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Reolink Argus PT Überwachungskamera mit Solar Ladegerät im Test

Getestet von Joscha am
Vorteile
  • Schwenk- und neigbare Kamera
  • gute Bildqualität bei Tag und Nacht
  • kein Reolink-Account nötig
  • gute Bewegungserkennung
Nachteile
  • billige Halterung
  • keine Personenerkennung
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Reolink hat sich als Hersteller von Überwachungskameras inzwischen einen guten Ruf erarbeitet. In unserem neusten Testbericht haben wir die Reolink Argus PT mit dem dazugehörigen Solar-Panel im Test. Es handelt sich hierbei um eine Überwachungskamera mit Schwenk-Neige Funktion für den Außeneinsatz, die ohne Stromanschluss betrieben werden kann. Ob die Kamera überzeugt und wie autark sie mit dem Solar-Panel betrieben werden kann, erfahrt Ihr im folgenden Testbericht.

Die Produkte von Reolink bekommt Ihr zusätzlich zu Amazon.de übrigens auch im offiziellen Reolink Deutschland Shop.

Reolink Argus PT test 9

Lieferumfang der Reolink Argus PT

Die Reolink Argus PT und das Solarpanel können unabhängig voneinander auf Amazon.de erworben werden. Der Preis für die Überwachungskamera liegt bei ungefähr 160€ und das dazugehörige Solarpanel bei 30€. Prinzipiell ist es möglich, die Kamera auch ohne das Solarpanel zu betreiben. Dann muss man sie aber entweder an ein Netzteil anschließen oder die Kamera zum Aufladen alle paar Tage demontieren. Letzteres dürfte wohl für kaum jemanden eine Option sein, sodass die meisten Nutzer zur Kombination der beiden Produkte greifen werden. Nicht vergessen sollte man zudem, dass die Kamera zum lokalen Speichern von Videos und Bildern noch eine Micro-SD braucht, die nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Reolink Argus PT test lieferumfang

Im Lieferumfang der Reolink Argus PT ist jedenfalls alles Wichtige enthalten, um die Kamera zu installieren:

  • Halterung zur Befestigung an der Wand
  • Schrauben und Dübel
  • Kurzanleitung
  • Micro-USB Kabel
  • Garantiekarte

Wer dann noch das Solar-Panel dazu erwirbt, bekommt noch:

  • Halterung zur Befestigung an der Wand
  • Schrauben und Dübel
  • Kurzanleitung
  • Micro-USB Kabel
  • Garantiekarte

Ich vermute, dass Reolink die beiden Produkte bei unterschiedlichen OEM-Herstellern in Auftrag gegeben hat. Prinzipiell sind beide Produkte gut verarbeitet, allerdings ist die Halterung für die Outdoor-Kamera aus einem sehr billigen Kunststoff, während das Solarpanel eine massive Metallhalterung dabeihat. Warum gerade das teurere Produkt beim Zubehör enttäuscht, ist mir nicht wirklich einleuchtend.

Design und Verarbeitung

Die Kamera misst 122 x 98 x 49mm und besteht komplett aus Kunststoff. Das Gewicht ist mit 939 Gramm überraschend hoch, was wohl unter anderem an dem großen 6500mAh Akku liegt. Das Gehäuse hat eine weiße Farbe, die nur von einem blauen Hersteller-Logo unterbrochen wird. Der Micro-USB Stromanschluss befindet sich an der Oberseite neben dem Anschluss für die WLAN-Antenne. Auf der Rückseite liegt zudem noch ein Schieberegler zum An- und Ausschalten der Kamera. Alle Anschlüsse sind unter dicken Gummikappen versteckt, sodass die Kamera nach IP65 Standard vor Wind und Wetter geschützt ist. Die Gummikappen haben die gleiche Farbe wie das Gehäuse und fallen nicht besonders auf.

Was mich allerdings durchaus wundert, ist der An-/Ausschalter. Wenn die Kamera an der Decke befestigt wird, könnte er von einem sehr geschickten Dieb durchaus umgelegt werden. Dann hört auch der Alarm sofort auf und die Kamera sendet auch kein Signal mehr zum Smartphone. Meiner Meinung nach hätte man auf diesen Schalter besser verzichtet. Dann würde die Kamera eben immer angeschaltet bleiben, bis der Akku leer ist. Wen stört’s? Wenn man die Kamera aber in der Ecke eines Raumes oder der Wand befestigt, sollte niemand an den Schalter kommen, ohne den Alarm auszulösen. Der Micro-SD Slot und ein Reset-Knopf sind unterhalb des Kamera-Moduls befestigt und werden bei aktivierter Kamera garantiert nicht erreicht. Neben dem Bildsensor befinden sich auch alle anderen Sensoren an dem Kamera-Modul. Dort gibt es einen PIR-Sensor, ein Mikrofon, einen Helligkeitssensor und eine Status-LED, die man auf Wunsch in der App komplett deaktivieren kann.

Reolink Argus PT test solar panel 1

Das Solar-Panel misst 18 x 115 x 27 mm. Es hat lediglich ein Gewinde zur Befestigung auf der Unterseite sowie ein befestigtes Kabel von 4 Meter Länge. Dieses endet mit einem Micro-USB Anschluss mit langem Gummiüberzug, der passgenau für das Gehäuse der Argus PT angefertigt wurde. Die maximale Ladestärke liegt bei 3,2W. Zum schnellen Aufladen eines Smartphones oder auch der Kamera genügt das natürlich nicht, allerdings ist es mehr als genug, um den Akku der Kamera auf 100% zu halten.

Inbetriebnahme

Wie bereits erwähnt, ist die Kamera für die Installation im Freien gedacht. Die gummierten Anschlüsse und die auch ansonsten überzeugende Verarbeitung lassen auch nicht an der Wetterfestigkeit zweifeln. Lediglich die Halterung für die Kamera könnte nach ein paar Jahren porös werden und bei der Demontage zerbrechen – zumindest wirkt sie so.

Zur Inbetriebnahme und Nutzung der Kamera ist ein Wifi-Netzwerk nötig. Wer keines Vor Ort hat, sollte sich also besser nach einer Outdoor-Cam mit integrierter SIM, wie etwa der Reolink Go umschauen. Es empfiehlt sich natürlich, die Kamera vor der Installation an der Decke erst einmal per Software einzurichten.

Hierzu installiert man sich erstmal die Reolink App aus dem Playstore (oder Apple Appstore). Um die Kamera in Betrieb zu nehmen, ist erstmal kein Account bei Reolink notwenig, was ich hier positiv vermerke. Wenn man auf den Cloud-Service des Anbieters zugreifen möchte, ist natürlich ein Account notwendig. Nachdem man die App gestartet hat, kann man oben rechts das Plus-Symbol anklicken und dem bebilderten Einrichtungsprozess folgen. Alles läuft sehr einfach ab und kann auch von unerfahrenen Nutzern ausgeführt werden. Zunächst wird mit dem Handy der QR-Code auf der Unterseite der Kamera gescannt. Danach klickt man auf „WLAN Verbindung“ und versorgt die Kamera mit den Wifi-Logins. Die Kamera unterstützt nur 2,4GHz, was allerdings kein Problem darstellen sollte. Danach erscheint auf dem Handy ein QR-Code, den man mit der Überwachungskamera einscannen muss. Da die Kamera einen festen Fokus hat, muss man etwas mit dem Abstand herumexperimentieren. Bei etwa 30cm Distanz scannt die Kamera den QR-Code erfolgreich. Danach ist die grundlegende Einrichtung der Kamera auch schon abgeschlossen und man landet auf dem Homescreen der App.

App-Funktionen

Auf dem Homescreen der App sieht man alle Kameras von Reolink auf einer Übersichtsseite. Dort werden alle Kameras mit einem Live-Bild dargestellt. Zudem bekommt man den Akkustand und die Signalstärke des Wifis angezeigt.

Um eine Kamera anzusteuern, klickt man einfach in das Live-Bild. Hier gibt es dann verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten. Natürlich lässt sich die Position der Kamera mit einem Steuerkreuz verändern und man kann direkt auf das Bild zugreifen oder eine Videoaufnahme starten. Dabei gibt es eine Verzögerung von etwa 2 Sekunden. Zudem gibt es die Möglichkeit, die Sensibilität des PIR Bewegungssensors einzustellen. Auf niedriger Sensitivitätsstufe werden bewegte Objekte auf etwa 5 Meter Entfernung registriert, bei mittlerer auf 8 Meter und bei hoher Sensitivität auf bis zu 10 Meter. Leider gibt es keine Personenerkennung, die einen Einbrecher von der Nachbarskatze unterscheiden kann. Automatisch kann die Kamera aber ein Foto/Video aufnehmen, Push-Benachrichtigungen ans Smartphone senden und auch ein lautes Alarmsignal oder eine individuell aufgenommene Warnung kann ausgegeben werden. Die Kamera verfügt zudem auch über eine Gegensprechanlage. Die Lautstärke und Soundqualität ist definitiv hör- und verstehbar, richtig laut wird es aber nur mit der Alarm-Funktion. Falls ihr in der Nähe einer Straße wohnt, kann man in dem Live-View auch Zonen markieren, die nicht zu einem Alarm führen. Allerdings geht diese Einstellung wieder verloren, wenn sich die Kamera schwenkt oder neigt.

Die Aufzeichnungen der Kamera lassen sich ebenfalls direkt über die App auslesen und auf das Smartphone herunterladen. Zudem kann eingestellt werden, ob der Tag/-Nachtmodus automatisch aktiviert werden soll und ob es Standby-Zeiten für die Überwachung gibt. Software-Updates werden ebenfalls bequem über die App installiert.

Insgesamt präsentiert Reolink eine wirklich schöne und ausgereifte App, die sowohl einfach zu bedienen ist, als auch ein sehr viel Konfigurationsmöglichkeiten bietet. Wünschenswert für die Zukunft wäre noch eine Funktion, die Menschen von anderen bewegten Objekten unterscheidet.

Überwachungsvideos

Bevor wir zur Bewertung der Videoaufnahmen kommen, hier erstmal die technischen Daten der Kameraeinheit:

  • Bildsensor: CMOS Image Sensor
  • Video format: H.264
  • Schwenkungswinkel Horizontal: 355 °
  • Schwenkungswinkel Vertikal: 140 °
  • Digitaler Zoom: 6x;
  • Video Auflösung: 1080p, 15fps
  • Bildwinkel: 105 °
  • Objektverkennung: Bis zu 10 Meter
  • Wi-Fi: IEEE 802.11b / g / n, 2.4GHz

Die Reolink PT kann sich quasi einmal horizontal um die eigene Achse drehen und auch vertikal nahezu alles einfangen, was sich ober- oder unterhalb der Kamera verbirgt. Die Videos haben eine zufriedenstellende Qualität. Natürlich sollte man von den Full-HD Aufnahmen kein Kino-Feeling erwarten, aber zum Identifizieren einer Person genügen die Aufnahmen sowohl bei Tageslicht als auch bei Nacht. Die Objekterkennung funktionierte in unserem Test ebenfalls zuverlässig. Eine Person im Blickwinkel der Kamera wird definitiv erkannt. Eher kommt es mal zu einem Fehlalarm, wenn mal ein Vogel oder eine Katze vor die Linse kommt. In diesem Fall muss man zumindest nicht direkt zur Kamera laufen sondern kann sich über die App erstmal anschauen, was zum Auslösen des Alarms geführt hat.

Akkulaufzeit

Die Reolink Argus PT hat einen 6500mAh Akku verbaut. Das ist eine ordentliche Kapazität für eine Überwachungskamera. Nach dem Auspacken sollte man die Kamera zunächst komplett aufladen. Der Ladevorgang (orangene LED leuchtet) dauert durchaus ein paar Stunden bis zur 100% Marke (grüne LED leuchtet). In unserem Test hatten wir die Kamera zunächst eine Woche an einer Stelle ohne viel Bewegung aufgestellt, ohne sie an das Solarpanel anzuschließen. Nach dieser Zeit mit relativ wenigen Zugriffen und automatischen Aufnahmen hat der Akkustand lediglich 15% abgenommen. Wer die Kamera also nicht an einem belebten Ort aufstellt, kommt auch ohne das Solarpanel locker einen Monat mit einer Akkuladung aus.

Mit dem mitgelieferten Solarpanel konnte die Kamera in 2 Tagen wieder vollgeladen werden und bleibt seitdem bei 100%. Die Ladegeschwindigkeit ist natürlich stark vom Sonnenlicht abhängig. Während die Kamera in Sommertagen mit dem Panel aufgeladen wird, kann sie im Herbst oder Winter wahrscheinlich gerade so den Akkuverbrauch decken.

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Wackelohr
Gast
Wackelohr (@guest_64056)
4 Jahre her

Hallo,
das Solar-Panel ist ja auf dem Wege von Amazon zum Rezensenten mächtig geschrumpft!

Gruß Georg

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