Shenzhen im Lockdown – Versand verzögert sich
China gilt seit Beginn der Coronapandemie als Verfechter einer Null-Covid Strategie. Millionen-Städte werden bereits bei zweistelligen Fallzahlen abgeriegelt und mit Massentest und Lockdowns versucht man anschließend die Verbreitung einzudämmen. Nun hat es erstmals seit Pandemiebeginn mit Shenzhen das chinesische Silicon Valley getroffen. Die 13 Millionen-Metropole steht also erst mal still und der Onlineshop Tradingshenzhen hat den Versand zunächst bis zum 21. März ausgesetzt. Ein Großteil der Waren wird aber ohnehin aus Hongkong oder direkt aus EU-Ländern versendet. Wenn ihr aktuell auf eine Bestellung direkt aus Shenzhen wartet, dann müsst ihr euch auf längere Wartezeiten gefasst machen. Der Stau der Bestellungen wird sich definitiv bemerkbar machen. Mit Foxconn stellt außerdem einer der größten Auftragshersteller der Welt seine Produktion im Werk von Shenzhen ein. Ob das weitreichende Folgen auf Verfügbarkeiten von Elektronikprodukten hat, wird sich erst in Zukunft zeigen.
Onlineshops mit Versand aus China
Uns erreichen pro Monat ca. 30 Pakete von chinesischen Herstellern und Onlineshops. Aber in den letzten Jahren werden viele China Produkte auch vermehrt aus EU-Lagern versendet. Insbesondere Smartphones werden nahezu ausschließlich aus Lagern in Europa oder Hongkong versendet. Riesige Onlineshops wie z.B. Banggood haben viele Geräte gar nicht in einem eigenen Lager, sondern den Versand übernimmt direkt der Hersteller aus einem Zentrallager in Hongkong. Die letzten beiden großen Shops, die überwiegend auf Versand direkt aus Shenzhen setzten, sind Tradingshenzhen und Cect-Shop. Über den Untergang vom Cect-Shop hat euch Joscha bereits berichtet, denn der hat sein Geschäft mit Endkunden eingestellt. Tradingshenzhen wird diese Woche also keine Waren versenden und Pakete, die Shenzhen bis dato noch nicht verlassen haben, werden sich vorerst nicht weiter bewegen.
Wenn ihr aktuell auf ein Paket aus China wartet, dann solltet ihr mit einer Lieferverzögerung von maximal 2 Wochen rechnen. Zumindest wenn der Lockdown am 20. März nicht noch weiter verlängert wird.
Einschätzung
Die vielen EU-Lager haben die Bestellmenge aus China, zumindest bei Privatkunden, spürbar reduziert. Das führte auch dazu, dass die Versanddauer der Bestellungen direkt aus China deutlich reduziert haben, da die Versandwege weniger stark belastet wurden. Während wir früher auch gerne mal über 30 Tage auf Pakete warten mussten, ist das seit einigen Jahren die absolute Ausnahme. In 10 bis 15 Tagen sind sämtliche Bestellungen aus China oder Hongkong immer an der Haustür. Viele meiner privaten Aliexpress Bestellungen starten in China oder Hongkong und sind in 7-10 Tagen an meiner Wohnungstür.
Wir werden euch bezüglich weiterer Versandverzögerungen auf dem Laufenden halten. Auch ein strikter Lockdown in Hongkong könnte bevorstehen und dann für weitere Probleme sorgen. Es ist außerdem gut möglich, dass der Lockdown in Shenzhen noch verlängert wird. Die Auswirkungen auf unterschiedliche Elektronikprodukte und insbesondere auf die anhaltende Chipkrise ist aktuell kaum absehbar. China kam bislang vergleichsweise gut durch die Coronapandemie, aber das könnte sich mit der hochansteckenden Omikron-Variante ändern. Unabhängig von unseren Versandverzögerungen sind die Auswirkungen für die Weltwirtschaft kaum absehbar.
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Macht auch nichts, wir haben ohnehin alle im Überfluss von dem Zeugs.