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HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max im Test – portabler HiFi-Player mit DSD- und Streaming-Support

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • sehr gute Verarbeitung & Materialauswahl
  • schönes Drehrad mit 100 Lautstärkestufen
  • USB-C, 3,5 Millimeter- & 4,4 Millimeter-Klinke
  • Support für viele Formate inklusive DSD256
  • Integration von Tidal und Qobuz
  • HiBy OS kann überzeugen
  • gute Akkulaufzeit, schnelles Aufladen
Nachteile
  • T9-Tastatur fühlt sich antiquiert an
  • Single Band WiFi mit Problemen
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Bisher haben wir uns in der HiFi Corner vor allem Kopfhörern und Lautsprechern gewidmet. Seit einigen Monaten hat sich unser Fokus von Modellen mit Bluetooth-Konnektivität auch auf kabelgebundene Optionen wie den Preis-/Leistungstipp Kiwi Ears Ellipse (zum Test) verschoben. Jetzt hat uns der chinesische Online-Shop Linsoul ein weiteres Produkt zukommen lassen, das zwar jetzt erst auf den Markt kommt, ich aber schon seit einigen Wochen testen durfte.

Hidizs x Linsoul AP80 Pro Max Titelbild IDer HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max ist ein HiFi-Player mit vielseitigen Features. Er ist mit einem proprietären Betriebssystem ausgestattet und unterstützt die Streamingdienste Qobuz und Tidal. MQA und DSD256 sind ebenfalls mit an Bord. Eure Kopfhörer könnt ihr wahlweise per USB-C, 3,5 Millimeter-Klinke, 4,4 Millimeter-Klinke oder via Bluetooth mit LDAC-Support verbinden.

Gegenüber einem Android-Smartphone hat der Audioplayer von Linsoul einen großen Vorteil. Beim Resampling von Android-Smartphones wird die Abtastrate aller Audiosignale, die den USB-Anschluss verlassen, in 48kHz umgewandelt. Daher sind die allermeisten Wiedergaben nicht bitperfekt, denn der überwiegende Teil verlustfrei verfügbarer Musik liegt in 44,1kHz vor. Diese Einschränkung lässt sich mit (kostenpflichtigen) Apps wie dem USB Audio Player Pro umgehen, mit den nativen Anwendungen der Streamingdienste allerdings nicht.

Willkommen in der Smartzone HiFi Corner! Ich bin Benjamin, neben Smartphones ist Audio eine meiner größten Interessen und im Team bin ich der bekennende Snob, wenn es um hochwertige Kopfhörer geht. In der HiFi Corner schreibe ich über alle möglichen Audio-Produkte, die mir so in die Finger geraten.

Ich bin nach über drei Wochen mit dem HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max sehr zufrieden und habe seitdem kaum noch mein Smartphone zum Musikhören verwendet. Ein paar kleinere und eine größere Kritik muss ich allerdings anmerken. Warum ich diesen zweifelsfrei sehr nischigen Premium MP3-Player trotzdem toll finde, lest ihr im Test!

Abmessungen, Anschlüsse & Design

Der HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max ist wirklich überaus kompakt. Die Abmessungen liegen bei 82,8 x 51 x 15,5 Millimeter und das Gewicht des in Schwarz, Grau und Blau erhältlichen Musikplayers beträgt 81 Gramm. Es kommen ein Rahmen mit Aluminiumlegierung und eine Vorder- und Rückseite aus Glas zum Einsatz. Die Materialauswahl und Verarbeitung ist sehr gut. Das gilt auch für den Ein-/Ausschalter, der drück- und drehbar ist und somit auch als Lautstärkeregler verwendet werden kann.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner I

Die drei Knöpfe darunter sind zum Steuern der Musik und haben allesamt einen guten Druckpunkt. Ebenfalls integrieren HIDIZS und Linsoul eine Status-LED. Davon gegenüber im linken Rahmen befindet sich der microSD-Slot. Im oberen Rahmen ist überhaupt nichts und im unteren Rahmen befinden sich die drei Anschlüsse: USB-C zur Musik- und Datenübertragung und zum Aufladen, sowie 3,5 Millimeter-Klinke und 4,4 Millimeter-Klinke für Kopfhörer und IEMs.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner II

Auf der Vorderseite befindet sich das Display des AP80 Pro Max. Es misst 3 Zoll in der Diagonale und löst mit 640 x 360 Pixel auf. Eine aussagekräftige Messung der Helligkeit konnte ich leider nicht durchführen, weil das System keinen Light Mode hat und ich es auch sonst nicht dazu bringen konnte, ein weißes Bild anzuzeigen. Für die Nutzung in Innenräumen ist es allemal ausreichend und auch draußen hatte ich im dunklen Oktober keine Probleme, doch im Hochsommer ist ein solides Smartphone hier definitiv überlegen.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner III

Der Lieferumfang ist insgesamt in Ordnung und beinhaltet ein Kabel von USB-A auf USB-C zum Aufladen und ein sehr kurzes Adapterkabel von USB-C auf USB-C. Ich würde lieber komplett auf USB-A verzichten und deswegen habe ich das Kabel bisher nicht einmal ausgepackt. Eine Bedienungsanleitung liegt ebenfalls bei. Eine schicke Hülle, die ich für meinen Test zusätzlich erhalten habe, ist separat erhältlich.

Die Musikwiedergabe im Überblick

Der HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max will vor allem durch die diversen Möglichkeiten zur Musikwiedergabe in höchster Qualität überzeugen. Damit meine ich auf der einen Seite natürlich das Quellmaterial. Der HiFi-Player unterstützt microSD-Karten mit bis zu 2TB. Neben den üblichen Verdächtigen wie FLAC, WAV und ALAC werden DSD256 und PCM unterstützt, letzteres mit 32 Bit und 384kHz.

Wiedergabeoptionen des HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max

Indem ihr passend benannte Covers auf die microSD-Karte kopiert, bekommt ihr auch das Artwork bei der Wiedergabe angezeigt. Ich habe das aber nur kurz ausprobiert, weil ich für digitale Musik schon seit einigen Jahren auf den Streamingdienst Tidal setze. Neben Tidal unterstützt der AP80 Pro Max den Anbieter Qobuz aus Paris. Damit sind die für diese Nische wichtigsten Dienste mit an Bord, wobei Apple Music sicherlich auch von einer nennenswerten Menge an HiFi-Enthusiasten verwendet wird. Vermutlich steht hier aber nicht der Wille von HIDIZS und Linsoul im Weg, sondern die fehlende Zulassung für kommerzielle Einbindungen von Drittanbietern.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner IV

Bei Tidal ist wichtig zu erwähnen, dass ein Teil des Katalogs immer noch im von vielen Seiten kritisierten Format MQA vorliegt, während bei vielen Alben und Songs bereits der Wechsel auf FLAC vollzogen wurde. Das ist aber gar nicht schlimm, denn der AP80 Pro Max unterstützt „MQA 16x“. Ob es sich dabei nun um Audio-Esoterik oder einen ernsthaften Standard zur Komprimierung von „verlustfreier“ Musik handelt, möchte und kann ich an dieser Stelle nicht kommentieren. Wenn ihr Tidal verwendet, könnt ihr euch jedenfalls sicher sein, dass der AP80 Pro Max alle dort angebotenen Formate (außer natürlich Dolby Atmos und Sony 360° Reality Audio) unterstützt.

Konnektivität

Ihr könnt also entweder auf einer microSD-Karte gespeicherte Musikdateien abspielen oder auf einen der beiden unterstützten Streamingdienste zurückgreifen. Ich habe den AP80 Pro Max zu 99% in Kombination mit Tidal verwendet und komme deswegen jetzt zu meinem größten Kritikpunkt am gesamten Produkt.

HIDIZS und Linsoul verbauen hier nämlich Single Band-WLAN, also nur auf dem 2,4GHz-Band. Leider merkt man das. Spätestens bei zwei Wänden zwischen meinem Router und dem HiFi-Player kann ich Dateien über 48kHz nicht mehr stotterfrei abspielen. Bei deutlich höheren Abtastraten, zum Beispiel beim Titel „Spinning Wheel“ von Blood, Sweat & Tears mit 176,4kHz bei 24 Bit, startet die Wiedergabe erst nach einigen Sekunden und bricht nach einigen Sekunden direkt wieder ab.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner VII

Ohne Wände zwischen meinem Router und dem Player habe ich dieses Problem nicht. Ein Speed Test mit meinem Google Pixel 10 Pro (zum Test) an gleicher Position mit zwei Wänden zwischen Telefon und Router ergibt allerdings eine mehr als ausreichende Geschwindigkeit von über 250Mbit/s. Das ist richtig schade und hat mich bei der Nutzung des AP80 Pro Max sehr gestört.

Abgesehen von WiFi unterstützt der HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Bluetooth 5.1 mit SBC, AAC, aptX und LDAC. Darüber hinaus sind AirPlay, DLNA und HiBy Link mit an Bord.

Ausgänge

Mit Bluetooth haben wir den ersten Ausgang gewissermaßen schon behandelt, aber die meisten Nutzer werden die beiden ES9219C-DACs vom amerikanischen Hersteller ESS Technology wohl für die Wiedergabe per Klinkenanschluss verwenden wollen. So war es auch bei mir und ich habe größtenteils den HarmonicDyne Baroque am AP80 Pro Max verwendet, zu dem bald noch ein Testbericht erscheint.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner V

Ich habe dabei beinahe ausschließlich den symmetrischen 4,4 Millimeter-Anschluss benutzt. Gegenüber dem ebenfalls verbauten unsymmetrischen 3,5 Millimeter-Anschluss soll das gewisse Klangvorteile bringen, unter anderem geringeres Rauschen und eine bessere Kanaltrennung. Außerdem ist die Ausgangsleistung höher. Beim AP80 Pro Max sind es 125 Milliwatt + 125 Milliwatt bei 32 Ohm anstelle von 70 Milliwatt + 70 Milliwatt bei 32 Ohm.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner VI

Mit dem HarmonicDyne Baroque habe ich jedenfalls überhaupt keine Probleme gehabt und die maximale Lautstärke wäre viel zu hoch – meist habe ich mich auf der hundertstufigen Skala ungefähr um 60 herum bewegt und das ist dann schon wirklich laut.

Betriebssystem und Interface

Das Betriebssystem auf dem HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max ist HiBy OS, das auf einem Linux-Kernel basiert und sich auf die bitperfekte Ausgabe von Musik ohne Resampling fokussiert. Ich habe es in meinem Test als schlank und intuitiv wahrgenommen.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner VIII

Die Performance ist tadellos und abgesehen von einem selten auftretenden Fehler, bei dem nicht alle Elemente einer Tidal-Wiedergabeliste laden, hatte ich keine Probleme. Ich würde mir wünschen, von einem im Menü angezeigten Titel direkt zum jeweiligen Künstler gelangen zu können. Aktuell geht das, wenn man den Künstler nicht bereits favorisiert hat, nur über die Suche und das ist mit der T9-Tastatur dann schon ziemlich umständlich.

Das gilt auch fürs Eingeben des WLAN-Passworts mit selbiger T9-Tastatur. Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass ich das in meinem Leben nochmal machen werde.

HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max Banner IX

Wirklich schlimm ist das aber nicht und die wirklich relevante Aufgabe, nämlich das Abspielen von Musik, hat immer perfekt funktioniert. Natürlich gibt es diverse Optionen, darunter einen Equalizer, den man vielleicht noch als Unterpunkt in die Systemeinstellungen hinzufügen könnte.

Vor allem die beinahe perfekte Einbindung von Tidal hat mich positiv überrascht. Die Streams werden vom Streamingdienst korrekt gezählt und tauchen dann auch in meinem monatlichen Rückblick auf. Das ist dann auch direkt einer der Punkte, wegen derer ich von einer beinahe perfekten Einbindung gesprochen habe. Auf diese Rückblicke kann ich über den AP80 Pro Max nämlich nicht zugreifen, außer ich speichere sie vorher in der Tidal-App als Wiedergabeliste.

Akkulaufzeit

Bei der Akkulaufzeit kann ich die Angaben auf der Kickstarter-Seite des AP80 Pro Max exakt bestätigen. Bei mir liegt die Laufzeit mit dem 4,4 Millimeter-Klinkenanschluss bei acht bis zehn Stunden. Das sollte selbst für einen Tag mit sehr viel Musikwiedergabe ausreichen und im Zweifel lädt der Audioplayer per USB-C innerhalb einer Stunde wieder komplett auf.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Der HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max hat mich insgesamt fast auf ganzer Linie überzeugt. Zu den Anschlüssen und Tasten, sowie zur Verarbeitungsqualität kann ich keine Kritik äußern. Vor allem der 4,4 Millimeter-Klinkenanschluss ist in HiFi-Playern dieses Preisbereichs keine Selbstverständlichkeit. Der Bildschirm überzeugt mit einer halbwegs hellen und ausreichend hochauflösenden Darstellung, die Akkulaufzeit ist mit rund zehn Stunden Wiedergabedauer solide und mit Qobuz und Tidal werden die in dieser Nische relevantesten Streamingdienste unterstützt. MQA-Support ist ein netter Bonus und dass DSD256-Dateien über die microSD-Karte abgespielt werden können, ist genial.

Das Betriebssystem läuft flüssig und es hat während meines Testzeitraums nur einen Absturz gegeben. Die Einbindung der Streamingdienste ist gelungen. Allerdings ist die Stabilität und Signalstärke der WLAN-Verbindung in meinem Test negativ aufgefallen. Mit zwei Wänden zwischen meinem Router und dem AP80 Pro Max kann ich Dateien mit über 48kHz nicht mehr flüssig abspielen, obwohl bei meinem Smartphone an gleicher Position weit über 200 Mbit/s ankommen. Hier hätte Linsoul unbedingt mindestens auf Dual Band WiFi 5, besser noch auf WiFi 6 setzen sollen.

Abgesehen davon bin ich mit dem HIDIZS x Linsoul AP80 Pro Max rundum zufrieden. Die T9-Tastatur brauche ich im Alltag zum Glück kaum. Hier muss also eure geplante Nutzung darüber entscheiden, ob die WLAN-Verbindung mit Schwächen für euch einen Deal Breaker darstellt. Bei mir wäre das wahrscheinlich der Fall, weil ich fast ausschließlich Musik über Streamingdienste gehört habe und dabei relativ oft auf Dateien mit 48kHz und mehr stoße. Wenn ihr sowieso primär DSD256-Dateien von einer microSD-Karte abspielen wollt, betrifft euch das hingegen nicht.

Schade, dass sich der AP80 Pro Max ein beinahe herausragendes Testergebnis mit der schwachen WLAN-Verbindung versaut. Ich bin sehr offen für einen potenziellen Nachfolger mit besserer Konnektivität. Der Verkauf startet übrigens erst einmal bei Kickstarter. Später wird der HiFi-Player aber mit Sicherheit auch direkt bei Linsoul und möglicherweise auch über Amazon erhältlich sein.

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