Startseite » Gadgets » Wechselrichter » Marstek Venus D im Test – Balkonkrafterk Speicher mit 4.000W
Zum Anfang

Marstek Venus D im Test – Balkonkrafterk Speicher mit 4.000W

Getestet von Michael am
Vorteile
  • 4.000W Eingangsleistung
  • moderne und hochwertige Optik
  • bidirektionaler Wechselrichter mit 2200W
  • Ladung aus dem Netz oder mit PV-Überschuss
  • bis zu 2.200W Einspeiseleistung möglich
  • künstliche Intelligenz optimiert Energiemanagement
  • Off-Grid Betrieb mit 2.200W Dauerleistung
Nachteile
  • Lade-/Einspeiseverhalten an der unteren SoC-Grenze
  • durchschnittlicher WLAN-Empfang
  • Akkuladung mit maximal 2500W
  • hoher Preis
Springe zu:

Bereits auf der IFA 2025 in Berlin konnten wir die neuen Speichersysteme von Marstek genauer unter die Lupe nehmen. Das bereits getestete Marstek Venus E 3.0 (zum Test) überzeugt durch optische sowie technische Highlights und ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Während das Venus E vorwiegend für große Dach-PV-Anlagen konstruiert wurde, setzt das neue Marstek Venus D voll auf die Bedürfnisse der Balkonkraftwerk-Besitzer.

Marstek Venus D Einleitung

Mit einer Eingangsleistung von bis zu 4000W, die sich auf vier MPPT-Eingänge aufteilt, übertrifft das Venus D sogar den bisherigen Platzhirsch Anker Solarbank 3 Pro (zum Test). Wir haben das 1.199€ teure Marstek Venus D für euch ausführlich getestet und zeigen euch hier alle Stärken und Schwächen des neuen Systems.

Lieferumfang

Das System wird mit einem Akku in zwei Kartons geliefert, die folgendes Zubehör enthalten:

  • Marstek Venus D
  • Anschlusskabel 1,9m
  • Trennhilfe für MC4-Stecker
  • Abschlusswiderstand
  • Garantiekarte Venus D
  • Marstek Zusatzakku 2,56kWh
  • Garantiekarte Akku

Eine gedruckte Bedienungsanleitung liegt nicht bei. Diese ladet ihr mittels des QR-Codes auf der Rückseite der Garantiekarte herunter. Somit steht sie ausschließlich digital zur Verfügung.

Technische Daten des Marstek Venus D

Während es sich bei dem Vorgängermodell (Marstek Jupiter C Plus) noch um eine All-in-One-Speicherlösung handelte, geht Marstek mit dem Venus D einen neuen Weg. Die Steuerzentrale mit Ladeelektronik ist vom eigentlichen Akkusystem abgekoppelt und als eigenständige Einheit ausgeführt. Die vier MPPT-Eingänge bieten eine Eingangsleistung von jeweils 1.000W (4.000W Gesamtleistung), die einen Anschluss von bis zu acht 500W Solarmodulen (zwei parallel pro Eingang) ermöglichen. Damit erlaubt das Marstek Venus D die höchste Anschlussleistung, die wir bisher bei einem Speichersystem für Balkonkraftwerke getestet haben. Weiterhin verfügt das System über einen bidirektionalen Wechselrichter mit einer Leistung von 2.200W. Das bedeutet, dass das System nicht nur bis zu 2.200W einspeisen, sondern auch mit 2.200W aus dem Netz geladen werden kann. Das dazugehörige Akkusystem bietet eine Kapazität von 2,56kWh, ist mit LiFePO4-Akkuzellen (6.000 Zyklen) ausgestattet und kann bei Temperaturen von -20°C bis 60°C eingesetzt werden. Bis zu sechs dieser Zusatzakkus lassen sich mit einem Venus D verbinden. Die Kapazität kann modular von 2,56kWh bis 15,36kWh erweitert werden.

Design und Verarbeitung

Im Vergleich zum Marstek Jupiter C Plus (zum Test) geht der Hersteller mit dem Venus D neue Designwege und präsentiert ein Speichersystem in Hochglanzoptik. Der Aufbau erinnert auf den ersten Blick an eine moderne HiFi-Anlage.

Mit einem Gewicht von 16,8kg (Hauptsystem) / 25kg (Akku) und Abmessungen von 450 × 280 × 550 Millimetern ist ein Transport dank des zweigeteilten Aufbaus problemlos möglich. Die Oberseite wird durch einen massiven Aluminiumkühlkörper geprägt und bietet einen Taster (An/Aus/Reset), der in einer Vertiefung im Gehäuse sitzt. Für ein Speichersystem, welches mit einem IP65-Schutz im Freien aufgestellt werden kann, ist diese Lösung ungünstig. Nach Regenschauern steht das Wasser in der Vertiefung und läuft nicht ab. Der Aluminiumkühlkörper hat dieses Problem nicht, da hier Wasserablauflöcher an den Seiten vorhanden sind.

An der linken Seite bietet das Venus D den Anschluss für das Verbindungskabel mit der heimischen Steckdose. Darüber befindet sich unter einer Schutzabdeckung die Off-Grid-Steckdose, die im Falle eines Stromausfalls elektrische Geräte mit einer Dauerleistung von bis zu 2.200W versorgen kann. Die vier MPPT-Eingänge sind auf der rechten Seite verortet und bieten eine Eingangsleistung von jeweils 1.000W.

Die Steuereinheit des Marstek Venus D integriert auf der Unterseite einen RJ45-Netzwerkport und eine RS485-Schnittstelle. Marstek bietet inzwischen auch eine Open-API (offene Kommunikationsschnittstelle) an, über die sich das Venus D beispielsweise in Home Assistant integrieren lässt.

Der Zusatzakku wurde vom Design her auf das Hauptsystem abgestimmt. Neben einem Überdruckventil auf der Rückseite befindet sich auf der Oberseite der Verbindungsport für den Anschluss an das Hauptsystem. Dieses wird nach Entfernen der Schutzkappe auf den Zusatzakku aufgesetzt. Die vier Standfüße passen sich beim Aufsetzen auf den Akku an die Vertiefungen des Akkupacks an und bieten so einen sicheren Halt für die Steckverbindung.

Die Verarbeitung des Gesamtsystems ist auf hohem Niveau. Alle Anschlüsse und Gehäuseteile wirken hochwertig und sind im Zusammenspiel mit der Hochglanzfront ein Blickfang. Dennoch müssen wir an dieser Stelle die Qualitätskontrolle von Marstek kritisieren. Unser Testsystem wurde mit einer Macke am Kühlkörper und mehreren Schrammen auf der Oberseite ausgeliefert. Es wirkt, als hätte jemand versucht, diese wegzupolieren, es dadurch aber verschlechtert. Weiterhin sind die Hochglanzfronten nicht ganz gerade an den Geräten verklebt. Marstek hat uns an dieser Stelle versichert, dass in diesem Sektor nachgebessert wird und dieser optische Mangel bei den Kundengeräten nicht auftreten wird.

Inbetriebnahme und Steuerung

Die komplette Installation nimmt wenige Minuten in Anspruch. Bevor ihr das System aufstellt, installiert ihr am untersten Zusatzakku den beiliegenden Connector-Plug.

Marstek Venus D Abschlusswiederstand

Es handelt sich dabei um einen Abschlusswiderstand für den untersten Akku. Somit erkennt das System zuverlässig, wie viele Zusatzakkus angeschlossen sind. Dazu entfernt ihr die Schutzkappe und schiebt den Connector-Plug auf den Anschluss.

Im Anschluss wird das Venus D auf den Zusatzakku aufgesetzt und in Betrieb genommen. Dazu verbindet ihr im ersten Schritt die Solarmodule mit den vier Eingängen des Marstek Venus D und steckt den Schukostecker in eine freie Steckdose. Das System ist in seinen Grundzügen einsatzbereit und wird im Anschluss mit der hauseigenen Marstek-App konfiguriert. Trotz der beiliegenden Trennhilfe ist das Lösen der inneren MC4-Verbindungen schwierig. Die Anschlüsse liegen so nah nebeneinander und am Gehäuse, dass die Trennhilfe nur mit Übung dazwischengeführt werden kann.

Steuerung mit der Marstek App

Für die Konfiguration des Marstek Venus D wird zwingend die hauseigene Marstek App für Android oder iOS benötigt. Nach erfolgreicher Installation legt ihr ein Nutzerkonto unter Angabe einer E-Mail-Adresse und eines Passwortes an. Im Anschluss fügt ihr das Venus mittels der Bluetooth-Suche hinzu, konfiguriert das heimische WLAN und führt anstehende Firmwareupdates durch.

Der Funktionsumfang gleicht bis auf minimale Änderungen dem des Jupiter C Plus oder des Venus E 3.0. Marstek verwendet für alle seine Speichersysteme denselben App-Aufbau mit identischen Konfigurationsmöglichkeiten.

Die Übersichtsseite informiert euch über die momentane PV-Leistung jedes einzelnen MPPT-Eingangs, die Eingangs- und Ausgangsleistung des Gesamtsystems sowie den Akkustand und ermöglicht euch, Statistiken (Lademenge, Entlademenge, historische Daten, Ersparnis in €) einzusehen. Bei den Leistungsdaten handelt es sich um Echtzeitwerte mit einem Zeitversatz von wenigen Sekunden. Sollten diese nicht aktuell sein, aktualisiert ihr die App manuell (nach unten wischen). Unter dem Menüpunkt „CT“ fügt ihr ein Smart Meter für die dynamische Einspeisesteuerung hinzu. Das Marstek Venus D unterstützt neben dem hauseigenen Marstek CT002 Smart Meter den Shelly Pro 3EM, Shelly EM Gen 3, Shelly Pro EM-50, Everhome Ecotracker und das P1 Meter. Für unseren Test haben wir wahlweise den Ecotracker (zum Test) und den Shelly Pro 3EM verwendet. Damit der Speicher den Shelly findet, ändert ihr im Einstellungsmenü des Shellys den UDP-Port auf 1010. Andernfalls ist keine Verbindung zwischen Speicher und Smart Meter möglich. Auch für das Venus D bietet Marstek drei Betriebsmodi an. Im manuellen Modus lassen sich Tagespläne erstellen, die eine zeitgesteuerte Einspeisung/Ladung des Speichersystems ermöglichen. Somit legt ihr für jede Minute des Tages einen individuellen Einspeisewert beziehungsweise eine Ladeleistung fest. Der Eigenverbrauchsmodus automatisiert die Einspeisung mithilfe eines Smart Meters. Dieses ermittelt den Stromverbrauch im Haus und gibt die Verbrauchsdaten an das Venus D weiter, welches die Einspeiseleistung exakt nach eurem Bedarf anpasst (Nulleinspeisung). Im KI-Modus wird der Eigenverbrauchsmodus zusätzlich mit Wetterdaten, Verbrauchsprognosen und dynamischen Stromtarifen (Preisdaten von NordPool, Tibber oder Octopus) kombiniert. Das Speichersystem kann in Niedrigpreisphasen euren Akku nachladen, wenn ein unzureichender PV-Ertrag prognostiziert wird. Somit stehen in Hochpreisphasen immer genügend Akkureserven zur Verfügung, um euren Eigenbedarf zu decken.

In den erweiterten Einstellungen lassen sich neben Firmwareupdates und dem Einstellen der Systemzeit auch die Backup-Stromversorgung (Off-Grid-Steckdose) aktivieren. Weiterhin kann die maximale Einspeiseleistung in euer Hausnetz von 800W auf 2.200W angehoben werden. Hier solltet ihr beachten, dass für den Betrieb eines Balkonkraftwerks in Deutschland lediglich 800W zulässig sind. Die Überschusseinspeisung erlaubt es dem System, bei fast vollständig geladenem Akku überschüssige PV-Energie in euer Stromnetz einzuspeisen. Wird diese Funktion deaktiviert, schalten die PV-Eingänge bei vollem Akku ab oder werden auf das Verbrauchsniveau eures Haushaltes (Eigenverbrauch) gedrosselt. Neu hinzugekommen ist die Funktion der lokalen API. Diese aktiviert die Kommunikationsschnittstelle über RS485 und erlaubt die Verwaltung des Systems mittels externer Software (Home Assistant).


Zusammengefasst ist die Marstek-App übersichtlich und funktional aufgebaut, lässt aber einige Funktionen vermissen. So wären eine Akkutemperaturanzeige und das Einstellen der unteren und oberen Entladegrenze wünschenswert. Letzteres soll zeitnah mit einem App-Update nachgereicht werden.

Update: Während des Testzeitraumes tragen gelegentlich Verbindungsprobleme mit dem Marstek Venus D auf. Es konnte keine Verbindung über WLAN hergestellt werden. Diese Probleme sind mit der aktuellen App Version 1.6.53 behoben. Weiterhin wird momentan eine neue Firmware ausgerollt, die das Einstellen der unteren und oberen Entladegrenze zulässt.

Marstek Venus D im Testbetrieb

Aufgrund der enormen Eingangsleistung von bis zu 4.000W haben wir unser Testsetup um ein weiteres Labornetzteil erweitert. Somit stehen drei Labornetzteile mit einer Eingangsleistung von bis zu 1.200W (60V/21A) zur Verfügung.

Die Startspannung von 22V können wir im Test bestätigen, aber zuverlässig läuft das System erst ab 25V. Unterhalb dieser Schwelle schalten die PV-Eingänge gelegentlich ab und starten dann erneut. Die maximale Stromaufnahme pro MPPT liegt bei 32A. Somit wird eine Eingangsspannung von mindestens 32V benötigt, um die 1.000W Eingangsleistung erreichen zu können. Marstek wirbt mit einer Eingangsleistung von bis zu 4.000W, die nur unter bestimmten Voraussetzungen erreicht wird. Für die Akkuladung kann das System lediglich 2.500W verwenden. Diese Ladeleistung ist unabhängig davon, wie viele Akkus angeschlossen sind. Ist die Einspeisung in der App deaktiviert, werden die MPPT-Eingänge bei Überschreiten von 2.500W Solarleistung gedrosselt und der Akku mit 2.500W geladen. Wird die Einspeisung oder Überschusseinspeisung (mit 800W) aktiviert, kann das System bis zu 3.300W Gesamtleistung (2.500W Akkuladung / 800W Einspeisung) aufnehmen. Um die vollen 4.000W Eingangsleistung nutzen zu können, muss die Einspeiseleistung in der App auf 2.200W angehoben werden. In diesem Szenario kann der Akku mit bis zu 2.500W geladen und die restlichen 1.500W in das Hausnetz eingespeist werden.

Kapazität, Temperaturverhalten und Wirkungsgrad

Um die tatsächlich nutzbare Kapazität zu ermitteln, haben wir das Venus D über das Hausnetz aufgeladen und mit konstant 200W und im zweiten Durchgang dynamisch mit Smart Meter entladen. Beide Tests wurden mehrfach wiederholt. Gemittelt konnten 2.280Wh aus dem Akku entnommen werden. Als Sicherheitsreserve verbleiben 10–11% Restkapazität im Akku, die nicht entnommen werden können. Ausgehend von der Herstellerangabe von 2.560Wh liegt die nutzbare Kapazität bei 89%. Unter Berücksichtigung der Sicherheitsreserve sind sogar 98% der Designkapazität nutzbar. Für eine vollständige Ladung werden 2.750Wh aus dem heimischen Stromnetz benötigt. Somit stehen 2.280Wh nutzbare Energie einem Energiebedarf von 2.750Wh entgegen. Die kombinierten Lade- und Entladeverluste belaufen sich auf 17%. Mit dieser Effizienz übernimmt das Marstek Venus D knapp die Führung im Bereich der DC-gekoppelten Speichersysteme. Besser schnitten im Test bisher nur reine AC-Systeme wie der Hoymiles MS-A2 (zum Test) ab.

Der Vollständigkeit halber haben wir die Messung der Effizienz auch mit einer niedrigen Leistung getestet. Generell arbeiten die verbauten Wechselrichter in allen Speichersystemen (nicht nur Marstek) an niedrigen Leistungen weniger effizient, weshalb die nutzbare Nettokapazität geringer ausfällt. Mit einer Einspeiseleistung von kontinuierlich 100W konnten insgesamt 1.930Wh entnommen werden. Somit fallen die Entladeverluste bei geringer Last nochmals rund 10–11% höher aus.

Temperaturverhalten und Stand-by-Verbrauch

Um eine möglichst hohe Temperaturentwicklung zu realisieren, wurde das System vollständig entladen und mit 2.200W über das Hausnetz aufgeladen. Die Wärmebildaufnahmen wurden nach rund 70 Minuten kurz vor Erreichen der oberen Ladegrenze aufgenommen. Die Raumtemperatur betrug zum Testzeitpunkt 16°C.

Trotz des großen Kühlkörpers auf der Oberseite konzentriert sich die Wärmeverteilung auf kleinere Teilbereiche. Im Frontbereich werden bis zu 56°C an der wärmsten Stelle erreicht, während der restliche Kühlkörper mit 30–35°C vergleichsweise kühl bleibt. Im MPPT-Lade- und Einspeisebetrieb ist ein ähnliches Temperaturverhalten zu beobachten. Im Sommer können die Temperaturen höhere Werte erreichen, weshalb ihr auf eine ausreichende Belüftung und einen sonnengeschützten Standort achten solltet.

Der Stand-by-Verbrauch des Marstek Venus D liegt bei 7W (Netzbezug) und damit im durchschnittlichen Bereich für eine Speichersystem dieser Leistungsklasse.

Off-Grid-Betrieb

Marstek verbaut im Venus D eine Notstromsteckdose, die angeschlossene Geräte mit einer Dauerleistung von 2.200W (2.500W Peak) versorgen kann. Weiterhin bietet dieser Ausgang eine USV-Funktion (unterbrechungsfreie Stromversorgung). Somit werden angeschlossene Geräte im Falle eines Stromausfalls mit einer Umschaltzeit von 15 Millisekunden weiter versorgt. Im Test funktionierte die Umschaltung mit einer 60W Glühlampe, einem Fernseher und einem Internet-Router problemlos. Die Notstromsteckdose konnte im Off-Grid-Betrieb vom Staubsauger bis zum Wasserkocher oder der Kaffeemaschine alle haushaltsüblichen Geräte versorgen. Auch Geräte mit hohem Anlaufstrom wie Kompressor oder Kühlschrank funktionierten problemlos. Wird die Ausgangssteckdose mit einer Überlast betrieben (mehr als 2.200W), schaltet der Ausgang nach wenigen Sekunden ab. In der App findet sich darüber kein Hinweis. Um die Off-Grid-Steckdose nach Überlast erneut zu nutzen, startet ihr das Marstek Venus D komplett neu. Eine Ladung des Akkus ist mithilfe der angeschlossenen Solarmodule auch im Off-Grid Betrieb möglich. Somit kann das Marstek Venus D auch für den reinen Inselbetrieb (ohne Netzanschluss) verwendet werden.

Marstek Venus D im Realbetrieb

Für den Test des Marstek Venus D unter realen Bedingungen kommt eine Solaranlage mit insgesamt 8 x 455W Solarmodulen zum Einsatz. Aufgrund des niedrigen Sonnenstandes im Winter konnten hier lediglich Tageserträge von 3–4kWh realisiert werden.

Im realen Betrieb überzeugt uns das System in fast allen Punkten. Bereits in den frühen Morgenstunden liefern die MPPT-Eingänge zuverlässig Energie und stehen im Bereich der Effizienz einem Vergleichswechselrichter von Hoymiles in nichts nach. Änderungen der Solarmodulleistung werden innerhalb von Sekundenbruchteilen erfasst und der Arbeitspunkt optimal eingeregelt. Die dynamische Einspeisung mittels Smart Meter arbeitet schneller als beim Marstek Jupiter C Plus (zum Test). Wird in eurem Haushalt eine Last zugeschaltet, dauert es meist nur 1–2 Sekunden, bis diese durch das Marstek Venus D ausgeglichen wird. Gelegentlich lässt sich das System etwas mehr Zeit und benötigt bis zu 5 Sekunden. Dabei wird der Nullpunkt (kein Strombezug aus dem Netz) bis auf 10W genau getroffen. Der Netzbezug pendelt im Eigenverbrauchsmodus vorwiegend zwischen 5W und 15W und geht selten in den negativen Bereich (mehr Einspeisung als Verbrauch). Wird das Marstek durch eine große PV-Anlage mittels PV-Überschuss aufgeladen, funktioniert diese Regelung ebenso zuverlässig. Ermittelt das Smart Meter, dass im Haus ein Energieüberschuss vorhanden ist, schaltet das Marstek automatisch in den Ladebetrieb und lädt seine Akkus mit bis zu 2.200W.

Wie ihr an der Tagesauswertung des Everhome Ecotrackers sehen könnt, wird der Stromverbrauch über die Mittagsstunden vollständig eliminiert. Pro Stunde werden lediglich 10–20Wh aus dem Netz bezogen. Grundvoraussetzung für diesen reibungslosen Betrieb ist ein guter WLAN-Empfang von Speicher und Smart Meter. Aufgrund der innenliegenden Antenne ist der WLAN-Empfang des Venus D schlechter als bei seinem Vorgänger (Jupiter C Plus). Ihr solltet dementsprechend auf ein starkes WLAN-Signal in der Nähe des Aufstellungsortes achten. Neben dem schlechteren Empfang fiel uns im Testzeitraum das Ladeverhalten bei Erreichen der unteren SOC-Grenze auf. Startet am Morgen die Solarladung und der Akku steht bei 10–11%, wird dieser um lediglich 1% aufgeladen, bevor die Einspeisung (Steuerung mittels Smart Meter) in euer Stromnetz startet. Bei einer hohen Anforderung im Haushalt ist somit innerhalb weniger Sekunden die untere Entladegrenze wieder erreicht und der Speicher deaktiviert die Einspeisung und lädt wieder um 1% auf, bevor der Vorgang erneut beginnt. Somit wird der Speicher so lange mit Mikrozyklen belastet, bis die Solarleistung höher als der Hausverbrauch ist. Andere Hersteller haben hier bessere Lösungsansätze, sodass der Akku beispielsweise erst geladen wird, wenn die PV-Leistung über der Hauslast liegt. Bis auf diese Einschränkung arbeitete das System über Wochen hinweg fehlerfrei und kompensiert Lasten bis 800W (2.200W bei entsprechender Installation) zuverlässig und schnell.

Winterbetrieb

In unserem Artikel zum Marstek Jupiter C Winterbetrieb (zum Test) haben wir bereits ausführlich erläutert, wie die Marstek-Systeme mit einer speziellen Zellchemie und einer intelligenten Zellüberwachung den Ladebetrieb auch bei niedrigen Temperaturen realisieren. Für den Test des Marstek Venus D haben wir den Akku des Systems auf -18°C heruntergekühlt und im Anschluss den Ladebetrieb getestet.

Trotz der niedrigen Temperaturen arbeitete das Venus D sofort fehlerfrei. In einem ersten Test wurde der Akku mit 800W entladen, um die Entladefähigkeit zu testen. Hier gab es keinerlei Probleme. Für eine Messung der Ladeleistung wurden die vier MPPT-Eingänge mit zwei Labornetzteilen (jeweils 1.200W max.) versorgt. Trotz der extrem niedrigen Temperaturen konnte der Akku sofort mit rund 120W geladen werden. Die Ladeleistung stieg innerhalb weniger Minuten auf 220W an und verharrte mehrere Stunden auf diesem Niveau. Kurz vor Erreichen der Ladeschlussgrenze stieg die Ladeleistung auf rund 500W an. Somit kann festgehalten werden, dass auch das Marstek Venus D für den Winterbetrieb geeignet ist.

Im Realbetrieb wurden uns dann die technischen Einschränkungen verdeutlicht. Aufgrund der momentan winterlichen Temperaturen (-4°C bis -7°C) erreichte das Marstek Venus D über den Tagesverlauf nicht die nötigen Temperaturen, um die volle Solarleistung aufzunehmen. Zur Mittagszeit hätten rund 1.000W Solarleistung zur Verfügung gestanden, wovon das System aufgrund der niedrigen Außentemperaturen aber nur 550–700W für die Akkuladung verwenden konnte. Die überschüssige Leistung wird in diesem Fall ins Netz eingespeist oder bei deaktivierter Überschusseinspeisung die MPPT-Eingänge gedrosselt.

Testergebnis

Getestet von
Michael

Marstek bietet mit dem Venus D ein hochwertiges, extrem leistungsfähiges, aber auch hochpreisiges Speichersystem an. Mit einem Preis von 1.199€ für das Marstek Venus D inklusive eines Akkus (2,56kWh) müsst ihr hier deutlich tiefer in die Tasche greifen als bei der Konkurrenz. Dafür überzeugen sowohl das Design, als auch die technischen Daten in fast allen Bereichen. Mit einer Eingangsleistung von 4.000W liegt das Marstek Venus D weit über den Werten der meisten Mitbewerber und kann seine Stärken vor allem bei der dynamischen Einspeisung mittels Smart-Meter ausspielen. Diese arbeitet nicht nur schnell, sondern auch äußerst präzise und zuverlässig. Dank des bidirektionalen Wechselrichters kann das System auch direkt über die Steckdose oder mittels PV-Überschuss geladen werden. Dazu bietet es mit einer hohen Effizienz beste Voraussetzungen für die Nutzung mit dynamischen Stromtarifen.

Preisvergleich

Unsere Empfehlung
1198 €*

Prime-Versand innerhalb von 24 Stunden
Zum Shop
Unsere Empfehlung
Nur 1198 €* Zum Shop
Prime-Versand innerhalb von 24 Stunden

Liebe Leserinnen und Leser von Smartzone, wenn Du Dich entscheidest, weiter zu stöbern und vielleicht sogar einem Link in unserem Preisvergleich oder im Text zu folgen, kann es sein, dass Smartzone eine kleine Provision vom jeweiligen Anbieter erhält. Aber keine Sorge, unsere Auswahl an und Meinung zu Produkten ist frei von finanziellen Verlockungen. Wir sind so konzentriert wie ein Shaolin-Meister im Zen-Modus! Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Das bedeutet, dass wir für deinen Einkauf eine Provision von Amazon erhalten, sich der Preis für dich aber nicht ändert. - Preise zuletzt aktualisiert am 10.12.2025

Newsletter bestellen

Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!

Tests und News direkt auf dein Smartphone.
Alle News Updates über Telegram.

Kommentare

Abonnieren
Kommentar Updates
guest
0 Kommentare
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser von Smartzone, wenn Du Dich entscheidest, weiter zu stöbern und vielleicht sogar einem Link in unserem Preisvergleich oder im Text zu folgen, kann es sein, dass Smartzone eine kleine Provision vom jeweiligen Anbieter erhält. Aber keine Sorge, unsere Auswahl an und Meinung zu Produkten ist frei von finanziellen Verlockungen. Wir sind so konzentriert wie ein Shaolin-Meister im Zen-Modus! Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Das bedeutet, dass wir für deinen Einkauf eine Provision von Amazon erhalten, sich der Preis für dich aber nicht ändert.

Smartzone App
Lade jetzt deine Smartzone App