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Speediance Gym Monster 2 Test – Das Smart-Gym im Härtetest

Getestet von Joscha am
Vorteile
  • kein Abo-Zwang
  • überraschend natürliches Trainingsgefühl
  • riesige Auswahl an kostenlosen Kursen
  • intuitiver "Free Lift"-Modus
  • "Assist Mode" als digitaler Spotter
  • Training bis zum Muskelversagen allein möglich
  • extrem platzsparend im eingeklappten Zustand
  • "Eccentric Mode" (Game-Changer)
  • leicht zu verschieben dank integrierter Rollen
  • sehr leiser Betrieb
  • Bluetooth-Ring zur Gewichtssteuerung
  • helles 21,5-Zoll-Touchscreen-Display
  • Adapter für eigenes Zubehör (Griffe) vorhanden
Nachteile
  • hoher Anschaffungspreis (ab 3.199€)
  • extrem hohes Liefergewicht (bis zu 160kg)
  • Handgriffe wirken billig
  • 100kg-Limit für Maximalkraft
  • Einstellrad am Bluetooth-Ring überempfindlich
  • keine Bluetooth-Kopplung für eigene Musik
  • Kabelriss im Test (nach 2 Wochen)
  • schwankende Qualität der Kurse/Workouts
  • kein echtes Form-Feedback (keine Kameras)
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Ganz ehrlich: Ich stehe fast sämtlicher Elektronik im Zusammenhang mit Sport extrem kritisch gegenüber. Ich trainiere seit über 15 Jahren, liebe das Gefühl von freien Gewichten, von echtem Eisen in der Hand. Ich wehre mich bis heute vehement selbst gegen eine Smartwatch. Mein Motto könnte etwa so lauten:


joscha becking fitness training 1Ich brauche keine Maschine, ich bin die Maschine.

Joscha, eigentlich Technik-Tester und jetzt doch ziemlich begeistert vom Gym Monster 2…


Wenn mir also ein Gerät als „All-in-One-Heim-Gym-Lösung“ angepriesen wird, vollgestopft mit KI, Touchscreen und digitalem Widerstand, gehen bei mir erst einmal alle Alarmglocken an.

Das Speediance Gym Monster 2 ist genau so ein Kandidat. Es verspricht, ein komplettes Fitnessstudio auf der Fläche eines Kleiderschranks zu sein.

speediance gym monster 2 ad

Die Versprechen sind groß: 100 Kilogramm (genauer: 2x 50kg) digitaler Widerstand, kompaktes Klapp-Design, KI-Coaching und sogar eine Ruderfunktion. Aber kann eine digitale Kabelmaschine einen erfahrenen Studio-Gänger wie mich wirklich abholen? Kann das elektronische Gewicht das Gefühl einer schweren Kniebeuge oder eines sauberen Kreuzhebens ersetzen? Ich habe das „Gym Monster 2“ jetzt über einen Monat im absoluten Härtetest gehabt.

Und um es kurz zu machen: Das Ding hat mich nicht nur überzeugt, es hat mich richtig beeindruckt. Gerade der “Eccentric Mode” (schwerere negative Bewegung) hat ungeahnte Muskelreize gesetzt!

Preise und Pakete für das Speediance Gym Monster 2

speediance gym monster 2 kaufen onlineshop hersteller

zum Speediance Black Friday Sale

Machen wir uns nichts vor: Günstig ist das Speediance Gym Monster 2 nicht. Zum Zeitpunkt unseres Tests (November 2025) ruft Speediance im Rahmen von „Black Friday Angeboten“ immer noch stolze 3.199€ für das absolute Basis-Paket auf. Das ist eine Hausnummer und definitiv eine Investition, die ihr nicht mal eben so tätigt. Gleichwohl bekommt ihr aktuell rund 800€ Rabatt auf den Normalpreis und die Kosten sind im Vergleich zu anderen professionellen Home-Gyms mit deutlich weniger Funktionen sogar noch recht moderat. Fitnessgeräte wie das Gym Monster 2 sind dennoch einfach eine kostspielige Investition, weshalb wir an diesen Test mit der notwendigen Strenge herangehen.

Jedenfalls bekommt ihr auch eine Menge Hardware für euer Geld. Speediance schnürt das Ganze in vier verschiedene Pakete, die sich (bis auf die Ruderfunktion) primär beim Zubehör unterscheiden. Die Maschine selbst ist immer identisch.

Hier die Pakete im Überblick:

  • Basic (Angebot: 3.199€): Das ist das nackte Gerät. Enthalten sind die Maschine, die verstellbare Langhantel, Griffe, Knöchelriemen, Trizepsseil, Hantelhaken und der Bluetooth-Ring. Eine Bank fehlt hier komplett.
  • Works (Angebot: 3.299€): Identisch zum Basic-Paket, aber zusätzlich mit einer Flachbank.
  • Works Plus (Angebot: 3.349€): Das (meiner Meinung nach) sinnvollste Paket. Statt der Flachbank liegt hier die verstellbare Bank (Incline) bei. Der geringe Aufpreis zur „Works“-Version lohnt sich.
  • Family Plus (Angebot: 3.699€): Das „All-Inclusive“-Paket. Beim Family Plus kommt zur verstellbaren Bank noch die separate Ruderbank hinzu (weil Familien zusammen rudern gehen?😅 ), mit der ihr das Gerät auch als vollwertiges Rudergerät nutzen könnt.

(k)ein Abomodell?

Jetzt kommt der Punkt, der mich als Gadget-Skeptiker am meisten interessiert hat: die laufenden Kosten. Ich kann Abofallen und versteckte Gebühren nicht leiden. Und genau hier hat mich das Speediance Gym Monster 2 massiv überrascht. Im Gegensatz zu Tonal, Peloton oder Tempo ist das Gym Monster 2 ohne monatliches Abonnement voll funktionsfähig. Hier seht ihr eine Auswahl (!) der verfügbaren Kurse:

Ihr kauft die Hardware und habt sofort Zugriff auf hunderte von Kursen, alle Übungen, das Tracking und – für mich das Wichtigste – den „Free Lift“-Modus (Freies Training).

Es gibt ein optionales Abo namens Wellness+ (aktuell ca. 18€/Monat). Dieses schaltet primär KI-gestützte, personalisierte Trainingspläne und detailliertere Gesundheits-Assessments frei. Das braucht ihr nicht unbedingt. Die wahre Stärke des Geräts liegt in der Hardware und den bereits enthaltenen, kostenlosen Programmen. Dass Speediance den Nutzer hier nicht in eine teure, laufende Gebühr zwingt, ist in der heutigen Zeit ein riesiger, fetter Pluspunkt.

Auspacken und Aufbau

Kommen wir zum ersten Härtetest: dem Aufbau. Das „Family Plus“-Paket kam in zwei riesigen, schweren Kartons. Die Maschine allein wiegt laut Hersteller 78kg, das Versandgewicht des Gesamtpakets liegt bei fast 160kg.

Speediance Gym Monster 2 Verpackung und Muell 1

Nur um das klarzustellen: Das Ding alleine in eine Wohnung zu schleppen, ist unmöglich. (Selbst bei dem Motto: “Ich brauche keine Maschine, ich bin die Maschine.” 😅) Besonders Treppen sind ein absoluter Albtraum. Meine Frau war viel zu schwach, um hier zu helfen, also musste ich draußen ein paar Straßenarbeitern 20€ in die Hand drücken, damit sie mit anpacken, um das “Monster” in den ersten Stock zu wuchten. Ihr braucht definitiv mindestens eine zweite, starke Person.

Als die Kartons offen waren, habe ich mich mental schon auf eine Aufbau-Odyssee eingestellt: 25 Schritte, fehlende Schrauben und Anweisungen, die keinen Sinn ergeben. Aber hier kam die erste große, positive Überraschung: Das Speediance Gym Monster 2 wird komplett montiert geliefert.

Speediance Gym Monster 2 Verpackung und Muell 2Der „Aufbau“ besteht im Grunde nur aus dem Auspacken des ganzen Verpackungsmaterials (was für sich genommen schon ein kleines Workout ist). Und davon gibt es reichlich: Der ganze Papiermüll und die Pappe haben bei mir zwei kleine Tonnen komplett gefüllt.

Ihr müsst das Gerät nicht an die Wand bohren, was für Mieter wie mich ein entscheidender Vorteil ist.

Der gesamte Prozess dauerte bei mir (inklusive Auspacken) etwas über eine Stunde, aber die eigentliche Inbetriebnahme sind 10 Minuten:

  • Gerät an seinen Platz rollen (dafür hat es unten Rollen, was super funktioniert).
  • Die Trainingsplattform mit einem Knopf entriegeln und herunterklappen.
  • Die Bank zusammenbauen (das waren bei der verstellbaren Bank nur zwei Daumenschrauben, also werkzeugfrei).
  • Stecker rein. Fertig.

Nur die optionale Ruderbank (beim Family Plus Paket) braucht etwa 15-20 Minuten extra Aufbauzeit, was aber absolut im Rahmen ist. Für jemanden wie mich, der einfach nur trainieren und sich nicht mit dem Zusammenbau von Möbeln herumschlagen will, ist das ein gigantischer Pluspunkt.

Design, Haptik und Platzbedarf

Optisch macht das Speediance Gym Monster 2 was her. Es ist schlank, modern und wirkt alles andere als klobig. Der eigentliche Geniestreich ist aber der Platzbedarf. Das ist das Hauptargument für jeden, der in einer normalen Wohnung lebt. Die Maschine ist freistehend. Ihr müsst also keine Wände anbohren, was für Mieter Gold wert ist.

Wird das Gerät nicht gebraucht, klappt man die Trainingsplattform einfach hoch, ähnlich wie bei einem Schrankbett. Im zusammengeklappten Zustand braucht das Ding dann nur noch eine Standfläche von 0,37 x 0,69 Meter. Das sind gerade einmal winzige 0,25 Quadratmeter. Man kann es dank der Rollen in eine Ecke oder hinter einen Schrank schieben. Das ist auch für zierliche Personen kein Problem. Zum Trainieren klappt man die Plattform (1,22 Meter lang) herunter, und schon ist man startklar.

Die Haptik ist gemischt. Das Gerät ist mit seinen 78kg sehr schwer, fast kopflastig, was es im Stand extrem stabil macht. Der Rahmen ist aus Metall und die Verarbeitung wirkt Premium. Aber ich muss auch sagen, dass der Rahmen ein bisschen Spiel hat, wenn man daran rüttelt.

Auch beim Zubehör muss man differenzieren. Die mitgelieferte Langhantel ist schwer und wirkt solide. Die einzelnen Handgriffe fühlen sich im Vergleich dazu aber fast schon billig an. Bei der verstellbaren Bank im „Works Plus“ Paket merkt man ebenfalls, dass gespart wurde. Statt Schnellspannern müsst ihr Schraubbolzen reindrehen, die ihr leicht verlieren könnt. Die Beine klappen außerdem lose herum, wenn man die Bank zusammenfaltet.

Einen Haken hat das kompakte Design noch. Ihr könnt das Monster 2 nicht komplett an die Wand schieben. Das Stromkabel ragt gerade nach hinten raus und wenn man das Display neigen will, stößt es ebenfalls an. Ihr müsst also immer ein paar Zentimeter Luft lassen oder euch ein gewinkeltes Kaltgerätekabel besorgen.

Hardware: Motoren, Display und Zubehör

Kommen wir ans Eingemachte. Was leistet die Maschine im Kern? Das Herzstück sind zwei 800W PMSM Synchronmotoren. Diese liefern den gesamten digitalen Widerstand. Pro Arm sind das maximal 50 Kilogramm, also insgesamt 100 Kilogramm.

Speediance Gym Monster 2 Test Review 39

Für erfahrene Kraftsportler ist das bei Kniebeugen oder Kreuzheben natürlich die absolute Untergrenze. Für alle anderen Übungen ist das Gewicht ausreichend. Zudem muss ich betonen, dass das Gerät ohne Schwung arbeitet. Man kann nicht „abfälschen“. Die 100 Kilo fühlen sich dadurch eher wie 120 Kilo im Vergleich zu freien Gewichten an. Für die allermeisten Trainierenden wird das absolut ausreichen.

Ein riesiger Pluspunkt ist die Lautstärke. Das Gym Monster 2 ist im Betrieb fast flüsterleise. Man hört nur ein sanftes Surren der Motoren, selbst wenn die Lüfter laufen. Auch der Widerstand selbst fühlt sich sanfter an, als man denkt.

speediance gym monster 2 display quality

Die Zentrale des Ganzen ist der 21,5 Zoll Touchscreen. Das IPS-Display sieht gut aus. Es ist hell, ausreichend scharf und reagiert super. Es ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange, was Display-Technik angeht, aber wenn ihr bedenkt, was für mittelmäßige Displays teilweise in Autos verbaut werden, ist das hier absolut tragbar und mehr als ausreichend. Wirklich gut ist die Funktionalität: Es ist reaktionsschnell und gut abzulesen.

Kommen wir zum Zubehör, und hier gibt es Licht und Schatten. Das Wichtigste zuerst: der Bluetooth-Ring. Als Gadget-Hasser war ich extrem skeptisch, aber das Ding ist essenziell. Es ist ein kleiner Ring für den Finger (oder zum Anklemmen an die Stange). Man stellt sich in Position, zum Beispiel für Kniebeugen, und drückt erst dann den Knopf am Ring, um das Gewicht zu aktivieren. Das ist ein gigantischer Sicherheitsvorteil. Man muss nicht am Bildschirm herumfummeln, während man die Stange im Nacken hat. Allerdings ist das Rad zum Verstellen des Gewichts am Ring überempfindlich und lässt sich nur mit Bedacht gut bedienen. Der Ring ist für das Training also eine riesige Hilfe, wenngleich das Konzept mit Sicherheit noch weiter verbessert werden kann. Vielleicht wird es ja einen Nachfolger dafür geben.

Das restliche Zubehör ist solide. Die Langhantel ist schwer und gut verarbeitet. Die normalen Handgriffe sind aber nicht hochwertig und fühlen sich billig an. Ein Riesenplus für Leute mit einem Homegym: Speediance legt Adapter bei, mit denen ihr eure eigenen Griffe (z.B. Klettergriffe oder Profi-Griffe) an den Kabeln befestigen könnt.

Zuletzt das Audio-System: Das neue 2.1 System mit Subwoofer ist viel lauter und klingt viel besser, als man vielleicht erwarten würde. Aber jetzt kommt der Haken: Ihr könnt kein eigenes Gerät per Bluetooth für Musik koppeln. Ihr seid auf die generischen Radio-Sender des Geräts oder auf Apple Music angewiesen. ALTER! WARUM?

Bei einem Gerät, das digital 100 Kilo zieht, müsst ihr euch auf die Stabilität verlassen können. Die Kabelzüge und die Mechanik machen eigentlich einen sehr robusten Eindruck. Aber genau hier ist mir im Härtetest etwas passiert, was natürlich nicht passieren sollte.

Nach zwei Wochen intensivem Training ist mir tatsächlich ein Kabel gerissen. Das war im ersten Moment natürlich ärgerlich. Das eigentliche Problem war aber, dass die Maschine das gerissene Kabel durch die automatische Aufrollfunktion beim Ausschalten „aufgefressen“ hat. Es war komplett in der Mechanik verschwunden und nicht mehr zu greifen. Sollte euch mal das Gleiche passieren: Schaltet das Gerät bloß nicht regulär ab, sondern zieht den Stecker!

Wie dem auch sei… Ein Defekt kann immer mal passieren. Speediance tauscht solche Teile im Garantiezeitraum (2 Jahre) natürlich aus. Ich habe den Service kontaktiert und die haben mir auch angeboten, einen Techniker zu schicken (Grüße gehen raus an Herr Li). Im Nachhinein muss ich aber sagen: Das war eigentlich unnötig. Auf meine Anfrage hat mir der Support innerhalb von zwei Tagen Videoanleitungen für die Reparatur geschickt. Mit denen hätte ich den Tausch auch locker selbst hinbekommen.

Ihr müsst aber wissen: Das Kabel ist prinzipiell ein Verschleißteil, ähnlich wie bei Maschinen im Fitnessstudio. Speediance empfiehlt einen Tausch alle zwei Jahre. Die Kosten dafür sind mit happigen 60 Euro pro Kabel nicht ganz ohne.

Entscheidend ist für mich aber: Der Service funktioniert. Dass Speediance hier einen deutschlandweiten Service anbietet, Videos verschickt und bei Bedarf einen Techniker parat hat, ist ein wichtiger Punkt bei so einer Investition. Dass das Kabel gerissen ist, hinterlässt aber zweifelsfrei einen faden Beigeschmack.

Software und Bedienung

Hier trennt sich bei Smart-Geräten die Spreu vom Weizen. Die Hardware kann noch so gut sein, wenn die Software umständlich ist, fasse ich das Ding nicht an. Das System selbst greift auf 4GB RAM und 128GB Speicherplatz zurück.

Die Ersteinrichtung ist einfach. Ihr werdet aufgefordert, einen Account zu erstellen und das Gerät mit dem WLAN zu verbinden. Das ist leider ein Muss, selbst für den einfachsten Modus. Ohne Internet geht hier nichts, was ich als unnötige Gängelung empfinde.

Seid ihr einmal drin, ist die Oberfläche auf dem großen 21,5 Zoll Display bunt und lädt zum Rumtippen ein. Und die Bedienung ist hervorragend. Der Touchscreen reagiert sofort, flüssig und so präzise, wie ich es von einem guten Smartphone gewohnt bin. Das Navigieren durch die Menüs geht flüssig vonstatten.

Es gibt eine riesige, kostenlose Auswahl an Inhalten. Wir reden hier von über 500 Übungen, hunderten Workouts und Programmen.

Die Inhalte sind aber qualitativ sehr unterschiedlich. Es gibt:

  • Vollständig geführte Kurse (ca. 200): Das ist die beste Option für Anfänger. Ein Trainer macht die Übungen vor, der Fluss ist gut, die Energie stimmt. Das fühlt sich fast an wie ein richtiger Kurs.
  • Normale Workouts (Hunderte): Das ist der Rest. Und die sind meist nur eine „zusammengeflickte Präsentation“. Im Grunde sind das Playlists von Einzelübungen.
  • Freies Training Modus: Das ist mein Modus. Pures Training ohne Trainer. Ihr wählt eure Übung, stellt das Gewicht am Ring ein und legt los. Das funktioniert intuitiv und klappt in der Praxis super.

Kommen wir zu den Trainingsplänen. Das optionale „Wellness+“ Abo (das KI-gesteuerte Pläne erstellt) habe ich ignoriert, da es extra kostet und ich lieber nach meinem eigenen Plan vorgehe. Aber auch die kostenlosen Programme sind extrem umfangreich.

Positiv ist, wie viel Struktur geboten wird. Die Programme beinhalten fast immer sinnvolle Warm-ups und Cool-downs mit Stretching. Das System versucht auch, das Training zu „gamifizieren“, indem es Abzeichen für Meilensteine vergibt (z.B. „10.000 Kilo gehoben“). Diese Motivation übernimmt bei mir schon meine MANOWAR-Playlist, aber für den ein oder anderen ist das sicher ein cooles Feature.

Der größte Haken bleibt aber das fehlende Form-Feedback. Das Gerät wird als „Smart Gym“ verkauft, gibt mir aber kein nützliches Feedback zu meiner Form. Es gibt keine Kameras, die meine Haltung scannen. Das System hat nur die Motordaten. Es zeigt mir meinen Bewegungsumfang (ROM) und warnt mich, wenn ich die Hantel schief halte. Aber ob mein Rücken beim Kreuzheben rund ist? Keine Ahnung. Das muss ich selbst wissen oder einen zusätzlichen Spiegel aufhängen.

Die Software ist also eine solide Basis mit einer brillanten Bedienung, aber noch verbesserungswürdig.

Das Training in der Praxis

Ich habe in den letzten Wochen über 10.000 Kilo auf diesem Gerät bewegt. Ich habe Kniebeugen gemacht, mein Kilogramm beim Bankdrücken gesteigert, und den Bizeps zum Brennen gebracht. Vor allem habe ich den „Free Lift“-Modus bis zum Anschlag ausgereizt.

Mein klares Urteil vorweg: Das Training ist überraschend natürlich und die digitalen Modi sind kein Gimmick, sondern ein echter Mehrwert.

Der „Free Lift“-Modus: Mein Favorit

Als Purist habe ich die geführten Kurse kaum genutzt. Mein Haupt-Modus war „Free Lift“. Hier macht das Gym Monster 2 alles richtig. Es ist genau das, was ich mir von so einem Gerät erhofft hatte.

Ich muss nicht in einer App umständlich Sätze und Übungen voreinstellen. Ich stelle mich hin, wähle am Ring oder Touchscreen mein Gewicht, drücke den Knopf und hebe. Es fühlt sich an wie an einem normalen Kabelzug oder einer Rack-Station. Will ich mehr Gewicht, drehe ich am Ring oder verschiebe den Balken auf dem Display. Will ich die Übung wechseln, stecke ich die Kabel um. Es ist schnell, intuitiv und frustriert mich nicht.

Wie fühlt sich digitales Gewicht an?

Das war meine größte Sorge. Fühlt es sich künstlich an? Die Antwort ist: Nein. Es fühlt sich top an. Es ist ein Mittelweg: Man hat nicht den starren, geführten Pfad einer alten Studiomaschine, aber auch nicht die reine Schwerkraft einer freien Hantel.

Der größte Unterschied zum Gym: Das System arbeitet komplett ohne Schwung. Ihr könnt nicht „abfälschen“ oder die Hantel hochreißen. Das macht die 100 Kilo Maximalgewicht deutlich härter, als sie klingen. Ich würde sagen, die 100 Kilo fühlen sich eher wie 120 Kilo im Vergleich zu freien Gewichten an.

Die digitalen Modi: besser als Eisen?

Speediance Gym Monster 2 Test Display Einstellungen 7

Hier hat mich das Gerät wirklich gekriegt. Es gibt vier Widerstandsarten. „Chain Mode“ (simuliert Ketten) und „Constant Speed“ (feste Geschwindigkeit) sind gut, aber ein Modus stellt alles in den Schatten:

Eccentric Mode (Der Game-Changer): Für mich als Fortgeschrittener ist das der allergrößte Vorteil gegenüber freien Gewichten oder normalen Studiomaschinen. Jeder, der ernsthaft trainiert, weiß, dass man in der negativen (ablassenden) Bewegung mehr Muskelreize setzt als in der positiven Bewegung. Mit einer Hantel könnt ihr das alleine nicht nutzen. Ihr braucht einen Spotter, der einem beim Ablassen noch Gewicht auf die Stange drückt.

Mit dem Speediance Gym Monster 2 geht das auf Knopfdruck. Ich konnte hier Reize setzen, die ich so noch nie hatte. Ich habe zum Beispiel Bankdrücken mit 40kg hochgedrückt und die Maschine hat den Widerstand beim Ablassen auf 80kg erhöht. Das ist ein brutaler Reiz. Das Ergebnis: Ich hatte Muskelkater in Muskelgruppen, in denen ich seit Ewigkeiten keinen mehr gespürt habe. Das hat definitiv neue Wachstumsanreize gesetzt. Allein für diese Funktion lohnt sich das Gerät für ambitionierte Sportler.

Ich gestehe also hier vor der ganzen Welt: “Ich habe mich in einen Eccentric Mode verliebt”

Der digitale Spotter

Im „Assist Mode“ erkennt das Gerät, wenn ich bei einer Wiederholung „feststecke“. Wenn ich die Hantel nicht mehr hochbekomme, reduziert die Maschine den Widerstand gerade so weit, dass ich die Wiederholung sicher beenden kann. Das ist perfekt, um allein bis zum Muskelversagen zu trainieren.

Was nicht funktioniert beim Speediance Gym Monster 2

Bei allem Lob gibt es klare Grenzen.

  • Das 100-Kilo-Limit: Für mich reicht das beim Bankdrücken oder Schulterdrücken und ehrlich gesagt auch für Kreuzheben und Beindrücken, weil ich zur Oldschool-Fraktion Volumentraining gehöre. Aber beim Maximalkrafttraining ist das zu wenig. Wer 150 Kilo und mehr beugt, wird hier nicht glücklich. Erik zerreißt das Gym Monster 2 wahrscheinlich schon bei seinem Warm-up.
  • Kein olympisches Gewichtheben: Explosive Übungen wie Reißen (Snatches) oder Stoßen (Cleans) sind nicht möglich. Die Kabel sind dafür nicht ausgelegt, die Motoren reagieren nicht schnell genug. Das fühlt sich absolut unsicher an, also: Finger weg.
  • Cardio-Funktionen (Rudern & SkiErg): Das „Family Plus“-Paket hat eine Ruderbank. Das Rudergefühl ist okay und ermöglicht ein gutes Workout. Aber die Mechanik ist „laut“. Der Sitz hat Spiel und klappert auf den Schienen. Auch der gerade Rudergriff ist nicht sehr ergonomisch. Es ist ein nettes Add-on, aber für mich noch verbesserungsfähig. Wobei ich auch Anderes von Monster 2 Nutzern gehört habe, die die Ruderfunktion lieben.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Kommen wir zur finalen Abrechnung. War es das wert? Ich hätte es vor diesem Test niemals, niemals für möglich gehalten. Als absoluter Eisen-Purist und Technik-Skeptiker war ich überzeugt, dass dieses „Smart Gym“ für mich nur ein teures Spielzeug sein kann. Nach über einem Monat mit dem Gym Monster 2 muss ich meine Meinung als überzeugter Freihantel-Athlet grundlegend revidieren. Das Gerät hatte einen krassen Impact auf meine Trainingsroutine: Ich mache mittlerweile die Hälfte (!) meiner gesamten Trainingseinheiten an dieser Maschine.

Der Hauptgrund ist simpel: Zeit. Ich spare mir jeden zweiten Trainingstag die komplette Fahrt ins Fitnessstudio und zurück. Aber es ist nicht nur die Bequemlichkeit. Manche Übungen, allen voran die mit dem genialen Exzentrik-Modus kombinierbaren, fühlen sich schlicht besser und intensiver an als im Gym. Wenn ich 40kg hochdrücke, aber mit 80 Kilo ablasse, setze ich Wachstumsreize, die ich mit freien Gewichten alleine niemals hinbekommen würde.

Natürlich ist das Speediance Gym Monster 2 nicht perfekt, aber die Stärken liegen auf der Hand. Allen voran die gute Bedienbarkeit: Der Touchscreen reagiert so flüssig wie ein Smartphone, und der Bluetooth-Ring, um das Gewicht direkt aus der Übung heraus zu (de-)aktivieren, erlaubt es, auch alleine an die Grenze zu gehen. Dazu kommt der Platzbedarf. Auf 0,25 m² zusammengeklappt, passt das Ding wirklich in jede Wohnung.

Natürlich gibt es auch Schwächen. Das Offensichtlichste ist das 100-kg-Limit. Für 90% der Übungen und Nutzer reicht das, aber für schwere Kniebeugen oder Kreuzheben ist das einfach zu wenig. Ihr müsst auch wissen, dass kein explosives Training möglich ist. Olympisches Gewichtheben wie Reißen oder Stoßen ist tabu; die Motoren und Kabel sind dafür nicht ausgelegt. Hinzu kommen ein paar kleine Software-Verbesserungspunkte: Keine Medienwiedergabe über das Smartphone und die billig wirkenden Handgriffe trüben den Premium-Eindruck.

Das Speediance Gym Monster 2 ist also kein Ersatz für ein voll ausgestattetes Powerlifting-Studio. Aber für 90% aller Trainierenden, für Mieter mit wenig Platz, für Leute mit vollem Terminkalender und ganz besonders für erfahrene Athleten, die neue Reize setzen wollen, ist dieses Gerät eine absolute Wucht. Dass ich als Technik-Verweigerer (beim Sport) so überzeugt sein würde, hätte ich nie gedacht. Von mir gibt es, trotz der kleinen Schwächen, eine Kaufempfehlung. Selten hat mich ein Testgerät so beeindruckt wie das Speediance Gym Monster 2.

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