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Viofo MT1 – Motorrad Dashcam im Test

Getestet von Max Drechsel am
Vorteile
  • Front- und Rückkamera fürs Motorrad
  • angemessene Kabellängen
  • Energie durch Batterieanschluss
  • Zündungssensor für Aktivierung
  • IP66 Zertifikat
  • GPS
  • gute App
  • großer Lieferumfang samt SD-Karte
Nachteile
  • Kameraqualität heutzutage überholt
  • Hauptmodul relativ groß
  • kein USB-Anschluss als Alternative zur Batterie
  • zu teuer
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Freunde der gepflegten Ausfahrt, heute haben wir etwas für die motorisierten Zweiradfahrer unter Euch im Angebot. Unser Testkandidat heißt Viofo MT1 Motor-Dashcam. Wie Ihr Euch denken könnt, handelt es sich dabei um eine fest installierte Dashcam fürs Motorrad. Nach ein wenig Bastelarbeit konnte ich mein Motorrad aufrüsten, um Euch heute die MT1 vorstellen zu können. Vorder- und Rückansicht, Full HD und Starvis sind die großen Pluspunkte des Modells, das allerdings schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.

Design & Verarbeitung

Viofo MT1 Test Design 4

Die Viofo MT1 stammt aus dem Jahr 2021 und ist somit nicht mehr ganz taufrisch. Viofo hat seitdem allerdings keine neuen Alternativen veröffentlicht. Wer Motorrad-Dashcams bisher nicht kennt: Sie sind etwas anders aufgebaut als herkömmliche Auto-Dashcams. Anstelle einer großen Kameraeinheit mit Steuerungselementen und Display erhaltet Ihr hier ein zentrales Steuerungsgerät ohne Display, das über fünf Anschlüsse verfügt. Dazu gleich mehr.

Das Gerät misst 200 x 100 x 80 Millimeter. Das ist auch schon der Knackpunkt an der Sache. Ich fahre eine Triumph Scrambler 1200 XE, also ein relativ großes Motorrad. Für das Modul war im kleinen Bereich unter dem Sitz jedoch kein Platz. Weder im dafür vorgesehenen Handyladefach noch in dem kleinen Bereich davor passt es hinein. Der Sattel würde sonst sehr stark auf das Modul drücken und auch nicht richtig straff sitzen. Erst wenn ich die Kunststoffabdeckung mit dem Handyladefach abschraube, ist genügend Platz vorhanden. Das ist kein riesiger Verlust, aber dennoch schade. Nun kommt mein Bike ohne großartige Verkleidung aus. Bei anderen Modellen, besonders bei Tourern, Reiseenduros und vielen Sportbikes, sollte genügend Platz vorhanden sein, ohne dass auf Elemente verzichtet werden muss. Ihr solltet aber vorher ausmessen, ob der Platz gegeben ist, denn diese Steuerungseinheit ist wirklich das einzige klobige Element.

Die Anschlüsse für die Einheit lesen sich wie folgt:

  • Frontkamera
  • Rückkamera
  • GPS
  • Strom
  • Fernbedienung

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Bei letzterem handelt es sich nicht um eine klassische kabellose Fernbedienung, sondern um eine Bedienungseinheit mit zwei Knöpfen und zwei LEDs. Diese zeigt Euch an, ob die Kamera aufnimmt und ob sie mit einem Smartphone per WLAN verbunden ist. Die beiden Knöpfe ermöglichen es, die jeweilige Funktion auszulösen. Beispielsweise kann damit eine Aufnahme gesichert werden, wie bei einer Auto-Dashcam ohne externen Auslöser, oder das WLAN neu gekoppelt werden. Sie sollte daher einigermaßen gut erreichbar platziert werden. Viofo empfiehlt die Montage auf dem Tank, was ich persönlich etwas hässlich finde. Einen alternativen USB-Anschluss gibt es übrigens nicht.

Der GPS-Sensor ist ebenfalls extern, was mich etwas gewundert hat. Er ist ähnlich groß wie die Bedienungseinheit und Viofo empfiehlt auch hier das Anbringen auf dem Tank. Tendenziell sollte der GPS-Sensor mit der Oberseite zum Himmel ausgerichtet werden. Ich habe den Sensor aber ins Fach zu meinen Sicherungen gepackt. Das funktioniert auch, ist vielleicht etwas ungenauer, was sich aber auf einen Meter kaum bemerkbar machen dürfte, zumal der Sensor ohnehin nur für die Koordinaten im Video zuständig ist und nicht für die Navigation.

Beim Stromanschluss hat sich Viofo für eine dreifache Ausführung entschieden. Das ist natürlich ein Pluspunkt, denn so gibt es einen Minuspol für die Verbindung zur Batterie. Ein drittes Kabel dient als Starterkennung (ACC). Dieses Kabel muss also irgendwo angeschlossen werden, wo das Signal erst anliegt, wenn die Zündung oder der Motor gestartet wird. Andernfalls ist die Kamera durchgehend aktiv. Dann habt Ihr zwar eine „Parkraumüberwachung“, werdet aber früher oder später auch vor einer leeren Batterie stehen. Ich habe das Kabel zu meiner Tagfahrleuchte gelegt, die angeht, sobald die Zündung aktiviert wird. Das Signal reicht aus, um die Viofo MT1 zu starten. Ohne dieses Kabel, also nur mit Verbindung zur Batterie, bleibt das Gerät aus.

Zum Schluss bleiben die beiden Kameras, die zunächst zusammengeschraubt werden müssen. Direkt aus der Verpackung haben diese keinen Standfuß. Ihr könnt Euch zwischen einer Metall- oder einer Plastikschnalle entscheiden. Beides liegt bei und wird mit einem starken Kleber direkt auf das Motorrad geklebt. Warum man sich hier für Plastik entscheiden sollte, ist mir zwar nicht ganz klar, aber grundsätzlich ist die Wahl begrüßenswert.

Die Kameras, das GPS-Gerät, die Fernbedienung und das Steuerungsgerät wirken gut verarbeitet und sind nach IP66 wasser- und staubdicht. Das ist besonders wichtig bei den Kameras, da diese den Witterungsbedingungen direkt ausgesetzt sind. Je nach Motorrad können der GPS-Sensor und die Fernbedienung auch geschützt liegen. Alle Elemente sind aus Kunststoff gefertigt, der aber recht robust wirkt. Das Steuerungsgerät verfügt über einen Kondensator und ist dadurch gegen hohe wie niedrige Temperaturen besser gerüstet als ein Akku. Die Nachlaufzeit beträgt jedoch nur wenige Sekunden, gerade genug, um das laufende Video zu beenden und ordnungsgemäß abzuspeichern.

Lieferumfang der Viofo MT1

Viofo MT1 Test Design 1

Obwohl die Verpackung der Viofo MT1 eine überschaubare Größe besitzt, kann sich der Lieferumfang sehen lassen. Neben den elektronischen Hauptbestandteilen liegen auch einige „Verschleißteile“ wie die Kleber in mehrfacher Ausführung bei.

  • Steuerungseinheit
  • Frontkamera
  • Rückkamera
  • Fernbedienung
  • GPS-Sensor
  • Batterie-Kabel
  • Metall- und Plastikhalterung
  • Metallwinkel
  • Englische Bedienungsanleitung
  • Kabelbinder
  • Ersatzkleber und Klett
  • 32GB microSD-Karte & SD-Adapter
  • USB-A-Kartenleser

Montage der Viofo MT1

Viofo MT1 Test Design 11

Wie bereits angedeutet, ist die Montage nicht ganz so einfach wie bei einem Auto. Zunächst muss ein geeigneter Platz für die Steuerungseinheit am Motorrad gefunden werden. In der Regel befindet sich dieser Bereich unter dem Sitz. Es gibt jedoch auch Motorräder mit größeren Seitenfächern. Vielleicht soll das Modul aber auch gar nicht im Motorrad angebracht werden, sondern irgendwo angeklebt. Das ist zwar nicht zu empfehlen, aber möglich.

Ausgehend vom Platz unter dem Sattel müssen dann die Kabel verlegt werden. Die Kabelenden an der Steuerungseinheit sind ca. 30cm lang. Damit lässt sich die Richtung schon grob vorgeben. Die Gegenstücke befinden sich an den verschiedenen Modulen. Die längsten Kabel besitzen die Kameras mit rund 2m. Bei mir hat das gerade so gereicht, um das Kabel von der Frontlampe nach unten und von dort aus in der Mitte wieder nach oben zu führen. Für die rückseitige Kamera war das Kabel entsprechend zu lang. Das liegt daran, dass beide Kameras identisch sind, somit haben sie auch die gleiche Kabellänge. Aufgrund der hohen Flexibilität der Kabel lassen sie sich aber gut zusammenfalten und dann mit Kabelbindern fixieren.

Sicherlich werde ich für mein Kabelmanagement keinen Preis gewinnen, aber wichtig ist, dass die Kabel nicht an heißen Elementen anliegen und natürlich auch keine anderen Funktionen blockieren, etwa die Seilzüge für die Kupplung. Das kann schon etwas fummelig werden. Ich habe über zwei Stunden gebraucht, bis ich die Kabel ordentlich verlegt hatte. Ich musste auch mehrmals umdisponieren, Kabel umlegen und nachziehen. Das lag hauptsächlich daran, dass ich den Einsatz für das Ladefach zuerst drinnen behalten wollte. In der Regel sollte die Montage schneller gehen.

Bedienung der Viofo MT1

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Viofo ist bei den Auto-Dashcams sehr beliebt und hat einige der derzeit besten Modelle im Portfolio. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es bereits eine solide Grundlage in Form einer App gibt, über die sich auch die Viofo MT1 steuern lässt. Die App kann im jeweiligen App-Store heruntergeladen werden. Ein Konto ist nicht unbedingt notwendig.

Die Kamera wird ausschließlich über ihr ausgestrahltes WLAN (2,4GHz) verbunden. Bluetooth wird dementsprechend nicht genutzt. Die Kopplung geht sehr schnell und die Übertragung des Vorschaubildes ist sehr stabil. Über ein Untermenü lassen sich viele Einstellungen vornehmen. Sogar eine Helligkeitsanpassung ist möglich. Ebenfalls möglich ist es, seine Route aufzuzeichnen. Zudem lässt sich die Kamera drehen, falls diese kopfüber montiert wurde. Ich habe jedenfalls nichts vermisst. Als kleine Besonderheit: Wer seine Videos gerne am PC bearbeitet oder seine Fahrt im ansprechenden Viofo-Design sehen möchte, für den hat Viofo auch eine Desktopanwendung für Windows und Mac entwickelt.

Firmwareupdates gibt es über die App eigentlich auch, allerdings kam bei mir immer die Meldung, dass ich nicht mit dem Netzwerk verbunden wäre. Viofo bietet alternativ die Firmware zum Download auf der eigenen Website an, die dann auf die SD-Karte kopiert wird. Der Rest läuft beim Einsetzen automatisch. Dabei deckt sich allerdings nicht mal der höchste Stand von hier (zur Firmware) mit meiner Dashcam, die angeblich schon etwas weiter ist: V1.2_20230316 zu V1.2_20230621.

Videoqualität der Viofo MT1

Viofo MT1 Test Design 10

Bei der Viofo MT1 liegt das Hauptaugenmerk natürlich auf der Bildqualität. Die Dashcam ist mit zwei baugleichen Sensoren ausgestattet. Zum Einsatz kommt jeweils ein 2,3MP Sony-Exmor-R-Starvis-Sensor. Die Kameras lösen das Bild jeweils in Full-HD, also mit 1920 x 1080 Pixeln, auf, allerdings nur mit maximal 30fps. Hier sieht man der Dashcam ihr Alter an. Im Vergleich zu aktuellen Helm-Action-Kameras und anderen Motorrad-Dashcams reicht das nicht einmal mehr auf dem Datenblatt aus. Besonders über die 30fps kann man nur zähneknirschend hinwegsehen. Beide Kameras haben einen 170°-Weitwinkel, wodurch wirklich viel von der Szenerie eingefangen wird. Grob dürfte der Bildausschnitt vorne an der Lampe dem Blickwinkel des Motorradfahrers mit Helm weiter hinten entsprechen.

Kommen wir nun zur Bildqualität. Hierzu haben wir wieder einige Videos mit verschiedenen Gegebenheiten zusammengeschnitten. Es gibt auch Ton, allerdings ist das Mikrofon in der Bedienungseinheit integriert, sodass außer Motoren- und Windgeräuschen nicht sonderlich viel zu hören ist. Und ich bin ganz ehrlich: Besonders im Vergleich zu Auto-Dashcams wirkt das Bild heutzutage sehr körnig. Selbst bei bestem Sonnenschein lassen sich Kennzeichen nur erkennen, wenn man direkt dahintersteht. Die Betonung liegt auf „steht“: Sobald sich das Motorrad im Vergleich zum vorausfahrenden Auto bewegt, wird die Aufnahme nach ein paar Metern unscharf. Dabei arbeitet die Bildstabilisierung auf dem Motorrad wirklich herausragend, aber die Kompression kommt wohl nicht richtig hinterher. Ihr erkennt zwar, was passiert, aber Details sind kaum auszumachen. Bei schnellen Hell-zu-Dunkel-Wechseln, beispielsweise durch Bäume, wird alles zum Pixelbrei. Je weniger Licht vorhanden ist, desto schlimmer wird es. An einem trüben Tag wird das Bild also auch nicht besser.

Es gibt noch einen Sweetspot: Wenn es dunkel ist, arbeitet das Starvis ausreichend. Fährt man jedoch auf unbeleuchteten Strecken, zeigen die Aufnahmen maximal den Lichtkegel, der Rest bleibt dunkel.

Testergebnis

Getestet von
Max Drechsel

Mit der MT1 hat Viofo seit 2021 nur eine Motorrad-Dashcam im Programm. Diese wird auch heute noch verkauft. Der originale Preis von ca. 250€ wurde auf der Herstellerseite nicht geändert. Das All-in-one-Set ist grundsätzlich eine gute Idee. Die Verkabelung ist zwar nicht ganz so einfach wie beim Auto, aber Viofo hat bereits einiges unternommen, um dies zu erleichtern. Für manche Motorräder dürfte die Größe der Haupteinheit jedoch ein Problem sein. In den meisten Fällen lässt sich das Gerät aber wohl irgendwo unterbringen.

Schade ist jedoch, dass die Kameras nur ein mäßig gutes Bild liefern. Selbst bei optimalen Bedingungen sind die Aufnahmen recht rauschig und etwas verpixelt. Bedenkt man das Alter der Geräte, wundert das jedoch nicht. Gerade in den letzten Jahren hat sich bei Dashcams schließlich einiges getan. Besonders im Hinblick auf die eigenen Auto-Dashcams des Herstellers ist das bedauerlich, denn diese waren schon damals recht gut. Aber auch im Vergleich zu den üblichen Helm-Cams fällt die Qualität ab. Einziger Vorteil ist die direkte Anbindung an die Batterie und die damit verbundene längere Akkulaufzeit. Doch selbst bei über vier Stunden Akkubetrieb dürften die meisten Helmkameras ausreichend Reserven für eine normale Ausfahrt bieten.

Mit einem Preis von 250€ befinden wir uns sowohl damals als auch heute in der gehobenen Mittelklasse bis Oberklasse. Das ist und war für das Gebotene vermutlich viel zu teuer, und der Preis hätte deutlich nach unten korrigiert werden müssen. Zwar sind einige Konkurrenten ebenso bepreist, bieten aber mittlerweile deutlich modernere Hardware. Auch 2021 wärt Ihr mit einer Helmkamera besser beraten gewesen. Heute liefert eine Insta360 Ace Pro für 299€, trotz des Aufpreises für die Helmhalterung, ein ungemein viel besseres Bild. Eine DJI Osmo Action 4 befindet sich mit Helmhalter bei rund 320€ in ähnlichen Gefilden, nur um ein paar Vergleiche zu nennen. Also lieber die Finger davon lassen.

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