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Oukitel OT5 – 12 Zoll Tablet im Test

Getestet von Max Drechsel am
Vorteile
  • gute Verarbeitung
  • starke Performance (Helio G99)
  • sauberes und flottes Android 13
  • 256 GB erweiterbarer Speicher / 12 GB RAM
  • LTE, WiFi, GPS & Dual SIM/MicroSD
  • starker Lieferumfang
Nachteile
  • kein Widevine L1
  • kein 3,5 mm Klinkenanschluss
  • schwache Kameras
  • kein Fingerabdrucksensor/Gesichtsentsprerrung
  • mittelmäßige Akkulaufzeit
  • Display mit geringer Helligkeit
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Ende 2023 hat Oukitel noch schnell ein schickes Tablet herausgebracht. Vor allem Fans von großen Displays will man damit abholen, denn mit 12 Zoll Bilddiagonale bewegt man sich schon im Bereich von kleinen Notebooks. Aber auch die Ausstattung des Oukitel OT5 kann sich dank Helio G99 und 12 GB RAM sehen lassen und lässt auf lange Freude mit dem Gerät hoffen. Wir hatten das Tablet mehrere Wochen im Praxistest.

Design & Verarbeitung

Oukitel OT5 Design Verarbeitung 1

Nun, das Oukitel OT5 ist zunächst einmal ein Tablet wie jedes andere auch. Vor allem auf der Vorderseite gibt es nicht viel hervorzuheben, außer natürlich das besonders große 12-Zoll-Display. Auf der rechten horizontalen Seite ist eine Selfie-Kamera verbaut, daneben ein Helligkeitssensor. Schade, dass es keinen Hallsensor gibt, der eine Abdeckung des Displays erkennt.

Etwas interessanter wird es auf der Rückseite, die fast komplett aus Aluminium besteht. Nur ein schmaler Streifen Kunststoff wird verwendet, damit der Empfang noch funktioniert. Außerdem will man mit einem üppigen Kameramodul überzeugen. Ein 16-MP-Sensor teilt sich den Platz mit einem 2 MP Tiefensensor. Ein LED-Blitz darf natürlich auch nicht fehlen. Die Fläche um das Modul herum hat einen Aufkleber mit Schaltungen bekommen. Prominent steht auf einem der angedeuteten Chips „AI“. Mir gefällt es, andere halten es für vielleicht albern. Jedenfalls ragt das Modul 2 mm aus dem Gehäuse heraus.

Ansonsten hat Oukitel die Rückseite sauber gehalten, nur das Firmenlogo findet seinen Platz in der Mitte. An den Rändern hat man sich für harte, aber geschliffene Kanten entschieden. Die komplette linke Seite wurde freigelassen. Oben befinden sich zwei Schlitze für die vier Lautsprecher, die anderen beiden sind logischerweise auf der Unterseite zu finden, zusammen mit einem USB-C-Anschluss und dem SIM-Einschub. Auf der rechten Seite befinden sich der Power-Button und die Lautstärkewippe. Die Mikrofonöffnungen befinden sich ebenfalls auf der rechten Seite in der Nähe der Ecken.

Das Oukitel OT5 wiegt mit 560 Gramm schon einiges und kommt auf eine Dicke von 7,5 mm. Mit Kamera sind es allerdings eher 9 mm. Dazu kommt eine Länge von 278 mm und eine Breite von 174 mm. Angeboten wird das Oukitel OT5 in Grau und Blau.

Lieferumfang des Oukitel OT5

Oukitel OT5 Lieferumfang

Oukitel schnürt für das OT5 ein wirklich interessantes Gesamtpaket. Entscheidet ihr euch für eines der Geräte, erhaltet ihr gleich noch eine gute Hülle und einen Tablet-Stift (ohne verschiedene Druckstufen) mit dazu. Da steht einem direkten Start nichts mehr im Wege.

  • Oukitel OT5
  • Aufklappbare Gummihülle
  • Tablet-Stift
  • SIM-Nadel
  • Netzteil (EU, 15 Watt)
  • USB-C auf USB-A Kabel (ca. 60 cm)
  • Garantieanweisung
  • Mehrsprachige Bedienungsanleitung.

Display des Oukitel OT5

Oukitel OT5 Display Test

Für das große 12-Zoll-Display kommt ein IPS-Panel zum Einsatz. Mit einer Auflösung von 2000 x 1200 Pixel bewegt man sich im Full-HD+ Bereich. Die Pixeldichte liegt bei ordentlichen, aber nicht überragenden 194 Pixel pro Zoll bei einem Seitenverhältnis von 5:3. Die Kratzfestigkeit wird durch Corning Gorilla Glass 5 erreicht und die Bildwiederholrate ist mit 60 Hz kaum der Rede wert. Mit nur 10 Lux kann die Helligkeit recht weit heruntergeschraubt werden. Dafür fehlt es im Maximalbereich an Leistung. Hier messen wir im Durchschnitt nur 240 Lux. Die hellste Stelle kommt auf 270 und die dunkelste auf 210 Lux. Auch die versprochenen 300 Lux schafft Oukitel also nicht.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Zu den ganzen eher durchschnittlichen Werten passt dann auch das Widevine L3 Zertifikat, wodurch kostenpflichtige Streaminganbieter nur in niedriger Auflösung statt Full-HD abspielen. Leider eine vertane Chance für das OT5, denn bei der Größe wäre hochauflösendes Streaming von pay-to-watch Anbietern natürlich schön gewesen. Kostenfreie Streaming-Plattformen wie YouTube sind von der Einschränkung natürlich nicht betroffen.

Für ein IPS-Display ist der Kontrast gut. Auch die Blickwinkelstabilität kann durchaus überzeugen, leidet aber etwas unter der mageren maximalen Helligkeit. Für die Farbgenauigkeit gewinnt man keine Preise. Zwar wirbt man mit einem Display mit geringem Blaulichtanteil. Das wird sogar vom TÜV Süd zertifiziert, die Abstimmung ist aber trotzdem nicht neutral, sondern eher warm und führt zu einem leichten Rotstich. Optionen zum Anpassen der Farbwiedergabe gibt es nicht.

Leistung & System

Ein alter Bekannter ist für die Leistung des OT5 zuständig, der Mediatek Helio G99. Durch ein modernes 6 nm Verfahren agiert er effizient und kann durchaus auf einige Leistungsreserven zurückgreifen. Er setzt sich zusammen aus:

  • 2x ARM Cortex-A76 Kerne @ 2,2 GHz
  • 6x ARM Cortex-A55 Kerne @ 2 GHz
  • 1x ARM Mali-G57 MP2 GPU

Der Prozessor kann auf schnellen LPDDR4X Arbeitsspeicher zurückgreifen. Oukitel bewirbt das OT5 hier mit 32 GB, was völliger Quatsch ist. Stattdessen sind üppige 12 GB verbaut, mehr als genug für aufwendiges Multitasking. Der Rest wird über die Software-RAM-Erweiterung zur Verfügung gestellt, die dafür aber Platz vom Hauptspeicher nimmt, der deutlich langsamer ist. Wir empfehlen, diese Funktion immer abzuschalten, was beim OT5 möglich ist. Als Hauptspeicher stehen 256 GB UFS 2.2 zur Verfügung. Das ist vorbildlich. Wer möchte, kann zusätzlich eine MicroSD-Karte mit bis zu 2 TB einlegen.

Im Antutu Benchmark kann der Helio G99 abermals überzeugen. Er agiert auf dem Level, den wir schon vom Teclast T50 Pro (zum Test) oder Ulefone Armor Pad 2 (zum Test) kennen, kann sich im Oukitel OT5 aber sogar leicht absetzen.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)

Für den regulären Einsatz reicht die CPU-Power des Oukitel OT5 locker aus. Auch die Speichergeschwindigkeit kann sich mit 938 MB/s lesend und 802 MB/s schreibend in jedem Fall sehen lassen. Apps bleiben lange im 12 GB großen Arbeitsspeicher und der Wechsel zwischen verschiedenen Anwendungen läuft flüssig.

System – Android 13

Vorstellung Oukitel OT5 11

Oukitel hat sich beim OT5 für Android 13 entschieden. Ein Update auf 14 wird es wahrscheinlich nicht geben. Das System ist weitestgehend im Rohzustand und hat lediglich einige Anpassungen für eigene App-Icons erhalten. Bloatware gibt es bis auf Dura Speed keine, dafür aber eine Vielzahl von Google-Apps. Android 13 läuft gut auf dem Tablet und hat speziell für diese Gegebenheiten einige Anpassungen gegenüber Smartphones bekommen. So öffnet sich etwa die Statusleiste in voller Breite und in den Einstellungen sind alle Optionen jederzeit am linken Seitenrand verfügbar.

Hier hätte Oukitel allerdings noch etwas nachbessern können. Denn gerade beim zweiten Punkt wirken die einzelnen Optionen im Hochformat etwas gequetscht, obwohl genügend Platz für eine ordentliche Auflistung vorhanden wäre. Kleiner Tipp, in den Entwickleroptionen die Einstellung „Minimale Breite“ auf 451 dp zu setzen, erzeugt ein deutlich homogeneres Bild, allerdings werden die App-Icons dann auch deutlich kleiner.

Oukitel aktualisiert das OT5 zurzeit noch recht regelmäßig. Das letzte Update stammt vom 04.01.2024. Ein paar mehr Anpassungen und Features, wie in etwa auch die der Bilddarstellung, wären schön gewesen, dafür gibt es aber auch bei der Systemperformance nichts zu meckern.

Kamera des Oukitel OT5

Oukitel OT5 Kameras 1

Wie eingangs erwähnt, setzt Oukitel beim OT5 auf drei Kameras. Die Hauptkamera kommt auf 16 MP mit Blende f/2.2 und einer Sensorgröße von 1/3.1“. Dazu gibt es eine Makrokamera mit 2 Megapixel. Als Drittes bietet Oukitel eine Selfie-Kamera an, die auf 8 MP mit f/2.2 Blende bei 1/5.0“ Sensorgröße kommt. Als App steht eine kleine Eigenkreation zur Verfügung, also nicht die Google-Kamera. Im Prinzip kann man nur zwischen Foto und Video umschalten, sowie die Makro- oder Selfie-Kamera aktivieren. Eine HDR-Option ist zwar vorhanden, hat aber keinen großen Einfluss auf das Ergebnis.

Hauptkamera

Bei gutem Licht ist die Schärfe in Ordnung. Wenn die Lichtverhältnisse nicht perfekt sind, wird das Bild aber sofort kieselig. Die meisten Details sind auf mittlere Entfernung nicht mehr erkennbar. Im Nahbereich sieht es mit der Schärfe etwas besser aus, so richtig klasse werden die Bilder aber nicht. Ein kurzer Schnappschuss ist mal möglich, bei viel Licht vielleicht sogar brauchbar, mehr aber auch nicht. Nachts braucht man gar nicht erst anzufangen.

Makro-Sensor

Der Makro-Sensor existiert tatsächlich. Er hat aber keinen Mehrwert. Einen Portrait-Modus gibt es nicht. Durch den Makro-Sensor kommt man nicht näher an die Objekte heran, im Gegenteil. Er hat einen festen, recht weiten Fokus und eine niedrige Auflösung. Alles, was dieser Sensor kann oder können will, macht selbst der Hauptsensor besser.

Selfie-Kamera

Bleibt noch die Selfie-Cam. Wenn es noch einen Einsatzzweck für Tablet-Kameras gibt, dann wohl die Videotelefonie, doch Foto ist nicht gleich Video. Der 8-MP-Sensor des Oukitel OT5 ist dabei die Definition von „Okay“. Er besticht jetzt auch nicht gerade durch großartige Schärfe, oder viele Details. Kommt aber zumindest mit suboptimalen Lichtverhältnissen einigermaßen zurecht und, na ja, macht seinen Job. Mal besser, mal schlechter.

Video

Hauptkamera und Selfie-Kamera können Videos bis 1080p bei 30 FPS aufnehmen und werden dabei nicht stabilisiert. Bei der Hauptkamera sind die Videoaufnahmen etwas besser als die Bilder. Allerdings ist Bildrauschen deutlich sichtbar. Viele Einstellungen gibt es nicht. Theoretisch gibt es EIS, also die elektronische Stabilisierung. Das Aktivieren dieser Option verzerrt das Video aber komplett, als würde man durch ein Fischauge schauen, ist also nicht sinnvoll nutzbar. Das Gleiche bei der Selfie-Kamera. Im Endeffekt ist die Video-Qualität eher mau, reicht aber für Video-Calls.

Kommunikation und Konnektivität

Oukitel OT5 SIM Netz Empfang

Durch den Helio G99 ist keine Verbindung ins 5G Netz möglich, wohl aber ins 4G Netz. Das Oukitel OT5 bietet für ein Tablet eine ordentliche Reihe an Frequenzen, so unterem auch das hierzulande wichtige Band 20.

  • LTE: B 1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/25/26/28/28/39/40/41/66

Um diese auch nutzen zu können, ist es möglich, bis zu zwei Nano-SIM-Karten in das OT5 einzusetzen. Alternativ bietet es durch den Hybrid-Slot auch die Option eine Nano-SIM-Karte und eine Mikro-SD-Karte zu nutzen. Gefunkt wird unterdessen auch im W-LAN, hier steht WiFi 5 zur Verfügung.

Weiter Verbindungsmöglichkeiten bestehen über den USB-C Port (2.0) und über Bluetooth, welches immerhin in Version 5.2 vorhanden ist. Verbunden wird auch zu diversen Satelliten, das OT5 greift auf GPS, Beidou, Galileo und Glonass zu, um seinen Standort zu bestimmen. Die Genauigkeit liegt bei 4 – 5 Metern und in der Regel wird der Standort in wenigen Sekunden gefunden.

Natürlich gibt es einen Beschleunigungssensor, einen Näherungssensor und ein Gyroskop. Vorhanden ist auch ein Kompass, der kann sich aber, trotz Kalibrierung, nicht entscheiden, wo Norden und Süden ist. Man könnte ihn als „nicht verlässlich“ beschreiben. Ein Fingerabdrucksensor fehlt komplett, was aber für Tablets nicht so ungewöhnlich ist. Eher ungewöhnlich ist das Fehlen der alternativen Gesichtsentsperrung. NFC ist ebenfalls nicht verfügbar.

Auch telefonieren kann man mit dem Oukitel OT5. Hier kommen vier Lautsprecher zum Einsatz und auch VoLTE und VoWiFi sind möglich (getestet mit Vodafone). Die Lautsprecher sind deutlich auf eine gute Sprachausgabe ausgelegt. Höhen sind okay, Tiefen kaum vorhanden. Auch hier reicht die Qualität für Anrufe und die Wiedergabe von Videos bei YouTube.

Akkulaufzeit des Oukitel OT5

Oukitel OT5 Test Apps Benches 21

Oukitel liefert das OT5 mit einem vergleichsweise großem 11.000mAh Akku aus. Beinahe doppelt so viel Leistung, wie die meisten Smartphones auffahren. Doch, wir haben auch ein großes, stromhungriges Display. Der effiziente Prozessor ist eher nicht das Problem. Geworben wird unter anderem mit 1200 Stunden Stand-by Zeit und auch wenn das etwas viel erscheint, war der Stand-by-Verbrauch im Test wahrlich gering. Doch schauen wir uns an, was der Benchmark für uns bereithält. Wie immer testen wir mit dem PC-Mark und lassen diesen bei 200 Lux laufen.

PCMark Akku

Wer aufgepasst hat, wird merken, dass das Oukitel OT5 mit 200 Lux fast an seiner maximalen Helligkeitsgrenze liegt. Das zehrt natürlich an der Laufzeit, trotzdem hält das OT5 ganze 8 Stunden durch, eine durchschnittliche Leistung. Im Alltag kann das Tablet je nach Leistungsanforderung 4 bis 7 Stunden aktiv verwendet werden.

Geladen wird das Tablet außerdem angenehm schnell. Mit 18 Watt und einem passenden Netzteil schon im Lieferumfang kann man diese Stärke auch direkt ausspielen. Wer das Oukitel OT5 von 0 auf 100 jagen will, benötigt dafür nur etwas über 2 Stunden.

Testergebnis

Getestet von
Max Drechsel

Das Oukitel OT5 hat diverse Stärken, aber mindestens ebenso viele Schwächen. Während die Hardwarebasis durchaus stark ist – 12“ Display, Helio G99, 12 GB RAM – wird bei der Feinabstimmung des Systems etwas geschludert, die Kameras sind eher Gimmicks und das Display könnte auch etwas heller sein.

Für einen Platz in der Tablet-Bestenliste reicht es vielleicht nicht, aber wem die Kameras egal sind und wer über die kleinen Softwareschwächen hinwegsehen kann, der bekommt hier ein leistungsstarkes, einigermaßen ausdauerndes Tablet mit einem riesengroßen Display. Das Oukitel OT5 ist also empfehlenswert.

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Daniel
Gast
Daniel (@guest_104868)
8 Monate her

Wenn ich bei jedem Test, egal ob Smartphone oder Tablet, schon ganz oben lese “nur Widevine L3”, dann lese ich den Test schon nicht mehr weil das Gerät automatisch disqualifiziert ist. Schon auf Handys ist das ne Katastrophe wenn nur Matsch auf dem Display ankommt, wie kommt den Herstellern da bitte immer in den Sinn auf Widevine L1 zu verzichten? Warum sollte ich 300 Euro für ein Tablet hinlegen um die Inhalte nur in SD wiedergeben zu können?

Bonnie
Mitglied
Mitglied
Bonnie(@bonnie)
8 Monate her

gibt es ein Tablet was auch ne dual app hat ?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
8 Monate her
Antwort an  Bonnie

Servus, sollten da nicht die Apps aus dem Playstore funktionieren? Ein Tablet mit nativer Dual-APP ist mir nicht bekannt.

Beste Grüße

Jonas

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