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Die RedMagic Cyberbuds DAO TWS sind wohl die aufwändigsten TrueWireless-InEars, die wir je im Test hatten. Wenn es um Gaming im Smartphone Bereich geht, ist RedMagic ganz vorn mit dabei. Die Tochterfirma von Nubia konnte uns mit ihren Gaming-Smartphones in Tests überzeugen, besonders die Ausstattung für den Preis ist auch abseits vom Gaming top! Mittlerweile geht man dazu über, die Marke auch abseits der Smartphones auszubauen und hier kommen die RedMagic Cyberbuds DAO TWS ins Spiel. Wir waren gespannt, was uns RedMagic für 270 € zu bieten hat – kleiner Spoiler, es ist eine ganze Menge!
Design & Verarbeitung
Wir fangen heute etwas anders an, denn schon die Verpackung der RedMagic Cyberbuds DAO TWS ist einen Blick wert. Grundsätzlich ist es zwar ein einfacher Karton, aber das große Sichtfenster, welches Blick auf die Kopfhörer gewährt, die aufwendige Verpackungsgestaltung und die Größe der Kartonage sind definitiv schon alleine ein Blickfang.
Hat man es dann geschafft, den Deckel zu entfernen, strahlt einen ein großer Klotz Aluminium an, in dessen Mitte die Cyberbuds DAO TWS liegen. Der Klotz ist aber nicht einfach nur ein Podium für die Kopfhörer, sondern eine Ladestation der Hülle und eine Bedienungseinheit.
Doch der Reihe nach. Das Gebilde ist stark angeschrägt und besitzt eine von Plexiglas umrandete Vertiefung. An der oberen Ecke ragt ein dicker Stab hervor, an welchem sich ein Drehregler befindet. Auf der Rückseite befinden sich zwei USB-C-Anschlüsse. Einer ist für einen extra mitgelieferten Dongle, der zweite für die reguläre Stromzufuhr. Steckt man nun ein USB-C-Kabel seiner Wahl in den zweiten Slot, beginnt das Plexiglas zu leuchten. Wer bis jetzt den Gaming-Bezug nicht bemerkt hat, wird also freundlich per RGB-LED-Beleuchtung darauf hingewiesen.
Das Ladeetui der RedMagic Cyberbuds DAO TWS wird in dem Sockel platziert. Die Ladestation besitzt, passend für den herausragenden Stab ein Loch, somit ist es auch nur auf eine Weise möglich, das Etui aufzulegen. Aber auch die Station für die Earbuds ist nicht gerade unauffällig gestaltet. Zum einen wiegt das Gerät zusammen mit den Buds ganze 89 Gramm. Viel schwerer als die meisten bisher getesteten Kopfhörer. Zum anderen hat man sich das transparente Design der Nothing Ear 2 (zum Test) angesehen und das Ganze einfach auf die Spitze getrieben.
Abgesehen von einer Aluminiumbasis, ist die komplette Station durchsichtig. Ihr könnt alle Transistoren sehen, alle Leitungen, Widerstände und Schaltungen. Auf der Rückseite ist mit einem großen X die Ladespule für die Induktivität hervorgehoben. Einen USB-C-Anschluss gibt es auch hier, um die Station unterwegs direkt laden zu können, er befindet sich an der gegenüberliegenden Ecke des Lochs, zusammen mit dem Pairing-Button.
Um an die eigentlichen Cyberbuds DAO TWS zu gelangen, muss der Deckel zur Seite geschoben werden, was, wie üblich, die Kopfhörer aktiviert und in den Kopplungsmodus bringt. Außerdem fängt in der Mitte der Station, sowie an den Kopfhörern eine mit dem DAO-Logo versehene RGB-LED zu leuchten an. Die Kopfhörer sitzen nur mit den Stäbchen im Sockel, der Kopf schwebt quasi frei in der Station, was wiederum heißt, externen Aufsätzen ist Tür und Tor geöffnet. Ich glaube, es gibt bis jetzt keine Station, in der es einfacher ist, Aufsätze aus Formschaum unterzubringen, da so viel Platz vorhanden ist. Herausgenommen werden die Buds übrigens, indem sie Richtung Außenwand gedrückt werden, was ein paar Versuche an Übung benötigt, bevor es leicht von der Hand geht.
Abgesehen von einer kompletten Transparenz, sind die Buds selbst noch am unspektakulärsten. Es handelt sich um typische TWS mit einem Zylinder als Stäbchen. Was allerdings echt cool ist: Ihr könnt sogar den Sound-Treiber sehen! RedMagic verbaut zudem ein 6 x 5 mm großes Schutzgitter vor dem Lautsprecherausgang, da wisst ihr direkt, was für Formschaumstöpsel ihr verwenden müsst. Die Kopfhörer verwenden jeweils drei Mikrofone für ANC und Kommunikation sowie einen Näherungssensor. An der nach außen gewandeten Seite des Stäbchens ist ein kleiner Chip angebracht, in dem das DAO-Logo leuchtet, wie weiter oben schon erwähnt.
Und das sind sie, die RedMagic Cyberbuds DAO TWS. Das Design ist in jedem Fall etwas Besonderes und überflügelt in der Ausgefallenheit und Machart die Konkurrenz um Längen. Aber es gibt auch ein paar Kritikpunkte. So kommt die ganze Klarsicht-Geschichte mit dem Manko der Fingerabdrücke. Allgemein ist die komplette Oberfläche natürlich anfällig für Kratzer, besonders die Station, weshalb RedMagic auch gleich vier Schutzfolien beilegt. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Öffnen der Station. Der Deckel wird zur Seite geschoben und hängt in voll geöffnetem Zustand komplett über, sodass dieser bei ungewolltem Druck leicht abbrechen könnte. Die Verarbeitung ist ansonsten einwandfrei.
Lieferumfang der RedMagic Cyberbuds DAO TWS
Ich habe die Verpackung ja schon beschrieben. Sehr aufwendig, definitiv ein Blickfang und eine tolle Idee. Aber auch der Lieferumfang kann sich sehen lassen, wobei ich mitgelieferte Stöpsel aus Formschaum schon vermisse.
- Ladeetui (350 mAh)
- USB Type-C auf USB-A Kabel (ca. 100 cm)
- USB Type-C auf USB-Type-C Kabel (ca. 100 cm)
- USB-Type-C Dongle
- Tragetasche aus Kunstleder (105 x 105 mm, Spannverschluss)
- Vier Schutzfolien für die Station
- Mikrofasertuch
- Station mit Sockel (Induktives Ladepad)
- 3 Paar Aufsätze (S, M, L)
- Bedienungsanleitung (englisch, chinesisch)
Tragekomfort der RedMagic Cyberbuds DAO TWS
Guter Tragekomfort ist eigentlich immer wichtig, egal ob Gaming oder nicht. Die RedMagic Cyberbuds DAO TWS bestechen jetzt aber nicht gerade durch ihre Ergonomie. Besonders der Stab wirkt mit seinen 7 mm Durchmesser recht massig und zuweilen auch unpraktisch. Denn eher kleine Ohren werden ihre Schwierigkeit haben, diesen unterzubringen.
Abgesehen davon ist aber weder das Gewicht mit 5,5 Gramm noch die Größe der Buds von 33 x 23 x 20 mm ein Problem. Die Buds legen sich angenehm ins Ohr und lassen sich gut eindrehen. Im Test hatte ich auch kein Problem mit dem Halt. Sportliche Aktivitäten sind definitiv möglich (E-Sport sowieso 😉)
Auch die Ladestation gewinnt in dieser Rubrik keine Preise. Sie fällt mit 60 x 60 x 24 mm nicht nur sehr massig aus, sondern wiegt mit den schon erwähnten 89 Gramm auch einiges. Jetzt ist es nicht gerade so, dass das Gewicht in der Hosentasche groß auffällt, die Form kann aber schon als störend ausgelegt werden. Was unterdessen ebenfalls fehlt, ist ein zertifizierter Schutz gegen Wasser oder Schweiß. Vorsichtiges Säubern ist sicher möglich, aber es gibt eben keine Garantien.
Soundqualität der RedMagic Cyberbuds DAO TWS
Eine besondere Aufmachung reicht jedoch nicht, auch bei der Hardware setzt man auf besondere Schmankerl: zum Einsatz kommen leistungsstarke SoCs / Prozessoren. In den Kopfhörern ist ein aktueller Qualcomm S5 verbaut, im Dongle ein S3 gen 2. Im Prinzip leisten beide aptX-Adaptive und sogar aptX Lossless, wobei aptX-Adaptive bei den Cyberbuds DAO TWS verwendet wird. Für die kabellose Übertragung kommt nicht nur Bluetooth 5.3 zum Einsatz, sondern über den optionalen USB-C Dongle auch eine Verbindung im 2,4 GHz Netz. Das macht die Kopfhörer natürlich unglaublich vielseitig einsetzbar.
Doch bei Qualcomm hört die Liste nicht auf. Stattdessen kann man auch ohne Qualcomm Spaß haben und setzt einfach auf LHDC 5.0 und falls das auch zu viel des Guten ist, gibt es auch noch SBC und AAC. Interessant ist auch die Unterstützung für LE Audio, was schon im Standard eine vergleichsweise niedrige Latenz von 39 ms beschert. Im Game-Mode will man noch mal 11 ms gut machen und dann mit LE-Audio auf 28 ms kommen. Ob das diesmal reicht, klären wir gleich noch. Vorher gibt’s ein paar Informationen zum Lautsprecher selber.
RedMagic beschreibt diesen als 11 mm Treiber mit beweglicher Spule, Woll-Papier-Membran, einer Kupferbeschichtung und einer Schwingspule aus Aluminium, abgerundet durch einen Flüssigkristallverbund. Man hätte natürlich auch einfach „11 mm Dynamik Treiber“ schreiben können, denn der Rest ist ein wenig Augenwischerei, aber es klingt halt nicht so schick.
Ungewöhnlich knapp wird hingegen das ANC angeschnitten, dabei verspricht man gar keine schlechte Leistung. Bis zu 48 dB sollen weg reduziert werden. Außerdem soll man sein eigenes ANC-Profil anlegen können, auch das behandeln wir gleich noch, zuerst aber widmen wir uns den klanglichen Eigenschaften.
Frequenz: | 20 – 20000 Hz |
Bluetooth: | 5.3 |
Treibergröße: | 11 mm |
Nennleistung: | k.A. |
Chipsatz: | Qualcomm S5 (Buds) / S3 (Dongle) |
ANC Dämpfung: | 48 dB |
Reichweite: | 15 Meter |
Modellnummer: | BH4010 |
Widerstand: | k.A. |
Einzelnutzung: | Ja |
Lautstärke: | k.A. |
Hochauflösender Codec: | Ja, LHDC & aptX-Adaptive |
Profile/Codecs: | AVRCP 1.6, A2DP 1.3, HFP 1.7, HSP, SBC, AAC, LHDC 5, aptx-Adaptive |
Akkukapazität EB: | 38 mAh |
Akkukapazität LS: | 350 mAh |
Wasserresistenz: | – |
Sound der RedMagic Cyberbuds DAO TWS
Mit einem Preis von 270 € sind auch die Erwartungen an den Klang riesig. Zwar verspricht das Datenblatt eine gewisse Basis, dennoch ist das kein Garant für spitzen Sound. Ich will hier noch mal erwähnen, dass die Wahrnehmung des Klangs immer subjektiv ist und die Kritik bei Kopfhörern in dieser Preisklasse etwas härter ausfallen muss.
Wir steigen einfach mal direkt ein und widmen uns den kleineren Fallstricken im Anschluss. Der Tieftonbereich der RedMagic Cyberbuds DAO TWS ist wohl die Ebene, die am meisten Aufmerksamkeit erhalten hat. Bässe fühlen sich voll an und untermalen weite Teile der Musik. Der Druck baut sich vergleichsweise kraftvoll auf und bleibt dabei sehr sauber ausgeführt. Besonders bei schnellen Bassabfolgen glänzen die Cyberbuds DAO TWS. Das Gebotene wirkt recht warm, wird aber nicht zu unsauber. Gezielt wirkende Tiefen runden den Bereich nach oben hin ab.
Dennoch muss man sagen, dass der Fokus auf den unteren Bereich deutlich zu hören ist. Denn schon bei den Mitten kann die umfassend warme Abstimmung ins Negative umschlagen. Der ganze Bereich wird etwas zu voluminös aufgebaut. Besonders weibliche Stimmen werden etwas zu weich abgebildet. Männliche im Gegenzug eine Spur zu tief gehandhabt.
Und dann wären da noch die Höhen. Auch sie kommen durch die warme und tiefenbetonte Abstimmung zu kurz. Man könnte fast sagen, sie sind etwas stumpf. Zwar hat dies den Vorteil, dass Übersteuern kein Thema darstellt, aber so richtig zufrieden kann man mit der Konstellation auch nicht sein. Es fehlt einfach an gewissen Punkten am richtigen Feeling.
Richtig wild wird es, wenn man sich dann die Abbildung und Auflösung der Kopfhörer zu Gemüte führt. Denn die RedMagic Cyberbuds DAO TWS bilden ein richtig breites und genaues Spektrum an Details ab. Diese Kleinigkeiten ziehen einen mitten in das Stück und erzeugen, ob gewollt oder ungewollt, eine wunderbare Räumlichkeit, die eigentlich im kompletten Gegensatz zu der ansonsten verstreuten Abstimmung steht. Diese Räumlichkeit kommt auch Spielen zugute. In Shootern etwa ist gut herauszuhören, aus welcher Richtung der Gegner kommt. Für eine Bühnenabbildung fehlt aber etwas die Feinheit in der Tiefe.
Low-Latancy, ANC & Dongle
Mit dem Dongle erhalten wir bei der RedMagic Cyberbuds DAO TWS etwas komplett Neues im Test. Zumindest kenne ich keinen anderen Kopfhörer, der darauf setzt. Letztlich ist dieser ein USB-Stick mit einem USB-C-Stecker. Wenn in der Station der Dongle als Verbindungsmöglichkeit gewählt wird, kann man die zwei Komponenten via 2,4 GHz Netz koppeln und den Ton darüber übertragen.
Was auffällt, ist die geringe Latenz. Selbst bei recht hektischen Spielen fällt diese knapp aus. Wenn man es darauf anlegt, erkennt man eine minimale Verzögerung gegenüber kabelgebundenen Kopfhörern. Im Eifer des Gefechts ist diese winzige Latenz aber vernachlässigbar. Weniger vernachlässigbar ist meiner Meinung nach die Audioqualität. Über den Dongle ist quasi durchgehend ein leichter Tiefenhall aktiviert. Zwar klappt die Ortung von Gegnern in Spielen so ganz gut, für das Musikhören ist das aber eher hinderlich, denn einige Details gehen verloren.
Der Low-Latancy Modus steht dem Dongle nur in wenig nach. Die Latenz in Spielen ist über Bluetooth etwas offensichtlicher, aber RedMagic hat wirklich gute Arbeit geleistet. Für Filme und Videos ist der Modus nicht nötig.
Bleibt noch das ANC. Dieses steht bei den Cyberbuds Dao TWS in den üblichen drei Stärkegraden zur Verfügung. Wer will, darf auch die Buds entschieden lassen, welche Stufe anliegt. In der Regel wird dann aber die höchste ANC-Stufe aktiviert. Das ANC ist gut im Tiefen und teilweise im Mitten-Bereich, hat aber wenig gegen hohe Töne in der Hand. Der allgemeine Dämpfungsgrad ist gut, selbst Höhen werden etwas leiser, dringen aber vergleichsweise noch recht deutlich durch. Was ich nicht finden konnte, war die Möglichkeit ein eigenes Profil anzulegen.
Pairing & App der RedMagic Cyberbuds DAO TWS
Mit den DAO TWS schaffen es gleich zwei Pairing-Modi in die Kopfhörer. Bluetooth geht dabei gewohnt einfach von der Hand, sobald die Station geöffnet wird. Für den Dongle braucht man am Anfang ein paar Anläufe, um den richtigen Modus hierfür zu aktivieren. Ist der Modus dann aktiviert, wird immer zuerst zum Dongle eine Verbindung hergestellt, wenn verfügbar. Unterstützt werden diese Vorgänge fast immer durch eine englische Sprachausgabe, mindestens aber durch einen Signalton.
Über Bluetooth sieht die Steuerung wie folgt aus:
- L zweimal antippen: nächster Titel
- R zweimal antippen: Pause/Play
- L dreimal antippen: ANC An/Aus
- R dreimal antippen: Game Mode (Low-Latancy) An/Aus
- L/R zweimal antippen, bei Anruf: Annehmen/Auflegen
Die Steuerung über die Earbuds ist mager und lässt sich leider in der App bisher auch nicht anpassen. Das geht definitiv besser und besonders in dieser Preisklasse sollte man mehr Freiheiten haben.
App – Goper
Jetzt komme ich noch mal auf die eingangs erwähnten Fallstricke zurück. Die Cyberbuds DAO TWS haben kein richtiges Soundprofil für Musik. Ihr fragt euch jetzt sicher, was ich damit meine, aber dafür muss man sich die App genauer ansehen. Diese nennt sich Goper (hier im Google Play Store) und vereint alle Accessoires, die RedMagic für seine Smartphones anbietet, also auch die hier als Deuterium Peak TWS bezeichneten Cyberbuds DAO TWS. Deuterium ist übrigens ein Isotop, welches auch als schwerer Wasserstoff bezeichnet wird, daher die kleinen H² auf der Station. Wie man von Deuterium auf DAO kommt? Keine Ahnung, aber ich schweife ab. In jedem Fall bietet die App kein Soundprofil, welches einfach nur allgemeingültig angewandt werden kann. Ein Beispiel:
Die Cyberbuds im „FPS-Spielmodus“, welcher für Musik komplette Grütze ist, fürs Gaming aber tatsächlich gut passt. Insgesamt stehen sechs Optionen zur Verfügung, von denen nur zwei brauchbar sind. Einem “Standard” kommt das “Pop-Musik” Profil am nächsten. Da jedoch ein bestimmtes Genre angeführt wird, kann dies keine Allgemeingültigkeit besitzen. Zudem fehlt die Option, per Equalizer manuell Anpassungen vorzunehmen.
RedMagic täte gut daran, hier per Softwareupdate nachzubessern. Nicht nur mehr Funktionen für die App werden benötigt, sondern auch ein ausgeglicheneres Soundprofil und auch wenn es sich um Gaming-Kopfhörer handelt, der FPS-Modus ist out of the box kein guter Start für die Cyberbuds DAO TWS.
Aber auch ansonsten hat die App einige Hürden zu bieten, die die meisten anderen Hersteller mittlerweile überwunden haben. Es gibt etwa einen Signalton für die Trageerkennung, welcher viel zu laut ausfällt, aber weder ab noch leiser gestellt werden kann. Das Gleiche gilt für die Sprachausgabe. Viel zu laut und auch noch sehr gegenüber dem tatsächlichen Effekt verzögert.
Ein wirklich gutes Feature ist nur die Auflistung von zig verschiedenen Betriebsmodi, in denen man vorgefertigte Profile je nach Anwendung aufrufen kann. Mit dem Modus „Schlafzimmer“ wird in etwa das ANC auf „Tief“ gestellt. Der Game-Mode deaktiviert und die Equalizer auf Film gestellt. Bei „FPS“, liegen logischerweise der FPS-Spielmodus, der Low-Latency-Modus und für die Einstellung für das ANC steht auf „Transparenz“. Leider merkt sich die App nicht, was vor dem Aktivieren eingestellt war.
Auch ganz nett ist die Anpassungsmöglichkeit für die LEDs. Intensität, Farbe und Leuchtmuster können ausgewählt oder alles deaktiviert werden. So etwas braucht RedMagic auch noch für die Sprachausgabe und Signaltöne. Firmwareupdates sind natürlich auch durchführbar, abseits davon bietet die App aber nichts Besonderes. *Seuftz*
Sprachqualität der RedMagic Cyberbuds DAO TWS
Für die Sprachqualität sind bis zu drei Mikrofone pro Earbuds verantwortlich, welche gleichzeitig auch die Geräuschreduzierung übernehmen. Da ein Chip von Qualcomm zum Einsatz kommt, ist es nicht verwunderlich, dass cVc auch in der aktuellen Version 8.0 eingesetzt wird, um Störgeräusche schon bei der Aufnahme zu reduzieren.
Tatsächlich gelingt es den Cyberbuds DAO TWS ausgezeichnet, die Stimme zu digitalisieren. Aufnahmen sind klar verständlich und erhalten eine gewisse Lebendigkeit. Störgeräusche und selbst andere Stimmen werden weitestgehend reduziert oder sogar komplett gefiltert. Ich bin wahrlich überrascht, dass die DAO TWS die Rubrik so gut meistern. Die Gaming-Ohrhörer eignen sich so auch für längere Telefonate. Dazu passt, dass die Reichweite der Übertragung auf über 15 Meter stabil bleibt. Selbst über den Dongle war das kein Problem.
Akkuleistung der RedMagic Cyberbuds DAO TWS
RedMagic spendiert den DAO TWS eher kleinere Akkus. Ein Bud bietet 38 mAh und auch die Ladestation liefert für ihre Größe nur eher schmale 350 mAh. Mit all den LEDs und verschiedenen Modulen wirkt sich das natürlich auf die Spielzeit aus. So erreichen die Cyberbuds unter guten Bedingungen bei 50 % Lautstärke gerade so die 5-Stunden-Marke. In der Regel sollte man sich bei höheren Lautstärken jedoch auf deutlich weniger einstimmen. Im Test erreichte ich mit allen aktivierten Features (ANC und aptX-Adaptive) bei rund 80 % Lautstärke eine Zeit von 3 bis 3,5 Stunden. Wer auf die LEDs verzichten kann, gewinnt aber schon fast eine halbe Stunde zurück.
Geladen werden die Buds dann binnen 40 Minuten. Da das Ladeetui einfach auf den dafür vorgesehenen induktiv ladenden Sockel gesetzt werden kann, benötigt man hier ca. 3 Stunden für eine volle Ladung. Wer sich stattdessen für die direkte Variante via Kabel entscheidet, halbiert die Zeit.
Testergebnis
Oh Mann, was für ein Kopfhörer. RedMagic hat mit den Cyberbuds DAO TWS etwas ganz Besonderes auf Lager, das Fans, Enthusiasten und Gamer auf jeden Fall ansprechen wird. Die Aufmachung ist edel und hochwertig und wer sich für die DAO TWS entscheidet, bekommt auf jeden Fall viel für sein Geld geboten. Es ist aber auch ein sehr, sehr hoher Preis, den RedMagic verlangt. 270 Euro sind keine geringe Investition, vor allem wenn man für diesen Preis schon locker Mittelklasse-Smartphones kaufen kann, mit denen dann doch etwas mehr möglich ist, als „nur“ Musik zu hören.
Gleichzeitig ist die Leistung des Kopfhörers nicht auf dem Niveau, das man für diesen Preis erwarten würde. Ja, die Hardwareseite ist top ausgestattet, da gibt es nichts zu meckern, viel moderner geht es kaum. Aber der Software fehlt es an Feinschliff, was eigentlich nicht wirklich überrascht, denn die Software war auch bei den RedMagic Smartphones immer ein Thema.
Natürlich kann hier noch einiges verbessert werden. Vor allem die App braucht mehr Funktionen und ein ordentliches Soundprofil, vielleicht auch die Möglichkeit, selbst Anpassungen vorzunehmen. Die Abstimmung der Buds ist zum Musikhören nicht ideal. Zum Spielen, was hier auch im Vordergrund steht, ist sie aber durchaus geeignet.
Um den Preis zu rechtfertigen, nennt RedMagic dennoch einige Punkte. Ein herausragender soll hier nicht unerwähnt bleiben: Mit dem Kauf der RedMagic Cyberbuds DAO TWS erhält man auch eine Lizenz für DTS-Soundeffekte. Diese kosten in der Regel ca. 20 $ pro Jahr.
Ich schätze, dass der Kundenkreis für RedMagic Cyberbuds DAO TWS eher klein ist. Ich werde auch keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, da es zu viele Kritikpunkte gibt. Wer sich für die RedMagic Cyberbuds DAO TWS entscheidet, bekommt keinen schlechten Kopfhörer, aber auch keinen außergewöhnlich guten. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man hier das ganze Drumherum mitbezahlt.
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