Einige von euch wünschen sich mehr Grafikleistung für ihren kompakten Mini-PC. Am einfachsten und schnellsten erreicht man das mit einer externen Grafikkarte wie der GMKTec AD-GP1 (zum Test) oder der Minisforum MGA1 (zum Test). Beide Lösungen sind aber kein Schnäppchen. Wer hingegen noch eine Grafikkarte vom Desktop-PC zu Hause hat oder selbst entscheiden möchte, welche GPU er verwendet, wird mit einem Grafikkarten-Dock wie dem Minisforum DEG1 (zum Test) glücklich. Auch der hier getestete GTBOX G-DOCK ist ein solches Dock, allerdings mit integriertem Netzteil und USB-C, also zwei klaren Vorteilen gegenüber dem Produkt von Minisforum. Mit knapp 200€ ist die Investition hier allerdings auch größer. Wenn ihr noch gar keinen Mini-PC besitzt, schaut euch den Beelink GTi 13 Ultra mit externer Grafikkarte (EX-Dock) an, denn diese Kombination ist nahezu unschlagbar. Aber zurück zum GTBOX G-Dock mit integriertem 800-W-Netzteil und USB-C-4- sowie OCuLink-Anschluss.
Mit ca. 200€ ordnet sich das GTBOX G-Dock preislich genau zwischen den einfachen Nachrüstlösungen mit integrierter GPU und den einfachen Docks ohne Netzteile ein. In der Praxis bekommt ihr hier also ein aufgeräumtes Setup und habt mit dem 800-W-Netzteil quasi die freie Wahl auf dem Grafikkartenmarkt. Für den Test habe ich wie gewohnt meine Radeon RX 7900XT im GTbox G-Dock genutzt und mit einem GMKtec EVO X1 (zum Test) kombiniert.
Verarbeitung und Ausstattung
Mit 22,5 x 11 x 6 Zentimetern hat das Gtbox G-Dock einen interessanten Formfaktor und bringt 1,85 Kilogramm auf die Waage. Die Verarbeitung und Materialwahl mit viel Metall sind vorbildlich. Es gibt keine scharfen Kanten oder Ungenauigkeiten bei der Verarbeitung. Die große Schraube zur Befestigung der Grafikkarte ist ebenso durchdacht wie die Möglichkeit, das integrierte Netzteil einfach zu entnehmen.
Dazu muss lediglich der blaue Hebel gedrückt und die schwarze Lasche gezogen werden, um das Herzstück des Gtbox G-Dock zu entnehmen. Dieser Teil beinhaltet auch den Lüfter und den Kaltgeräteanschluss.
Auf der Oberseite des eGPU-Docks wird die gewünschte Grafikkarte (laut Spezifikationen maximal 600W) in den PCIe-x16-Port eingesteckt. Im Betrieb mit OCuLink können die 100W des USB-C-4-Anschlusses zum Laden anderer Geräte problemlos genutzt werden. Der OCuLink-Port bietet eine Datenrate von 7,13 GB/s, der USB4-Anschluss liefert 3,87 GB/s. Wir werden bei der Leistung auch prüfen, ob es bei einer RX-7900-XT-Grafikkarte einen Unterschied macht. Neben den genannten Anschlüssen befindet sich der Power-Button mit integrierter LED. Außerdem sind auf der Rückseite noch drei 8-Pin-Anschlüsse zur Stromversorgung der Grafikkarten zu finden.
Lieferumfang des GTBOX G-DOCK
Auch der Lieferumfang des Gtbox G-Dock kann sich sehen lassen. Neben einem OCuLink- und einem USB-4-Kabel sind auch drei 8-Pin-Connector-Kabel und ein Kaltgerätestecker im Paket enthalten.
Leistung im Vergleich
Wir starten mit den 3DMark-Timespy- und PCMark-Extended-Werten über OCuLink. Hierbei ist immer zu beachten, dass OCuLink nicht Hot-Plug-fähig ist. Das bedeutet, dass der PC immer ausgeschaltet werden muss und das Kabel keinesfalls einfach gezogen werden darf. Das kann zu Schäden führen.
In meinem Tower-PC steckt nach wie vor ein AMD Ryzen 7 7800X3D, ebenfalls zusammen mit der PowerColor Radeon RX 7900 XT – exakt dieselbe Karte, die ich auch im Gtbox G-Dock genutzt habe. Sowohl im gemischten PCMark-Extended-Test als auch im 3DMark-TimeSpy-Grafiktest liegt die Kombination aus Gtbox G-Dock und AMD-Mini-PC exakt auf dem Niveau meines großen Desktop-Rechners. Unterschiede beim Gaming sind, wenn überhaupt, nur im Detail oder je nach Spiel zu erwarten. Fest steht: Das G-Dock limitiert die Leistung der Grafikkarte kaum. Vielmehr macht hier wie gehabt der Prozessor den Unterschied.
Die besten Werte im Benchmark erzielte weiterhin die Kombination aus 7900 XT und Beelink GTi 13 Ultra samt Ex-Dock, wobei hier auch der verbaute Intel-Prozessor eine Rolle spielen dürfte.

Der Anschluss über USB-C Thunderbolt 4 oder USB 4 hat den großen Vorteil, dass deutlich mehr Geräte unterstützt werden. OCuLink ist vor allem von Mini-PCs bekannt, aber kaum ein Laptop hat einen solchen Anschluss. Hier kommt diese Möglichkeit ins Spiel: Obwohl die Datenrate auf dem Papier geringer ist, reicht sie für eine 500-Euro-Grafikkarte allemal aus, und der 3DMark-Benchmark bleibt mit 20.028 auf gutem Niveau.
Lautstärke und Lüfter
Die PowerColor Radeon RX 7900 XT Grafikkarte verhält sich gewohnt entspannt und leise an der Luft. Das gilt auch für die aktuellen 28 °C in meinem nicht klimatisierten Büro. Beim Benchmark beginnen die Lüfter sich zu drehen, werden dabei aber nicht auffällig laut. Mit 38 dB(A) sind sie kaum wahrnehmbar, auch der Lüfter des integrierten Netzteils wird nicht lauter. Nach 20 Durchläufen im Steel-Nomad-Stresstest ist der Lüfter der GPU mit 42 dB(A) durchaus zu hören, der kleine Netzteillüfter des Gtbox G-Dock bleibt jedoch unbeeindruckt.
Wie immer der Hinweis zum Staub. Wenn man eine Grafikkarte durchgehend offen betreibt, sollte man diese gelegentlich mal mit Druckluft von Staub befreien.
Testergebnis
Das Gtbox G-Dock ist ein flexibel nutzbares eGPU-Dock mit integriertem 800-Watt-Netzteil, OCuLink und USB-C-4-Anschluss. Es bietet eine aufgeräumte Lösung für alle, die ihre Desktop-Grafikkarte extern weiterverwenden möchten. In der Praxis liegt die Leistung im OCuLink-Betrieb nur etwa 10 % unter der eines vollwertigen Desktop-PCs, bei erfreulich leiser Kühlung. Dank der USB-4-(Thunderbolt-4-)Kompatibilität eignet sich das Dock zudem auch für viele Laptops. Wer maximale Flexibilität sucht und seine Wunsch-GPU frei wählen möchte, erhält mit diesem Produkt ein stimmiges Gesamtpaket.
Im Unterschied zur Alternative von Minisforum muss man hier kein zusätzliches Netzteil erwerben und hat ein deutlich aufgeräumteres Setup. Der Preis von ca. 200€ ist dafür absolut fair.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.