Beamer auf eine Fläche projizieren kann. Je heller das Umgebungslicht ist, desto mehr Lumen sind notwendig, um das Bild gut erkennen zu können. Bei Beamern wird die Lichtstärke mitunter auch noch im veralteten Standard „ANSI Lumen“ angegeben. Die Messung der ANSI-Methode unterscheidet sich nochmals von der in Lumen und ist somit nicht direkt vergleichbar. Je nach Verwendungszweck, bzw. -ort sollte der Beamer eurer Wahl folgenden Lumenwerte aufweisen, wobei dies wie gesagt nur Richtungswerte sind:
2000 Lumen = Für die Nutzung in einem dunklen Keller
2500 Lumen = Für das Wohnzimmer geeigent
4000 Lumen = Für Präsentationen in Konferenzräumen
6000 Lumen = Für Public Viewing auch bei Tageslicht
Auch die Leinwand ist hier von entscheidender Bedeutung.
Lautstärke in Dezibel
Je nachdem, ob man den Beamer zum gemütlichen Filmschauen auf der Couch oder zum Fußball-Live Event mit Freunden anschafft, sollte man auf die Lautstärke achten. Da ein Beamer aktiv gekühlt werden muss, entstehen durch den Lüfter Geräusche. Bei einer Lautstärke von 20 Dezibel ist der Beamer fast nicht hörbar, bei 50 Dezibel entsteht aber schon eine ordentliche Geräuschkulisse.
Anschlüsse & System
Hier gilt: Je mehr, desto besser. Alte Beamer haben oft noch einen VGA-Anschluss. Für aktuelle Wiedergabegeräte wie Laptops oder DVD-Player ist VGA aber quasi irrelevant. Anders sieht es jedoch mit HDMI aus. Dieser Standard sollte bei jedem Beamer vorhanden sein. Einige Beamer bieten darüber hinaus noch DisplayPort. Ansonsten sollte es natürlich USB geben, um eine Festplatte oder einen USB Stick (oder Chromecast / FireTV) an den Beamer anschließen zu können. An drahtlosen Standards ist auch Wifi fürs Streaming und Bluetooth zum Verbinden von Maus und Tastatur oder einer Fernbedienung wichtig. Auch dies ist aber bei so gut wie allen aktuellen Modellen vorhanden.
Ein Punkt, der häufig unterschätzt wird, ist aber das System. Die Crème de la Crème lautet hier: Android TV. Das TV System von Google ist auf einigen Projektoren von Werk aus installiert und bietet den größten Komfort bei der Bedienung, die maximale Unterstützung von Streaming-Anbietern und Android TV-Apps sowie oftmals sogar eine Chromecast oder sogar Chromecast Ultra Funktion. Wer kein Android-TV System auf seinem Beamer hat, fährt in der Regel immer noch besser, wenn das System wenigstens auf Android basiert. Dies ermöglicht es, Apps von Streaming-Anbietern oder z.B. den VLC Player auf den Beamer zu installieren. Auch das Einlesen von externen Datenträgern ist mit Android reibungsloser. Die schlechteste Möglichkeit hingegen ist ein komplett unabhängig vom Hersteller programmiertes System. So etwas findet man zumeist nur bei günstigeren Geräten und natürlich kann man hier nicht viel mehr erwarten, als ein paar Video-Dateien zu öffnen und das Bild einzustellen.
Tragbare Beamer mit Akku
Diese Unterkategorie von Beamern erfreut sich in letzter Zeit einer immer größeren Beleibtheit. Es geht um kompakte Beamer, die mit einem Akku auch kabellos betrieben werden können. Hier hatten wir beispielsweise gute Geräte von XGIMI und Xiaomi im Test. Je nach Modell bekommt man hier eine Akkulaufzeit von etwa zwei Stunden. Natürlich lassen sich auch sämtliche Geräte stationär an einem Netzteil benutzen.
Im Folgenden findet Ihr die aktuellen Beamer im Test.