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Ratgeber: Kostenfallen im Mobilfunk vermeiden – Tipps und Tricks!

In den letzten Jahren habe ich selbst einiges erlebt – und auch so manchen (Horror-)Erfahrungsbericht gelesen. Deshalb möchte ich hier ein paar hilfreiche Hinweise teilen. Denn eines steht fest: Niemand möchte unnötig viel für eine Dienstleistung bezahlen. Und es ist besonders ärgerlich, wenn man nur durch einen kurzen Moment der Unachtsamkeit Geld verliert.

Mobilfunk Ratgeber Kostenfallen Mai 2025 Beitragsbild

In diesem Artikel geht es um typische Kostenfallen und Strategien, mit denen Anbieter versuchen, zusätzliche Einnahmen zu erzielen – teils subtil, teils recht offensichtlich. Was sollte man also beachten, wenn man die Kosten für die Smartphone-Nutzung mit Vertrag möglichst niedrig halten will?

Wichtig vorweg: Es geht hier nicht darum, bestimmte Unternehmen an den Pranger zu stellen. Viele Anbieter haben sicherlich nachvollziehbare Gründe für ihre Geschäftsmodelle. Ob man deren Dienste in Anspruch nimmt oder nicht, ist am Ende eine persönliche Entscheidung.

1) Vertragslaufzeit

Eigentlich hat der Gesetzgeber es ja eindeutig geregelt, dass seit März 2022 neu abgeschlossene Mobilfunkverträge nur noch eine maximale Laufzeit von 24 Monaten haben dürfen (Quelle).

Wenn man nun aber mal bei den Websites von O2 oder Blau vorbeischaut und sich ein Tarifangebot heraussucht, kann man leicht übersehen, dass eine vertragliche Bindung von 36 Monaten vorausgewählt ist. Optisch sieht das natürlich nach einem günstigen Angebot aus, weil die Kosten auf 36 Monate anstatt 24 Monate aufgeteilt werden. Will man die Preise mit den Angeboten von anderen Händlern vergleichen, muss man erst manuell auf 24 Monate Laufzeit umstellen.

Die spannende Frage ist, wie so etwas überhaupt möglich ist, wenn doch Mobilfunkverträge nicht länger als 24 Monate laufen dürfen laut Gesetz. Hier die Antwort:

Schaut man sich das Angebot genauer an, fällt auf, dass man bei einer Bestellung 2 Verträge abschließen würde: 1 Mobilfunkvertrag für 24 Monate und einen Ratenkauf für das Handy mit 36 Monaten Laufzeit (Laufzeit veränderbar, 36 Monate Standard).

Ratenkauf fuer Smartphone bei Vodafone

Übrigens hat auch Vodafone vor ein paar Wochen seine Website umgestellt und auch dort schließt man neben dem Mobilfunkvertrag jetzt verpflichtend auch einen Ratenkauf für das Handy ab.

2) Verträge richtig kündigen

Wenn man nach der Option zur Kündigung des Vertrags bei seinem aktuellen Mobilfunk-Provider sucht, kann es passieren, dass einem „Kündigen vormerken” oder Ähnliches angeboten wird. Zusätzlich wird explizit darauf hingewiesen, dass die Kündigung anschließend noch telefonisch bestätigt werden muss.

Kuendigung vormerken wirkt meist leicht und unkompliziert

Das Formular oder der Button für “Kündigung-Vormerken” wirkt meist einfach und unkompliziert….

echte Kuendigungsformular mit vielen Feldern und komplizierter

Ein richtiges Kündigungsformular hat hingegen viele Felder

Kurz gesagt: Es gibt bereits entsprechende Gerichtsurteile, die klarstellen, dass eine Kündigung nicht per Telefonanruf bestätigt werden muss. (Quelle). Ganz im Gegenteil sind alle Provider in Deutschland verpflichtet, auf Ihren Websites einen sogenannten Kündigungsbutton anzubieten. Leider ist dieser manchmal etwas versteckt, ist aber in der Regel im Impressum oder ganz am Ende der Website zu finden.

Fazit: Wenn man kündigen möchte und auf einer Seite die Formulierung „Kündigung vormerken” findet, sollte man keine Zeit verschwenden, sondern nach dem Kündigungsbutton auf der Website suchen. Wir werden in den nächsten Wochen auch einen Ratgeber mit allen Kündigungsformularen sämtlicher Anbieter veröffentlichen, wo ihr dann immer den richtigen Link findet. 

3) Handy ankaufen lassen (Trade-in)

Eine sehr gute Methode, um die Kosten für einen neu abgeschlossenen Handyvertrag mit Handy zu senken, ist der Verkauf des neuen, originalverpackten Handys. Wenn man das Handy nicht wirklich benötigt, ist der Ankauf durchaus sinnvoll. Mit etwas Glück lassen sich die rechnerischen Kosten für den Handyvertrag dann sehr weit nach unten drücken.

handyverkauf.net vergleich ankauf

Bei der Wahl eines Ankaufsportal ist Vorsicht geboten – Cleverbuy zahlt kaum noch Kunden aus!

In der Theorie klingt das natürlich toll, doch diese Kostenkalkulation kollabiert, wenn der vermeintlich seriöse Ankäufer das Handy doch nicht mehr kaufen will, den Preis nachverhandeln will oder das Geld nicht rechtzeitig auszahlt.

Daher die Empfehlung, durchaus ein paar Minuten aufzuwenden und sich zu informieren, bevor man sich für einen Anbieter entscheidet. Aktuell warnt der Verbraucherschutz vor der Firma Cleverbuy (Quelle). Auch wir im Team haben mit dem Anbieter bereits sehr negative Erfahrungen gemacht.

Ankaufaktionen direkt bei den Herstellern (zum Beispiel Google, Xiaomi oder Samsung) machen in der Regel keine Probleme, weil man dort in sehr kurzer Zeit sehr viele Ankäufe abwickeln will und entsprechend kulant ist. Aber dort gibt es im Gegenzug meist auch weniger Kohle. Ein Verkauf über Kleinanzeigen mit persönlicher Abholung und Geldübergabe ist wahrscheinlich die beste Option, um einen guten Preis zu erzielen und das Risiko gering zu halten.

4) Vodafone Aktionen

Direkt bei Vodafone gibt es immer mal wieder sehr attraktive Werbe-Aktionen (hohe Ankaufprämie, Wechselbonus, Willkommensbonus, Tarif-Rabatt, keine Anschlussgebühr, gratis Prämien, etc.).

Man bekommt jedoch den Eindruck, dass die Bestellabwicklung fragil wird, sobald mehrere Aktionen parallel laufen. Dann kann es passieren, dass die ersten Rechnungen nicht korrekt sind und Rabatte bzw. Gutschriften fehlen. Daher die Empfehlung, Screenshots der Aktionen zum Zeitpunkt der Bestellung zu speichern und die ersten drei Rechnungen penibel zu kontrollieren.

Sollte tatsächlich etwas mit den Rechnungen nicht stimmen, kann ich den Kundenservice von Vodafone per WhatsApp wärmstens empfehlen. Das ist wesentlich angenehmer, als sich mit viel Geduld durch die verschiedenen „Fachabteilungen“ durchzutelefonieren.

5) Testabos & Premium Dienste

Das Thema “Testabos & Premium Dienste” haben vermutlich nur sehr wenige auf dem Schirm, weil man in der Regel einfach kein Interesse an diesen Dienstleistungen hat und sich entsprechend nicht weiter damit beschäftigt.

Umso unangenehmer und vor allem richtig teuer kann es werden, wenn man dann doch auf seiner Rechnung so einen Service findet. Irgendwie sind da diese Abos und man kann sich absolut nicht erinnern, das jemals bestellt zu haben. Und nun muss man sich auch darum kümmern, diese zu kündigen und sein Geld zurückzufordern.

Hierzu 2 Beispiele:

Vodafone Easy Travel

Vodafone: Original Vodafone Tarife haben automatisch 2 Roaming Pakete ab Vertragsbeginn aktiviert, auch wenn man das so gar nicht bestellt hat. Es handelt sich um “EasyTravel” und “WorldTag”. Es ist nun eher eine philosophische Diskussion – der Anbieter argumentiert vermutlich, dass diese Tarifoptionen vor hohen Roaminggebühren schützen sollen – also eine gute Absicht. Aber ich als mündiger Verbraucher würde gerne selbst entscheiden, was gut für mich ist. Und genau da liegt das Problem, man kann diese beiden Optionen nämlich nicht im Kundenkonto bzw. der Vodafone App selbstständig deaktivieren. Dies geht nur über den Umweg, den Vodafone Kundenservice zu kontaktieren.

Warum können diese beiden Tarif-Optionen ein Problem sein? Die “Easy-Travel” Option bucht etwa automatisch 8€ (pro Tag!) ab, wenn man in ein Land reist, in dem diese Option greift bzw. welches nicht durch EU-Roaming abgedeckt ist.

Freenet: Freenet ist ein großer Fan von Testabos und so gibt es immer wieder mal Angebote, wo man zum Vertragsbeginn ein Testabo aktiviert bekommt (z.B, Waipu, Gymondo, etc.). Hier muss man sich dann entsprechend kümmern, rechtzeitig zu kündigen, weil diese Testabos in der Regel nach einem Monat automatisch kostenpflichtig werden. Auch hört man immer wieder Berichte, dass Abos von Drittanbietern eingebucht wurden, nachdem man mit dem Freenet Kundenservice Kontakt hatte.

Hinweis

Daher generelle Empfehlung für alle Provider bei Vertragsabschluss:

  • Drittanbieter Sperre setzen im Online Konto / App, sobald die SIM aktiv ist
  • Premium Nummern sperren (z.B. 0900)
  • Testabos sofort kündigen
  • keine Werbeerlaubnis erteilen (oder rückgängig machen, wenn man es bei Abschluss erteilt hat)
  • Nach jedem Kontakt mit dem Kundenservice im Kundenkonto / App nach neuen Abos kontrollieren

6) Monatlich kündbare Verträge

Jetzt wage ich mich mal weit raus aufs (Glatt)-Eis, aber ich würde mal behaupten, dass einige die Flexibilität eines “monatlich kündbaren” Vertrags teuer bezahlen – und ihn eigentlich gar nicht brauchen.

Natürlich ist es angenehm, sich nicht an einen langen Vertrag zu binden. So kann man – theoretisch – sofort zuschlagen, wenn der „Deal des Jahrhunderts” kommt. Aber mal ehrlich: Wie lange ist man am Ende wirklich Kunde bei diesem Anbieter? Wäre es nicht günstiger gewesen, einen Vertrag mit 24 Monaten Laufzeit zu nehmen und die Kosten durch den Verkauf des inkludierten Handys auf nahe 0 € zu drücken?

Daher der gut gemeinte Rat: Hier sollte man ganz in Ruhe überlegen und ausrechnen, was die beste Lösung ist. Ich bin aber davon überzeugt, dass für sehr viele der klassische Laufzeitvertrag die bessere Lösung ist. Zwei Jahre sind schneller vorbei, als man denkt. Schaut man sich nach Angeboten um, stellt man fest, dass Mobilfunk in Deutschland zu den günstigsten der Welt gehört.

Zu unseren Vertragsdeals

Fazit und Abschluss

Damit komme ich zum Ende dieses relativ langen Artikels und bin neugierig auf eure Kommentare. Vielleicht traut sich ja auch jemand, eine persönliche Erfahrung zu teilen. Ich nehme gerne noch weitere Punkte in die Liste auf.

Bitte meldet euch dazu einfach in den Kommentaren.



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Harald
Gast
Harald (@guest_118842)
2 Stunden her

Dass Mobilfunk in Deutschland zu den günstigsten der Welt gehört, war mir neu.

Ich bin nicht in der Materie, aber ich meine in der Vergangenheit öfters gehört zu haben, dass das nicht unbedingt der Fall ist.
Nach einer wirklich sehr kurzen Internetrecherche (z.B. bitkom) würde ich Deutschland jetzt eher im Mittelfeld verorten.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
1 Stunde her
Antwort an  Harald

Servus Harald, das ist hier auf Angebote bezogen. Wenn man einfach alle 2 Jahre wechselt und die Angebote nutzt, dann zahlt man sehr wenig Geld für mobiles Internet. Da hat sich in den letzten Jahren auch viel getan. Vergleiche der “UVP” der Tarife, wie bei deiner Interrecherche sind da wenig zielführend. Selbst bei O2 auf die normalen Handyverträge durchgehend 50% Rabatt… Wenn man die Preise nicht nimmt, dann ist Mobilfunk teuer. Aber niemand der 5 Minuten eine Onlinerecherche betreibt, wird so einen Tarif abschließen oder nutzen.

Beste Grüße

Jonas

Mathias
Gast
Mathias (@guest_118840)
4 Stunden her

Hallo, ich habe im Oktober letzten Jahres den Gigacube nach 2 Jährigen Laufzeit gekündigt und bin wie im Beitrag hier beschrieben auf Tarif kündigen vormerken gestrandet. Meine Kündigung habe ich dann schriftlich erledigt und erhielt rasch eine Kündigungsbestätigung.
Eine Kündigung mit Button ist so leider nicht möglich gewesen.

Es gibt aber auch Schnupperangebote wie bei Congstar die automatisch enden, also ohne Kostenfalle. Ich finde das absolut fair, da kann man testen ob sich das lohnt.

Vielen Dank für den Ratgeberbeitrag
Gruß Mathias

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