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Das Hollyland Lark C1 ist ein drahtloses Mikrofonsystem, das es Nutzern ermöglicht, unterwegs mit dem Smartphone ohne großen Aufwand bessere Tonqualität zu bekommen. Das System setzt sich zusammen aus einer oder zwei Sende-Einheiten zum Anstecken und einer Empfangseinheit, die in den USB-Anschluss des Smartphones gesteckt wird. Zudem gibt es ein praktisches Transportcase, das auch als Lademöglichkeit dient. In diesem Testbericht werden wir die Stärken und Schwächen des Systems erläutern und gehen auf sinnvolle Einsatzzwecke ein. Zudem ziehen wir Vergleiche zur Konkurrenz.
Design und Verarbeitung
Ladecase
Vonseiten des Designs ist das Hollyland Lark C1 definitiv auffälliger als das Saramonic Blink B500 oder das Godox MoveLink UC. Das Case hat schwarzen Kunststoff an der Außenseite und gelben Kunststoff in der Innenseite. Der starke Kontrast lässt das Gerät daher auch “knallig” wirken. Auf der Vorderseite ist das Hersteller-Logo aufgedruckt, was ebenfalls ziemlich cool aussieht. Darüber gibt es vier Status-LEDs, die den Akkustand in 25% Schritten anzeigen, wenn man das Case aufklappt. Der USB-C-Anschluss zum Laden befindet sich auf der Unterseite.
In die Innenseite können die beiden Sender und der Empfänger eingesetzt werden und ein Magnet hält sie an Ort und Stelle. Das Case für zwei Sender misst 83 x 60 x 30 Millimeter und bringt 86 Gramm auf die Waage. Man kann es zur Not also auch in der Hosentasche verstauen. Eine Single-Version mit nur einem Sender gibt es ebenfalls, wobei diese komplett ohne Case geliefert wird.
Lieferumfang des Hollyland Lark C1
Apropos Lieferumfang. Zu diesem gehören
- zwei Sender
- ein Empfänger (USB-C oder Lightning)
- Ladecase
- eine Transporttasche aus Kunststoff
- zwei Windschutze
- USB-A auf C Kabel
- Garantiekarte und Schnellstartanleitung
Soweit sind wir mit dem Lieferumfang zufrieden. Es ist schön, dass Hollyland das Lark C1 in einer Single- und Duo-Version für Android und iPhone anbietet. Bedenken sollte man als iPhone-Nutzer, dass zukünftige iPhones ebenfalls mit USB-C ausgestattet sein werden und man daher mit der Lightning-Version Probleme bekommen wird. Wer das Mikrofon mit einer klassischen DSLR-Kamera über den 3,5mm Kopfhörer-Anschluss aufnehmen möchte, für den heißt das entsprechende Produkt Hollyland Lark M1.
Sender
Der Sender misst lediglich 48 x 21,5 x 10 Millimeter und bringt 12 Gramm auf die Waage. Er besteht aus schwarzem Kunststoff. Der Lautsprecher sitzt auf der Oberseite und kann durch den Clip am Body leicht auf den Mund ausgerichtet werden. Wirklich schade ist, dass das Gehäuse des Senders von allen Seiten auffällig bedruckt ist. Auf der Außenseite steht dick und fett “HOLLYLAND” und das Markenlogo plus eine konstant leuchtende LED, welche den Noise-Cancellig Status anzeigt. Will man den Sender unter der Kleidung verstecken, so findet sich ein weiteres Markenlogo auf dem Clip. Es ist einfach nur ärgerlich, dass in jeder Videoaufnahme das Markenlogo dabei ist. Ein Stück schwarzes Tape kann hier aber Abhilfe schaffen.
Widmen wir uns den Bedienungselementen. Wir haben schon erwähnt, dass eine sehr auffällige LED in Blau oder Grün über Noise-Cancelling On/Off informiert. Zudem leuchtet die LED in Rot, wenn der Akku bald leer ist. Leider finden wir das Konzept wirklich undurchdacht, denn die LED kann nicht abgeschaltet werden und lenkt in Videos so die Aufmerksamkeit auf das Mikro. Immerhin zeigt sie durch ein pulsierendes, blaues Licht an, wenn die Verbindung zum Receiver verloren gegangen ist. Mit dem gelben Button kann durch einen Klick Noise-Cancelling an- oder ausgeschaltet werden. Zudem kann man durch ein dreisekündiges Drücken des Buttons ein Pairing mit dem Receiver durchführen. Der Powerbutton dient nur zum ein- oder ausschalten und benötigt dafür ein dreisekündiges Drücken. So kommt es nicht zu unabsichtlichen Eingaben. Aufgeladen wird der Sender durch das Ladecase oder mit einem USB-C Kabel. Ein Eingang für ein Lavalier-Mikrofon ist ungünstigerweise nicht vorhanden.
Empfänger des Hollyland Lark C1
Der Empfänger misst ebenfalls nur 48,3 x 27,6 x 9 Millimeter bei 7 Gramm und geht damit auch als winzig durch. Er hat zwei LEDs, die den Verbindungsstatus der Sender anzeigen. In den Pairing-Modus versetzt man den Empfänger ebenfalls durch ein 3-Sekunden langes Drücken auf den gelben Button. Der USB-C-Anschluss passt nahtlos in alle Android-Smartphones und ein Lightning-Anschluss steht in einer anderen Version des Lark C1 auch für iPhone Nutzer zur Verfügung. Dicke Schutzhüllen muss man eventuell vom Handy abnehmen, weil der Receiver sonst nicht ganz eingesteckt werden kann. Ein praktisches Feature des Receivers ist, dass über den USB-C-Anschluss an der Seite das Smartphone über Pass-Through-Charging geladen werden kann. Für längere Videoaufnahmen ist das ein praktisches Feature. Einen Ausgang zum Monitoring der Audio-Aufnahme gibt es leider nicht.
App und Verbindung des Hollyland Lark C1
Das gesamte System ist Plug-and-Play. Der Receiver ist mit den Transmittern bei Auslieferung bereits gekoppelt. Man nimmt also den Empfänger aus dem Case und steckt ihn ins Smartphone. Danach (oder davor) clippt man sich den Sender an den Kragen. Im Normalfall sollte die Verbindung hergestellt werden, was man an dem konstant leuchtenden LED-Licht am Sender und der Status-LED am Empfänger sehen kann. Sobald eines der Mikros in das Case gesteckt oder ausgeschaltet wird, wird auch die Verbindung unterbrochen.
Ansonsten gibt es noch eine App für das Lark C1 System. Diese kann im Google Playstore oder Apple Appstore heruntergeladen werden und benötigt kein Konto. Die Verbindung wird über den USB-C-Anschluss des Smartphones hergestellt. In der App kann man die Lautstärke einstellen, Noise Cancelling aktivieren, den Akkustand der Sender einsehen und die Lautsprecher des Smartphones zur Medienwiedergabe aktivieren. Zudem sieht man anhand der Eingangslautstärke, ob das Mikrofon übersteuert. Die Lautsprecher-Aktivierung ist in der Praxis ziemlich cool: Bei allen anderen Mikrofon-Systemen muss man zur Wiedergabe nämlich immer den Receiver aus dem Smartphone entfernen, weil das Smartphone sonst denkt, dass Kopfhörer eingesteckt sind. So lassen sich Aufnahmen einfacher on-the-go auf eine akkurate Tonspur überprüfen. Wirklich schade ist aber, dass man in der App keine Möglichkeit hat, die LED des Senders zu deaktivieren. Das wäre ein praktisches Feature gewesen. Ansonsten können Firmware-Updates installiert werden, wovon es in unserem Test auch bereits zwei gegeben hat.
Soundqualität
Das Lark C1 System hat ein omnidirektionales Mikrofon mit einem Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz. Die Latenz liegt laut Hersteller bei 20 Millisekunden und auch in unseren Videoaufnahmen war keine störende Verzögerung vorhanden. Der Sound wird leider in einer Mono-Spur aufgenommen. Bei dem 2er Set wäre es schön gewesen, wenn die beiden Spuren unabhängig voneinander Stereo aufgenommen werden könnten. Dieses Feature ist auf dem Lark M1 System für 3,5mm Anschlüsse vorhanden. Schade, dass es nicht auch für die USB-C Version verfügbar ist.
Der Empfang war in unserem Test eine Stärke des Lark C1 Systems. Der Hersteller verspricht im Freien bis zu 200 Meter Reichweite. Wir haben das System mit 100 Meter Abstand getestet und die Übertragung war störungsfrei. Auch ist es möglich, sich mit dem Körper vom Receiver wegzudrehen, ohne dass es zu Unterbrechungen kommt. Hier können wir wirklich nur Lob aussprechen. Wir empfehlen für eine störungsfreie Aufnahme weiterhin immer, den Flugmodus des Smartphones zu aktivieren.
Lark C1 ohne Noise Cancelling:
Lark C1 mit Noise Cancelling:
Was die Tonqualität angeht, so platziert sich das Lark C1 Mikrofonsystem unserem Test im Mittelfeld. Definitiv ist der Klang hochwertiger als beim MoveLink UC, aber nicht so gut wie beim Saramonic Blink B500 mit Lavalier-Mikrofon. Positiv zu erwähnen ist, dass der Klang durchaus über Tiefen verfügt. Allerdings wirkt das gesamte Soundbild etwas flach und bringt wenig Dynamik hervor. Dieser Effekt ist noch stärker, wenn man Noise Cancelling per Software auf dem Receiver aktiviert. Die Aufnahmen bekommen dann einen leichten “unter Wasser” Effekt. Eine bessere Figur macht der Windschutz, der Störgeräusche gut herausfiltert. Für VLogs ist die Audioqualität also ausreichend, aber wirklich hochwertigen Sound bekommt man auch nicht geboten.
Akkulaufzeit des Hollyland Lark C1
Der Akku in den Sendern umfasst 140mAh und im Case werden 1400mAh gespeichert. Der Hersteller gibt an, dass die Sender dreimal vollständig geladen werden können, was eine realistische Angabe ist. Die Akkulaufzeit lag ohne aktiviertes Noise Cancelling in unserem Test bei 7 Stunden bei einem Abstand von 5 Metern zum Receiver.
Testergebnis
In unseren Test konnten wir ziemlich eindeutige Stärken und Schwächen des Lark C1 Systems feststellen. Positiv hervorheben kann man in jedem Fall, dass der Hersteller eigene Wege geht und Innovationen liefert. Mehrere Features hatten wir bisher noch bei keinem Konkurrenzprodukt:
Eine App-Anbindung ist vorhanden und funktioniert auf Anhieb. Der Lautsprecher-Modus zum unkomplizierten Anhören der Aufnahme ist eine kleine Feinheiten, die im Alltag nützlich ist. Gleiches kann über Pass-Through Charging gesagt werden, was wir ebenfalls noch bei keinem Konkurrenten hatten. Zudem bekommt man ein cooles Design und eine sehr gute Reichweite.
Was die Kritikpunkte angeht, so betrifft dieses als Erstes die Soundqualität: Wirklich hochwertig klingt die Soundaufnahme nicht – eher zweckmäßig. Dieses Manko hätte man beheben können, indem es einen Anschluss für Lavaliermikrofone geben würde, der leider nicht vorhanden ist. Und schließlich hätten wir es schön gefunden, wenn man die aufwändige LED-Beleuchtung in der App deaktivieren könnte.
Insgesamt bekommt man mit dem Lark C1 ein ausgereiftes Produkt, das abseits vom Klang das fortschrittlichste Gesamtpaket unter allen Konkurrenten liefert. Wer viel Wert auf einen klaren Sound und ein gutes Lavalier-Mikrofon legt, sollte zum Saramonic Blink 500 greifen. Wer hingegen die technischen Spielereien wertschätzt, bekommt mit dem Hollyland Lark C1 das richtige Produkt. Für ein zukünftiges “Lark C2” wünschen wir uns einen 3,5mm Anschluss für Lavalier-Mikrofone, dann wären wir fast wunschlos glücklich.
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Kann man das auch für ASMR nutzen?
Ich weiß nicht ganz, ob die Frage ernst gemeint ist. Ich beantworte sie aber einfach mal ernst. Ja, man kann es theoretisch das Lark C1 für ASMR benutzen. Ich denke aber, dass das Produkt dafür eine schlechte Wahl ist. Warum? In Hintergrund arbeitet hier immer ein leichtes Noise Cancelling. Bei ASMR willst du aber gerade die kleinen, unscheinbaren Geräusche einfangen. Diese würden hier aber teilweise dem Noise Cancelling zum Opfer fallen. Daher würde ich eher zu einem Mikro ganz ohne NC greifen.