Inhaltsverzeichnis
Kompakte Tablets unter 10 Zoll sind auf dem Markt selten geworden. Umso spannender ist es, wenn ein hierzulande unbekannter Hersteller wie Headwolf in genau dieser Nische ein Gerät platziert, das auf dem Papier eine beeindruckende Ausstattung verspricht. Für rund 200€ bietet das Headwolf FPad 7 nicht nur ein hochauflösendes 8,4 Zoll Display, sondern auch einen MediaTek Dimensity 7050 Prozessor, den wir sonst eher aus Mittelklasse-Smartphones kennen.
Doch kann ein so günstiges Tablet von einer kaum bekannten Marke wirklich überzeugen oder müsst Ihr am Ende doch Kompromisse eingehen? Wir haben das Headwolf FPad 7 für Euch ausführlich getestet und geklärt, ob es eine Empfehlung wert ist.
Design und Verarbeitung
Das Headwolf FPad 7 misst 203,7 x 125,8 x 8,5 Millimeter, wiegt 385 Gramm und ist nur in der Farbe Grau verfügbar. Damit fällt es in die immer seltener repräsentierte Kategorie der kompakten Tablets, was von der Bildschirmdiagonale von 8,4 Zoll unterstrichen wird. Das Gerät bietet angesichts seines niedrigen Preises eine überraschend gute Verarbeitungsqualität. Die Rückseite des Gerätes besteht aus Metall mit einer leicht rauen Oberfläche, auf der sich Fingerabdrücke und Fettschlieren kaum absetzen. Der Rahmen ist aus Kunststoff gefertigt, der Rückseite hinsichtlich der Farbgebung aber so ähnlich, dass man ihn auch mit Metall verwechseln könnte. Abgesehen von einem Herstellerlogo und ein paar Sicherheitshinweisen ist das Design sehr sauber gehalten.
Auf der rechten Seite befinden sich die Lautstärkewippe und der Powerbutton. Die Tasten bestehen ebenfalls aus Kunststoff und haben einen sehr angenehmen Druckpunkt. Zudem ist ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss oben links angebracht. Unten befindet sich ein USB-C-2.0-Anschluss zum Aufladen. Auf der linken Seite ist ein SIM-Slot zu finden, in den sich entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM-Karte und eine microSD zur Speichererweiterung einsetzen lassen. Ein Fingerabdruck-Scanner und eine Benachrichtigungs-LED sind leider nicht verbaut. Immerhin gibt es Face-Unlock über die Frontkamera, was auch recht gut funktioniert.
Insgesamt ist die Verarbeitungsqualität für ein 200€-Tablet sehr ordentlich. Das Headwolf FPad 7 ist stabil und optisch ansprechend designt.
Lieferumfang des Headwolf FPad 7
Im Lieferumfang sind ein USB-Kabel, ein Netzteil mit 18 Watt und eine SIM-Nadel enthalten. Zudem ist eine Displayschutzfolie auf dem Gerät angebracht.
Display des Headwolf FPad 7
Das Display misst 8,4 Zoll, hat eine Auflösung von 2560 x 1600 Pixel und eine Bildwiederholrate von 60Hz. Das ergibt eine sehr hohe Bildpunktdichte von 359 Pixel pro Zoll, was eine einwandfreie Schärfe garantiert. Angesichts dessen ist es etwas kurios, dass die integrierten Wallpaper des Herstellers sehr niedrig auflösend sind und so nach dem Unboxing einen schlechteren Eindruck hinterlassen, als es die Hardware hergibt. Das ist durch einen Wallpaper-Wechsel aber schnell behoben. Ansonsten messen wir eine Helligkeit von 610 Lux. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, mit dem sich das FPad 7 neben dem Redmi Pad Pro an der Spitze der günstigen Tablets platziert. Auch hier fragen wir uns, warum der Hersteller mit 359 Lux einen zu niedrigen Wert angibt.

Die hohe Helligkeit ist auf jeden Fall praktisch, wenn Ihr das Tablet draußen verwenden möchtet. Mit der Ablesbarkeit von OLED-Panels ist das natürlich immer noch nicht vergleichbar, aber solche Panels gibt es bei Tablets erst ab mindestens dem doppelten Preis. Die Blickwinkelstabilität des Panels ist ansonsten in Ordnung. Es lässt sich eine leichte Farbverfälschung bei größeren Winkeln wahrnehmen. Der Touchscreen arbeitet aber zuverlässig und auch die Farbwiedergabe ist gut. Ebenso erfreulich ist, dass Widevine L1 für hochauflösendes Streaming vorhanden ist. Schade ist allerdings, dass kein Helligkeitssensor verbaut wurde. Ihr müsst die Helligkeit also immer manuell anpassen.
Auch beim Display hinterlässt das FPad 7 insgesamt einen guten Eindruck. Das herausragende Merkmal ist die besonders hohe Helligkeit für ein IPS-Display. Zudem gibt es Widevine L1 für hochauflösendes Streaming und eine gute Farbwiedergabe.
Leistung
Ein weiteres Highlight ist sicherlich der Prozessor. Der MediaTek Dimensity 7050 ist eine sehr beliebte Wahl in der Mittelklasse und uns unter anderem aus dem Oukitel WP300 (zum Test), dem Doogee Blade GT (zum Test) und dem Realme 11 Pro (zum Test) bekannt. Die Fertigung findet im 6-Nanometer-Verfahren statt. 8 Gigabyte RAM und 256 Gigabyte UFS 3.1-Speicher sind in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Der starke Prozessor macht sich auch direkt in den Benchmarks bemerkbar. Wie auch bei der Displayhelligkeit kann hier nur noch das Redmi Pad Pro mithalten, welches insbesondere bei der Grafikleistung noch etwas bessere Werte erzielt.




Die Systemperformance ist gut. Dem FPad 7 wurde ein sehr schlankes Android verpasst, worauf wir gleich noch genauer eingehen werden. So kommt es jedenfalls, dass Animationen flüssig laufen, Multitasking keine Probleme bereitet und auch grafisch anspruchsvolle Games auf niedriger Einstellung gut gespielt werden können. Das Tablet ist für den Alltag also wirklich gut zu gebrauchen. Thermal Throtteling tritt ebenfalls nicht auf.
System
Okay, so langsam wird es echt etwas verrückt. Das Headwolf FPad 7 ist mit Android 14 auf den Markt gekommen. So weit, so normal. Aber jetzt schnallt Euch an: Der Hersteller hat ein Android 15 Update für das Gerät bereitgestellt.
Okay, ein bisschen im guten alten China-Style muss das Update manuell auf der Hersteller-Website heruntergeladen und installiert werden, aber dass überhaupt ein kleiner chinesischer Hersteller ein Android-Basis-Update für ein Tablet liefert, ist uns in 12 Jahren Chinahandys- und Smartzone-Geschichte nur selten untergekommen. Das gibt einen fetten Pluspunkt für das Gerät!
Die neuen Modelle vom Headwolf FPad 7 werden direkt mit Android 15 vorinstalliert ausgeliefert!
Ansonsten ist das System sehr sauber. Es wurden hier kaum Änderungen gemacht. DuraSpeed wurde integriert, um Hintergrundprozesse zu beschränken, kann aber auch deaktiviert werden. Ansonsten bleibt es beim Standard-Android-Design, das auch auf Tablets irgendwie nicht so ganz überzeugt. Hier lohnt es sich gegebenenfalls, einen anderen Launcher zu installieren. Kritikpunkte oder Abstürze haben wir allerdings nicht zu beklagen, und auch die wichtigsten Funktionen sind am Start.
Auch beim System haben wir keine größere Kritik. Um uns wunschlos glücklich zu machen, hätte Headwolf das Update per OTA ausliefern können. Aber mal ganz ehrlich: Angesichts der Tatsache, dass noch kein Doogee, Ulefone, Umidigi, Alldocube und so weiter ein großes Android-Versions-Update auf ein Tablet gebracht haben, müssten wir eigentlich nach China fliegen und dem CEO von Headwolf persönlich eine Gratulationskarte vorbeibringen.
Konnektivität und Kommunikation
Wie bereits erwähnt, gibt es einen SIM-Slot für Dual-SIM oder Speichererweiterung. Etwas kurios ist, dass hierbei nur der 4G-Standard unterstützt wird, obwohl der Prozessor eigentlich 5G-fähig ist. Ein großes Problem stellt das aber nicht dar, denn den meisten Nutzern dürfte bei einem solchen Tablet eher wichtig sein, dass überhaupt ein SIM-Slot vorhanden ist. An Frequenzbändern wird eine solide Auswahl für den Einsatz in Europa unterstützt:
- 4G-Band: 1/2/3/4/5/7/8/18/19/20/26/28/41
Wir stellen im Test fest, dass der Download-Speed über 4G etwas niedriger als gewohnt ist, der Upload ist allerdings normal. Ansonsten wird noch Bluetooth 5.2 und WiFi 6 unterstützt. Letzteres ist auch nicht unbedingt der Standard in diesem Preisbereich, und wir können dem Headwolf FPad 7 hier einen guten Datendurchsatz bescheinigen. An Sensoren gibt es ansonsten nur einen Beschleunigungssensor, Gyroskop und E-Kompass. Die Standortbestimmung wird ebenfalls mittels GPS, BDS, Galileo und Glonass unterstützt. Die Positionsbestimmung ist im Test überdurchschnittlich genau und schnell erledigt.
- GPS Test
- GPS Test
- Sensoren
- 4G
- WLAN
Zur Wiedergabe von Sounds gibt es Stereo-Speaker. Für ein günstiges Tablet schlägt sich das Headwolf FPad 7 hier ziemlich gut. Der Sound ist ausreichend laut und verzerrt auch auf höchster Stufe kaum. Bass ist rudimentär wahrnehmbar und die Speaker eignen sich zum Filmeschauen. Tablets wie das Xiaomi Pad 7 bieten eine Preisklasse darüber aber einen deutlich besseren Sound.
Schließlich bleiben uns nur noch die Kameras zu erwähnen. Hier bekommen wir eine Selfiekamera mit 8 Megapixel und eine Hauptkamera mit 16 Megapixel. Beide haben eine ausreichende Qualität für Videotelefonie, sind aber für Fotos nicht geeignet.
Akkulaufzeit des Headwolf FPad 7
Der Akku des Headwolf FPad 7 misst 6500mAh. Das ist für ein Tablet dieser Größe eine durchschnittliche Kapazität und entspricht auch etwa dem Redmi Pad 8.7 (zum Test). Angesichts des recht sparsamen Prozessors ergibt sich eine brauchbare Laufzeit. Mit den deutlich größeren Tablets mit mehr Kapazität kann das Gerät nicht ganz mithalten, aber ein Tag intensive Nutzung ist gar kein Problem. Mit 2-3 Stunden aktiver Nutzung am Tag hält das Gerät auch zwei volle Tage durch.


Aufgeladen wird mit 18 Watt. Der Ladevorgang geht relativ gemütlich vonstatten und benötigt etwa 110 Minuten von 0 auf 100%.
- 17%
- 29%
- 51%
- 73%
Testergebnis
Das Headwolf FPad 7 ist wirklich ein beeindruckendes Tablet. In unserem Test kann das Gerät größtenteils gute bis sehr gute Ergebnisse liefern. Besonders beeindruckt hat uns die hohe Displayhelligkeit und dass der Hersteller doch tatsächlich ein Android-Basis-Update auf Android 15 ausgeliefert hat. Zudem ist das Gerät auch sehr gut verarbeitet und bietet dank des schnellen Mediatek-Prozessors und des großzügigen Speichers auch eine sehr gute Performance. Kritikpunkte betreffen hingegen eher Details: Dass kein Helligkeitssensor verbaut wurde, ist wirklich eine unnötige Sparmaßnahme. Zudem hätte ein Fingerabdruck-Scanner dem kompakten Tablet gut gestanden. Insgesamt ist das aber dennoch ein starkes Endergebnis für den kleinen Hersteller.
Das Tablet bekommt man für ca. 200€ direkt bei Amazon. Ein richtiger “Budget-Preis” hätte dem Gerät besser gestanden. Das Headwolf FPad 7 ist klar und deutlich dem Redmi Pad SE 8.7 (zum Test) und dem Alldocube iPlay 50 Mini Pro (zum Test) vorzuziehen und somit unsere aktuelle Empfehlung, wenn Ihr auf der Suche nach einem kompakten Gerät seid. Ist Euch die Größe egal, dann ist das Redmi Pad Pro (zum Test) eine noch bessere Wahl.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
wie sieht es mit einem Updateversprechen aus, zumindest mit Sicherheitsupdates ?
Eigentlich müsste doch schon die 5 Jahresregel für die EU gelten, da das Gerät doch über Amazon angeboten wird?