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Whitings ist ein Hersteller, der sich auf Produkte im Bereich Fitness und Gesundheit spezialisiert hat. Nun hat die Firma ihre erste Hybrid Smartwatch auf den Markt gebracht, ausgestattet mit einer EKG-Funktion zur Erkennung von Vorhofflimmern. Dieses außergewöhnliche Feature hat uns natürlich aufhorchen lassen, denn die Smartwatch hätte so tatsächlich das Potenzial, ihrem Träger das Leben zu retten. Ob die smarte Armbanduhr auch hält, was sie verspricht, findet Ihr im folgenden Test heraus.
Spezifikation und Design
Das Besondere an der Withings Move ECG ist das Hybrid Design, sprich eine analoge Uhr mit smarten Funktionen. Es gibt die Uhr in Schwarz und Weiß, je nachdem, welche Farbe einem lieber ist. Gehäuse und Zifferblatt sehen schlicht und sehr stilvoll aus. Die Uhr selbst ist aus Plastik, nur die Lynette und die EKG Elektrode an der Unterseite sind aus Metall gefertigt worden. Trotzdem kann man hier auf keinen Fall von minderer Qualität sprechen. Doch was macht die Uhr jetzt zu einer Smartwatch? Einzig und allein der kleine gelbe Zeiger auf der rechten Seite lässt erahnen, dass hier noch etwas mehr dahintersteckt, als nur eine Zeitanzeige.
Im Durchmesser misst die Move ECG 38mm und in der Dicke 13mm. Das Silikon-Armband hat eine Breite von 18mm und ist damit standardisiert, was bedeutet, dass man hierbei alle handelsüblichen Armbänder einsetzen kann. Die Krone auf der rechten Seite ist zwar vorhanden, erfüllt aber noch einen anderen Zweck, als das Einstellen der Uhrzeit. Hierüber werden über verschiedene Druckmuster die verschiedenen Funktionen abgerufen.
Display
Bei der Withings Move ECG findet man, im Gegensatz zu anderen Smartwatches, keinerlei digitale Anzeige, sondern nur althergebrachte Zeiger. Ich fand diese Art von Design erfrischend, da ich selbst kein großer Fan vom Aussehen der meisten Smartwatches bin, dennoch aber gerne auf einige smarte Funktionen zurückgreifen möchte. So bietet die Move ECG einen angenehmen Mittelweg. Zudem lässt sich die Hybridwatch mit fast jedem Kleidungsstil kombinieren. Ich habe sie während der Testphase sowohl im Büro als auch beim Sport problemlos getragen.
Konnektivität
Withings bietet beim Thema Konnektivität keine große Bandbreite an Möglichkeiten. Viel mehr beschränkt sich das Ganze auf eine Bluetooth Verbindung zum Smartphone, um Daten zu übertragen und mit der App zu synchronisieren. NFC zum kontaktlosen Bezahlen oder WIFI sind nicht zu finden. Immer mehr macht sich das Gefühl breit, dass die Entwickler viel Wert darauf gelegt haben, dass die Uhr nicht als Spielzeug, sondern als “normale” Uhr wahrgenommen wird.
Smarte Funktionen
Die Move ECG macht große Werbung mit der EKG Funktion. So soll die Uhr mithilfe von zwei Polen ein Elektrokardiogramm des Herzens erstellen können und vor lebensbedrohlichen Krankheiten warnen können. Doch wie sieht das in der Realität aus? Mit einem einfachen Druck auf die Krone der Uhr startet der EKG Modus, was durch eine Vibration signalisiert wird. Dann legt man Zeigefinger und Daumen an die Lünette und wartet ab, bis der gelbe Zeiger 30 Sekunden abgezählt hat. Danach wird in der Withings Health App eine EKG Kurve angezeigt und gleich auch auf Abnormalitäten untersucht. Erkennen kann die App lediglich ein Vorhofflimmern, was eine schwere Störung im Funktionsmechanismus des Herzens bedeutet, doch auch diese eine Diagnose stellt der Algorithmus bemerkenswert oft. So kam es im Testzeitraum häufiger vor, dass der Bildschirm meines Smartphones plötzlich rot leuchtete und mich mahnte, baldmöglichst den nächsten Kardiologen zu besuchen. Ich bin allerdings gesund.
Im direkten Vergleich mit einem professionellen 12 Kanal EKG erwies sich dieser Verdacht natürlich als komplett unbegründet. Doch gerade durch die Funktion „Senden Sie ihr EKG als PDF direkt an ihren Arzt“, besucht man wahrscheinlich doch unnötig einige Kardiologen wegen eines verwackelten 2 Kanal EKG aus einer 130€ Uhr. Eine sinnvolle Analyse und Erstellung eines EKGs kann man von diesem Gerät leider nich erwarten, das wäre auch zu schön.
Die restlichen smarten Funktionen halten sich eher in Grenzen und beschränken sich auf einen Schrittzähler mit integriertem Altimeter, um die gelaufenen Stockwerke zu zählen und einer Schlafanalyse. Die Analyse der Schlafqualität und vor allem der intelligente Wecker, der den Nutzer sanft aufwachen lässt sind interessant. Allerdings hat mich der Wecker in der Testphase oftmals nicht zuverlässig aufgeweckt, weshalb ich die Funktion schlussendlich deaktiviert habe.
Akkulaufzeit der Withings Mov ECG
Der große Vorteil einer Hybridwatch ist, dass bei diesem System kaum Energie verbraucht wird und so soll, laut Herstellerangaben, die eingebaute CR 2430 Knopfzelle Strom für bis zu 12 Monate bieten. Dies ist natürlich eine große Erleichterung gegenüber dem täglichen Laden anderer Smartwatches. Auf Nachfrage bei einem Uhrmacher, versicherte mir dieser, dass ein Batteriewechsel ohne Probleme möglich wäre und preislich unter 10€ liegen würde.
Testergebnis
Die Withings Move ECG kommt designtechnisch wie eine normale analoge Armbanduhr daher und dies macht wohl den Reiz der ganzen Sache aus. Kein klobiges Gehäuse und auch kein Spielzeug Aussehen, wie es sonst oft bei Smartwatches zu finden ist, sondern ein schlichtes schwarzes Design.
Die smarten Funktionen sind an dieser Hybrid Uhr jedoch leider nur Gimmick. Der Schrittzähler funktioniert zwar einwandfrei, doch die beworbene EKG Funktion beunruhigt eher den Nutzer, als ihm eine gesundheitliche Absicherung zu bieten.
So ist die Move ECG wohl nur als schicke Armbanduhr mit Schrittzähler zu verwenden, falls man denn bereit ist, 130€ hierfür zu zahlen. Wir finden: Da sollte man dann doch lieber zur Lenovo Watch 9 oder Lenovo Watch X greifen. Oder sich das Angebot von Amazfit mal genauer anschauen.
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