Sony Xperia 1 VII vorgestellt – die richtige Strategie?
Inhaltsverzeichnis
Ein weiteres Jahr ist vergangen und die Designs der Smartphones haben sich wieder weiterentwickelt. Nur bei einem Hersteller nicht – die Designer des japanischen Elektronikherstellers halten weiterhin am mittlerweile deutlich veralteten Frontdesign fest. Sony hat das neue Xperia 1 VII vorgestellt, doch die siebte Generation sieht den letzten Iterationen noch immer erschreckend ähnlich. Was das Smartphone dennoch an Neuerungen mit sich bringt, schauen wir uns jetzt an.
Design & Display des Sony Xperia 1 VI
Wie eingangs erwähnt, hat sich am Design des neuen Xperia 1 in diesem Jahr wenig getan. Wie schon die sechste Iteration verfügt auch die siebte Generation über ein eckiges Gehäuse und einen geriffelten Rahmen. Fans von Unter-Display-Fingerabdrucksensoren werden auch in diesem Jahr wieder enttäuscht, denn ein Fingerabdrucksensor sitzt weiterhin im Powerbutton, der ins Gehäuse eingelassen ist. Darüber sitzt die Lautstärke-Wippe.
Weiter unten auf der rechten Seite finden wir weiterhin einen dedizierten Kameraknopf. Unten finden wir einen USB-C-3-Anschluss, ein Mikrofon und den Hybrid-Einschub für eine SIM-Karte und eine microSD-Karte. Zudem verfügt das Gerät auch über eine eSIM-Unterstützung, sodass trotz Speichererweiterung auch ein Dual-SIM-Betrieb möglich ist. Oben sitzt schließlich noch ein weiteres Mikrofon und ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss. Die linke Seite ist blank gehalten. Natürlich haben wir auch wieder Stereo-Lautsprecher auf der Vorderseite mit an Bord. Hiermit möchte Sony einmal mehr die dicken Displayränder rechtfertigen. Trotz der Frontlautsprecher sollten aber dennoch dünnere Ränder möglich sein. Dank Gorilla Glass Victus 2 ist die Vorderseite gut geschützt.
Die Farbpalette besteht aus drei verschiedenen Farben. Zur Wahl stehen Schwarz, Grün und Lila. Bei allen drei Farbvarianten besitzt die Rückseite, den Bildern nach zu beurteilen, eine feine Texturierung. Die drei Kameralinsen sitzen weiterhin senkrecht in einer ovalen Abhebung, deren Design sich in diesem Jahr leicht geändert hat. Die Rückseite wird von Gorilla Glass Victus geschützt. Neben dem Design haben sich auch die Abmessungen von 164 x 74 x 8,2 Millimeter nicht geändert. Mit 197 Gramm ist es lediglich 5 Gramm schwerer geworden.
Display
Das Display des Sony Xperia 1 VII misst 6,5 Zoll und erstreckt sich flach im 19,5:9-Format über die Vorderseite. Während der Trend bei anderen Herstellern durch Micro-Curved Displays zu immer dünneren Bildschirmrändern geht, haben wir es hier weiterhin mit dicken Rändern oben und unten zu tun. Das war im letzten Jahr bereits ein großer Kritikpunkt an Sonys Smartphones, doch in diesem Jahr ist es schon mehr als peinlich. Das OLED-Display löst mit FHD+ bei 1080 x 2340 Pixel auf und unterstützt eine Bildwiederholungsrate von 120 Hertz.
Kamera des Sony Xperia 1 VII
Sony ist schon lange nicht mehr für seine Smartphones bekannt. Die meisten dürften die Marke eher für die Spielekonsolen und Kameras kennen. Aufgrund seines Know-Hows beim Thema Fotografie liegt der Verdacht nahe, dass auch die Smartphones des Konzerns in dieser Disziplin gut abschneiden. Smartphone-Fotografie hat allerdings nicht viel mit analoger Fotografie zu tun, was wir bei Sony-Smartphones in der Vergangenheit leider häufiger feststellen mussten. Im vergangenen Jahr waren wir etwa von den Ergebnissen im Sony Xperia 1 VI (zum Test) nur teilweise überzeugt. In diesem Jahr möchte man das Setup also verbessert haben. Wieder dabei: unser Highlight aus dem letzten Jahr in Form eines variablen Zooms. Die Änderungen im Vergleich zum Vorjahr liegen jedoch im Detail.
- Hauptkamera: 48 Megapixel, f/1.9, 1/1.35 Zoll, 24 Millimeter, OIS
- Ultraweitwinkelkamera: 48 Megapixel, f/2.0, 1/.56 Zoll, 16 Millimeter, 104°
- Zoomkamera: 12 Megapixel, f/2.3-f/3.5, 1/3.5 Zoll, 85-170 Millimeter, OIS
- Selfiekamera: 12 Megapixel, f/2.0, 1/2.9 Zoll, 24 Millimeter
Bei genauer Betrachtung der Kameraspezifikationen fällt auf, dass lediglich die Ultraweitwinkelkamera ausgetauscht wurde. Dieses Jahr bekommen wir hier einen größeren Sensor, der mehr Details als beim Vorgänger bieten soll. Ansonsten hat sich am Setup nichts geändert. Das ist sehr schade – wir hätten uns hier noch mehr Verbesserungen gewünscht. Wie sich das “neue alte” Setup im Alltag schlägt, kann erst ein Test zeigen.
Ausstattung des Sony Xperia 1 VII
Unter der Haube werkelt im Sony Xperia 1 VII der Snapdragon 8 Elite. Dem stehen 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte Massenspeicher zur Verfügung. Eine größere Speichervariante spart man sich in diesem Jahr. Dank microSD kann der Speicher aber problemlos erweitert werden. Wir denken, das ist eine relativ schlechte Entscheidung. Als Betriebssystem kommt Android 15 ab Werk zum Einsatz. Sony verspricht diesmal mit 4 Jahren Android- und 6 Jahren Sicherheitsupdates mehr als noch im letzten Jahr. Andere Hersteller liefern in dieser Preisklasse mittlerweile jedoch 7+7 Jahre.
Neben den wichtigsten 4G- und 5G-Frequenzen hat man bei Sony auch an Bluetooth 6.0 und WiFi 7 gedacht. In Sachen Konnektivität haben wir hier also nicht auszusetzen. Während alle anderen Hersteller auf die neue Akku-Technologie setzen und somit eine deutlich bessere Akkulaufzeit gewährleisten können, setzt Sony weiterhin auf einen 5.000 mAh Akku. Die Laufzeit war im letzten Jahr bereits sehr gut mit dieser Akkugröße. Der Vorsprung zu anderen Smartphones dürfte in diesem Jahr aber nicht mehr vorhanden sein, da andere Smartphones derweil 6.000 mAh bieten. Die Aufladung kann sowohl kabelgebunden als auch kabellos erfolgen. Mit wie viel Watt dies vonstattengeht, verrät der Hersteller nicht. Aufgrund der sonst geringen Änderungen zum Vorgänger ist aber davon auszugehen, dass es auch hier keine Änderungen gibt und wir weiterhin mit 30 Watt (kabelgebunden) bzw. 15 Watt (kabellos) aufladen können.
Unsere Einschätzung
Evolution statt Revolution – oder doch eher Stillstand? In diesem Jahr hat sich beim Sony Xperia VII wenig im Vergleich zum Vorgänger getan. Neben einer neuen Ultraweitwinkelkamera spendiert Sony den neuesten Prozessor mit Bluetooth 6 und WiFi 7. Mehr relevante Upgrades gibt es nicht.
Sony Xperia 1 VII vorgestellt – die... |
Sony Xperia 1 VI |
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Größe | 164 x 74 x 8,2mm | 162 x 74 x 8,2mm |
Gewicht | 197g | 192g |
CPU | Snapdragon 8 Elite - 2 x 4,32GHz + 6 x 3,53GHz | Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz |
RAM | 12 GB RAM | 12 GB RAM |
Speicher erweiterbar | Hybrid | Ja |
Display | 2340 x 1080, 6,5 Zoll 120Hz (AMOLED) | 2340 x 1080, 6,5 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Android 15, Sony UI | Android 14, Sony UI |
Akku |
5000 mAh (30 Watt)
kabelloses Laden |
5000 mAh (30 Watt)
kabelloses Laden |
Kameras | 48 MP + 48MP (dual) + 12MP (triple) | 48 MP + 12MP (dual) + 12MP (triple) |
Frontkamera | 12 MP | 12 MP |
Anschlüsse | 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM | 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck |
Empfang |
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n40, n41, n75, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n40, n41, n75, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 19, 20, 25, 26, 28, 29, 32, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
Zum Testbericht |
Wenige Änderungen sollten auch einen nahezu gleichbleibenden Preis bedeuten. Immerhin handelt es sich hier lediglich um eine Auffrischungskur mit neuerem Prozessor und kleinerer Datenblatt-Kosmetik. Wer ebenfalls genau diesen Gedankengang hatte, hat die Rechnung aber ohne Sony gemacht. Die Japaner haben kurzerhand die 512 Gigabyte Version des Vorgängers gestrichen und bieten die diesjährige 256 Gigabyte-Version zum Preis jener an. Das bedeutet für die Endkunden: Gesalzene 1.500 Euro müssen hingeblättert werden, um das Gerät sein Eigen nennen zu können. Während die UVP des vergangenen Jahres für 256 Gigabyte (1.250 Euro) schon deutlich überzogen war, muss man sich dieses Jahr fragen, ob Sony das wirklich noch ernst meint. Für einen Aprilscherz ist man aber mal wieder zu spät dran. Wie damals mit der Auslieferung der PS5 😂.
Immerhin: Auch in diesem Jahr gibt es eine Vorbesteller-Aktion, bei der ihr die Sony WH-1000XM5 im Wert von knapp 250 Euro ergattern könnt. Schade, dass man hier nicht die ebenfalls in den Startlöchern steckende sechste Generation der Top-Kopfhörer spendiert. Eine Vorbestellung ist ab sofort möglich – versendet wird das Gerät inkl. Kopfhörer dann ab dem 12. Juni.
Die große Masse dürfte man also auch dieses Jahr nicht ansprechen können. Dennoch scheint es weiterhin eine Zielgruppe zu geben, die die Smartphones kauft. Zieht man die Kopfhörer vom Kaufpreis ab, landet man bei der UVP aus dem letzten Jahr und für diesen Preis (und teilweise weniger) erhält man weiterhin deutlich bessere Geräte. Schaut hierfür gern in unserer High-End-Bestenliste vorbei. Wer es besonders auf eine gute Kamera abgesehen hat, wird in der Kamera-Bestenliste fündig.
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Ich vermute mal das liegt an der japanischen Kultur, anders kann man sich die “Strategie” nicht erklären. Der Chef dort hat immer Recht und alle anderen Meinungen sind bedeutungslos. Ich könnte für 1499€ ein Xperia mit 256GB und XM5 Kopfhörer erhalten (realistisch 200€ Warenwert und dank XM6 veraltet). Ein S25 Ultra mit 512GB und unlimited Vertrag lag zu Beginn bei rund 1100€. Der Snapdragon Elite wird Ende September mit dem Elite 2 bereits ersetzt werden, spich in vier Monaten bin ich mit dem Sony bereits veraltet. Bei der Summe habe ich auch die freie Wahl… das neuste iPhone, Galaxy oder… Weiterlesen »
Ich finde das Design ebenfalls nicht problematisch, eher zeitlos und klassisch. Das Loch für die Frontkamera oder gar die hässlichen Ausbuchtungen für ein paar Millimeter mehr Bildschirmanzeige hätten sich ausnahmslos alle Hersteller seit Jahren wieder sparen können. Was die Ausstattung/Optik betrifft könnte mir das Sony Smartphone also durchaus gefallen, kleine Maße sind für mich Trumpf. Über 6.5 Zoll müssen für mich nicht sein. Ein kleiner Wermutstropfen wäre die etwas zu geringe kabelgebundene Ladegeschwindigkeit. Das kann selbst ein chinesischer Hersteller wie Xiaomi/Poco in der 300-Euro Klasse seit einigen Jahren deutlich besser. Jetzt kommt allerdings der große Haken… Die Preise sind leider… Weiterlesen »
Och….nööö. Die dicken Ränder stören mich noch nichtmal, und SD-Karte und Klinke, nice to have. Aber 1.500€ für 256 GB? Ich denke, 999€ wären angebracht. Ich hatte das 1 Mark V ne Weile in Benutzung, aber hat mich nicht so recht überzeugt, auch nicht die Kamera. So sehr ich es auch mögen wollte. Bleibe erstmal beim Pixel 9 Pro, trotz SoC und Akku, bei dem Pixel funktioniert zumindest alles, anders als bei meinen diesjährigen Xiaomi Erfahrungen (15 Ultra und normales 15).