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Der hier getestete AD15 Mini-PC ist mit einem AceMagic Schriftzug versehen, aber alternativ auch als Acemagician erhältlich. Theoretisch wäre auch der Markenname NIPOGI oder Blackview denkbar. Denn alle diese Firmen greifen auf OEM-Hardware zurück. Das ist absolut nichts Negatives und ihr sollten den AceMagic AD15 Mini-PC einfach mit dem Markennamen kaufen, wo er aktuell am günstigsten ist. Natürlich muss man auch auf die weitere Hardware achten. Ich kann natürlich nicht sagen, ob andere Marken andere Festplatten oder RAM verbauen und auch unterschiedliche Prozessoren sind möglich. Im Test haben wir den AceMagic AD15 mit 16 + 512GB Speicher und eine Intel i7 11800H Prozessor, der aktuell für um die 400€ bei Amazon verkauft wird.
Wir haben bereits drei weitere Mini-PCs von dem hier zugrundeliegenden OEM Hersteller im Test. Begeistern konnte mich der Blackview Mini-PC (Zum Test) und der Chatreey AMR5 (Zum Test). Wenig überzeugend kam hingegen der CK-10C (zum Test) daher. In diesem Test schauen wir uns nun jedenfalls den AD15 Mini-PC mit AceMagic Schriftzug ganz genau an!
Design und Verarbeitung
Mini-PCs sehen sich meist zum Verwechseln ähnlich und in der Szene hat sich das Quader-Design durchgesetzt. Der für den AceMagic AD15 zuständige OEM Hersteller hat hingegen ein aufrechtes Gehäuse mit Abmessungen von 183 x 150x 75 Millimeter und einem Gewicht von 762 Gramm für den Mini-PC vorgesehen. Ein solches Gehäuse kennen wir mit zusätzlichen LED-Elementen auch schon vom AMR5. Das Gehäuse wirkt grundsätzlich recht billig und der Druck auf den Powerbutton nicht hochwertig. Die Anschlüsse sind aber sauber ausgefräst und der Mini-PC steht sicher auf dem Tisch.
Probleme bei der Verarbeitung sieht man offensichtlich am orangenen Designelement vorn, das ist nicht mal richtig abgeschnitten worden. Auch der Schriftzu “ACEMAGIC” wirkt nicht gerade hochwertig, hier wird vom OEM Hersteller einfach der gewünschte Name angebracht. Ansonsten besteht das Gehäuse aus viel Kunststoff, hat aber auch so seine Vorteile. Nach zwei Schrauben kann man RAM und 2280 SSD tauschen oder den Speicher mit einer 2,5 Zoll SSD erweitern. Dafür muss nur das Seitenteil abmontiert werden. Grundsätzlich ist der AceMagic AD15 ein etwas größerer und schwerer Vertreter seiner Zunft.
Erweiterbarkeit des AceMagic AD15
Upgraden kann man problemlos mit neuem SO-DIMM RAM und einer neuen 2280 NVMe SSD. Erweiterbar ist hingegen der Speicher nur durch eine 2,5 Zoll SSD. Auf alle Slots erhält man binnen wenigen Sekunden nach dem Lösen von 3 Schrauben Zugriff. Die WLAN-Karte oder der Rest des Mini-PC sind hingegen nicht ohne Weiteres zugänglich.
Lieferumfang
Für einen Mini-PC würde ich hier von spartanischem Lieferumfang sprechen. Immerhin hat es ein 80 Zentimeter langes HDMI 2.0 Kabel in den Lieferumfang geschafft. Ansonsten ist ein zweigeteiltes Netzteil mit einer Länger von insgesamt 3 Meter (1,30 Netzteil + 1,20 Mickey-Maus-Kaltgerätekabel) mit im Paket und eine Anleitung liegt auch bei.
Anschlüsse und Konnektivität des AceMagic AD15
Der Power-Button des Mini-PCs befindet sich auf der Oberseite und ist mit einer dezenten weißen LED unterlegt. Mit dem USB-C-Anschluss vorn und zwei HDMI 2.0 Anschlüssen hinten, können theoretisch drei Displays mit 4K und 60Hz am AceMagic AD15 betrieben werden. Für die Nutzung des USB-C-Anschluss ist natürlich ein entsprechender HUB notwendig. Die weiteren Anschlüsse jetzt im Detail:
Vorn:
- Powerbutton
- 1 x USB-C 3.1 Anschluss mit Display-Out
- 2 x USB-A 3.1 Anschluss
- 3,5mm Aux-Anschluss (Lautsprecher & Mikrofon)
Hinten:
- GBit-LAN-Anschluss
- 2 x USB-A 3.1 Anschluss
- 2 x HDMI 2.0 Anschluss
- Stromanschluss (DC-In)
Die Geschwindigkeit der Anschlüsse habe ich durchgemessen. AceMagic gibt die USB-A Anschlüsse als 3.0 an, aber es handelt sich hierbei laut Messung sogar um 3.1 Anschlüsse und davon sind gleich 4 Stück vorhanden. Der USB-C-Anschluss könnte auch schneller sein, da fehlt mir zum Test leider die entsprechende Hardware.
Mit den Geschwindigkeiten sollte niemand ein Problem haben.
WLAN und Bluetooth
An dieser Stelle kann ich euch zumindest WiFi 6 bestätigen, denn die Verbindung zu meinem Netzwerk klappte problemlos und 10 Meter und 2 Wände entfernten kamen noch ordentliche 108 MBit/s beim Mini-PC an. Meine Gigabit-Leitung voll ausnutzen, kann der Mini-PC dann erst mit einem Kabel. Der WLAN-Empfang war jedenfalls stabil und konstant, ohne Einschränkungen in der Praxis. Bluetooth funktionierte im Test mit verbundenen Kopfhörern gut, aber ob das jetzt wirklich 5.2 ist, kann ich euch nicht sagen.
Leistung des AceMagic AD15
Beim Prozessor setzt AceMagic auf einen über 2 Jahren alten Intel Core i7-11800H. Damals war dieser Chipsatz für leistungsstarke Workstations geeignet und der Achtkern-Prozessor wird im 10nm SuperFin Prozess gefertigt. Das ist Intel-Deutsch für eine denkbar ungünstige 10nm Fertigung, die TSMC oder Samsung schon damals deutlich besser hinbekommen haben. Dennoch hielt sich nicht zuletzt aufgrund der guten Kühlung eine Hitzeproblematik in Grenzen und mit maximal 43 dB(A) ist der AceMagic AD15 unter Vollast nicht unangenehm laut und drosselt die Leistung auch bei 80°C CPU Temperatur nicht. Für grafische Aufgaben steht eine integrierte Intel UHD Grafik integriert und die ist im Vergleich zu aktuellen AMD Chipsätzen schon sehr schwach. Wer diesem Mini-PC zum Zocken von Emulatoren im Sinn hatte, sollte zu einem der zahlreichen Konkurrenten ausweichen. Die Prozessorleistung ist aber auch 2023 auf guten Niveau für einen 400€ Mini-PC und der AceMagic AD15 rennt ohne Ruckeln oder Verzögerungen durchs System.
Geekbench SingleFür die gute Performance beim Arbeiten sorgt auch der schnelle SSD Speicher. Verbaut ist bei unserer Konfiguration eine CYX S1000 NVMe SSD, die solide Lese/Schreibraten von 3452/2702 MB/s liefert. 16GB Lexar DDR4 RAM mit 3200MHz laufen im Dual-Channel Betrieb und bietet genügend Ressourcen für schnelles und umfangreiches Multitasking.
SSD Benchmark (read) Einheit: MB/sIn der Praxis liefert der AceMagic AD15 bei dem Prozessor und Speichergeschwindigkeit voll ab und ist in Betrieb kaum ins Stocken zu bringen. Für grafisch anspruchsvolle Aufgaben solltet ihr euch hingegen bei der Konkurrenz umschauen, denn das ist bei diesem älteren Prozessor durchaus ein Problem.
Lüftersteuerung und Geräuschkulisse
Sehr zufrieden bin ich mit der Lüftersteuerung und der daraus resultierenden Geräuschkulisse. Das recht große und aufgestellte Gehäuse spielt hier vermutlich auch eine Rolle. Im eingeschalteten Zustand und ohne laufende Aufgaben ist der AceMagic AD15 mit 36-38 dB(A) in normaler Umgebung nicht wahrnehmbar. Beim Abspielen eines 4K Videos und vielen Tabs im Browser erhöht sich der Lüfter auf etwas 40-41 dB(A) und ist damit hörbar. Erst unter Vollast (etwa bei Benchmarks) erreicht der Lüfter mit 43 db(A) sein Maximum und die CPU Temperatur liegt dann bei 80-85°C.
System und BIOS des AceMagic AD15 Mini-PC
Ein aktiviertes und vollumfängliche Windows 11 Pro gehört zum guten Ton sämtlicher Mini-PCs aus China. Der AceMagic AD15 hat natürlich auch einen aktivierten und funktionsfähigen TPM 2.0 Sicherheitschip an Bord. Nach der Einrichtung müssen lediglich einige Updates installiert werden, was je nach Internetgeschwindigkeit 1-2 Stunden dauert. Dann habt ihr ein aktuelles und sicheres Windows 11 Pro System.
Weiterer Vorteil des AD15 ist das frei zugängliche und umfangreiche BIOS. Ich habe es euch wie immer abgefilmt und ihr könnt euch hier alle verfügbaren Einstellungen anschauen:
Stromverbrauch
Mini-PCs bieten im Verhältnis zu normalen Tower-PCs oder Notebooks richtig viel Leistung bei geringem Stromverbrauch. Das ist auch mit einem älteren und nicht gerade stromsparend gefertigten Intel Chipsatz des AceMagic AD15 der Fall. Im Idle verbraucht der kompakte PC 10-15 Watt. Bei einem 4K Video sind es 30-35 Watt und maximal habe ich 100 Watt auf der Anzeige gesehen, wobei das Netzteil mit 130 Watt Leistung auch Luft für das Laden von Geräten oder eine zusätzlich 2,5 Zoll SSD lässt. Im Durchschnitt waren es unter Vollast 75-80 Watt. Wie immer habe ich 5 Stunden am PC gearbeitet und auch diesen Testbericht damit verfasst. Am Ende standen 112 Wh auf dem Messgerät und damit gerade mal ein Verbrauch von 22,4 Watt die Stunde.
Testergebnis
Der AceMagic AD15 kann im Test insbesondere mit dem speziellen Design und seinem vergleichsweise ruhigen Lüftern punkten. Wenn grafische Aufgaben nicht auf eurer Prioritätenliste stehen, dann bekommt ihr hier einen sehr leistungsstarken Office-PC mit vielen modernen Anschlüssen. Auch der Speicher ist schnell und gut bemessen, zumindest in unserer 16 + 512GB Version. Dass der Speicher mit einer 2,5 Zoll SSD einfach erweitert werden kann und das aktivierte Windows 11 Pro System sind weitere Pluspunkte. Bei einem Preis von 300-350€ würde der AD15 Mini-PC locker als Preis-Leistungs-Tipp durchgehen. Bei aktuell eher 400-450€ je nach Markennamen kann der Computer in unserer 400€ Mini-PC Bestenliste zwar mithalten, aber nicht positiv herausstechen.
Bei Amazon ist der PC aktuell mit einem Mondpreis gelistet. Mit dem Code “AHCDG4D4” und dem 50% Gutschein auf der Amazon Produktseite landet ihr allerdings bei fairen 369€. Mehr als 450€ solltet ihr in keinem Fall für diesen Mini-Computer bezahlen!
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