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GOD57 Mini-PC im Test – mehr als nur ein Lichtspiel

Getestet von Korbinian am
Vorteile
  • auffallendes Design
  • solide Auswahl an Schnittstellen
  • lizenziertes und sauberes Windows 11 Pro
  • diverse Hardwarekomponenten austauschbar
  • geringer Energiebedarf
  • absolut leise
Nachteile
  • durchwachsene Materialqualität des Gehäuses
  • VESA-Halterung nicht im Lieferumfang
  • mäßige Empfangsqualität im Vergleich
  • USB-C-Anschlüsse nur 3.0-Standard
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Beim GOD57 Mini PC handelt es sich um ein vielversprechendes OEM-Gerät, das in der vorliegenden Konfiguration derzeit von T-Bao und Aoostar ab circa 320 € angeboten wird. Trotz des niedrigen Einstiegspreises sorgt eine Ryzen 7 Mobile CPU von AMD für eine ausreichende Leistung. Hinzu kommt die Vielfalt an Schnittstellen und das vom preisgekrönten Spielehit Cyberpunk 2077 inspiriere Design. Alles in allem bietet der Rechner damit mehr als genug Gründe für einen ausführlichen Test. Wie sich der GOD57 Mini in schlägt, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Design, Verarbeitung und Upgrade-Möglichkeiten

Aussehen ist bekanntlich Geschmackssache, doch der GOD57 Mini besitzt zweifellos ein auffälliges Erscheinungsbild. Die Oberseite des Mini-PCs zeichnet sich durch diverse kantige Lüftungsgitter unterschiedlicher Stile aus und in der Mitte prangt ein diagonaler “Cyberpunk”-Schriftzug. An den Seiten des Geräts befinden sich ebenfalls Aussparungen für die Kühlung. Aus allen Öffnungen strahlt dabei das Licht der LED-Beleuchtung. Diese ist hell genug, um auch bei Tageslicht für auffällige Lichteffekte zu sorgen, allerdings sind keine Helligkeitsstufen wählbar. Standardmäßig wird zwischen den unterschiedlichsten Farbtönen gewechselt. Über einen Knopf auf der Vorderseite des PCs lässt sich diese allerdings ausschalten oder einer von 6 unterschiedlichen Farbmodi wählen (Wechsel, Breathing, rot, blau, grün und weiß). Der Rest der Front sowie der Rückseite des GOD57 Mini werden von den diversen Ports des Rechners eingenommen.

Für seine Abmessungen von 13,4 x 13,2 x 6,1 Millimeter ist der GOD57 Mini mit einem Gewicht von 579 Gramm recht leicht. In erster Linie liegt dies wohl am Gehäuse, das gänzlich aus Hartplastik besteht. Im Preisbereich des Rechners ist das vollkommen angemessen und optisch wirkt unser schwarzes Testgerät recht qualitativ. Dieser Eindruck ändert sich allerdings, sobald man den Mini-PC in der Hand hält. Das Material fühlt sich nicht sonderlich hochwertig an und unter Druck gibt das Gehäuse schnell nach und quittiert die Krafteinwirkung mit knarzenden Geräuschen.

Der offensichtlichste Weg, ins Innere des Mini-PCs zu gelangen, ist gleichzeitig auch der falsche. Die vier Torx-Schrauben in den jeweiligen Ecken der Oberseite des GOD57 Mini gewähren lediglich Zugang zum Lüfter samt Kühlkörper. Um an den Speicher zu gelangen, müssen die Schrauben gelöst werden, welche sich unter den Gummifüßen des Rechners verstecken. Die zwei RAM-Slots und der Steckplatz für die M.2-SSD sind bereits belegt und können lediglich durch Varianten mit mehr Speicher ersetzt werden. Über das bereits erwähnte SATA-Kabel lässt sich eine 2,5-Zoll Festplatte verbinden, die an der Bodenplatte des PCs befestigt werden kann. Abseits der Datenträger können bei Bedarf die AX-200 WLAN-Karte von Intel (unter der SSD) sowie die CMOS-Batterie gewechselt werden.

Lieferumfang des GOD57 Mini-PC

T Bao GOD57 Lieferumfang

Mit in der Verpackung des GOD57 Mini befindet sich eine Schnellstartanleitung und ein 1 Meter langes HDMI-Kabel. Zur Stromversorgung liegt außerdem ein 1,50 Meter langes USB-C-Kabel mit Netzteil sowie ein 1,15 Meter langes Kabel mit C5-Stecker (ugs. Mickey-Mouse Stecker) bei. Mit unserem Testgerät wurde ein US-Stecker mitgeliefert, der Mini-PC ist aber auch mit EU-Stecker verfügbar. Insgesamt besitzen die Kabel ausreichend Länge für die meisten Arbeitsplätze, dank der gängigen Steckverbindung kann diese aber bei Bedarf erhöht werden. An der Unterseite des GOD57 Mini sind Schraublöcher für einen VESA-Adapter zu finden, welcher sich allerdings nicht im Lieferumfang befindet. Trotzdem spricht es für den Mini-PC, dass dieser durch ein günstiges Zubehörteil an unterstützten Geräten und Halterungen befestigt werden kann. Zu guter Letzt befindet sich ein SATA-Kabel zum Anschluss eines entsprechenden Datenträgers in der Box.

Anschlüsse und Konnektivität

Vorder- und Rückseite des GOD57 Mini bieten eine breite Auswahl an Schnittstellen, welche den angedachten Einsatzzwecken eines Mini-PCs mehr als gerecht wird. Folgende Anschlussmöglichkeiten hat das Gerät zu bieten:

Hinten: 

  • 2 x USB-A 2.0 (480MBit/s)
  • 1 x HDMI 2.1
  • 1 x Displayport 1.4
  • 1 x USB-C (5Gbit/s, PD + Display out)
  • 1 x RJ45 1Gbit
  • 1 x RJ45 2,5 Gbit

Vorne: 

  • 2 x USB-A 3.1 (10Gbit/s)
  • 1 x AUX-Anschluss (Audio + Mikrofon)
  • 1 x USB-C (5GBit/s, Display out)

Da der USB-C-Port an der Rückseite des GOD57 Mini auch als Stromanschluss vorgesehen ist, lässt sich dessen voller Funktionsumfang nur mithilfe einer Dockingstation oder einem USB-C-Hub nutzen. Da das Gerät über einen weiteren USB-C-Port an der Front verfügt, ist das kein Nachteil per se, sondern lediglich ein Detail, das man im Hinterkopf behalten sollte. Zusammen mit dem HDMI 2.1- und dem Displayport 1.2-Anschluss lassen sich bis zu drei Bildschirme mit 4K/60fps am Mini-PC betreiben und die 4 USB-A-Anschlüsse bieten ausreichend Möglichkeiten zur Nutzung von Peripheriegeräten. Die Geschwindigkeiten aller USB-Ports findet ihr auf den folgenden Bildern:

Drahtlos stellt der Mini-PC Verbindungen über WiFi 6 und Bluetooth 5.2 zu Netzwerken und anderen Geräten her. Die Geschwindigkeit im WLAN-Netzwerk liegt mit 20 Mbit/s im 2,4- und 94 Mbit/s im 5-GHz-Netzwerk im unteren Durchschnitt. Dafür blieb die Signalqualität während des Testzeitraums durchgehend auf einem hohen Niveau und Netzwerkein- und -abbrüche traten nicht auf. Selbiges gilt ebenfalls für die Bluetooth-Verbindung, deren Reichweite ebenfalls nicht zu den besten zählt.

Leistung des GOD57 Mini-PCs

Auch wenn “Cyberpunk” auf dem Mini-PC steht, bedeutet das noch lange nicht, dass der GOD57 Mini potent genug für das Spiel wäre. Dreh- und Angelpunkt des Rechners ist AMDs Ryzen 7 5700U CPU, die Ende des Jahres 2021 vorgestellt wurde. Der Prozessor besteht aus 8 Kernen mit 16 Threads und einer Taktrate von maximal 4,3 Gigahertz. Im Zusammenspiel mit der integrierten Radeon RX Vega 8 Grafikeinheit eignet sich die Hardware hervorragend für Office- und Multimedia-Nutzung und bietet auch Leistungsreserven darüber hinaus. Mit ihren 8 Ausführungseinheiten und ihrer Taktrate von 1900 MHz eignet sich die GPU allerdings nicht zur Darstellung von Triple-A-Titeln. Auch dann nicht, wenn diese aus dem Jahr 2020 stammen.

Geekbench Single
Geekbench Multi
3DMark Timespy

Bei unserem Testgerät handelt es sich um die Version mit 16/512GB Speicher. Die beiden RAM-Riegel mit je 8GB Kapazität arbeiten im Dual-Channel mit 3200 MHz Taktrate. Als Flash-Speicher kommt eine M.2-SSD zum Einsatz, welche mit 3200 MB/s Lese- und 2400 MB/s Schreibrate rasend schnell Daten verarbeitet. Damit wird der Datenträger dem angegebenen PCIe 3.0 Standard mehr als gerecht. Neben unserer Speichervariante ist der GOD57 Mini außerdem mit 32GB/1TB verfügbar.

SSD Benchmark (read) Einheit: MB/s
SSD Benchmark (write) Einheit: MB/s

Betriebssystem

Nach dem ersten Einschalten des GOD57 Mini wird man vom Windows-Setup begrüßt. Das System ist in der Pro-Version installiert, wodurch Funktionen wie die Verschlüsselung gespeicherter Daten per Bitlocker oder die Nutzung virtueller Maschinen genutzt werden können. Die Lizenz bleibt nach einer Neuinstallation des Mini-PCs erhalten und auch alle Treiber werden gefunden – mit einer Ausnahme. Die Software für den Gigabit-LAN-Port von Intel muss manuell heruntergeladen werden. Grundsätzlich ist eine Neuinstallation von Windows vor der Ersteinrichtung nicht notwendig, das System ist sauber und eine Überprüfung mit dem MS Defender und der kostenlosen Version von Avast blieb ergebnislos. Aufgrund des Spyware-Skandal rund um AceMagic empfehlen wir bei kleineren OEM-Geräten durchaus eine Neuinstallation. 

Kühlung und Stromverbrauch

Die Kühlung des GOD57 Mini ist eine kleine Besonderheit. Im Mini-PC arbeitet ein Lüfter mit 9 cm Durchmesser. Diese kommen üblicherweise in großen Tower-PCs zum Einsatz und haben ihren kleineren Pendants so einiges voraus. Neben einem leichteren Austausch im Falle eines Defekts besteht der Hauptvorteil im Betriebsgeräusch. Durch die Größe ist für eine effektive Kühlung bei weniger Umdrehungen nötig. Unser Testgerät ist hierdurch so leise, dass eine Messung der Lautstärke kein tragbares Ergebnis hervorbringt. Auch beim Stromverbrauch überrascht der GOD57 Mini. Das beiliegende Netzteil bietet eine Leistung von 65 Watt. Allerdings verbraucht der Rechner selbst in den Leistungs-Benchmarks maximal 32 Watt und ist damit überaus genügsam. Die Wiedergabe eines 4K-Videos verbraucht 22W und moderate Tätigkeiten lediglich 9 bis 13 Watt. Das macht den Mini-PC zu einem heißen Kandidaten zum Betrieb an USB-C Dockingstations mit Power Delivery. Im Test funktionierte dies tadellos.

Testergebnis

Getestet von
Korbinian

Wer gerne optische Abwechslung auf seinem Schreibtisch hat, wird am Aussehen des GOD57 Mini wohl seine Freude haben. Aber auch abseits seines Äußeren hat der Mini-PC einiges zu bieten. Die respektable Auswahl an Ports in Verbindung mit der Option, den Rechner an einer Dockingstation zu betreiben oder einer VESA-Halterung zu befestigen, sorgen für vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Die AMD-CPU kann zwar nicht mit moderneren Chips mithalten, sorgt allerdings nach wie vor für eine angemessene Leistung in den Aufgabenbereichen eines Mini-PCs. Mit seinem durchaus fairen Kaufpreis fällt der GOD57 Mini damit in einen Bereich auf dem Markt, den man im Wesentlichen als “gut und günstig” bezeichnen kann. Auf der Suche nach einem Mittelklasse-Rechner, für den man nicht allzu tief in die Taschen greifen muss, ist der GOD57 Mini durchaus einen genaueren Blick wert.

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