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Wir hatten schon einige 4K Modelle von KTC im Test, aber wie sieht es aus, wenn WQHD ausreicht und der Fokus auf einem erschwinglichen Preis liegt? Heute testen wir den KTC H27T7, der genau diese Kriterien erfüllen soll. Hat der Monitor das Zeug zum Preis-Leistungs-Tipp?
Design, Verarbeitung & Lieferumfang
Wie gewohnt werden die Geräte von KTC sicher verpackt in einem einfachen Karton geliefert. Zwei dicke Styroporplatten umschließen den Monitor vollständig. Neben dem Monitor sind ein Netzteil, ein Netzkabel, ein Display-Port-Kabel und ein Standfuß im Lieferumfang enthalten.
Der Aufbau des Monitors ist wie üblich auf das Nötigste reduziert und daher sehr einfach. Da sich der H27T7 nicht drehen kann, wird der Standfuß einfach in den Bügel eingeklipst, der wiederum an der Rückseite des Monitors befestigt wird. Es gibt keine Schrauben und nach wenigen Sekunden ist das Gerät einsatzbereit.
Das vorherrschende Material ist natürlich schwarzer Kunststoff. Auf eine LED-Beleuchtung verzichtet KTC an dieser Stelle. Für die Kabelführung ist eine große Aussparung im Standfuß gelassen, im Gegensatz zum H27P22S (zum Test) fehlt jedoch die Akzentfarbe. Die Bedienung des OSD-Menüs erfolgt über einen Joystick auf der Rückseite. Für meinen Geschmack hätte dieser etwas tiefer angebracht werden können. Ob der Monitor überhaupt eingeschaltet ist, wird lediglich durch eine kleine Status-LED in der rechten unteren Ecke angezeigt. Sie leuchtet nicht wie üblich blau, sondern sehr schwach weiß und fällt daher kaum auf.
In der niedrigsten Position hat der KTC H27T7 einen Abstand von 5 Zentimetern über dem Schreibtisch. Maximal sind es 17,5 Zentimeter. Wie bereits erwähnt, ist er im Standfuß nicht schwenkbar, kann aber im Pivot-Modus, also hochkant, genutzt und zudem von -5 bis 20 Grad geneigt werden.
Insgesamt macht der Monitor einen soliden Eindruck. Bei maximal ausgefahrenem Standfuß überträgt er natürlich einige Vibrationen des Schreibtisches, fängt sich aber recht schnell wieder. Also kein ewiges Nachwippen wie beim Titan Army P27GR (zum Test). Die Metallelemente wurden auf das Nötigste reduziert, was dem Stabilitätsgefühl aber keinen Abbruch tut.
Wer den H27T7 an einer VESA-Halterung befestigen möchte, kann dies mit einer 100 x 100 Millimeter großen Halterung tun. Das Gewicht des Monitors liegt bei rund 5 Kilogramm. Damit ist er angenehm leicht zu transportieren, was auf das ausgelagerte Netzteil zurückzuführen ist. Der Rand ist mit 7,5 Millimetern an der Oberkante und jeweils 7 Millimetern an den Seiten sehr gering, trotz eines kleinen Tricks mit einem dünnen Kunststoffrahmen. Selbst an der Unterkante messe ich nur 16 mm. Der Standfuß misst an der breitesten Stelle 19,5 x 24 Zentimeter. Der KTC H27T7 verfügt sogar über Lautsprecher, die aber wie immer in dieser Preisklasse kaum zu gebrauchen sind.
Anschlüsse und Schnittstellen
Neben dem Stromeingang befindet sich ein USB-A-Anschluss, der jedoch nur für Firmware-Updates genutzt werden kann, also kein KVM-Switch ist. Für die Bildübertragung stehen gleich zwei HDMI 2.0 Anschlüsse und ein DisplayPort 1.2 x 2 (Daisy Chain) Anschluss zur Verfügung. Während über letzteren bis zu 180 Hz anliegen können, schaffen die HDMI-Anschlüsse „nur“ 144 Hz. Den Abschluss bildet ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss.
- 2 x HDMI 2.0 (144 Hz)
- 1 x Displayport 1.2 x 2 (180 Hz, Daisy Chain)
- 1 x Kopfhöreranschluss (3,5 mm Klinke)
- 1 x USB 2.0 für Firmwareupgrades
- 1 x DC-In
Messungen des KTC H27T7
Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den Messungen, aber dazu braucht man einige Daten als Vergleichsplattform. Der KTC H27T7 ist in WQHD (2560 x 1440 Pixel) ausgeführt. Es wird ein IPS-Panel im 16:9 Format verwendet. Damit kommt man auf stolze 108 PPI. Das klingt im Vergleich zu Smartphones immer noch wenig, ist aber Standard. Erst mit 8K hätte man in dieser Größe eine ähnliche Pixeldichte erreicht. Zwar wird der Monitor mit satten 180 Hz beworben, tatsächlich sind aber sogar 185 Hz möglich. Nicht, dass diese 5 Hz einen Unterschied machen würden. 😊
Bei der Farbtiefe gibt KTC nur 8 Bit an, der Grafiktreiber erkennt den Monitor aber mit 10 Bit Farbtiefe, die Helligkeit wird mit 400 cd/m² angegeben. Der sRGB Farbraum wird laut Datenblatt zu 133% erfüllt und der Kontrast liegt bei 1000:1. Im Standby liegt der Verbrauch bei ca. 0,5 Watt. Im Normalbetrieb konnte ich 24-25 Watt messen. Mit voller Helligkeit sind bis zu 48 Watt möglich. Natürlich wird FreeSync unterstützt, aber auch G-Sync hat es ins Portfolio geschafft. FreeSync läuft von 48 bis 185 Hz.
Farbraumabdeckung
Nun kommen wir zu den Messungen mit dem Color Spider. Wir beginnen mit sRGB und der Spyder misst hier eine Abdeckung von 100%. NTSC kommt auf 88%, P3 auf 95% und AdobeRGB sogar auf 91%. Das reicht vielleicht nicht ganz für den professionellen Bereich, bietet aber für die meisten Situationen eine vergleichsweise gute Abdeckung. Gelegentlichen Bildbearbeitungen steht also nichts im Wege. Die Kalibrierungsdatei für den Monitor bei 50% Helligkeit findet sich hier. Ihr könnt die Datei mit dieser Anleitung importieren.
Gamma und Farbtemperatur
Ein Gammawert von 2,2 ist genau 2,2. So muss es sein. Aber auch alle anderen Gamma-Werte sind exakt. Ob 1.8, 2.0 oder 2.4. Der Weißpunkt ist allerdings mit einem Wert von 7900 bei 308 Lux in der Voreinstellung etwas hoch und sollte nach unten korrigiert werden. Dies führt sonst zu einem gewissen Blaustich.
Helligkeit und HDR
Weißpunkt und Helligkeit sind nicht die Stärken des KTC H27T7. Mit über 7400 Punkten liegt man eigentlich immer etwas zu hoch. Gleichzeitig wird der Kontrast von 1000 Punkten auch bei maximaler Helligkeit nicht erreicht. Und auch der Maximalwert liegt 100 Lux unter dem beworbenen Wert. Die letzten 100 Lux lassen sich anscheinend nur mit aktiviertem HDR aufrufen, was aber in keinem Fall gut aussieht und sich auch nur in Ausnahmefällen überhaupt aktivieren lässt. Windows selbst hat nicht bemerkt, dass der Monitor diese Option hat und im OSD-Menü kann man die Einstellung nur auf „Auto“ stellen, aber nicht zwangsweise aktivieren. Positiv ist hingegen die minimale Helligkeit, die mit 18 Lux ein angenehm niedriges Niveau erreicht.
Bildqualität des KTC H27T7
Der Hersteller des Panels ist uns nicht bekannt, in der Vergangenheit wurden bei KTC häufig Modelle von AU Optronics eingesetzt. Bildfehler oder gar tote Pixel sind im Test nicht aufgetreten. Die Hintergrundbeleuchtung ist gut. Bei schwarzen Bildern gibt es allerdings Lichthöfe am unteren Rand und bei hellen Bildern leichte Schatten an den Rändern. Im Normalbetrieb fällt aber weder das eine noch das andere auf. Dafür ist das Bild für WQHD schön scharf und die Option auf bis zu 185 Hz lässt alle bewegten Bilder butterweich laufen.
OSD und Praxisnutzung
Das OSD-Menü wird über einen Joystick an der Rückseite des Monitors gesteuert. Neben verschiedenen Shortcuts durch Bewegen des Sticks in eine Richtung kann das vollständige OSD-Menü durch einen Druck auf den Stick aufgerufen werden. Dabei wird das OSD-Menü immer in der Mitte des Bildschirms geöffnet und erscheint halb transparent. Die kleineren Menüs öffnen sich immer in der unteren rechten Ecke.
Grundsätzlich geht die Steuerung des Menüs leicht und intuitiv vonstatten. Wäre da nicht der Fall, dass ein Druck auf den Stick das Menü schließt, statt eine Einstellung auszuwählen oder zu speichern. Die eigentliche Bestätigung findet mit einem Druck nach rechts statt. Etwas nervig war auch, dass jedes Mal, wenn man eine Anpassung vornehmen wollte, eine Meldung aufging, dass durch diese Änderung eventuell der Stromverbrauch des Monitors steigt. Selbst dann, wenn man etwa die Helligkeit reduziert oder Optionen deaktiviert. Der Hinweis kann nicht abgeschaltet werden.
Einige Gaming-Features sind auch beim KTC H27T7 vorhanden. Der Monitor hat einen eingebauten FPS-Zähler, der recht zuverlässig arbeitet. Der Bereich für die Anzeige war mit der oberen linken Ecke nicht veränderbar und ist relativ groß ausgefallen. Daneben gibt es auch ein Fadenkreuz und einen Timer.
Praxiseinsatz mit dem KTC H27T7
Ich habe den KTC H27T7 nun mehrere Wochen als Hauptmonitor eines zweier Set-ups eingesetzt. In meinem Alltag gibt es viel Textverarbeitung, aber natürlich auch Gaming, Videos und gelegentliche Bildbearbeitung. Beides war durch die gute Schärfe und die klare Darstellung eine deutliche Verbesserung zum Titan Army P27GR (zum Test). Das Bild war vom Start weg her ordentlich. Eine Angleichung des Weißpunkts, beziehungsweise die Aktivierung des Blaufilters mit 25% nahm einen gewissen vorherrschenden Blaustich raus. Danach war das Bild angenehm zu betrachten und wirkte für mich sehr natürlich.
Die 185 Hz lassen sich nur in bestimmten Spielen ausreizen. Counter Strike wäre da eine Möglichkeit. Doch auch abseits der maximalen Bildwiederholrate wirkte das Bild sehr flüssig und überzeugt in der Darstellung. FreeSync arbeitete hervorragend, solange man innerhalb der benötigten Parameter zu Hause war.
Bei der Helligkeit landete ich bei ca. 63 % in einem normal beleuchteten Raum. Bei viel Sonneneinfall muss man jedoch deutlich mit dem Wert nach oben. Abends ist man damit im Gegenzug weiterhin nicht zu hell unterwegs. Man landet bei dieser Einstellung übrigens genau auf 200 Lux. Ich jedenfalls bin zufrieden und werde den KTC H27T7 erst mal weiter nutzen.
Testergebnis
Der KTC H27T7 ist kein Überflieger oder absoluter Geheimtipp, bietet aber ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung, Bildqualität und Preis. Denn für knapp 200 Euro bietet KTC Monitor hier viele Features, auch solche, die oft nur in teureren Modellen verbaut sind, Stichwort Pivot. Größtes Manko ist der Blaustich ab Werk, dem man aber gut entgegenwirken kann. Der Kontrast könnte noch etwas besser sein und wer HDR will, sollte sich in höheren Preisklassen umschauen. Wer aber einen günstigen Gaming-Monitor mit hoher Bildwiederholrate und auch guter FreeSync-Spanne sucht, wird hier wohl fündig.
Und bei gelegentlicher Bild- oder Videobearbeitung kann man dank hoher Farbraumabdeckung zu recht guten Konditionen arbeiten. Wer allerdings ein noch besseres Bild inklusive modernerer Technik sucht, wird eventuell beim KTC H27P22S (zum Test) fündig. Allerdings muss man dann auch etwas tiefer in die Tasche greifen.
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