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Motorola Edge & Motorola Edge Plus – der unerwartete Angriff des Underdogs

Hattet ihr Motorola noch auf dem Schirm? Ich ehrlich gesagt nicht wirklich, zuletzt ist die von Lenovo geführte Marke nicht unbedingt mit interessanten Smartphones aufgefallen. Im April 2019 hatten wir das Moto G7 Plus getestet, das solide abgeschnitten hat in der hart umkämpften Mittelklasse, aber auch nicht besonders aufgefallen ist. Der Nachfolger wurde bereits Ende 2019 veröffentlicht und hört auf den Namen Moto G8 Plus. Dort wurde der Snapdragon 665 von Qualcomm eingesetzt, wodurch sich das Modell einer sehr breiten Konkurrenz stellen musste.

Mit dem Motorola Edge und dem Motorola Edge Plus wagt sich die Marke wieder in den Oberklasse-Markt. Damit konkurriert das Plus-Modell mit Flaggschiff-Smartphones wie dem Xiaomi Mi 10 ProOnePlus 8 Pro und Huawei P40 Pro. Das reguläre Moto Edge ist in der oberen Mittelklasse angesiedelt und muss sich Vergleiche mit dem Xiaomi Mi 10 Lite 5GVivo X50 und LG Velvet gefallen lassen.

Global motorola edge KV final 1

 

Design, Abmessungen & Anschlüsse

Namensgebend für beide Modelle ist die Edge. Um den Rahmen gebogene Displays gibt es nun schon seit Jahren und die Geister scheiden sich an diesem Design. Während es ohne Zweifel hochwertig und cool aussieht, gibt es nicht zu vernachlässigende Nachteile bei der Bedienung und dem Schutz gegen Brüche bei Stürzen. Immerhin hat Motorola alles gegeben, um aus der Edge ein sinnvolles Feature zu machen. Unter anderem lassen sich kürzlich verwendete Apps oder die Nachrichtenleiste über Wischgesten an der Kante aufrufen. Außerdem leuchtet der Rand in einstellbaren Farben, wenn eine Benachrichtigung eingeht.

Nutzen hin oder her, die Vorderseite des Motorola Edge und des Motorola Edge Plus sehen grandios aus. Die quasi baugleichen Gehäuse beherbergen ein von Corning Gorilla Glas 5 geschütztes Display mit einer Diagonale von 6,7 Zoll, das nur oben links kurz durch einemotorola edge solar black laydown combo dezent in einem Punch Hole platzierte Selfie-Kamera unterbrochen wird. Die Displayränder sind quasi nicht existent, besonders das extrem schmale Kinn unter dem Bildschirm macht wirklich einiges her.

Die Rückseite der Motorola Edge-Familie ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Die Kameras stehen verhältnismäßig wenig aus dem Gehäuse hervor und sind vertikal an der linken Seite angeordnet. Das Motorola-Logo ist leicht hervorgehoben und Ton in Ton mit der Farbe der Rückseite mittig im oberen Bereich. Apropos Farben – davon bietet Motorola insgesamt vier an. Zwei für das Motorola Edge und zwei für das Plus-Modell. Die glänzende Glasrückseite erstrahlt also nicht immer nur in langweiligem Schwarz.

Der Rahmen ist übrigens das einzige Element aus Aluminium, ansonsten bestehen beide Smartphones vollständig aus Gorilla Glas. Die Abmessungen betragen 161,6 x 71,1 x 9,3 Millimeter beim Moto Edge und 161,6 x 71,4 x 9,6 Millimeter beim Moto Edge Plus. Mit 203 Gramm ist das Plus-Modell außerdem 13 Gramm schwerer als das reguläre Motorola Edge.

Wasserdicht sind die Smartphones aus der Moto Edge-Familie übrigens nicht. Der Hersteller gibt beim Plus-Modell keine IP-Zertifizierung an, das reguläre Moto Edge sei hingegen nach IP52 zertifiziert. In den Pool oder ins Waschbecken sollte man entsprechend keines der beiden Handys schmeißen.

Motorola setzt auf eine Kombination aus USB-C und einem 3,5mm-Klinkenanschluss – das ist sehr begrüßenswert. Der USB-Port des Moto Edge Plus ist sogar über USB 3.1 angebunden, während der kleine Bruder mit USB 2.0 auskommen muss. Ohne angeschlossene Kopfhörer kommt der Sound aus den Stereo-Lautsprechern, die laut Hersteller die lautesten auf dem Markt sein sollen.

Technische Daten des Moto Edge & Moto Edge Plus

Beim Design ähneln sich das Motorola Edge und das Motorola Edge Plus wie ein Ei dem anderen. Bei der Technik trifft das nur noch teilweise zu. So teilen sich die Modelle unter anderem das Display und die Software, beim Prozessor, dem Speicher und den Kameras gehen sie aber unterschiedliche Wege.

Prozessor & Speicher

Beginnen wir einfach mal mit dem Top-Modell von Motorola. Das Moto Edge Plus wird vom aktuell schnellsten Prozessor für Android-Smartphones, namentlich dem Snapdragon 865 von Qualcomm angetrieben. Dieser Achtkern-Prozessor ist blitzschnell, zukunftssicher und auch fürs Gaming sehr gut geeignet. Dank standardmäßig (!) 12 Gigabyte RAM dürfte Multitasking kein Problem für das Moto Edge Plus sein. Mindestens die nächsten drei Jahre solltet ihr mit diesem Setup abgedeckt sein und alle Apps und Spiele flüssig benutzen können.

Antutu (v9)

Der Speicher ist mit 256 Gigabyte ebenfalls nicht zu knapp bemessen, eine Version mit 512 Gigabyte hätten wir aber dennoch gerne gesehen. Motorola setzt übrigens auf blitzschnellen UFS 3.0 und beim RAM auf LPDDR5.

Das Herzstück des Moto Edge ist der Snapdragon 765 von Qualcomm. Dieser Chip meistert ebenfalls alle aktuellen Spiele in hohen Einstellungen und sorgt für eine blitzschnelle Performance im System. Zurückstecken muss man gegenüber dem Flaggschiff-Prozessor bei der Zukunftssicherheit. Gepaart wird der SoC im Moto Edge mit sechs Gigabyte RAM und 128 Gigabyte internem Speicher, wobei letzterer per Micro SD-Karte um bis zu einen Terabyte erweitert werden kann. Das Plus-Modell unterstützt hingegen keine Speichererweiterung.

Antutu (v9)

An den Benchmarks solltet ihr ganz gut ablesen können, wie groß der Unterschied zwischen dem Snapdragon 865 (zum Beispiel im Poco F2 Pro, OnePlus 8 Pro) und dem Snapdragon 765G (Redmi K30 5G) tatsächlich ist. Letzterer bietet für den Alltag mehr als genug Leistung. Wer wirklich das bestmögliche braucht, sollte aber zum Snapdragon 865 und damit zum Moto Edge Plus greifen.

Display & Akku

Beide Modelle aus der Moto Edge-Familie teilen sich dasselbe 6,7 Zoll große OLED-Display. 90 Hertz Bildwiederholrate und 2340 x 1080 Pixel Auflösung (Pixeldichte: 385 Pixel pro Zoll)motorola edge thunder grey sound sind ein guter Kompromiss aus Bildqualität und Akkulaufzeit. Deutlich höhere Auflösungen und / oder 120 Hertz gehen nämlich stark auf den Akku und verringern die Laufzeit erheblich. Der Fingerabdrucksensor ist in das Display integriert.

Das Moto Edge Plus hat mit 5.000 mAh den größeren Akku als das Moto Edge (4.500 mAh). Beide Smartphones unterstützen schnelles Aufladen mit 18 Watt, die Laufzeiten sollen laut Hersteller sehr ähnlich sein und euch über zwei Tage bringen. Das Moto Edge Plus unterstützt zusätzlich kabelloses Laden mit 15 Watt. Über Reverse Wireless Charging können außerdem andere Smartphones oder Geräte, die den QI-Standard unterstützen aufgeladen werden.

Kamera

Hier hat mich Motorola wirklich überrascht. Im Moto Edge Plus setzt der Hersteller nämlich auf einen 108-Megapixel-Sensor, der von Samsung geliefert wird und uns aus dem Xiaomi Mi Note 10 und der Mi 10 Reihe bestens bekannt ist. Das Weitwinkelobjektiv hat eine f/1.8 Blende und abgesehen von sehr hochauflösenden Fotos können auch 6K-Videos aufgezeichnet werden. Ob das einen Mehrwert bringt, steht aber in Frage. Der Sensor ist außerdem optisch stabilisiert und es können RAW-Fotos aufgenommen werden.

motorola edge smoky sangria camera detailAls sekundäre Kamera setzt Motorola auf einen 16-Megapixel-Sensor und ein Ultra-Weitwinkelobjektiv mit einer f/2.2 Blende. Das Sichtfeld des Objektivs beträgt 117°. Der dritte Sensor hat eine Auflösung von acht Megapixel und wird mit einem 3x-Zoom kombiniert. Auch diese Kamera ist optisch stabilisiert. Als vierte und letzte Kamera auf der Rückseite kommt ein TOF-Sensor zum Einsatz. Die Selfie-Kamera löst mit 25 Megapixel sehr hoch auf, unterstützt aber leider keine UHD-Videos.

Die UWW-Kamera und die Selfie-Kamera finden auch im regulären Moto Edge ihren Platz. Die Hauptkamera hat hier allerdings “nur” 64 Megapixel Auflösung, das Objektiv ist aber augenscheinlich dasselbe. Leider muss man aber – ebenso bei der zweifachen Zoom-Kamera – auf eine optische Bildstabilisierung verzichten. Die maximale Videoauflösung liegt bei UHD mit 30 Bildern pro Sekunde.

Was bei dem linken Bild auffällt: Das natürliche Bokeh (das ist nicht im Portrait-Modus aufgenommen) ist dank des großen 1/1,33″-Sensors selbst bei solchen Aufnahmen deutlich sichtbar. Ob man das mag, ist Geschmackssache. Es bedeutet aber, dass Motorola sich beim Autofokus mächtig ins Zeug legen muss!

Konnektivität

Die gesamte Moto Edge-Familie unterstützt den neuen Mobilfunkstandard 5G. 2G/3G/4G (inkl. dem LTE-Band 20) sind ebenfalls mit an Bord. Während das Plus-Modell mit einem Sim-Slot ausgestattet ist, unterstützt das reguläre Moto Edge Dual Sim. 5G parallel auf beiden Karten wird aber erst mit einem Software-Update irgendwann in der Zukunft aktiviert.

Bluetooth 5.1, NFC und GPS werden von beiden Handys unterstützt. Der neue Standard Wifi 6 (ax) bleibt aber dem teureren Modell vorbehalten.

Preis, Verfügbarkeit & unsere Einschätzung zur Moto Edge-Familie

Das Moto Edge Plus kostet in den USA 999 Dollar und soll demnächst auch in Europa starten. Einen genauen Termin hat der Hersteller bisher nicht kommuniziert, der Preis wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach 999 Euro betragen. Das Moto Edge ist hierzulande vereinzelt bereits bestellbar, in den nächsten Wochen sollte es aber so richtig los gehen. Als Preis werden 599 Euro verlangt.

Ich persönlich bin vom Design der Moto Edge-Familie sehr angetan und auch bei der Technik erlaubt sich Motorola keine groben Schnitzer. Wie sehr ihr das? Würdet ihr Motorola eine Chance geben und vielleicht sogar den gegenüber der Konkurrenz höheren Preis in Kauf nehmen? Ist Stock Android diesen Aufpreis gegenüber MIUI und anderen Oberflächen wert? Schreibt eure Meinung zu den neuen Handys aus dem Hause Motorola gerne mal in die Kommentare, bei hoher Nachfrage schauen wir uns nach einem Testgerät um!

Quellen

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Abdullah Bag
Gast
Genc68 (@guest_64587)
4 Jahre her

Die Bewertung von Kamera durch DxOmArk ist aber nicht so besonders. Er schneidet wie ein P30 Pro ab. Das ist die Klasse vom letzten Jahr

Boris
Gast
Boris (@guest_64581)
4 Jahre her

“Hattet ihr Motorola noch auf dem Schirm?” – Und ob.
“…zuletzt ist die von Lenovo geführte Marke nicht unbedingt mit interessanten Smartphones aufgefallen” – dafür gibt es aktuell interessante Modelle so wie
Motorola One Hyper

Stephan
Gast
Stephan (@guest_64427)
4 Jahre her

Es wird Zeit, dass sich Motorola (Lenovo) endlich mal wieder positioniert. Gute Handys produzieren sie ja, allerdings verbreitet im Bereich der Mittelklasse – und da auch zu fairen Preisen. Schon vor einiger Zeit gab es ein Top-Smartphone, dass in eine Art 10″-Tablet gesteckt werden konnte, und so der Prozessor des Handys genutzt wurde. Das war wirklich genial für unterwegs. Jetzt kommen sie mit dem neuen Razr und den Edge-Modellen. Gut so. Allerdings eine Spur zu teuer. Ich bin Motorola schon länger treu, eben, weil ich nicht die Preise für Samsung-Phones und I-Phones bezahlen wollte. Heißt, dass Razr wird es nicht… Weiterlesen »

Jo Ko
Gast
Jo Ko (@guest_64426)
4 Jahre her

Ganz ehrlich, ich bin ein Motorola Fan aber ein Edge, ganz gleich welcher Hersteller oder welche Spezifikationen kommen mir nicht ins Haus, warum in drei Teufelsnamen müssen alle so eine nerviges Edge Display auf den Markt schmeißen.

tom
Gast
tom (@guest_64424)
4 Jahre her

wenn ich ein Brett brauche gehe ich zum Baumarkt

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