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Für 680€ könnt ihr euch in nur 30 Minuten eine Heimkino-Anlage aufbauen und den Sound der TV-Lautsprecher erheblich verbessern. Wir haben das Ultimea Skywave X70 Soundsystem einem Praxistest unterzogen. Ihr müsst hier keine Kabel durch den Raum verlegen, da sich der Subwoofer und die Rear-Speaker kabellos mit der Soundbar koppeln. Mit ihren 7.1.4 Kanälen und Dolby-Atmos-Unterstützung will die Ultimea Skywave X70 echten Raumklang erzeugen. Das Soundsystem liefert mit 980W Spitzenleistung und dem 10 Zoll großen Subwoofer gewaltigen Wumms und ist dank GaN-Technologie effizient und klein gebaut. Der entscheidende Punkt ist, dass ihr einen deutlichen Unterschied zum Ultimea Skywave X40 (zum Test) merkt. Dieses konnte nicht überzeugen, da Stimmen viel zu flach wiedergegeben wurden.
Das Ultimea Skywave X70 Heimkino-System ersetzte zwei Wochen lang mein „echtes“ Heimkino-System. Dieses besteht aus einem leistungsstarken Receiver, einem großen Center-Speaker, zwei Türmen links und rechts sowie Regallautsprechern hinten. Das sind schwierige Voraussetzungen, denn damit oute ich mich als Sound-Snob bzw. als Tester mit einem hohen Anspruch an den Klang. Kann ein Soundbar-System in dieser Preisklasse wirklich überzeugen?
Ultimea Skywave X70 vs. Skywave X40
Auf dem Papier sehen sich die Systeme der Skywave-Serie ähnlich, abgesehen vom doppelt so großen Subwoofer. Doch ist der Sprung vom X40 zum X70 in der Praxis hörbar? Lohnt sich der doppelt so hohe Preis? Die technischen Daten führen zu direkten und deutlich hörbaren Verbesserungen, die die größten Schwachstellen des X40 beheben:
Der Bass ist eine andere Liga: Ultimea Skywave X70: 10-Zoll-Membran und bis zu 20Hz Tiefton vs. Skywave X40: 6,5-Zoll-Membran und bis zu 35Hz.
- Der größte Unterschied liegt im Subwoofer. Der Sprung von einem 6,5-Zoll- auf einen 10-Zoll-Treiber und die Erweiterung des Frequenzgangs auf 20Hz ist gewaltig. Dem Bass des X40 fehlte es trotz seiner Präsenz an Tiefgang und Druck. Der Subwoofer des X70 erzeugt spürbaren physischen Druck und einen tiefen, sauberen Bass, der Actionfilmen die nötige Wucht verleiht. Das ist kein inkrementelles Upgrade, sondern eine völlig neue Erfahrung.
- die Rears haben einen zweiten Lautsprecher
- der Subwoofer ist rießig
Klarere Stimmen und mehr Fülle: Ultimea Skywave X70: 7.1.4 Kanäle (7 Front-/Side-Speaker, 1 Subwoofer, 4 Up-Firing-Speaker) bei 980 Watt Spitzenleistung vs. Skywave X40: 5.1.2 Kanäle (5 Front-Speaker, 1 Subwoofer, 2 Up-Firing-Speaker) bei 530 Watt Spitzenleistung
- Die fast verdoppelte Spitzenleistung (980W) ist nicht nur für höhere Lautstärken relevant. Sie gibt dem System mehr Reserven („Headroom“). Dadurch klingt die Soundbar auch bei normaler Lautstärke souveräner und weniger angestrengt. Dies führt direkt zu einer natürlicheren und volleren Stimmwiedergabe, da der kritische Mittenbereich sauberer wiedergegeben wird. Dies verringert hörbar den blechernen Eindruck der Stimmen des X40-Systems.
- Verbesserte Räumlichkeit: Die zusätzlichen Kanäle (7.1.4 statt 5.1.2) sorgen für eine breitere Klangbühne. Die seitlichen Treiber in der X70-Soundbar füllen den Raum nach links und rechts besser aus, während die vier statt zwei Deckenstrahler den Dolby-Atmos-Effekt greifbarer machen. Auch wenn die hinteren Lautsprecher bei beiden Systemen die Schwachstelle sind, schafft das X70 insgesamt eine einhüllendere Klangkulisse. Dennoch lässt sich nicht von echtem Klang von der Decke sprechen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Der Aufpreis für das Skywave X70 fließt direkt in eine signifikant bessere Audiohardware, die die Hauptkritikpunkte des X40 gezielt behebt. Ihr bekommt nicht nur „mehr vom Gleichen“, sondern ein hörbar leistungsfähigeres Soundsystem.
Lieferumfang & Aufbau des Ultimea Skywave X70
Wenn der fast 28kg schwere Karton bei euch steht, kann es losgehen: Das System ist gut verpackt, dank kabelloser Verbindung und HDMI mit eARC einfach aufzubauen. Das Ultimea Skywave X70 Heimkino-System ist in nur 30 Minuten komplett aufgebaut und einsatzbereit. Mit einem „echten“ System aus Receiver und Lautsprechern verbringt ihr dagegen locker einen Tag. Denn ihr müsst Kabel durch den Raum verlegen und die Einrichtung von Receivern ist nicht gerade einfach. Mit dem Ultimea Skywave X70 ist das alles spielend einfach. Anschließend ladet ihr euch noch die App aufs Handy, um den Klang feinzutunen, und habt euer Soundsystem schon eingerichtet.
Soundbar:
- Center
- Stereo links und rechts
Mit Abmessungen von circa 110 x 10 x 7 Zentimetern ist die Soundbar recht breit und passt optisch hervorragend zu Fernsehern ab 55 oder 65 Zoll. Je nach Höhe der TV-Standfüße passt die Soundbar knapp unter das Displaypanel. Dübel und Schrauben befinden sich im Lieferumfang, sodass die Soundbar auch über dem Fernseher an der Wand angebracht werden kann.
Am Centerkanal befinden sich alle nötigen Anschlüsse zur Verbindung mit dem TV und anderen Geräten. Den linken und rechten Stereo-Kanal verbindet ihr per Vierteldrehung mit dem Center.
Subwoofer:
Der mächtige Subwoofer des X70 misst circa 42,8 x 42,8 x 30 Zentimeter. Das ist schon ein ordentlicher Brocken und geht fast als einzelnes Möbelstück durch. Ihr könnt einen kleinen Tisch daraufstellen und schon haben Pflanzen einen neuen Platz.
Dank der kabellosen Verbindung könnt ihr ihn frei im Raum platzieren, um den Bass am besten zur Geltung zu bringen. Der Bass breitet sich omnidirektional im Raum aus. Er benötigt nur einen Stromanschluss. Bei uns steht er hinter der Couch, aber nicht an der Wand, und füllt den Raum gut mit Bass. Die Vibrationen bzw. den Druck spürt man sogar noch durch das Sofapolster.
Surround-Lautsprecher:
Mit Abmessungen von 8,5 x 8,5 x 17 Zentimetern sind die hinteren Lautsprecher kompakt geblieben. Auch diese beiden benötigen ein Netzteil und sind kabellos verbunden. Mit Dübel, Schraube und Wandhalterung können sie aufgehängt werden. Da sie nun auch einen nach oben gerichteten Lautsprecher haben, solltet ihr sie näher an der Decke platzieren. Dadurch reflektiert die Decke den Klang besser.
Fernbedienung und Lieferumfang:
Die Fernbedienung ist ordentlich verarbeitet und wirkt hochwertig. Durch das zusätzliche Gewicht liegt sie gut in der Hand. Wenn das Soundsystem per HDMI-eARC verbunden ist, wird die Fernbedienung nur für Soundeinstellungen benötigt. Hier lässt sich beispielsweise schnell der Soundmodus wechseln oder die Bass- und Surround-Verstärkung einstellen. Zwei AAA-Batterien für die Fernbedienung sind nicht im Lieferumfang enthalten.
Neben den Lautsprechern sind im Lieferumfang alle nötigen Netzteile, ein stoffummanteltes HDMI-Kabel, ein optisches Kabel sowie Wandhalterungen enthalten. Die Soundbar der großen Ultimea Skywave X70 hat ein externes Netzteil, während es bei der kleinen Skywave X40 in der Soundbar integriert ist.
Anschlüsse des Ultimea Skywave X70
Das Design des Ultimea-Soundsystems ist in schickem Schwarz mit kupferfarbenen Akzenten gehalten. Der große 10-Zoll-Subwoofer mit seiner seitlichen Membran ist ein echter Hingucker, allerdings auch sehr groß. Alle Anschlüsse befinden sich an der Soundbar, darunter der wichtige „HDMI to TV“-Anschluss mit eARC-Unterstützung, ein weiterer HDMI-Eingang, ein optischer Anschluss und ein USB-Anschluss. Dort befinden sich auch die Bedienelemente.
Im besten Fall kommt der HDMI-eARC-Anschluss zur Soundübertragung zum Einsatz. Sonst könnt ihr auch auf den optischen Anschluss (Toslink) ausweichen. Ein weiterer HDMI-Eingang ist an der Soundbar vorhanden und schleift das Video zum TV durch, falls dort keine HDMI-Ports mehr frei sind. Musik kann per Bluetooth-Streaming über das Ultimea-Soundsystem wiedergegeben oder von einem angeschlossenen USB-Stick abgespielt werden. Bluetooth ist in Version 5.4 an Bord, allerdings nutzt es nur den Audiocodec AAC.
Konnektivität & App
Wenn das Ultimea Soundsystem über HDMI mit eARC angeschlossen ist, funktioniert die Steuerung über die TV-Fernbedienung reibungslos. Das Ultimea-Soundsystem schaltet sich zuverlässig ein und aus und gibt dabei eine kleine Melodie von sich.
Bei der Playstation 5 wird Dolby Atmos direkt aktiviert. Der 3D-Effekt der nach oben gerichteten Treiber ist wahrnehmbar und erzeugt eine größere Klangbühne als reine 5.1-Systeme, auch wenn er nicht mit echten Deckenlautsprechern vergleichbar ist.
- Ultimea App:
- Eingang auswählen
- Equalizer:
- einfacher &
- fortgeschrittener
- Einstellungen
Für das Ultimea Skywave X70-System steht die Ultimea-App (hier im Play Store) bereit. Diese wird hauptsächlich für den 10-Band-Equalizer benötigt, um den Klang den persönlichen Vorlieben anzupassen. Zudem gibt es verschiedene Soundmodi. Der Funktionsumfang ist somit überschaubar.
Beim Equalizer solltet ihr „Xupmix“ unbedingt ausschalten und die unteren Mitten etwas anheben, um ein stimmiges Klangbild zu erhalten. Unabhängig davon könnt ihr noch verschiedene Profile auswählen, wobei ich „Cinema“ bevorzuge.
Klang und Soundqualität des Ultimea Skywave X70
Die Ultimea Skywave X70 protzt mit 980 Watt Spitzenleistung und deckt einen Frequenzbereich von 20Hz (für die tiefen Töne) bis 35kHz ab. Der Klang ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem X40, erreicht aber noch nicht das Niveau eines echten Heimkino-Systems aus Einzelkomponenten.
Ultimea wirbt mit einem „7.1.4“-System. Das bedeutet, dass die Soundbar den Klang für die Positionen vorne Mitte, links und rechts vorne sowie nach links und rechts außen abdeckt. Hinzu kommen die beiden hinteren Lautsprecher. Das ergibt in Summe die „7“. Die „1“ steht für den Subwoofer. In der Soundbar und in den beiden Rear-Lautsprechern sind zudem insgesamt „4“ nach oben gerichtete Lautsprecher integriert, die Deckenklang erzeugen sollen, indem der Klang von der Decke reflektiert wird. Ihr habt es sicher schon bemerkt: Das sind zu viele Kanäle bzw. Richtungen für gerade einmal drei Quellen.
Klang der Soundbar:
Hier liegt der größte Fortschritt: Stimmen werden deutlich natürlicher wiedergegeben und der dünne, blecherne Klang des X40 ist größtenteils verschwunden. Dialoge sind klar verständlich und haben mehr Körper. Ihr merkt dennoch, dass den einzelnen Lautsprechern in der Soundbar das nötige Volumen fehlt, um den Klang raumfüllend und warm wiederzugeben. Im Vergleich zu einem dedizierten Center-Speaker fehlt die letzte Instanz an Fülle.
Die Soundbar des Ultimea Skywave X70 ist in dieser Preisklasse nicht schlecht, als gut lässt sich der Sound aber noch immer nicht bezeichnen. Eine echte Stereo-Trennung kommt noch immer nicht zustande. Die vielen Kanäle füllen den Raum jedoch ein wenig besser.
Subwoofer:
Der 10-Zoll-Subwoofer ist das Highlight dieses Soundsystems! Er verleiht dem gesamten Klangbild ein tiefes, sattes Fundament, das in dieser Form nicht zu erwarten war. Der Bass ist tief (bis 20Hz!) und scheppert ordentlich. Effekte in Actionfilmen entfalten eine beeindruckende physische Wirkung. Allein dieser Subwoofer ist fast schon den Aufpreis gegenüber günstigeren Systemen wert. Bei hohen Pegeln kommt es zu Vibrationen im Raum. Hier würde eine Entkopplung helfen, beispielsweise mit extra Standfüßen.
Rear-Lautsprecher:
Hier zeigt sich die größte Schwäche des Systems. Die beiden hinteren Lautsprecher sind weiterhin nicht gut. Zwar erzeugen sie hörbare Effekte von hinten, was die Immersion steigert, darauf beschränkt sich ihre Wirkung jedoch. Aufgrund ihrer geringen Größe und Leistung fehlt es ihnen an Volumen und Detailreichtum. Sie tragen nur wenig zum gesamten Klangbild bei und können keine glaubwürdige, nahtlose Surround-Kulisse erzeugen. Ihr Beitrag beschränkt sich auf gelegentliche Effekte. Auch die zusätzlichen, nach oben gerichteten Lautsprecher helfen wenig.
Testergebnis
Für 680€ bietet das Ultimea Skywave X70 ein interessantes Paket. Es ist kein Ersatz für ein „echtes“ Heimkino-System für mehrere tausend Euro, was es aber auch gar nicht sein will. Der entscheidende Punkt ist der gewaltige Sprung gegenüber dem kleinen Bruder X40. Die zusätzlichen „7.1.4“-Kanäle sind in der Praxis kaum hörbar, aber die 980 Watt Spitzenleistung sorgen für ausreichende Reserven. Ich würde behaupten, dass größere Lautsprecher noch hilfreicher gewesen wären.
Die größten Schwächen des X40, der blecherne Klang und die schwachen Stimmen, sind hier entscheidend verbessert. In Kombination mit dem kraftvollen Subwoofer, der tiefe, druckvolle und saubere Bässe liefert, ergibt sich ein Klangbild, das bei Filmen und Spielen Spaß macht. Schwächen bleiben das fehlende Klangvolumen und die zu kleinen Rear-Speaker, die nur als Effektlieferanten dienen.
Der Klang ist nicht perfekt und 680€ sind für diese Qualität zu viel. Eine Kaufempfehlung verdient sich das Ultimea Skywave X70 jedoch für all jene, die eine unkomplizierte, kabellose Lösung mit massivem Bassfundament suchen. Es ist ein guter Kompromiss für alle, denen der TV-Sound zu flach ist, die aber den Aufwand und die Kosten eines vollwertigen AV-Receiver-Setups scheuen.
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