Seit Mitte letzten Jahres werden die kleinen Kameras für die Straße immer beliebter. Eine Dashcam soll vor allem eines tun: Den Verkehr so aufzeichnen, dass man im Zweifel den Unfallhergang problemlos rekonstruieren kann. Die Z-Edge Z3G stellt hierfür eine 150° Weitwinkel Kamera mit 1440p HD Auflösung bereit und liefert als besonderes Extra auch noch eine GPS Ortung. Natürlich hat die Kamera auch noch einige Überraschungen an zusätzlichen Features mit dabei. Bei einem Preis von knapp 100€ muss die Dashcam aber auch einiges bieten. Im diesem Test erfahrt Ihr, ob die Z-Edge Z3G diesen hohen Preis wirklich wert.
Exkurs: Z-Edge steht für die Firma Zeroedgetechnology und hat über 16 verschiedene Dashcams im aktuellen Programm. Schaut man bei Amazon, so konnten die Dashcams zwischen 40-160€ meist viele gute Bewertungen einheimsen. Doch wie wir ja alle wissen, sollte man diese meist gekauften Bewertungen nicht wirklich ernst nehmen. Wir haben jedenfalls mit der Z3G das derzeit teuerste Dashcam-Modell im Test.
Lieferumfang und Montage
Die Z-Edge Z3G glänzt zunächst mit vorteilhaftem und umfangreichen Lieferumfang. Mit im Paket ist folgendes Zubehör:
- Autoladegerät mit USB-Micro-USB-Kabel (1 m)
- 4m Micro-USB Kabel zum verlegen
- Saugnapfhalter mit GPS Antenne
- 6 x Kabelhalter
- Werkzeug zur (De-)Montage der Wagenverkleidung
- Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
Mit dem Saugnapf lässt sich die “Premium” Dashcam problemlos an der Winschutzscheibe in jeder beliebigen Position befestigen. Auf dem Saugnapf sitzt auch der GPS Empfänger, der nach dem Andrehen des Saugnapfes nach oben zeigt. Die Dashcam hängt anschließend frei vor der Scheibe und kann über ein Gelenk noch entsprechend ausgerichtet werden. Im Lieferumfang befinden sich gleich 2 Micro-USB Kabel, einmal ein langes 4m Kabel, um das Kabel unter der Verkleidung verschwinden zu lassen. Oder alternativ ein 1m langes Kabel, das man einfach herunterbaumeln lässt. Ästhetisch anspruchsvolle Menschen werden wohl Option 1 bevorzugen.
Der KFZ-Adapter bietet 2 USB Anschlüsse, wovon die Dashcam nur einen nutzt. Dadurch kann man den zweiten Anschluss nach wie vor für ein Smartphone oder sonstige Elektronik verwenden. Auch hier merkt man bereits den hohen Preis der Dashcam, denn sowohl Kabel als auch der KFZ Netzstecker sind hochwertig. Die Dashcam selbst ist mit 96 x 51 x 33mm recht groß. Sie kann aber jederzeit von der Aufhängung des Saugnapfes gelöst werden, ohne dass man diesen jedesmal komplett entfernen müsste. Die Z-Edge Z3G besteht komplett aus Kunststoff, aber so oft fasst man eine Dashcam auch nicht an. Der Power-Knopf liegt links außen, der Micro-USB Anschluss oben und der Micro-SD Einschub rechts. Eine Micro-SD wird bis zu einer Größe von 128GB unterstützt. Auf der Vorderseite befindet sich das Logo und eine Status LED. Die Rückseite ist dem Display vorbehalten mit 4 Tasten zur rechten Seite.
Inbetriebnahme und Bedienung der Z-Edge Dashcam
Mit den Tasten lassen sich alle Einstellungen problemlos direkt an der Kamera vornehmen. Da die Dashcam sogar einen Akku besitzt, muss man hierzu nicht einmal das Kabel anschließen. Einfach den Power-Button drücken und die Dashcam einrichten. Zunächst gilt es die Uhrzeit und das Datum zu definieren und die Spracheinstellungen. Hier steht sogar Deutsch zur Verfügung. Ansonsten kann man folgende Auflösungen für Videos wählen:
2560 x 1440 (30 FPS)
2304 x 1080 (30 FPS)
1920 x 1080 (60 FPS)
1920 x 1080 (60 FPS)
1280 x 720 (120 FPS)
1280 x 720 (60 FPS)
1280 x 720 (30 FPS)
Außerdem lässt sich die Zeit für den Aufnahmeloop in 1, 3 oder 5 Minuten definieren. Also in welchen Abständen neue Videodateien gespeichert werden. Die Audioaufnahme aktivieren/deaktivieren und Belichtung individuell anpassen. Datum, Fahrer und Logo Stempel festlegen, Tastentöne deaktivieren und die LCD Anzeige komplett deaktivieren. WDR (Wide Dynamic Rage) aktivieren oder deaktivieren. Die SD-Karte formatieren und die Dashcam zurücksetzen. Das waren dann auch schon fast alle Einstellungen, die über das Menü auf der Z-Edge Z3G zugänglich sind.
Ansonsten startet die Kamera mit dem Aktivieren der Zündung automatisch die Aufnahme. Alternativ kann auch eine Aufnahme durch den G-Sensor (Beschleunigungs-Sensor) bei einer Erschütterung des Fahrzeugs ausgelöst werden. Hier hat man einen gewissen Schutz vor Parkremplern und der Akku der Z3G zahlt sich aus.
Funktionen und Aufnahmequalität
Zum Standard gehört hier natürlich die Aufnahme der Umgebung in der gewünschten Auflösung. Wahlweise mit Tonaufnahmen und immer mit GPS Daten. Aus den GPS Daten lassen sich dann am PC mit einer speziellen Software (zum Download) die Daten auslesen. Man erhält hier nun in einer sehr schönen Anzeige die Geschwindigkeit und die Wegstrecke anschaulich mit dem Bild zusammen.
Zum Software Download! – eine entsprechende Smartphone-App gibt es leider keine!
Eine ziemlich coole Funktion in meinen Augen, die vor Gericht aber eher wertlos ist. Ich glaube kaum, dass man einem Blitzer widersprechen kann, weil die Dashcam ein anderes Tempo anzeigt :). Aber hierfür sollte man lieber einen Rechtsexperten befragen. Was mich angeht, halte ich mich stets vorbildlich an die Straßenverkehrsordnung, was ihr in diesem Video mit Dashcamaufnahmen verfolgen könnt.
Je nach Fahrstil empfiehlt es sich, vielleicht die 60 FPS Aufnahmen zu wählen, da schnelle Bewegungen dort deutlich schärfer abgebildet werden. Für “normale” Autofahrer ist die Qualität der 1440p zwar nur mit 30 FPS, aber Schärfe und Details können überzeugen. Für die Rekonstruktion eines Unfalls sind die Aufnahmen jedenfalls bestens geeignet und Nummernschilder auch bei Nacht problemlos zu erkennen. Die Nachtaufnahmen gelingen tatsächlich sichtbar besser als bei Konkurrenten. Der 150° Weitwinkel deckt einen großen Winkel ab, aber es gibt auch Dashcams auf dem Markt, die noch mehr einfangen können.
An Sonderfunktionen gibt es eine Scheinwerfer-Erinnerung. Dann gibt die Dashcam bei Nacht immer ein Geräusch von sich, dass man daran denkt, das Licht einzuschalten. Bei der Funktion Bewegungserkennung reagiert die Dashcam auf Fußgänger und/oder Tiere, also alles, was sich bewegt und gibt dann einen Sound von sich. Dies ist aber ein sehr störendes Feature, da es auf ziemlich viel reagier, weil das Sichtfeld entsprechend groß ist.
Durch den Akku kommen wir nun zum eigentlichen Highlight. Auch wenn man nicht im Auto ist, schaltet sich die Dashcam binnen 2 Sekunden bei Erschütterung ein und filmt ggf. den Verursacher der Erschütterung. Hierzu gibt es 3 verschiedene Stufen der Erkennung, wobei Mittel auslöst, sobald ich am Auto wackele. Die Aufnahmen werden dann in einem Extra Order (Emergency) gespeichert, gleiches passiert, wenn der G-Sensor während der Fahrt eine starke Erschütterung wahrnimmt.
Testergebnis
Die Z-Edge Z3G ist eine Dashcam mit interessanten Zusatzfunktionen. So zeichnet sie nicht nur ein Bild, sondern bei Bedarf auch Ton, Fahrstrecke und Geschwindigkeit auf. Mit der App lässt sich das Gefilmte am PC wunderbar anschauen. Die Videoqualität gehört zu den gehobenen und liegt vor allem bei Nacht etwas vor eine Aukey oder Yi Dashcam. Durch den Akku ist auch eine Parküberwachung möglich, die anderen Funktionen teilen sich aber fast alle Dashcams. Mir persönlich reicht eine stinknormale Dashcam allemal aus, aber ich musste auch schon erleben, dass jemand mich beim Einparken gerempelt hat und ich auf dem Schaden sitzen blieb.
Der Preis von 100€ ist saftig. Aber so viele Alternativen, die ähnliche Funktionen mit sich bringen, gibt es nicht wirklich auf dem Markt. Wer hierher gefunden hat, wird wohl auch nach einer Dashcam mit den besonderen Etwas gesucht haben und mit der Z-Edge Z3G macht man grundsätzlich nichts falsch. Wer die Funktionen allerdings nicht braucht, kommt deutlich günstiger weg und kann sich mal die Aukey DRA1 und Yi Smart Dashcam genauer anschauen.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!