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Zendure Solarflow 800 Pro im Test – Das ZenKI Speichersystem

Getestet von Michael am
Vorteile
  • einfache Installation und Konfiguration
  • sehr hohe Eingangsleistung (2640W)
  • sehr hohe nutzbare Kapazität (1930Wh)
  • exzellente Verarbeitung
  • ZenKI Modus mit voller Automatisierung
  • 230V Off-Grid Steckdose integriert (1000W)
Nachteile
  • Reaktionszeit Nulleinspeisung nicht auf Top-Niveau
  • Winterbetrieb/Akkuheizung nur über AC-Ladung
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Auf der Intersolar 2025 hat Zendure das Zendure Solarflow 800 Pro erstmals der breiten Masse präsentiert. Erstmals integriert der Hersteller Steuerung und Akkusystem in einer Einheit und erweitert den Funktionsumfang mit künstlicher Intelligenz.

Zendure Solarflow 800 Pro Einleitung

ZenKi ist dabei die zentrale Steuereinheit des Home Energy Management Systems und kombiniert Wetterdaten mit aktuellen Börsenstrompreisen und eurem individuellen Hausverbrauch. Somit wird das Sparpotential auf ein neues Level gehoben. Wir haben das neue Zendure Solarflow 800 Pro ausgiebig für euch getestet und zeigen euch alle Stärken und Schwächen in unserem Test.

Lieferumfang des Zendure Solarflow 800 Pro

Zendure Solarflow 800 Pro Lieferumfang

Für den Anschluss an euer heimisches Stromnetz liegt dem Paket ein 3 Meter langes Anschlusskabel bei. Neben der Bedienungsanleitung befindet sich eine Trennhilfe für MC4 und das Anschlusskabel im Paket. Weiterhin werden zwei Befestigungswinkel mitgeliefert, um das Solarflow 800 Pro sicher an der Wand fixieren zu können. Erstmals legt Zendure auch ein eigenes 3CT-Smart Meter dem Lieferumfang bei.

Design und Verarbeitung

Das grundlegende Design erinnert stark an das bewährte Zendure Hyper 2000 (zum Test). Erstmals verbindet Zendure das Akkusystem fest mit dem eigentlichen Solarflow 800 Pro. Das bedeutet, die obenliegende Steuerung ist nicht mehr von dem darunterliegenden AB2000X Akku trennbar. Selbstverständlich ist das System zu allen bisherigen Akkus der AB1000/2000 Serie kompatibel und kann dementsprechend erweitert werden. Das eigentliche Gehäuse besteht aus silbergrauem Aluminium und bietet auf der Oberseite zahlreiche Kühlrippen, die den Wärmeabtransport sicherstellen. Mit einem Gewicht von 25,9 Kilogramm und Abmessungen von 349,7 x 201,7 x 340 Millimetern ist das Gesamtsystem gemessen an der Kapazität vergleichsweise kompakt. Die Verarbeitung ist makellos. Alle Kanten sind abgerundet und alle Stecker und Anschlüsse machen einen sehr hochwertigen Eindruck.

Auf der rechten Seite befinden sich die vier MPPT Eingänge des Solarflow. Die Solarmodule werden über Standard MC-4 Stecker angeschlossen. Neben der WLAN-Antenne in der Mitte findet sich ein unscheinbarer zweipoliger Anschluss. An diesen kann ein optionales Lüfter-Kit angeschlossen werden. Auf diesen Anschluss werden wir im weiteren Verlauf noch genauer eingehen.

Auf der linken Seite befindet sich der dreipolige Anschluss für den Anschluss an das heimische Stromnetz. Zendure bietet mit dem Solarflow 800 Pro nun auch eine integrierte 230V Steckdose für den Off-Grid Betrieb. Diese kann selbst bei Stromausfall Geräte mit einer Leistung von 1000W versorgen.

Erstmal integriert Zendure ein vollwertiges Display, welches euch über die Betriebs- und Ladezustände informiert. Die Steuerung erfolgt neben der App über den bekannten Taster auf der rechten Seite. Dieser ist je nach Druckdauer mehrfach belegt und bietet folgende Funktionen.

  • kurz drücken – Status und Akkustand werden angezeigt
  • 2 Sekunden – anschalten
  • 3 Sekunden – Reset Wi-Fi und Wi-Fi/Bluetooth-Suche aktivieren
  • 6 Sekunden – ausschalten/neu starten

Das Ausschalten funktioniert nur, wenn das System vollständig vom Strom getrennt ist. Bei Netz- oder PV-Leistung schaltet es sofort wieder ein.

Technische Daten

Zendure Solarflow 800 Pro technische Daten 2

Eine Eingangsleistung von 2640W in Kombination mit 5 Erweiterungsbatterien sprechen eine deutliche Sprache. Sowohl die Kapazität (modular bis zu 11.520Wh) als auch die Eingangsleistung wurde gegenüber dem Hyper 2000 deutlich erhöht. Die Ladeleistung für die neuen AB2000X Akkus liegt bei 1440W. Möchtet ihr die volle Ladeleistung von 2000W nutzen, ist dies nur in Verbindung mit mindestens einem Zusatzakku möglich. Die Ladeleistung und PV-Überschussladung aus dem Netz können mit bis zu 1000W erfolgen.

Inbetriebnahme und Steuerung

Zendure Solarflow 800 Pro Inbetriebnahme e1747208415362

Die Inbetriebnahme ist in weniger als drei Minuten erledigt. Als Erstes werden die Solarmodule mit den vier PV-Eingängen verbunden. Das Solarflow 800 Pro startet bei anliegender PV-Spannung automatisch. Im Anschluss muss nur noch das Adapterkabel mit dem Solarflow verbunden und der Schuko-Stecker in eine freie Steckdose gesteckt werden. Während das System seine Arbeit aufnimmt, könnt ihr die Gelegenheit nutzen und die Zendure App für Android oder iOS herunterladen. Diese ist für die Steuerung und Konfiguration unabdingbar. Für das Anlegen eines Nutzerkontos ist lediglich eine E-Mail-Adresse und die Vergabe eines Passwortes notwendig.

Das Zendure Solarflow 800 Pro lässt sich mit wenigen Handgriffen hinzufügen. Dazu folgt ihr einfach den Anweisungen in der App und richtet abschließend die Verbindung zu eurem heimischen WLAN ein. Die App fordert euch im Anschluss auf, ein HEMS (Home Energy Management System) einzurichten. Das HEMS ist die Steuerzentrale, die einen gemeinsamen Betrieb der vorhandenen Zendure Produkte koordiniert und visualisiert. Wir hatten das HEMS bereits im Test des Solarflow 800 (zum Test) genauer unter die Lupe genommen. Ihr müsst zunächst festlegen, in welcher Region ihr wohnt und welche maximalen Ausgangsleistungen das System bereitstellen darf. Um es gleich vorwegzunehmen: Einstellung über 800W Ausgangsleistung werden nicht umgesetzt, auch wenn diese in der App anwählbar sind. Verfügt euer Haushalt bereits über einen Smart Meter (Shelly Pro 3EM, Ecotracker oder Zendure 3CT) solltet ihr dieses zusätzlich aufnehmen und dem HEMS zuweisen.

Nach erfolgreicher Einrichtung begrüßt euch der Startbildschirm mit allen relevanten Informationen. Neben der PV-Eingangsleitung, Ausgangsleistung ins Hausnetz und momentanem Gesamtenergieverbrauch kann auch die Ausgangsleistung der Off-Grid Steckdose eingesehen werden. Selbstverständlich stehen auch Tagesproduktion und historische Ertragsdaten zur Verfügung. Die Leistung der vier PV-Eingänge kann einzeln überwacht und ausgewertet werden.

In den Hauslasteinstellungen habt ihr die Möglichkeit, das System an eure Bedürfnisse anzupassen. Unter dem Menüpunkt Energieplan verbergen sich die 6 Betriebsmodi, auf die wir hier kurz eingehen werden.

Der ZENKI Modus

Zendures neuester Betriebsmodus integriert erstmals künstliche Intelligenz (ZenKI), welche die Energieverteilung optimieren soll. Der ZenKI Modus kann für 6 Monate kostenlos getestet werden und setzt zwingend ein Smart-Meter voraus. Nach Ablauf dieser Zeit ist ein kostenpflichtiges Abo notwendig, über dessen Preise bisher noch nichts bekannt ist. Aktiviert ihr den ZENKI Modus, startet eine Anlernphase, in der das System euren PV-Ertrag, Stromverbrauch und Preisverlauf der Strompreise (bei dynamischem Stromtarif) analysiert.

Obwohl von der App eine Anlernzeit von 6 Tagen prognostizierte wurde, war nach etwa 24 Stunden die Anlernphase beendet und das System startete die Automatisierung des Energiemanagements. Das System prognostiziert den Tagesertrag und steuert intelligent das Einspeiseverhalten. Im Verbindung mit dynamischen Stromtarifen wird der Akku zu Hochpreisphasen entladen und in Niedrigpreisphasen die Einspeisung in das Hausnetz gestoppt, um für die Hochpreisphasen genügend Energiereserven vorzuhalten. An Tagen ohne nennenswerten Solarertrag wird der Akku möglichst kostengünstig durch das Hausnetz geladen, um in den Hochpreisphasen die Energie wieder abzugeben. Somit können dynamische Stromtarife optimal ausgenutzt und die Amortisationszeit verringert werden. Ein Eingreifen durch den Nutzer ist nicht notwendig und somit bietet dieser Modus auch keinerlei Konfigurationsmöglichkeiten.

Der Automatikmodus

Der Automatikmodus ähnelt dem ZenKI Modus, bietet allerdings keine Unterstützung durch künstliche Intelligenz. Das bedeutet, Ertragsprognosen und Lastspitzen werden nicht in die Verbrauchsoptimierung einbezogen. Dennoch profitiert ihr von einem intelligenten Lade- und Entladeverhalten bei der Nutzung von dynamischen Stromtarifen. Ist die Nutzung eines Smart-Meters nicht möglich, richtet sich das System nach dem Grundlastmodus, der individuell konfiguriert werden kann.

Der Modus für intelligente Stromzähler

Dieser Modus ist bereits von der bisherigen Produktpalette bekannt (Smart-CT Modus). Hierbei wird das Einspeiseverhalten dynamisch durch einen Smart-Meter gesteuert. Dieses sendet die Verbrauchsdaten eures Haushaltes an das Solarfow 800 Pro, welches die Einspeiseleistung exakt nach eurem Verbrauch anpasst.

Der Modus für smarte Steckdosen

Dieser Modus kombiniert eine vordefinierte Grundlast mit der Nutzung von Zendures Smart-Plugs. Bei den Smart-Plugs handelt es sich um intelligente Steckdosen, die einfach zwischen Steckdose und eurem Verbraucher gesteckt werden. Erkennt das System einen Verbrauch am Smart-Plug, wird dieser zu eurer Grundlast addiert. Somit könnt ihr beispielsweise dauerhaft 200W in euer Hausnetz einspeisen und zusätzlich den Bedarf durch die Smart-Plugs abdecken.

Der Grundlastmodus

Im Grundlastmodus könnt ihr individuelle Zeitpläne für das Einspeisen oder die Ladung eurer Akkus festlegen. Hier lässt sich minutengenau festlegen, wann und wie viel das System in euren Haushalt einspeisen soll. Bei Bedarf könnt ihr auch Zeiten konfigurieren, in denen der Akku aus dem Hausnetz aufgeladen werden soll.

Der Stromtarifmodus

Im Stromtarifmodus wird das Solarflow 800 Pro für die Nutzung von dynamischen Stromtarifen optimiert. Hierbei können als Bezugsquellen die Strompreisdaten von Nord Pool oder rabot.energy verwendet werden. In diesem Modus wird der Akku bei Erreichen bestimmter Preisschwellen selbständig geladen oder entladen. Die Preisschwellen können durch den Nutzer individuell konfiguriert werden. Der Stromtarifmodus lässt sich sowohl mit dem Grundlastmodus als auch mit der dynamischen Smart-Meter Einspeisung nutzen.

Zusammengefasst hat Zendure ein umfangreiches Portfolio an Betriebsmodi, um das System für die persönliche Nutzung zu konfigurieren. Der ZenKI und Automatikmodus vereinen die übrigen Betriebsmodi und automatisieren die Steuerung für euch, um den Energieumsatz optimal zu nutzen.

In den weiteren Hauslasteinstellungen finden sich die bereits bekannten Konfigurationsmöglichkeiten. So kann die AC-Lade und Entladeleistung im Bereich von 600-800W oder das Einspeiseverhalten bei vollem Akku eingestellt werden. Möchtet ihr beispielsweise keine überschüssige Energie in euer Hausnetz einspeisen, könnt ihr die Solarproduktion bei Erreichen der eingestellten Ladegrenze auf euren Hausverbrauch beschränken. In den Akkueinstellungen lässt sich die untere und obere Entladegrenze im Bereich von 10-50% bzw. 70-100% frei konfigurieren.

Das Zendure Solarflow 800 Pro im Testbetrieb

Bevor wir den Realbetrieb starten, überprüfen wir an dieser Stelle die technischen Daten des Solarfow 800 Pro an unseren zwei Labornetzteilen (60V/21A).

Bereits bei einer Eingangsspannung von 14V beginnt das Solarflow 800 Pro zu arbeiten. Zendure hat das System so optimiert, dass es auch bei geringen Spannungen zuverlässig arbeitet. Somit soll die Effizienz in den Morgenstunden oder bei Schwachlicht verbessert werden. Die maximale Stromaufnahme pro Eingang liegt bei 17 Ampere. Somit ist eine Solarmodulspannung von rund 40V notwendig, um das Leistungsmaximum von 680W zu erreichen. Ihr solltet also bei der Wahl der Solarmodule darauf achten, dass diese auf einer höheren Spannungsebene arbeiten. Gängige Solarmodule mit einer Arbeitsspannung von 32V limitieren die maximale Leistung pro Eingang auf 500-550W.

Am Labornetzteil konnten wir eine maximale Leistungsaufnahme von 660W pro Eingang ermitteln. Die maximale Ladeleistung des Akkusystems liegt bei 1440W. Mit einem Zusatzakku kann diese auf 2000W gesteigert werden. Wird das System mit Zusatzakku mit der maximalen Eingangsleistung von 2640W versorgt, wird der Akku mit 2000W geladen und 640W in euer Hausnetz eingespeist. Die maximale Einspeiseleistung des Wechselrichters lag bei 792W. Aufgrund der Leistungslimitierung unserer Labornetzteile konnten wir im Testbetrieb nicht die volle Leistung von 2640W erreichen.

Wie bereits erwähnt verfügt das Zendure Solarflow 800 Pro über einen zweipoligen externen Lüfteranschluss, der sich auf der rechten Seite befindet. Zendure wird zukünftig eine eigene Kühllösung anbieten, die an diesem Anschluss betrieben werden kann. Wir haben für euch einmal den Anschluss durchgemessen und getestet. Bei Raumtemperatur liegt an den beiden Pins (1 Plus, 2 Minus) keine Spannung an. Steigt die Temperatur in den Bereich 35°C konnten wir eine Spannung von 7V messen. Steigt die Temperatur weiter, erhöht sich die Ausgangsspannung auf 12V. An einer elektronischen Last konnten wir ermitteln, dass der Anschluss mit 0,2-0,3A belastet werden kann. Somit können Lüfter mit einer Leistung von rund 2-3W betrieben werden. Mit einem 80 Millimeter 1,2W Lüfter funktionierte dies mit einem selbst gebauten Adapterkabel ausgezeichnet.

Kapazität, Temperaturverhalten und Wirkungsgrad

Um die tatsächlich nutzbare Kapazität zu ermitteln, haben wir den Akku vollständig geladen und mit konstant 200W und im zweiten Durchgang mittels dynamischer Einspeisung (Smart-Meter) entladen. Im Durchschnitt konnten 1930Wh entnommen werden, wobei 10% Kapazität als Sicherheitsreserve im Akku verbleiben. Somit liegt die real nutzbare Kapazität trotz Sicherheitsreserve bei 101% der Designkapazität (1920Wh). Vergangene Tests haben bereits aufgezeigt, dass Zendure keine Bruttokapazität, sondern die tatsächlich nutzbare Kapazität angibt. Für die Aufladung wurden 2331Wh aus dem Netz bezogen. Somit stehen 1930Wh nutzbare Energie einem Energiebedarf von 2331Wh entgegen. Die kombinierten Lade- und Entladeverluste belaufen sich somit auf 17%. Somit hat sich die Effizienz im Vergleich zum Hyper 2000 um 3% verbessert.

Temperaturverhalten und Wirkungsgrad

Um eine möglichst hohe Temperaturentwicklung zu realisieren, haben wir das Solarflow 800 Pro mit der maximalen Leistung unserer Labornetzteile (2200W) versorgt. Nach 90 Minuten wurden Gehäusetemperaturen von maximal 63°C (Raumtemperatur 22°C) erreicht. Aufgrund der hohen Leistungswerte fällt auch die Temperaturentwicklung vergleichsweise hoch aus.

Der Stand-By-Verbrauch liegt bei sehr niedrigen 0,2W. Die Versorgung der internen Elektronik wird somit fast vollständig aus dem Akku gespeist. Wird das System ohne Verbindung zum Netz betrieben, verliert der Akku rund 5-6% in 24 Stunden. Dies entspricht rund 100-120Wh und somit einem Verbrauch von rund 5W.

Den Wirkungsgrad des internen Wechselrichters bei direkter Netzeinspeisung (Solarbetrieb) haben wir bei 200/400/800W überprüft und sind auf einen Mittelwert von 91% (88%/90%/94%) gekommen. Wie immer weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass wir über keine geeichten Messgeräte verfügen und die Werte somit nur Anhaltspunkte sind.

Das Zendure Solarflow 800 Pro im Realbetrieb

Wir haben das Solarflow 800 Pro in den vergangenen Wochen sowohl als Einzelgerät als auch im Maximalausbau (5 Zusatzakkus) getestet und konnten keine nennenswerten Probleme feststellen. Lediglich die Anzeige des PV Ertrages ist bisher fehlerhaft. Der tatsächliche Ertrag ist exakt doppelt so hoch, wie es die App suggeriert. Zendure wird dieses Problem aber sehr wahrscheinlich zeitnah beheben. Sowohl im zeitgesteuerten Betrieb als auch im automatisierten ZenKI Modus mit Smart-Meter Unterstützung lief das System bis auf diesen Fehler absolut zuverlässig. Im Betrieb mit 8 Trina Vertex Solarmodulen wurde die maximale Leistung von 2680W zuverlässig erreicht und die angeschlossenen Akkus mit bis zu 2000W geladen. Die Ertragsvorhersage funktionierte in unserem Test mal mehr und mal weniger genau. In unserer Region stimmen die Wetterprognosen der Wetterdienste häufig nicht mit der Realität überein.

Die Reaktionszeit der Nulleinspeisung liegt bei der Nutzung des Shelly Pro 3EM bei rund 2-4 Sekunden und damit hinter der Konkurrenz von Hoymiles oder Anker (1-2 Sekunden). In Verbindung mit dem Ecotracker arbeitete die Regelung mit rund 5 Sekunden etwas langsamer. An Tagen mit geringen Spitzenlasten (Waschmaschine, Trockner, Gartenpumpe) reichen die 800W Einspeiseleistung aus, um euren Energieverbrauch auf nahezu 0 zu reduzieren. Vor allem in den Nachtstunden (konstanter Stromverbrauch) liegt die Nulleinspeisung sehr nah am Optimum. Aufgrund der hohen Eingangsleistung sind die Akkus an sonnigen Tagen bereits zur Mittagszeit gefüllt und das Solarflow schaltet in den Bypass Modus. Hierbei wird die Akkuladung gestoppt und die übrige Energie der Solarmodule mit bis zu 800W in euer Hausnetz eingespeist.

Mit dem Zendure Smart-Meter 3CT bietet der Hersteller nun auch ein eigenes Smart-Meter für die intelligente dynamische Einspeisung in das Hausnetz an. Die Stromwandlerklemmen können Stromstärken von bis zu 120A erfassen und werden direkt im Sicherungskasten installiert. Die Anschlussleitungen der Messklemmen haben lediglich eine Länge von 60 Zentimetern. Ihr solltet im Vorfeld prüfen, ob dies für euren Sicherungskasten ausreichend lang ist. Die Einbindung in der App und in das heimische WLAN ist in weniger als 2 Minuten erledigt.

Das Smart-Meter gibt euch Informationen über Leistung, Strom und Spannung der einzelnen Phasen und eine Auswertung der Einspeise und Verbrauchswerte. Die Reaktionszeit und die Genauigkeit für die Nulleinspeisung unterscheiden sich unwesentlich von der des Shelly Pro 3 EM. Wer also bereits einen Shelly verbaut hat, muss keinen Umstieg in Erwägung ziehen. Die Verarbeitung ist hochwertig, und das Smart-Meter belegt 2 Teileinheiten im Sicherungskasten. Das Zendure Smart-Meter arbeitet im lokalen Kommunikationsmodus, der ohne aktive Internetverbindung auskommt. Es ist lediglich notwendig, dass sich sowohl das Solarflow als auch das Smart-Meter im selben WLAN befinden. Somit wäre auch eine Nulleinspeisung bei einer Internetstörung oder an dezentralen Orten wie einem Schrebergarten oder der Ferienwohnung möglich, die nicht an das Internet angebunden sind. Ihr benötigt dafür lediglich einen Router, der euch ein entsprechendes WLAN-Netz zur Verfügung stellt. Allerdings ist das System ohne aktive Internetverbindung nicht mehr aus der Ferne erreichbar.

Off-Grid Betrieb

Das Solarflow 800 Pro verfügt über eine 230V Steckdose, die eure wichtigsten Geräte bei Stromausfall mit bis zu 1000W weiter versorgen kann. Selbstverständlich wäre auch ein komplett autarker Betrieb als Powerstation denkbar. Die Steckdose ist nicht dauerhaft aktiv und muss in der App separat aktiviert werden. Hier kann auch ein Stromsparmodus aktiviert werden, der den Ausgang nach 2 Stunden Inaktivität abschaltet. Die Off-Grid Steckdose sollte nicht dauerhaft aktiviert bleiben, da der Stromverbrauch des internen Wechselrichters nicht unerheblich ist.

Zendure Solarflow 800 Pro 230V Steckdose e1747384091968

Im Test konnten diverse Geräte wie Heißluftpistole, Stichsäge und drei unterschiedliche Kühlschränke problemlos versorgt werden. Die nutzbare Kapazität im Off-Grid Betrieb mit einer vollen Akkuladung (10% Sicherheitsreserve verbleiben) liegt bei beachtlichen 1931Wh bei einer Entladeleistung von 500W. Wie bereits bei der Anker Solarbank 3 Pro (zum Test) bereiten hohe Anlaufströme dem Ausgang Probleme. Einer unserer Kühlschränke und ein 750W Kompressor führten zum Abschalten des Ausgangs. In der App wird dies mit einer Fehlermeldung quittiert. Der Ausgang schaltet sich für 1 Minute ab und startet im Anschluss erneut. Um sicherzustellen, dass eure Geräte bei Stromausfall zuverlässig weiter arbeiten, sollte dementsprechend die Kompatibilität im Vorfeld von euch getestet werden.

Die 230V Steckdose kann zusätzlich auch als Eingang für einen bereits vorhandenen Mikrowechselrichter verwendet werden. Dazu wird die Steckdose dauerhaft aktiviert und der Schuko Stecker des Wechselrichters eingesteckt. Dieses Prinzip kennen wir bereits vom Hoymiles MS-A2 (zum Test). Die maximale Eingangsleistung der Steckdose liegt bei 1000W. Wird diese überschritten, schaltet die Steckdose ab. Dementsprechend solltet ihr leistungsfähigere Wechselrichter nicht an der Off-Grid Steckdose betreiben.

Das Zendure Solarflow 800 Pro im Winterbetrieb

Aufgrund der hohen Außentemperaturen konnten wir die Heizfunktion lediglich im Versuchsaufbau testen. Hierfür wurde das Solarflow für 24 Stunden auf -15°C heruntergekühlt und im Anschluss über die Solareingänge versorgt.

Zendure Solarflow 800 Pro Winterbetrieb

Das grundlegende Heizsystem ist uns bereits durch den Test des AB2000 Akkus (zum Test) bekannt. Umso überraschter waren wir, als nach Anlegen der PV-Spannung nichts passierte. Erst ein Umschalten auf den Automatikmodus/ZenKI Modus aktivierte die interne Heizung. Allerdings wurde diese nicht durch die Solarmodule, sondern durch das Hausnetz gespeist. Die Heizleistung liegt bei 90W, welche den Akku in rund 50 Minuten von -15°C auf 8°C erwärmen. Ab diesem Zeitpunkt startet die Akkuladung mit der möglichen Maximalleistung und die Akkuheizung wird deaktiviert.

Testergebnis

Getestet von
Michael

Das Zendure Solarflow 800 Pro stellt eine konsequente Weiterentwicklung des letztjährigen Zendure Hyper 2000 (zum Test) dar. Dank vier MPPT Eingängen und einer Eingangsleistung von 2640W können auch große Balkonkraftwerke perfekt integriert werden. Die Nulleinspeisung arbeitet auf einem hohen Niveau, kommt aber nicht ganz an die Reaktionszeiten der Konkurrenz heran. Dank der neuen KI-Funktionen können dynamische Stromtarife und das eigene Verbrauchsverhalten perfekt eingebunden werden. Weiterhin automatisiert Zendure die Betriebsmodi bei Bedarf vollständig und ermöglicht selbst technischen Laien den problemlosen Betrieb des Speichersystems. Für einen Preis von derzeit 799€ ist das Solarflow 800 Pro aufgrund der extrem hohen Nettokapazität im Vergleich zu Konkurrenz fair bepreist und definitiv eine Empfehlung wert.

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