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Mit dem Xiaomi Mijia Robot Vacuum G1 hat der chinesische Großkonzern Xiaomi einen besonders günstigen Staubsaugroboter auf den Markt gebracht, der zusätzlich sogar eine Wischfunktion hat. In unserem Testbericht haben wir untersucht, wie gut der Roboter im Alltag seinen Job erledigt und ob sich die Ersparnis im Vergleich zu teureren Saugrobotern lohnt.
Einleitung
Wer soll noch in dem ganzen Saugroboter-Dschungel durchblicken? Unsere Bestenliste hilft euch gewiss den richtigen Saugroboter aus China ausfindig zu machen. Ja, auch ich kaufe des Öfteren Gadgets etc. beim größten Online-Shop der Welt. Wer hier nach Saugrobotern sucht, wird einige Zeit damit in Anspruch nehmen müssen. Hier sind alle möglichen Hersteller vertreten, auch die mittlerweile bekannteren Unternehmen aus China. Wobei natürlich auch erwähnt werden muss, dass gut 75% der Geräte “gesponsert” sind. Das erschwert natürlich das Finden ungemein. Meine Suche ergab auch einig Treffer im Low-Cost-Bereich bei ca. 150,00€. Für gewöhnlich raten wir von solch günstigen Geräten aber, da sie in der Regel über keine intelligente Navigation verfügen und oftmals nach dem Zufallsprinzip reinigen. Mit dem “Xiaomi Mijia G1” versucht uns der gigantomanische Konzern aus China einen extrem günstigen smarten Saugroboter mit Navigation schmackhaft zu machen. Ob das Vorhaben gelingt, erfahrt ihr jetzt.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Xiaomi hat mittlerweile auch in unseren westlichen Gefilden durchaus einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht und das auch völlig zurecht! Wer sich schon etwas mit dem “Xiaomi-Ökosystem” befasst hat, wird den Namen “Mijia” ebenfalls irgendwo schon einmal gehört und gelesen haben. Mijia ist einer vielen Sub-Marken von Xiaomi, die ihren Fokus verstärkt auf Smart Home-Produkte legt. Nach dem Öffnen der braunen Verpackung erwartet uns ein gewohntes Bild. Alle Komponenten sind feinsäuberlich in Plastiktüten eingepackt. Der Lieferumfang fällt sehr gering aus, aber alles, was man benötigt, ist dabei.
- 1x Xiaomi G1 Roboter,
- 1x Ladestation (mit CN-Stecker)
- 1x Mopablage
- 1x Mop
- 1x Reinigungsbürste
- 1x Handbuch
- 1x Erste Schritte
- 1x Adapter (EU-Adapter als Zugabe vom Online Shop)
Der G1 hat durchschnittliche Abmessungen von 35 x 35 cm. Xiaomi reduziert jedoch die Höhe des Staubsaugerroboters. Diese liegt bei nur 8,2 cm. Andere (moderne) Sauger liegen etwa bei 9,5 cm. Das liegt aber einfach nur daran, dass der G1 über keine Laser-Raumvermessung verfügt und der gewohnte Laserturm, bzw. der LDS (Laserdistanzsensor) eingespart wird. Die Navigation des Xiaomi G1 übernehmen die Gyro- und Beschleunigungssensoren. Der Staubsauger selbst bringt 3,4 kg auf die Waage.
Auf der Oberseite befindet sich das Mijia Logo und natürlich noch Power-Knopf + Home-Taste. Am hinteren Teil der oberen Abdeckung befindet sich eine kleine Auswuchtung, um bequem die Klappe öffnen zu können zum Herausnehmen des Hybrid-Staubbehälters. Die Klappe hätte man aber durchaus mit einem kleinen Magneten versehen können. So wirkt das irgendwie etwas billig und liegt einfach nur lose auf. Immerhin hat die geöffnete Klappe eine feste 90°-Arretierung, sobald sie geöffnet ist. Neben dem Behälter kommen hier neben der WiFi-Status LED auch noch ein Reset Knopf mit chinesischen Schriftzeichen zum Vorschein. Die meisten Sauger verfügen in der Regel nur über eine kleine Seitenbürste, die Schmutzpartikel in die Mitte zum Unterboden befördert. Der Xiaomi Mijia G1 besitzt hingegen je links und rechts eine.
Durch die matte Oberfläche ist der Staubsauger weder anfällig für Fingerabdrücke, noch sieht man sofort Staub auf dem Gerät. Das komplette Gehäuse des Roboters ist aus weißem ABS-Kunstoff gefertigt. Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, steckt dahinter Acrylnitril-Butadien-Styrol. Dieser künstlich hergestellte Stoff gehört zur Gruppe der sogenannten Thermoplasten. Diese Kunststoffe gehören zu den weitverbreitetsten der Welt und kommen in vielen Haushalts- und Konsumprodukten zum Einsatz. Der größte Vorteil dieser Kunststoffart ist, dass er sich in einem bestimmten Temperaturbereich verformen lässt. Im Normalzustand besitzt er jedoch eine gute Schlag- und Kratzfestigkeit.
Apropos Kratzer! Ich war zugegebener Maßen etwas ernüchtert nach dem ersten Auspacken des Staubsaugerroboters. Obwohl keinerlei Beschädigungen an der (Außen-)Verpackung vorhanden waren, musste ich dennoch auf unserem Testgerät diverse kleinere Kratzer feststellen. Bei einem Neugerät darf so etwas definitiv nicht vorkommen. Hier sollte Xiaomi bei der Supply Chain nochmals verstärkt hinschauen und die Ausgangsinspektionen verstärken. Gut möglich, dass das aber nur ein Einzelfall ist.
Wie auch Mi Robot Vacuum 1C verfügt der G1 über keine Laser-Raumvermessung. Wer jetzt Sorge hat, dass der Staubsauger chaotisch durch die Wohnung peitscht, kann sich wieder beruhigt hinsetzen. Die Navigation wird mittels verbauten Gyroskop-Sensoren realisiert. Ohne den eigenen Testbericht zu Spoilern, sei aber schon vorweg gesagt, dass die Navigation durchaus flink und zuverlässig ist. Dazu jedoch später noch mehr.
Der G1 kann Steigungen bis zu 1,7 cm problemlos überwinden und verfügt über ein 3-Filter-System, das effektiv Staub und Partikel filtert. Der im Staubsauger verbaute Mini-Elektromotor von NIDEC (japanischer Hersteller von Elektromotoren mit Hauptsitz in Kyōto) besitzt eine maximalen Saugkraft von 2200 Pa. Der Nutzer kann zwischen 4 verschiedenen Saugleistungsstufen wählen.
Die Lautstärke, die direkt am Staubsauger gemessen wurde, liegt bei:
Leistungsstufe | Dezibel |
Silent | 54 |
Standard | 60 |
Medium | 65 |
Turbo | 70 |
Wie so oft handelt es sich beim G1 um einen Hybrid-Staubsauger. Mit ihm kann man also Staubsaugen und zudem auch parallel den Boden wischen. Der Staubbehälter ist geteilt in 2 Kammern. 600 ml stehen für Schmutz- und Staubpartikel zur Verfügung. Weitere 200 ml finden hier Platz für Frischwasser. Zur Nassreinigung muss lediglich die Mopeinheit am hinteren Teil angebracht werden. Der Staubsauger dreht wie gewohnt seine Runden und zieht den nassen Lappen hinter sich her. In der App hat man dann zudem noch die Möglichkeit, die Wassermenge, die auf das Pad gelassen wird, einzustellen. Beide Behälter können (zur Entleerung / Befüllung) voneinander separiert werden. Hier ist etwas Vorsicht geboten, da eine Trennung dazu führt, dass der Teil mit dem Schmutz & Staub freiliegt.
Dank einer kleinen Kunststoffkappe im Staubbehälter selbst wird beim Herausnehmen des Behälters dankenswerter Weise der Dreck zurückgehalten und tritt nicht beim Leeren des Behälters direkt aus. Der Wischmopp wird per Klettverschluss an die Moppeinheit befestigt. Dank des kleinen Reinigungstools können Haare etc. leicht entfernt werden.
Mit wem muss es der Mijia G1 in dieser Preisklasse aufnehmen?
Eufy RoboVac G10 | Amaray A900 | Mi Robot Vacuum 1C | Alfawise V8S | Xiaowa C10 Youth | |
Gewicht: | 2,7kg | 4,8kg | 3,6kg | 2,6kg | 3,0kg |
Saugleistung: | 2.000 pa | 1.400 pa | 2.500 pa | 1.300 pa | 1.600 pa |
Navigation: | Gyroskop | Gyroskop | Gyroskop | Gyroskop | Random |
Wischfunktion | Ja | Nein | Ja | Nein | Nein |
Staubbehälter: | 450 ml | 500 ml | 600 ml | 350 ml | 640 ml |
App: | Eufy App | Amarey App | Mi Home | Nein | Mi Home |
Akkugröße: | 2600mAh | 2600mAh | 2400mAh | 2600mAh | 2600mAh |
Laufzeit: | 01:20 | 01:30 | 01:30 | 01:00 | 01:30 |
Ladezeit: | 05:00:00 | 03:50:00 | 03:00:00 | 04:30:00 | 02:00:00 |
Preis: | 199,00 € | 203,00 € | 183,00 € | 146,00 € | 169,00 € |
Zusammenfassung
Der Xiaomi Mijia 1G wirkt zwar etwas schlicht, ist aber hervorragend verarbeitet. Die Bedienung ist sehr simpel und dank des fehlenden LDS-Turmes schafft er es auch eher unter Möbel und Sofas zu saugen. Das Vorhandensein von Kratzern auf unserem Testgerät verbuchen wir als Einzelfall.
Inbetriebnahme
Die Ersteinrichtung des Mijia G1 und das damit einhergehende Zufügen in die Xiaomi Home App geht eigentlich spielend einfach von Hand. Da es sich bei diesem Gerät jedoch nicht um eine Global Version handelt, muss man zuvor beachten, dass man die Region in der App von Deutschland auf China Mainland umstellt. Andernfalls wird das Gerät nicht angezeigt, bzw. nicht gefunden. Wer schon mehrere Geräte des Xiaomi-Universums hier in Benutzung hat, muss leider hinnehmen, dass bei der Umstellung der Region alle anderen Geräte gelöscht werden. Diese müssen nach der Umstellung wieder hinzugefügt werden (sofern unterstützt).
Ist die Region umgestellt, kann nach dem Mijia G1 gesucht werden. Zuvor muss per Druck auf beiden Buttons der Sauger in den WLAN-Modus versetzt werden. Die Sprachausgabe ist serienmäßig auf Chinesisch eingestellt, aber das Wort “WIFI” ist deutlich rauszuhören. Man hat 3 Möglichkeiten das Gerät mit der App zu koppeln:
- Per automatischer Umgebungssuche.
- Per Direktverbindung mit dem eigenen WiFi-Modul des G1.
- Per QR-Code auf der Bedienungsanleitung
Mich persönlich hat es einige Nerven gekostet, das Gerät erfolgreich zu verbinden. Trotz der 3 gegebenen Möglichkeiten wurde der Staubsauger entweder nicht gefunden oder es konnte keine Verbindung hergestellt werden. Letztendlich führt die 2. Möglichkeit zum Erfolg. Nach erneutem Zurücksetzen des G1 wurde der Staubsauger hingegen bei der Umkreissuche nach einigen Sekunden direkt gefunden. So weit so gut.
Im Hauptfenster der App kann man den Staubsauger starten oder ihn per Direktbefehl wieder zurück zur Ladestation fahren lassen. Darunter befinden sich die 4 Buttons zur Einstellung der Saugleistung, gefolgt von der Möglichkeit, die Wassermenge manuell zu verändern, sofern der Mop angebracht wurde.
Features im Überblick
Option | Funktion |
Geplante Reinigung | Führt eine automatische Reinigung zu einem festgelegten Zeitpunkt (Tag & Zeit) aus. |
Stelle saugen | Der Spot-Cleaning Modus und die Fernbedienung. In einem Radius von 1 Meter reinigt der Sauger gezielt eine ausgewählte Stelle. Vorher muss beachtet werden, welche Leistungsstufe man im Mainmenü eingestellt hat. Des Weiteren kann der G1 hier manuell per Fernbedienung gesteuert werden. Das funktioniert nur mäßig gut, da es eine deutlich Latenz zwischen Eingabe und Ausführung gibt und der Saugroboter teilweise herumzappelt, als hätte man ihm einen Elektroschock verpasst. |
Reinigungsverlauf | Das Log-Buch des Staubsaugers. |
DND-Modus | Im gewählten “Do-Not-Disturb”-Zeitraum wird keine Reinigung durchgeführt. |
Spracheinstellungen | An- und Ausschalten von Sprachbenachrichtigungen. Lautstärkeregelung der Ausgabesprache und Auswahl von Sprachpaketen (wahlweise Chinesisch oder Englisch) |
Verbrauchsmaterialstatistik | Angabe über Zustand von Bürste, Seitenbürste und Filter, sowie Reset-Möglichkeit nach Wechsel einer Komponente. |
Den “Staubsauger-Wischers” finden | Sprachausgabe „I am here“, falls man den Saugroboter schmerzlich vermisst :). |
Entlang der Kante saugen | Der Edge-Cleaning Modus. Wenn ausgewählt, reinigt der Staubsauger beim nächsten Starten nur die Ecken eines Raumes. |
Gerätename | Umbenennung des Staubsaugerroboters. |
Standort verwalten | Raum ändern, in dem der G1 geladen wird. |
Gerät teilen | Per WeChat oder Mi-Konto das Gerät mit jemanden teilen. |
Automatisierung | Ähnlich wie die “geplante Reinigung” stehen dem User hier differenziertere Möglichkeiten (Sonnenaufgang, -untergang, Außentempeartur, Luftfeuchtigkeit, Feinstaubbelastung) zur Wahl. Hier werden die Standortdaten benötigt und es stehen nur chinesische Provinzen zur Auswahl. |
Firmware-Aktualisierung | Updates via OTA einspielen. |
Hilfe und Feedback | FAQ und/oder ein Problem melden. |
Zusätzliche Einstellungen | Sicherheitseinstellungen (Passwort), Netzwerk- und Rechtsinformationen oder eine Direktverknüpfung auf dem HomeScreen hinzufügen. |
Praxistest
Selbstverständlich musste sich der Mijia G1 auch im Praxistest beweisen. Dabei macht er eine recht ordentliche Figur. Die Navigation ist trotz fehlendem LDS dank des verbauten Gyroskops tatsächlich sehr ordentlich. Mit kleineren “Denkpausen” muss man aber leben. Zudem fungiert er ab und ab etwas rabiat mit Stuhl-, Tischbeinen oder sonstigen schmaleren Objekten. Die Sensoren erkennen nicht alle Dinge mit hundertprozentiger Zuverlässigkeit.
Saugroboter eignen sich in der Regel immer bestens für harte Böden wie Fliesen, Linoleum, Dielen oder Parket/Laminat. Das ist natürlich auch bei diesem Modell der Fall. Im unten gezeigten Video wird ein Großteil des Schmutzpartikel (in diesem Fall Tee, Müsli, Rohrzucker und Blumenerde) recht zuverlässig vom Sauger aufgenommen. Ich musste aber auch feststellen, dass vor allem leichtere Partikel durch die 2 rotierenden Seitenbürsten mit unter wild durch die Gegend geschleudert, statt in den Schlund des Saugers befördert zu werden. Ein nochmaliges Reinigen löst dann aber das Problem.
Trockenreinigung (Hartboden)
Trockenreinigung (Teppichboden)
Dank der großen Bürste kann man den G1 auch ruhigen Gewissens auch auf Teppichböden verwenden. Solange es ein kurzfasriger Teppich ist, ist auch hier die Reinigung auf gutem Niveau. Dank des “Carpet-Modes” wird die Reinigungsleistung bei Kontakt mit Teppichen oder Vorlegern automatisch auf die maximale Stufe gestellt. Bei einer möglichen Rückkehr auf harten Böden wird auf die Ursprungsleistung reduziert, falls “Max” nicht im Vorhinein eingestellt wurde.
Feuchtreinigung (Moppen)
Über Sinn oder Unsinn von Hybrid-Staubsauger kann man sich streiten. Beim G1 kann diese Funktion maximal als “Nice-To-Have” abstempeln. Es bleibt eben nur beim Boden saugen und parallel den feuchten Lappen hinter sich herziehen. Das Reinigungsergbnis ist dadurch vielleicht grob 10-20% besser als beim einfachen Saugen. In der App kann bei der Wassermenge zwischen “Low”, “Med” und “High” gewählt werden. Einen wirklichen Unterschied kann man nicht feststellen. Ein Pumpgeräusch, wie es zum Beispiel beim Viomi V3 der Fall ist, konnte ich nicht wahrnehmen.
Zusammenfassend hat mich das Reinigungsergebnis absolut überzeugt, was auch an der recht guten Navigation liegt. Wer jetzt schon den Mijia G1 in den Warenkorb seines ausgewählten Online-Shops gelegt hat, sollte allerdings jetzt ganz genau lesen.
Für gewöhnlich leisten sich Xiaomi-Produkte keine großen Schnitzer und wir können die Geräte meistens wirklich empfehlen. Der Chinakonzern pflegt, egal ob Smartphone, Staubsauger und sonstigen Smart-Home-Produkten, auch seine Firm- und Software und verteilt regelmäßige Updates. Auch der in der Mi Home-App gekoppelte Mijia G1 hat innerhalb von 2 Wochen zwei Updates per OTA aufgespielt bekommen und trotzdem entpuppt sich gerade die Software in meinen Augen als Flaschenhals und das aus folgenden Gründen:
- Live-Mapping:
Mijia bewirbt sein Staubsauger mit der Möglichkeit, in der App genau “live” verfolgen zu können um zu sehen, wo überall gesaugt wird und wurde. Leider verdient das Mapping das Prädikat “live” nicht wirklich. Die Latenz zwischen dem Ort an dem der Sauger sich gerade befindet und dem, was in der App dargestellt wird, ist einfach zu hoch. Es fühlt sich ungefähr so an, als würde man ein Fußball Länderspiel per Streaming schauen und seine Nachbarn schon 20 Sekunden vorher bei einem Tor jubeln hören, ehe man es auf dem Fernseher selbst sehen kann.
- Keine effiziente Kartenspeicherung:
Zwar kann der G1 einen Raum vermessen und zeigt das auch in der App an, aber so einen rechten Nutzen offenbart sich mir nicht. Egal ob eine Karte vorhanden ist oder nicht. Bei der Nutzung macht das keinen Unterschied. Der Staubsauger fährt alle Wege sowieso wieder ab und greift auf die Daten nicht zurück. Sperrzonen, bzw. sogenannte “No-Go-Areas” kann man ebenfalls nicht einstellen. Zudem lassen sich weder Räume einteilen, noch kann ein bestimmter Raum/Bereich separat gesäubert werden. Entweder man lässt eben die komplette Wohnung saugen oder man packt sich den Sauger unter die Arme, stellt und sperrt ihn in den zu reinigenden Raum und startet ihn manuell. Wirklich smart ist das dann aber auch nicht.
Zum Vergleich hier das Mapping vom Mijia G1 vs. dem Roborock S6:
Nun muss man aber auch dazu sagen, dass man bei dem Preis natürlich auch Abstriche machen muss. Wenn der Mijia G1 alles das kann, was teurere Geräte, wie der Mi Vacuum, Mi Robot Vacuum 2 oder Mi Robot 1S auch können, dann würde sich das Unternehmen ja ins eigene “Fleisch” schneiden.
- App Usability
Es kommt einem so vor, als ob mit aller Macht versucht wurde, auch diesen Saugroboter so smart wie nur möglich zu machen. Um auch wirklich “smart” zu sein, muss die Software aber auch reibungslos funktionieren. Das tut sie jedoch leider im Großen und Ganzen nicht.
Nahezu alle in der App eingebenen Befehle an den Staubsaugerroboter werden mit einer teils ungewöhnlich langen Verzögerungszeit durchgeführt. Zu überwiegenden Teil wurde auch überhaupt keine Aktion durchgeführt. Gut, ich gebe zu vom Roborock S6 sehr verwöhnt zu sein, aber egal, was man tut, alles dauert eine gefühlte Ewigkeit. Bekommt man während der Nutzung eine Whatsapp-Nachricht auf dem Smartphone und wechselt den Tab, um zu antworten, muss sich die Mi Home-App erst wieder mühsehlig mit dem Staubsauger erneut verbinden. Und das, obwohl die App doch eigentlich im Hintergrund weiterläuft. Sofern die Verbindung wieder aufgebaut ist, kann es allerdings auch passieren, dass keinerlei Befehle mehr ausgeführt werden. Das nicht alle Menüpunkte (fehlerfrei) übersetzt sind, stört mich dabei viel weniger.
- Bugs
Die Usability der App ist das Eine. Fehler in der App ist dann nochmals eine andere Hausnummer. Sehr oft wurde mir der Staubsauger während der Nutzung, und obwohl ich ihn per App auch gestartet hatte, plötzlich als “offline” angezeigt. Eine Ursache konnte ich nicht ausfindig machen. Zudem stürzt die App auch einmal ganz gerne ab!
Zusammenfassung
Es hätte so schön sein können. Ein smarter Saugroboter mit guter Softwareumsetzung, aber was is daraus geworden? Eben “nur” ein guter Staubsauger mit einer wirklich mäßigen App-Begleitung… und das obwohl die Mi Home-App eigentlich ein Garant für ein fantastisches Software-Erlebnis ist.
Ersatzteile und Pflege
Die einzelnen Komponenten sollten in regelmäßigen Abständen manuell gereinigt, bzw. auch von Haaren befreit werden. Über den Menüpunkt “Verbrauchsmaterialstatistik” wird dem Nutzer der ungefähre Zustand der einzelnen Teile dargestellt. Natürlich findet hier keine Echtzeitprüfung statt. Für die Komponenten gibt es einen festgelegten Nutzungszeitraum. Bei jeder Nutzung des Roboters wird eben der aktive Zeitraum der Nutzung dem gegenüber gestellt.
In der Regel sind die Ersatzteile kompatibel mit anderen Saugern aus dem “Xiaomi Ecosystem”. Auf Banggood.com gibt es ein 13-teiliges Ersatzteil Set für z.Z. 15,20€. Ein kleineres Set ist für 25,28€ bei Aliexpress.com erhältlich.
Akku
Der Mijia G1 besitzt eine 2.500 mAh große Li-Ionen-Batterie. Im Lieferumfang ist von Werk aus kein EU-Adapter vorhanden. Achtet hier beim Kauf beim Onlineshop eurer Wahl, dass ein Adapter mit dazugepackt wird.
Die Laufzeit richtet sich stark nach der Wahl der Reinigungsstufe. Auf maximaler Leistungsstufe hält der Staubsauger gut 70 Minuten durch. Meine 81m²-Wohnung schafft der Staubsauger auf der Saugstufe “Medium” mit Ach und Krach in gut 90 Minuten zu saugen, ehe er bei 20% in den Stromsparmodus wechselt und versucht, die Ladestatation zu finden.
“Versuchen” trifft es hier oftmals auf den Punkt. Es hat teilweise den Anschein, dass der G1 weder gezielt, noch nach einem logischen Algorithmus zur “Basis” zurückkehrt. Teilweise sieht es fast so aus, also ob nach dem Zufallsprinzip die Wohnung abgefahren wird, bis irgendwann einmal die Ladestation in der Nähe ist! In der App selbst befindet sich dabei der Staubsauger oftmals irgendwo im Nirvana. In anderen Fällen wiederum klappt es hingegen reibungslos. Sofern der G1 dann einmal sein “zu Hause” gefunden hat, setzt er nach der Wiederaufladung sein Reinigungsprogramm fort. Beim Laden schiebt der semi-smarte Staubsaugerrobter eher eine ruhige Kugel. Je 30 Minuten Ladezeit werden im Schnitt 12% an neuer Akkukapazität zur Verfügung gestellt. Für eine vollständige Aufladung werden demnach locker 4 Stunden fällig. Kein wirklich guter Wert.
Testergebnis
Tja, was soll man sagen? Das Testen des Xiaomi Mijia G1 war ein leichtes “Up and Down”. Betrachtet man die reine Verarbeitung, die Navigation und das Reinigungserlebnis, können wir den Staubsaugerroboter wärmsten empfehlen. In der Preisklasse von 150€ bekommt man einen sehr zuverlässigen Helfer in den eigenen vier Wänden, der nicht nach dem Chaos-Prinzip reinigt. Über die leichten Probleme bei der Rückkehr zur Ladesstation, kann man getrost hinwegsehen.
Wer den G1 ausschließlich manuell reinigen lässt, ohne Nutzung der Mi Home-App, macht mit dem Kauf also absolut nichts verkehrt. Da wir aber im 21. Jahrhundert natürlich “smart” sein wollen “as much as possible”, kommen wir um die App-Nutzung fast gar nicht herum. Das liegt schon allein daran, dass ohne Software gar nicht alle Funktionen nutzbar sind. Nun sei aber auch gesagt, dass hier klar der Rotstift angesetzt wurde. Viele gewohnte Features (Raum- und Zonenreinigung, effektives Mapping usw.) sind beim G1 nicht vorhanden. Zudem wird die App-Begleitung eher zum “Bottleneck” als zum “Must-Have”. Die Software ist in der Nutzung zu langsam und stürtzt des Öfteren auch ab. Zudem werden Eingaben oftmals überhaupt nicht zum Gerät gesendet. Rein auf die Software bezogen hat mich der G1 doch eher enttäuscht. Bleibt die Hoffnung, dass noch weitere Updates eingespielt werden. Wir halten Euch darüber auf dem Laufenden, empfehlen aktuell aber eher zum Mi Robot Vacuum 1C zu greifen, wenn es ein sehr günstiger Sauger sein soll.
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Irgendwie wurde hier Kritik auf falscher stelle geführt wo keine sein kann, und Äpfel mit Birnen verglichen.
Gyroskop vergleicht man mit Gyroskop und nicht mit LDS, dann ist einem auch klar das ein Gyroskop unterstützter Saugroboter keine Karten speichern kann und somit auch die Funktionen die damit möglich sind wegfallen.