Balkonkraftwerke waren in diesem Jahr der große Renner. Praktisch in jedem Baumarkt und Lebensmitteldiscounter konnte man neben der Butter auch noch ein Balkonkraftwerk mitnehmen. Allerdings sind die großen, starren Solarmodule nicht für jede Wohnung geeignet. Es müssen Traglasten, Befestigungsmethoden und Sicherheitsvorschriften beachtet werden. Schließlich wiegt so ein großes starres Solarmodul bis zu 25 Kilogramm und sollte entsprechend sicher am Balkon verschraubt werden. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat sich der Hersteller Yargo etwas einfallen lassen. Mit dem starren Yargo YS100 Solarpanel bietet man ein leichtes und kompaktes 100W Modul, welches sich mit ein paar Schrauben oder starken Kabelbindern sicher an jedem Balkongeländer befestigen lässt.
Trotz des geringen Gewichts bietet das Modul einen robusten Aufbau, der es für den dauerhaften Einsatz prädestiniert. Wie sich das 100 Euro teure 100W Solarpanel geschlagen hat, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Lieferumfang des Yargo YS100 Solarpanels
Das Solarpanel kommt gut verpackt in einem braunen Karton zu euch. Das Modul ist zusätzlich nochmals in Luftpolsterfolie eingeschlagen, um Transportschäden zu verhindern. Neben dem eigentlichen Solarmodul wird noch eine Bedienungsanleitung mit dazu geliefert. Diese informiert euch über alle technischen Daten und Sicherheitshinweise.
Design und Verarbeitung
Nachdem das Solarpanel aus dem Karton befreit wurde, wirkt es erst einmal befremdlich, ein solch kleines Solarmodul als starre Ausführung in den Händen zu halten. Wie klassische stationäre Solarmodule verfügt das Yargo YS100 Solarpanel über einen Aluminium-Rahmen und eine Glasscheibe, die die eigentlichen Solarzellen vor Umwelteinflüssen schützt. Diese ist äußerst resistent gegenüber Kratzern und Witterungseinflüssen. Mit den Abmessungen von 102 x 55 x 0,5 Zentimeter und einem Gewicht von nur 4,2 Kilogramm ist das Modul für ein echtes Glas-Solarpanel vergleichsweise leicht und kompakt. Anschlussseitig wird das Modul mit Standard MC4 Steckern ausgeliefert, welche aus der kleinen Anschlussbox auf der Oberseite herausgeführt werden.
Die Verarbeitung des starren Yargo 100W Solarpanels ist exzellent und gibt keinen Anlass zur Kritik. Der Aluminium-Rahmen wird noch durch eine Schutzfolie vor Kratzern geschützt und bietet insgesamt 10 vorgebohrte Locher, an denen das Modul mittels Schrauben oder Kabelbindern befestigt werden kann. Anders als bei den semi-flexiblen Solarmodulen von Dokio oder Jingyang ist das Yargo YS100 Solarpanel nicht flexibel und kann daher nur auf geraden Untergründen befestigt werden.
Der Hersteller wirbt mit einem IP67 Schutz vor Staub und Wasser. Somit kann das Modul theoretisch zeitweise unter Wasser getaucht werden. Wir haben dies auch überprüft, um zu testen, ob Wasser zwischen Glasscheibe und Solarmodul läuft. Dies war nicht der Fall und das Solarpanel funktionierte selbst unter Wasser und produzierte fleißig Strom.
Ladeleistung des Yargo YS100 Solarpanels
Das Solarmodul liefert eine maximale Leistung von 100W bei einer Spannung von 19,1V und einem Strom von 5,47A. Die Leerlaufspannung liegt bei gemessenen 23,2V bei etwa 20°C. Somit lässt sich jedes Elektrogerät laden, welches eine Eingangsspannung von 25V verträgt.
Wir starten unsere Messung bei kühlen 18°C bei klarem Himmel. Wir haben zusätzlich unser Anker 625 Referenzmodul für eine Vergleichsmessung aufgebaut. Während unser Anker Solarpanel sofort eine Ladeleistung von 101W anzeigt, liegt das Yargo YS100 Solarpanel bei 86W bei gleicher Ausrichtung. Legt sich eine Wolke vor die Sonne liegt die Ladeleistung noch bei 60W. In den weiteren Messungen zeigt sich, dass das Anker Referenzmodul rund 15% mehr Leistung erzeugt. Somit entspricht das Yargo 100W Solarpanel einem 85W Modul. Legt man beide Module flach auf den Boden, ergibt sich ein anderes Bild. Bei dieser Ausrichtung liegen beide Solarmodule gleich auf und geben 55W an die Powerstation ab. Offenbar arbeitet das Yargo 100W Solarpanel bei suboptimaler Ausrichtung effektiver.
Verschattung
Wir starten unseren Test bei 20°C und einer Ausgangsleistung von 80W ohne Verschattung.
Bei einer vertikalen Verschattung von nur 25% sinkt die Ladeleistung auf 8W ab. Damit bricht die Leistung um 90% ein. Werden 50% des Panels verdeckt, ist keine zuverlässige Ladung mehr möglich.
Bei horizontaler Verschattung verhält sich das Solarpanel etwas besser. Werden 25% der Modulfläche verdeckt, sinkt die Ladeleistung von 80W auf 33W. Ab 30% nimmt die Ladeleistung rapide ab und bei 50% Verschattung ist kein Ladevorgang mehr möglich.
Hier noch einmal alle Werte zusammengefasst:
0 % | 25 % | 50 % | 75 % | |
vertikale Verschattung | 80W | 8W | 0W | 0W |
horizontale Verschattung | 80 W | 33W | 0W | 0W |
Man kann festhalten, dass Schatten kein Freund des Yargo YS100 Solarpanels ist. Natürlich wollen wir uns noch anschauen, wie sich das Solarpanel im Preis-Leistungs-Vergleich schlägt.
Solarpanel | Leistung Hersteller | Leistung real | Preis | Kosten pro Watt |
Dokio 100W flexibles Solarpanel | 100 W | 100 W | 73 – 135€ | 0,73 – 1,35€ |
Jingyang 100W flexibles Solarpanel | 100W | 85W | 70 -100€ | 0,82 – 1,17€ |
Yargo YS100 -100W starres Solarpanel | 100W | 85W | 90 -130€ | 1,05 – 1,53€ |
Allpowers SP027 | 100 W | 100 W | 110 – 140 € | 1,10 – 1,40 € |
Yargo YP 100 – 100W Solarpanel | 100W | 100W | 129 – 190€ | 1,29 – 1,90€ |
Allpowers SP020 | 60W | 50W | 70-100 € | 1,40 – 2,00 € |
iMars SP-B100 | 100 W | 60 | 90 – 100 € | 1,50 – 1,66 € |
Allpowers SP033 | 200 W | 180 W | 300 – 379 € | 1,66 € – 2,10 € |
EcoFlow 160 W | 160 W | 160 W | 280 – 300 € | 1,75 – 1,87 € |
Xmund XD-SP2 | 100 W | 50 W | 90 – 120 € | 1,80 – 2,40 € |
EcoFlow 220 W | 220 W | 220 W | 400 – 599 € | 1,80 – 2,70 € |
AlphaESS SP200 | 200 W | 200 W | 400 – 499 € | 2,00 – 2,50 € |
Bluetti PV 420 | 420 W | 420 W | 850 – 1000 € | 2,02 – 2,38 € |
Ugreen 200 W Solarpanel | 200 W | 140 W | 300 – 599 € | 2,15 – 4,27 € |
Anker 625 | 100 W | 100 W | 250 – 369 € | 2,50 – 3,69 € |
Jackery SolarSaga 200 | 200 W | 200 W | 520 – 699 € | 2,60 – 3,50 € |
Growatt 100W Solarpanel | 100 W | 100 W | 279 – 299 € | 2,79 – 2,99 € |
BougeRV Yuma 200W | 200 W | 200 W | 550 – 650 € | 2,75 – 3,25€ |
Trotz 85W niedrigerer realer Leistung stellt sich das Yargo YS100 Solarpanel in puncto Preis-Leistung einwandfrei auf und positioniert sich auf Augenhöhe mit der semi-flexiblen Konkurrenz.
Testergebnis
Yargo bietet mit dem Yargo YS100 Solarpanel ein ausgezeichnet verarbeitetes starres Solarpanel an, welches mit einem vergleichsweise geringen Gewicht und einer langlebigen Oberfläche überzeugen kann. Im Vergleich zu konventionellen Solarpaneelen mit Leistungen von 400W oder mehr ist der Preis natürlich immer noch sehr hoch. Dafür bekommt der Kunde hier ein Solarpanel, welches er ohne großes Montagezubehör befestigen kann. Auch der Platzbedarf und das Gewicht liegen weit unterhalb der großen, starren Module. Alternativ können wir das Dokio 100W Solarpanel oder das Jingyang 100W Solarpanel empfehlen. Diese sind ähnlich leistungsfähig, für einen ähnlichen Preis. Allerdings verfügen diese nicht über eine schützende Glaseinfassung.
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Könnte man 2 dieser Module in Reihe geschaltet an einem Hoymiles HM-300-Wechselrichter betrieben? Die addierte Spannung wäre ja über der Startspannung des Wechselrichters und innerhalb seine Spannungsbereichs.
Das sollte mit ziemlicher Sicherheit funktionieren. Allerdings solltest du im Hinterkopf behalten, dass stationäre große Glasmodule so günstig wie nie sind. Man bekommt inzwischen 400W Module für rund 60 Euro. Falls du also vorhast, Solarmodule dauerhaft am Wechselrichter zu betreiben, solltest du eher die stationären Module favorisieren.
Danke für die Bestätigung! Ja das mit den stationären Modulen hatte ich gesehen. Da ich aber leider seit über einem halben Jahr keine Freigabe von meinem Vermieter bekomme und mein Balkon überwiegend Nordostausrichtung hat ist der Plan das Ganze nur als flexibles zeitweises BKW einzurichten. Sprich ich hänge die Paneele nur für einige Monate auf und wechsele immer wieder mal zwischen der langen Nordostseite und der kurzen Südoststirnseite. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, mir ein drittes Panel zuzulegen das dann im Sommer an die Nordostseite käme während die anderen zwei an der ertragreicheren Südosteite verbleiben, und alle drei in… Weiterlesen »