GMKtec ist neben Geekom und Minisforum eigentlich einer der großen Namen auf dem Mini-PC-Markt. Dennoch hatten wir den Hersteller lange nicht auf dem Schirm und umso mehr freut es mich, mit dem GMKtec EVO X1 einen brandaktuellen Mini-PC mit AMD Ryzen AI 9 HX 370 Prozessor für euch testen zu können. Der mobile, aktuelle und pfeilschnelle Prozessor steckt in einem kompakten und durchdachten Gehäuse mit umfangreicher Anschlussvielfalt. Mit dezenter, aber cooler LED-Beleuchtung und dem offensichtlichen Aufbrechen gewisser Normen im Mini-PC-Bereich starten wir nun in den ausführlichen Testbericht des EVO X1.
Design und Verarbeitung
Der GMKtec EVO X1 misst in der üblichen Quaderform 107,5 x 110,4 x 63 Millimeter. Damit ist er auffallend dick, aber auch etwas kompakter als mancher Konkurrent. Auch an einen Standfuß zur vertikalen Aufstellung hat der Hersteller gedacht. Rein optisch hebt sich GMKtec deutlich vom Standarddesign von Geekom oder Beelink ab. Allein der grüne Powerbutton auf der schwarz-silbernen Front sorgt für einen überraschenden Look, haptisch bekommt man eine Art Metallschale über 3 Seiten und viele Öffnungen für die Kühlung. Ob die zahlreichen Anschlüsse wirklich sinnvoll im Kunststoffkörper des GMKtec EVO X1 verteilt wurden, werden wir gleich genauer untersuchen. Die 4 Standfüße sorgen für Rutschfestigkeit und sind jeweils so verschraubt, dass man sie auch mit der Hand leicht lösen kann.
An dem 591,5 Gramm leichten Mini-PC gibt es weder bei der Materialwahl noch beim Design oder der Verarbeitung etwas auszusetzen. Der GMKtec EVO X1 ist einfach erfrischend anders und auch das Öffnen des Gehäuses ist einfach und durchdacht. Die bunte LED-Beleuchtung des Lüfters ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ich finde sie ziemlich cool und auch dezent.
Lieferumfang des GMKtec EVO X1
Der Lieferumfang ist mit einem 1,50 m langen HDMI-Kabel, einem zweiteiligen Netzkabel bestehend aus einem 1 m langen Kaltgerätekabel (Mickey-Mouse-Stecker) und einem 1,60 m langen Netzteil überschaubar. Eine Bedienungsanleitung und ein Ständer zur vertikalen Aufstellung des Mini-PCs dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Erweiterbarkeit und Upgrades
Die GMKtec EVO X1 kann schnell und einfach zerlegt werden. Zuerst müssen die vier Standfüße abgeschraubt werden, dann löst sich die Metallschale vom Gehäuse. Beim anschließenden Blick auf den beleuchteten Lüfter müssen nur noch vier kleine Schrauben entfernt werden und schon kann die WLAN-Karte aufgerüstet und der Speicher mit einer M.2 2280 SSD (PCIe 4 angeschlossen) erweitert werden. Eine Crucial P3 Plus SSD ist bereits verbaut und wie wir bei der Performance sehen werden, auch eine super Wahl. Einzig an den Arbeitsspeicher kommt man nicht so einfach ran, was aber bei mindestens 32GB LPDDR5 RAM so ziemlich jedem egal sein sollte.
Anschlüsse und Konnektivität
Das Wichtigste zuerst. Der GMKtec EVO X1 ist mit modernsten Anschlüssen ausgestattet und der Betrieb von drei 4K Displays mit mindestens 60Hz (sogar 8K) ist hier problemlos realisierbar. Dabei wird jeweils ein Display über USB 4, eines über HDMI und eines über den Displayport angeschlossen. Ein weiteres Highlight bei den Anschlüssen ist der OCuLink Anschluss, der bei Bedarf den Anschluss einer externen Grafikkarte ermöglicht. Kurios ist die Entscheidung, sowohl den USB-C 4 Anschluss mit Video-Out als auch den OCuLink Anschluss auf der Vorderseite zu platzieren. So hat man bei einem festen Desktop Setup immer die Kabel direkt vor der Tastatur und ein “cleanes” Konzept lässt sich so kaum umsetzen.
Vorn:
- grüner Powerbutton + weiße Status-LED
- 1 x USB-C 4 Anschluss (40GBit/s – Video-Out)
- 2 x USB-A 3.1 Anschluss (10GBit/s)
- 1 x 3,5mm AUX-Anschluss (Lautsprecher und Mikrofon)
- 1 x OCuLink (für externe Grafikkarten)
Hinten:
- 2 x 2,5 Gigabit-LAN-Anschluss
- 2 x USB-A 3.1 Anschluss (10GBit/s)
- 1 x HDMI 2.1 Anschluss
- 1 x Displayport 2.1 Anschluss
- 1 x Kensington Lock
- DC-In Stromanschluss
Ich habe alle Anschlüsse gemessen und kann die oben gemachten Angaben entsprechend bestätigen.
Auch wenn WiFi 6 und Bluetooth 5.2 nicht mehr so aktuell sind wie die oben genannten Verbindungen, gab es in der Praxis keine Probleme. Die Übertragungsraten in meinem WiFi 6-Netz waren hervorragend und auch die Bluetooth-Verbindung war konstant und ohne Aussetzer. Wer mehr möchte, kann die WLAN-Karte einfach aufrüsten. Bis auf die ungünstig platzierten Anschlüsse und die nicht mehr zeitgemäße WLAN-Karte macht der GMKtec EVO X1 Mini-PC auch in dieser Kategorie alles richtig.
Leistung des GMKtec EVO X1
Der AMD Ryzen AI 9 HX 370 ist das moderne und extrem leistungsstarke Herzstück des GMKtec EVO X1. Der Chipsatz verfügt über 12 Kerne, arbeitet mit 24 Threads und liefert somit eine fantastische Multicore-Performance. Der maximale Single-Core-Takt liegt bei 5.1GHz und liefert auch in den Benchmarks ordentliche Werte. Für die KI ist die leistungsstarke 50 TOPS XDNA 2 Neural Engine zuständig. Für eine ordentliche Grafikleistung ist zudem eine AMD Radeon 890M verbaut, die mit dem einen oder anderen aktuellen Spieletitel in niedrigen Grafikeinstellungen durchaus zurechtkommt. Wer mehr will, kann per OCuLink auf eine externe Grafikkarte zurückgreifen. Gefertigt wird zudem im sparsamen und modernen 4nm-Verfahren. Die Leistung reicht zudem problemlos für die Bearbeitung von 4K-Aufnahmen aus. Ohne dedizierte Grafikkarte wird man derzeit kaum etwas Leistungsfähigeres finden.


Im M.2 PCIe 4 angebundenen SSD-Slot sitzt eine Crucial P3 Plus SSD und die liefert im Vergleich zu vielen anderen Mini-PC-Modellen exzellente Werte. Nur die Bootzeit ist bei diesem Mini-PC mit 27 Sekunden nicht sonderlich gut.


Der GMKtec EVO X1 ist ein sehr leistungsfähiger Mini-PC, sogar einer der leistungsfähigsten, die wir bisher getestet haben.
Lautstärke und Lüfter
Bezüglich der Temperatur ist es nahezu unmöglich, den Prozessor über 70°C zu bringen. Spätestens dann setzen im Stresstest die Lüfter mit 47 dB(A) deutlich wahrnehmbar ein. Die meiste Zeit bleibt der GMKtec EVO X1 beim Surfen oder auch mal einem 4K YouTube-Video mit 39-40 dB(A) kaum wahrnehmbar. Die nächste Stufe sind dann 44 dB(A) und nach einer halben Stunde Stresstest landen wir bei ca. 70°C und den eingangs erwähnten 47 dB(A).
System des GMKtec EVO X1
Mit vorinstalliertem und aktiviertem Windows 11 Pro System ist man hier bestens bedient. Natürlich ist auch der TPM 2.0 Chip aktiviert und es gibt unbegrenzte Sicherheitsupdates für Windows. Das BIOS wird von GMKtec auch relativ offen gelassen und man kann hier einiges anpassen. Die Konfiguration habe ich wie immer gefilmt.
Stromverbrauch des GMKtec EVO X1
Gleich zu Beginn ist der geringe Stand-by-Verbrauch zu erwähnen. Bei den ersten Tests kam es häufig vor, dass der PC einfach in den Standby ging und dann lag der Verbrauch bei knapp 3 Watt. Auch im Idle ist der Verbrauch mit nur 5-6 Watt wirklich beeindruckend niedrig. 18-22 Watt werden dann bei einem 4K YouTube-Video fällig. Maximal zieht der Mini-PC 76-80 Watt, was angesichts der Leistung ebenfalls ein hervorragender Wert ist. Meinen Arbeitstag mit ein paar Videos, viel Browsen und knapp 100 Tabs habe ich über 5 Stunden aufgezeichnet und kam auf einen Verbrauch von nur 62 Wattstunden. Auch das ist ein exzellenter Wert, vor allem wenn man die Leistung dieses Mini-PCs bedenkt. Durch den geringen Verbrauch ist der Mini-PC auch als extrem leistungsfähiger Server für zu Hause eine Überlegung wert.
Testergebnis
GMKtec ist natürlich kein Unbekannter auf dem Markt, aber bisher zumindest an uns vorbeigegangen. Umso erfreulicher ist es, dass wir einen so leistungsstarken Mini-PC auf dem mittlerweile übersättigten Markt testen dürfen. Der GMKtec EVO X1 kann es locker mit den Top-Modellen von Minisforum, Beelink und Geekom aufnehmen. Das eigenwillige Gehäuse mag allein schon wegen der LED-Beleuchtung nicht jedermanns Sache sein, aber ich empfinde es als schönes Alleinstellungsmerkmal. Durch den modernen Ryzen-Prozessor bekommt man hier einen relativ leisen und vor allem kühlen Mini-PC mit brachialer Leistung. Wer mit dem PC richtig zocken will, kann über OCuLink problemlos eine Grafikkarte nachrüsten. Optisch wenig überzeugend, befindet sich der Anschluss dafür leider an der Vorderseite des Mini-PCs. Außerdem ist die WLAN-Karte nicht auf dem neuesten Stand und Thunderbolt 4 ist auch nicht vorhanden. Ansonsten kann das GMKtec EVO X1 wirklich durch die Bank überzeugen und ist für unter 1000€ eine klare Empfehlung auf dem aktuellen Markt.
Alternativen anderer Hersteller findet man in unserer Mini-PC-Bestenliste. Dort belegt GMKtec mit dem Evo X1 ab sofort sogar den ersten Platz.
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