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Der Hersteller Yeedi hat sich mit seinen “Wisch-” und Saugroboter bereits einen Namen auf dem Markt gemacht. Wir hatten nun das Vergnügen, die Yeedi Mop Station bereits vorab zu testen. Der Fokus liegt hierbei nicht auf einer konventionellen Absaugstation, sondern der “Yeedi Mop Station” Roboter kommt mit einer Wischstation. Damit ist der Fokus klar aufs Wischen ausgelegt und der Hersteller lässt sich den Wisch-/Saugroboter mit 650€ auch anständig bezahlen. Ab August wird der Yeedi Mop Station offiziell erhältlich sein. Sämtliche Informationen zum Launch findet ihr auf der offiziellen Webseite von Yeedi. Wir schauen uns jetzt an, was das Gerät samt Wischstation (Mop Station) bei uns in der Praxis geleistet hat.
Verpackung und Lieferumfang
Als das Paket bei mir eintraf, dachte ich mir nur: Die armen Postmitarbeiter müssen jeden Tag solche Pakete schleppen. Ein fast 15 Kilogramm schweres Paket, dann auch noch groß und unförmig.
Viel Karton bekommt man zusammen mit dem Yeedi Mob Station auch geliefert. Perfekt für Familien mit kleinen Kindern, um direkt nach dem Auspacken ein Kartonschloss zu bauen. Aber Spaß bei Seite, die Verpackung ist sehr solide und besteht aus hochwertigen, robusten, dicken Karton, der die Station und den Saugroboter hervorragend schützt während des Transportes.
Der Roboter und die Station sind nochmals separat verpackt. Umweltfreunde werden sich nicht so sehr über den Kunststoff in der Verpackung freuen, der sehr üppig ausfällt. Aber hier steht wohl Transportsicherheit im Vordergrund. Jetzt aber auch genug von der Verpackung.
Nutzung der Yeedi Mop Station
Aktuell ist der Saugroboter noch nicht auf dem öffentlichen Markt erhältlich. Wenn man die Station öffnet, findet man darin die beiden Wasserbehälter. Der Schwarze ist für das Schmutzwasser und der Blaue für das saubere Putzwasser.
Ich habe ich mich für den Test den blauen Behälter mit einer Mischung aus Wasser und Reinigungsmittel befüllt. Grundsätzlich wird das bei sämtlichen Saugrobotern mit Wischfunktion nicht empfohlen und ich weiß nun auch genau warum… Ich habe ein spezielles Mittel für den Steinboden genutzt und das schäumte etwas zu viel. Die Wischstation (Mop Station) hatte daher Mühe mit dem Abpumpen des Wassers und hat mich freundlich, aber etwas energisch, darauf hingewiesen, dass der Abwasserbehälter verstopft sei. Nach dem Spülen mit klarem Wasser hat dann alles wieder normal funktioniert. Ich habe dann auf ein seifenartiges Mittel gewechselt und das hat letztendlich auch problemlos funktioniert.
Hier noch ein Foto der Schmierseifenmischung. Diese duftet auch nach dem Putzen im ganzen Haus hervorragend und ist daher mein bevorzugtes Reinigungsmittel für die Mob-Station von Yeedi. Zu viel der Seife würde ich aber auf keinen Fall einfüllen, um Flecken am Boden zu vermeiden. Auch sollte man besser erst das Wasser in den Tank füllen und dann die Seife dazu, um unnötigen Schaum zu vermeiden. Letztendlich ist der Reinigungsvorgang auch komplett ohne Putzmittel möglich und von Yeedi auch so empfohlen.
Der Platzbedarf für die Wisch-Station ist schon durch die schiere Größe der Station enorm. Zusätzlich empfiehlt die App einen Abstand von 50 Zentimeter nach links und rechts. Vor der Station soll ein Meter frei sein. Ich habe dies natürlich bewusst nicht eingehalten und dadurch auch keine negativen Erfahrungen gemacht. Also habe ich die Station einfach so gut wie möglich versteckt. Der Roboter fand immer problemlos den Weg von und zu der Mop Station. Die Ladestation muss natürlich dauerhaft am Strom angeschlossen sein.
Die Mop Station selbst misst in der Breite 380mm, 430mm in der Höhe und ist mit dem Kabel an der Wand 410mm tief. Der Wischroboter von Yeedi hat einen Durchmesser an der breitesten Stelle von 336mm und ist mit 86mm sehr flach gebaut. Hier spart sich Yeedi den Laser für die Navigation. Ob das eine gute Entscheidung ist, finden wir später noch heraus. Durch die geringe Höhe kommt der Wisch-/Saugroboter jedenfalls unter fast alle Möbelstücke.
Die App des Yeedi Wischroboters
Die App lässt sich mit dem Markennamen “yeedi” ganz einfach im Playstore finden. Mittels QR-Code ist der yeedi Mop Station in Windeseile mit dem WLAN verbunden. Sollte die QR-Codeerkennung nicht funktioniert, kann man den Sauger auch einfach manuell auswählen.
Sobald die App erfolgreich verbunden ist, der Wassertank aufgefüllt, der Akku vom Roboter geladen und die beiden Wischmopps angebracht sind, kann es auch schon mit der Reinigung losgehen.
Um den Saug-/Wischvorgang zu starten, hat man drei Möglichkeiten. Start über die App, Start per Knopfdruck an der Station oder den Start per Knopfdruck am Roboter selbst.
Beim ersten Saug- und Wischvorgang erstellt der yeedi Roboter eine Abbildung von der Wohnung in der App. Er sollte daher nicht unterbrochen werden. Wenn möglich sollten auch alle Gegenstände, die nicht zur normalen Hauseinrichtung gehören, entfernt werden. Bleibt der Gute aber mal im Kabelsalat stecken, ist dies kein Problem. Nach der Befreiung und des Drückens der Starttaste auf dem Yeedi Mop Station, nimmt dieser den Reinigungsauftrag erneut auf und vervollständigt die Karte.
Nach einem kompletten Durchlauf kann man die Karte in der App anschauen, die Räume nach Bedarf kennzeichnen und auch eine Wischreihenfolge der Räume festlegen. Viele andere Einstellungen wie Uhrzeit, “nicht stören”, Saugkraft, Wassermenge und so weiter, findet man in der App. Beachten sollte man, dass die Karte nur anhand von Sensoren und einem Time-of-Flight Sensor (ToF-Sensor) an der Oberseite erstellt wird. Den genauen Reinigungsweg stellt der Yeedi Sauger somit in der App nicht dar.
Ohne Wischpads wechselt der Roboter automatisch in den Saugmodus und verfügt sogar über eine funktionsfähige Teppicherkennung. Damit wird auf Teppichen automatisch die Saugleistung erhöht.
Wisch- und Reinigungsleistung
Wie funktioniert denn nun dieser kombinierte Saug- und Wischroboter eigentlich?
Der Roboter hat einen eigenen Behälter für Wasser integriert. Dieser kann separat gefüllt werden und versorgt den Roboter beim Reinigen stetig mit Wasser. An der Station füllt der Roboter das Wasser nach, reinigt die Wischpads und pumpt das alte, dreckige Wasser in die Station zurück. Beim Starten wird also frisches Wasser in den Roboter gepumpt und nach dem Herausfahren läuft etwas Frischwasser in die Station zur späteren Reinigung der Wischpads. Nun fängt der Roboter an zu saugen und wischt dann direkt nass nach. Das funktioniert in der Praxis ziemlich gut, kostet aber auch Zeit beim Reinigungsvorgang.
Auf diesem Bild kann man gleich mehrere spannende Details erkennen. Leider putzt der Yeedi Wischroboter nicht bis ganz an den Rand mit den Wischpads, da diese zu mittig am Roboter angebracht sind. Mit der Bürste vorne wird der Schmutz aus den Ecken und aus den Randbereichen herausgeschleudert und anschließend aufgesaugt. Auch sieht man schön das Wischen bis hin zur Treppenkante, die natürlich automatisch erkannt wurde.
Selbst bei der ersten Lernfahrt verhält sich der Yeedi Mop Station recht schlau und fährt vorsichtig an Hindernisse heran. Er fährt zielstrebig eine gerade Linie ab bis zum Hindernis und wendet dann. Angeblich benötigt der Yeedi Sauger 3 komplette Reinigungsfahrten, bis die Reinigung optimal funktioniert. Dies kann ich so nicht bestätigen und bereits nach der ersten Fahrt war alles, bis auf einige Ränder, sehr sauber gewischt. Die Navigation ist im Detail nicht vergleichbar mit einem Laser-Saugroboter. Die Reinigung der Räume dauert wesentlich länger, was aber auch den Zwischenstopps zum Reinigen der Wischpads geschuldet ist. Dennoch findet der Sauger problemlos einzelne Räume und auch stets den Weg zurück zur Station.
Der Wassertank im Roboter reicht natürlich bei großen Flächen nicht aus. Sobald der Tank geleert ist, geht es also zurück zur Station. Da werden die Wischpads gereinigt und in Wasser getränkt. Nach diesem Vorgang kehrt der Yeedi Mop Station automatisch an die Stelle zurück, wo er den Reinigungsvorgang pausiert hatte und macht wie gewohnt weiter. Der Wassertank im Sauger wird nicht durch die Station befüllt! Die Reinigung der Wischpads ist natürlich nicht perfekt, aber besser als gar keine Reinigung, wie man das von sämtlichen anderen Saugrobotern kennt. Im Großen und Ganzen hat mich die Wischleistung überzeugt und der Yeedi Mop Station entfernt auch eingetrocknete Flecken mit seinen rotierenden Wischpads.
Wer nun Angst um seine Teppiche hat, welche nicht nass geputzt werden sollen, kann sich entspannen. Der Roboter erkennt den Rand eines Teppichs an der Oberflächenstruktur und befährt diesen nicht. Für Teppiche muss man die Wischpads entfernen und der Sauger startet dann in den Saugmodus. Hier steht in der App sogar ein Teppichmodus zur Auswahl und verstärkt automatisch die Reinigungsleistung. Ansonsten war ich auch mit der Saugleistung des Yeedi Mop Station absolut zufrieden, insbesondere wenn man den Fokus auf die Wischleistung des Modells beachtet.
Sämtliche Hindernisse im Raum sind eigentlich kein Thema. Dank der Sensoren weicht der Roboter gekonnt aus und vermeidet einen Zusammenstoß mit den meisten Gegenständen. Der Roboter überfährt auch Schwellen bis 1,5cm problemlos. So z.B. den Sockel meines Esstisches. Beim Überfahren von Schwellen oder flachen Gegenständen, rumpelt es aber ganz schön.
Bei der Saugleistung habe ich stets die zweithöchste Stufe eingestellt, da bei starker Verschmutzung sonst öfter mal was liegen bleibt. Mit der Stufe 3 ist der Geräuschpegel noch annehmbar, bei der Stufe 4 ist es schon eher störend zu Hause im Homeoffice, da ein unangenehmes Pfeifgeräusch entsteht. Power hat der Sauger mit 2500 Pa aber genug und wenn man nicht zu Hause ist, kann er auch auf Vollgas laufen. Ich hatte keinen Schmutz in der Wohnung, der mit der maximalen Stufe nicht im Rotober verschwunden wäre und bin daher sehr zufrieden mit dem Endergebnis der jeweiligen Reinigung. Der Staubbehälter muss aber manuell entleert werden und ist mit 300ml nicht gerade riesig. Der 200ml große Wassertank wird natürlich immer automatisch nachgefüllt. Dafür stehen in der Station maximal 5 Liter Frischwasser bereit.
Akkuleistung und Reinigungszeit
Je nach Raumaufteilung und Gegenständen im Raum kann die Akkulaufzeit des Yeedi Mop Station stark variieren. Ich muss dazu aber sagen, dass ich extra viele Sachen herumstehen ließ, für den Test. In knapp 40 Minuten schaffte der Sauger so knapp 30m² zu wischen und zu saugen. Bei normaler Möblierung hat er im Schnitt 80min für die rund 90m² Wohnfläche benötigt. Danach waren noch 40% des 5200 mAh Akkus übrig.
Probleme stellen mehrstöckige Wohnungen/Häuser dar, da der Roboter durch das Mapping leider nur auf einer Etage benutzt werden kann. Natürlich lässt sich die Karte auch löschen und der Roboter kann inklusive der Station auf eine andere Etage versetzt werden. Aber dies ist wohl nicht der Sinn der Sache. Hier hat Yeedi noch etwas Verbesserungspotenzial und könnte dies vielleicht sogar mit einem Update nachliefern.
Mein Yeedi läuft jeden zweiten Wochentag ohne Wochenende automatisiert (Mo / Mi / Fr). So ist die Wohnung immer perfekt sauber und es bleibt nur noch das Badezimmer und Abstauben auf den Möbeln für mich übrig. Durch die vermehrte Bodenreinigung entsteht auch weniger Staub auf allen anderen Ablageflächen und Gegenständen. Man spart sich also erheblich viel Zeit durch die Anschaffung eines solchen Putzroboters.
Testergebnis
Ich bin mit viel Vorfreude an den Test und hatte hohe Erwartungen an die Yeedi Mop Station. Dass es nun der Hersteller Yeedi ist, der uns im eingeschlafenen Saug-/Wischrobotermarkt weiter bringt, hätten wir absolut nicht gedacht. Bislang gab es fast ausschließlich Saugroboter, die einen nassen Lappen hinter sich herziehen oder eben reine Wischroboter. Was Yeedi hier versucht, ist nicht nur löblich, sondern konnte in der Praxis auch überzeugen. Die Wischleistung ist einwandfrei und auch die Saugleistung ist ausreichend.
Klare Nachteile gegenüber “schlecht wischenden Konkurrenten” ist die eingeschränkte Navigation und die damit einhergehende wenig detaillierte Karte. Auch die Mehretagenreinigung durch das Anlegen mehrerer Karten ist mittlerweile Standard bei anderen Saugern. Außerdem hat es der Preis von 650€ für die Yeedi Mop Station in sich. Da aber kein Konkurrent mit der Wischfunktion mithalten kann, hat man hier auch keine Alternative. Wer nach einem exzellenten Wischroboter mit Saugfunktion gesucht hat, der hat ihn jetzt erst mal gefunden. Wir sind gespannt, ob es in den nächsten Monaten noch mehr Geräte nach diesem Vorbild geben wird. Wir behalten den Yeedi Mop Station jedenfalls für einen Langzeittest in Betrieb.
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“Da werden die Wischpads gereinigt und neues Wasser wird nachgetankt.”
In anderen Tests wird ausgesagt, dass der Wassertank im Roboter nicht nachgefüllt wird. Was stimmt hier?
Hey, das ist falsch formuliert. Der Tank im Roboter wird nicht nachgefüllt, die Pads werden nur nass gemacht mit dem Frischwasser aus dem Tank.
Beste Grüße
Jonas