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Hollyland dürfte manchen Lesern bereits ein Begriff sein, denn nach dem Lark C1 (zum Test) und dem Lark M1 haben wir mit dem Lark M2S nun das dritte Mikrofon des Unternehmens im Test. Beim ersten Blick auf das Gerät könnte man fast meinen, Hollyland hat unseren letzten Bericht gelesen und daraus die To-do-Liste für die neueste Version geschrieben. Nahezu alle Kritikpunkte aus Joschas Bericht sind jetzt behoben: kein Logo mehr auf dem sichtbaren Bereich des Mikrofons, App-Anbindung, versteckte LEDs etc.
Wie gut die Änderungen gelungen sind und ob auch das neueste Mikrofon aus dem Hause Hollyland überzeugen kann, finden wir in diesem Testbericht heraus.
Lieferumfang des Hollyland Lark M2S
Verfügbar ist das Lark M2S in vier verschiedenen Ausstattungen:
- Das USB-C-Set bringt neben dem Ladecase und zwei Sender-Mikrofonen nur den USB-C-Empfänger mit.
- Das Combo-Set kommt mit zwei Empfängern (Kamera und USB-C) und darüber hinaus einem Kabel, mit dem der Kamera-Empfänger per Lightning verbunden werden kann.
- Die Mini-Combo verzichtet auf dieses Kabel, ist also für Menschen ohne Apple-Geräte gedacht.
- Das Ultimate-Set (welches wir auch im Test haben) verfügt über einen dedizierten Lightning-Empfänger.
Ansonsten ist der Lieferumfang identisch. Wir haben im Ultimate Bundle also folgendes Zubehör:
2x Sender-Mikrofon
- 1x Empfänger für Kamera
- 1x Empfänger für Lightning
- 1x Empfänger für USB-C
- Sowie in allen Sets:
- 1x Ladecase
- 2x Windschutz-Fell
- 1x 3,5-mm-TRS-Kabel
- 1x USB-A auf USB-C-Kabel
- 1x Papierkram
Der Preisunterschied zwischen den verschiedenen Sets liegt in einer Preisspanne von 30€: z.B. 91€ für das USB-C-Set und 121€ für das Ultimate Set. Entsprechend lohnt es sich eigentlich immer, das komplette Set zu kaufen – falls Ihr die anderen Empfänger doch mal braucht.
Design, Verarbeitung und Funktionen
Geliefert wird das Gerät gut gesichert in einer Karton-Box, in der alles seinen Platz hat. Das macht schon mal einen positiven Eindruck.
Ladecase des Hollyland Lark M2S
Das Case bietet Platz für zwei Mikrofone bzw. Sender, den Kamera-Empfänger und einen Smartphone-Empfänger (wahlweise Lightning oder USB-C). Sowohl Sender als auch Kamera-Empfänger können über das Case geladen werden, der Smartphone-Empfänger bekommt seinen Strom direkt vom Handy.
Das Ladecase selbst besteht aus Kunststoff, die Unterseite ist für einen sicheren Stand gummiert. Im Gegensatz zu den bisherigen Geräten verzichtet Hollyland nun auf das charakteristische Gelb im Inneren des Cases. Stattdessen ist es komplett in Schwarz gehalten. Auf der Oberseite ist es geriffelt und der Hollyland Schriftzug ist aufgebracht. Vorn finden wir eine Indikator-LED und auf der Rückseite einen USB-C-Port zum Aufladen.
Ein Mechanismus im Deckel sorgt für einen sicheren Verschluss. Der Mechanismus verschließt gut und fühlt sich wertig an. Vom Rest des Cases lässt sich das leider nicht behaupten – der Kunststoff wirkt billig und beim Bewegen klappern die losen Mikrofone im Inneren. Das Case ist 86mm breit, 40mm tief und 63mm hoch. Komplett befüllt bringt es 134g auf die Waage, das Leergewicht liegt bei 100g.
Sender mit Mikrofon
Der Sender ist wohl der wichtigste Teil des Sets, denn in ihm ist auch das Mikrofon enthalten (die Daten dazu folgen später). Wichtig ist, dass er nur 7g schwer ist. Er besteht aus zwei Teilen: Das kleine Mikrofon (Durchmesser 12mm) ist mittels einer leicht flexiblen Brücke mit dem großen Teil verbunden (Durchmesser 24mm), in dem Akku und Sendeeinheit untergebracht sind.
So lässt sich das Mikrofon einfach an einen beliebigen Kragen clipsen. Sichtbar ist dann lediglich das Mikrofon. Der große Teil (auf dem auch Logo und Status-LED angebracht sind) liegt dann hinter dem Kragen versteckt. Nur bei sehr dünnen hellen Kleidungsstücken strahlt die LED leicht durch, da sie sich jedoch auch ausschalten lässt, spielt das keine große Rolle.
Das Mikrofon verfügt über exakt einen Knopf. Darüber lässt es sich mit langem Drücken ein- oder ausschalten. Mit einem kurzen Druck schaltet sich das Noise Cancelling ein oder aus. Die LED zeigt dabei den Status an: Blau: aus; Grün: an. Gleiches gilt übrigens für die Status-LED am Empfänger-Modul.
Hollyland bewirbt das Lark M2S, es sei aus Titan. Das mag auch stimmen, auf den zweiten Blick ist aber nur die Rede von der Brücke, die ohnehin mit Silikon ummantelt ist. Die Gehäuse-Teile selbst sind jedoch aus dem gleichen Plastik, wie auch das Case. In diesem Fall würde ich das aber positiv werten, denn so ist das Mikrofon wirklich federleicht. Insgesamt finde ich dieses Teil also sehr gelungen!
Empfänger
Drei verschiedene Empfänger gibt es im Ultimate-Set. Die Lightning- und USB-C-Empfänger sind bis auf den Anschluss identisch und bestehen ebenfalls aus Kunststoff. Der Kamera-Empfänger hat noch einige Extra-Funktionen.
Smartphone
Auf der Oberseite finden wir den entsprechenden Anschluss. Links auf der Seite gibt es den dazu passenden Eingang. So kann das Smartphone geladen werden, während der Empfänger verbunden ist. Unten befindet sich eine Taste. Diese kann verwendet werden, um das Noise Cancelling ein- oder auszuschalten. Außerdem wird diese Taste zum Koppeln benötigt.
Zwei Status-LEDs sind oben neben dem Smartphone-Anschluss angebracht, ragen aber leicht um das Gehäuse, sodass sie von beiden Seiten zu sehen sind. Die Status-Farben sind gleich zu denen am Mikrofon: Blinken sie, sind die Mikrofone bisher nicht verbunden, ansonsten steht Grün für NC, Blau für kein NC.
Kamera
Der Kamera-Empfänger kann noch einiges mehr. Er verfügt über einen 3,5-mm-AUX-Anschluss zur Verbindung mit der Kamera (und den passenden Blitz-Schuh), kann das Audio-Signal aber gleichzeitig über USB-C ausgeben. So ist es zum Beispiel möglich, gleichzeitig mit der Kamera ein Querformat-Bild aufzunehmen, parallel dazu aber mittels Smartphone ein Hochformat-Video zu drehen.
Obendrein verfügt dieser Empfänger über eine Dreh-Taste und viele Funktionen mehr. Die Dreh-Taste dient zunächst als Lautstärke-Regler – drei Stufen stehen hier zur Auswahl. Sie lässt sich obendrein drücken. Ein kurzer Druck wechselt zwischen NC und kein NC, ein Druck über 3 Sekunden wechselt zwischen Stereo- und Mono-Aufnahme.
Eine normale Taste hat das Gerät auch. Hierüber lässt sich mit einem kurzen Druck die Eingabe sperren. So ändert sich nichts, wenn Ihr aus Versehen an die Dreh-Taste kommt. Zwei kurze Eingaben schalten die Mikrofone stumm. Ein drei Sekunden langer Druck schaltet das Gerät ein oder aus und mit 6 Sekunden kommen wir in den Kopplungsmodus.
Verbindung und App
Hollyland verspricht für den Lark M2S ein Plug-and-Play Erlebnis. Ganz so einfach klappt es in der Praxis dann aber doch nicht. Verbunden wird zuerst der Sender (das Mikrofon) mit dem Empfänger. Das klappt mittels 2,4GHz Verbindung und Adaptive Frequency Hopping (AFH) auch problemlos und schnell.
Der Anschluss von Empfänger an den Computer oder eine Kamera mittels AUX oder USB-C gestaltet sich problemlos. Bei der Kamera muss ggf. noch der Pegel eingestellt werden.
Etwas schwieriger gestaltet sich in meinem Fall die Verbindung mit dem Smartphone. Nach dem Download der App (für die kein Account nötig ist) wird das Mikrofon dort zwar direkt erkannt, allerdings greifen Kamera und Rekorder-App weiterhin auf das interne Mikrofon zu. Hollyland sagt dazu, dass dafür erst die OTG Funktion aktiviert und das Mikrofon ausgewählt werden muss, eine Anleitung gibt es jedoch nicht. Zum Glück habt Ihr uns, denn so funktioniert es:
- Die OTG Verbindung aktivieren. Die Option findet Ihr über die Suche oder unter “Zusätzliche Einstellungen”. Wichtig: dafür darf der Empfänger nicht angeschlossen sein, sonst funktioniert es nicht.
- Das externe Mikrofon als Standard einstellen. Dafür geht Ihr auf “Ton und Vibration” -> “Mehr” -> “Standard-Rekorder” und wählt dort “Zusatzgerät” aus. Keine Sorge, wenn das Hollyland Lark M2S nicht angeschlossen ist, wird dennoch das eingebaute Mikrofon verwendet.
Ist das erst mal erledigt, funktioniert die Aufnahme problemlos (und auch dauerhaft). Über die App könnt Ihr daraufhin alles einstellen, was wichtig ist:
- Das Smartphone kann trotz angeschlossenem Mikrofon Ton über die Lautsprecher abspielen (sonst wird das Mikrofon als Kopfhörer erkannt)
- Das Noise Cancelling lässt sich einstellen zwischen “Aus, Schwach und Stark”
- Die Lautstärke kann angepasst werden, damit das Mikrofon nicht übersteuert
- Es kann zwischen Mono und Stereoaufnahme unterschieden werden, um ggf. zwei Tonspuren aufzunehmen
- Die Standard-Ausschaltzeit kann zwischen 15 Min. und Nie eingestellt werden
- Ein Schalter, um die LEDs auszuschalten
- Es lassen sich Firmware-Updates durchführen
Soundqualität des Hollyland Lark M2S
Das Lark M2S nimmt omnidirektional in einem Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz auf. Eine Latenz gibt der Hersteller nicht an, in Videos fällt uns aber auch keine auf. Aufnehmen kann das Gerät wahlweise im Mono- oder Stereo-Modus – vorausgesetzt, das Aufnahmegerät bietet diese Möglichkeit. So hat jedes Mikrofon dann seine eigene Tonspur.
Laut Hersteller sind so Entfernungen von bis zu 300m auf freiem Feld, bzw. 60 Meter mit Hindernissen möglich. In der Praxis kommen wir da bei weitem nicht hin – nach ca. 70m auf freiem Feld ist Schluss und mit zwei Mauern dazwischen kommt die Entfernung nicht über 10m hinaus.
Die Soundqualität ist ähnlich zu den bisherigen Hollyland Geräten, die wir bisher im Test haben, und platziert sich im Mittelfeld. So ist der gesamte Sound etwas flach und hat wenig Dynamik. Bei hohen Lautstärken rutscht er auch schnell ins Blecherne ab.
Mit aktiviertem Noise Cancelling wird der Ton abermals etwas stumpfer und büßt auch an Lautstärke ein.
Einen Unterschied zwischen den verschiedenen Empfängern konnten wir im Test nicht feststellen. Damit ist der Ton für VLogs, Kurzvideos und der Gleichen definitiv gut geeignet, für wirklich professionelle Aufnahmen ist das Gerät jedoch nicht das Richtige.
Akkulaufzeit
Die Akkus der Mikrofone sind 85mAh groß, der Kamera-Empfänger hat einen 145mAh großen Akku. In der Ladebox der Combo-Version sind weitere 1.300mAh verbaut. Damit sollen die Sender laut Herstellerangabe 9 Stunden im Dauerbetrieb laufen können. Über das Case lassen sich alle zwei Sender und der Kamera-Empfänger 2,5 Mal aufladen. Die Ladezeit für alle Teile samt Case liegt bei 1–1,5 Stunden.
Testergebnis
Das Hollyland Lark M2S überzeugt im Test und zeigt, dass der Hersteller aus früherer Kritik gelernt hat. Das durchdachte Design mit dem fast unsichtbaren Mikrofon-Clip und die vielen nützlichen App-Funktionen – wie die Pegeleinstellung oder das Deaktivieren der LEDs – sind klare Stärken.
Abstriche müsst Ihr jedoch bei der Haptik des Ladecase machen, das sich etwas billig anfühlt. Das größte Manko bleibt aber die nur mittelmäßige Tonqualität. Für alltägliche Aufnahmen wie Vlogs oder schnelle Social-Media-Videos ist der Sound absolut ausreichend. Wer professionelle Ergebnisse benötigt, sollte sich jedoch nach Alternativen wie dem Blink 500 (zum Test) umsehen.
Angesichts des günstigen Preises von ca. 130€ ist das Hollyland Lark M2S aber ein hervorragendes Gesamtpaket mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.
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