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Powerfox Poweropti im Test – Stromverbrauch im Blick

Getestet von Michael am
Vorteile
  • Stromverbrauch jederzeit im Blick
  • Grundlast ermitteln
  • PV-Überschuss besser nutzen
Nachteile
  • Steckdose am Stromzähler wird benötigt
  • Aktualisierung der Daten dauert recht lange
  • laufende Kosten nach 3 Jahren
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Heute widmen wir uns dem Thema Stromverbrauch und Verbrauchserfassung mit einfachen Mitteln, die fast jeder zu Hause nachbauen kann. Dafür haben wir den Powerfox Poweropti im Test.

Gerade in dieser schwierigen Zeit, die von der Energiekrise und horrenden Strompreisen geprägt wird, ist es wichtiger denn je, den Stromverbrauch im heimischen Umfeld möglichst genau im Blick zu behalten. Jeder von uns hat sich doch sicherlich schon mal gefragt, warum der Stromverbrauch in diesem Jahr schon wieder gestiegen ist oder warum nach nur 24 Stunden schon wieder 50 kWh mehr auf dem Stromzähler stehen. Genau um diese Fragen zu beantworten, hat sich die Firma Powerfox etwas einfallen lassen und ein sehr interessantes Gerät auf den Markt gebracht. Der Powerfox Poweropti ermöglicht es, den Stromverbrauch im gesamten Haushalt zu erfassen und auszuwerten.
poweropti

Was ist der Powerfox Poweropti und wie funktioniert er?

Bei dem Powerfox Poweropti handelt es sich im Grunde genommen um eine kleine Datenerfassungseinheit, die euren Stromverbrauch erfassen, digitalisieren und in einer hübschen Grafik auf euer Handy bringen kann. Dazu wertet der Powerfox Poweropti den Datenausgang eures Stromzählers aus, funkt die entsprechenden Daten per WLAN zu den Servern von Powerfox und stellt euch dann diese Daten per App jederzeit auf euerem Handy zur Verfügung. Theoretisch funktioniert dieses Datenmodul mit allen optischen Zählern wie digitalen Wasser- und Wärmemengenzählern. Allerdings ist mir so ein Zähler bisher nie begegnet, weshalb wir uns hier auf den Stromzähler beschränken.

Poweropti Videobild

Technische Voraussetzungen für die Nutzung

Damit Ihr den Powerfox Poweropti vollumfänglich nutzen könnt, müssen einige Gegebenheiten erfüllt sein. Die Hauptvoraussetzung ist, dass ihr bereits einen elektronischen Stromzähler besitzt. Die alten schwarzen Ferraris-Zähler werden leider nicht unterstützt. Bis zum Jahr 2032 sollen alle Haushalte in Deutschland mit den modernen Messeinrichtungen ausgerüstet sein. Aber auch schon heute findet man die digitalen Zähler in vielen Haushalten.

Weiterhin benötigt Ihr in der Nähe des Stromzählers eine Steckdose, denn der Powerfox Poweropti benötigt eine externe Stromversorgung. Notfalls tut es natürlich auch ein Verlängerungskabel. Zu guter Letzt muss euer Stromzähler in Reichweite eures WLAN Netzes sein, um die Daten jederzeit abfragen zu können. Selbstverständlich hatte auch ich weder Steckdose noch WLAN Empfang an passender Stelle. Diese Probleme wurden allerdings durch die Installation einer neuen Dose und eines WLAN Repeaters beseitigt.

Lieferumfang und Installation

Der Poweropti kommt in einer kleinen, unauffälligen Pappschachtel daher und bietet folgenden Lieferumfang.

  • Powerfox Poweropti Datenmodul P201901/02 (je nach Stromzähler Typ)
  • Netzteil
  • WLAN – Antenne
  • Adapter für verschiedene Stromzähler
  • Kurzanleitung

poweropti Lieferumfang

Wenn alle technischen Voraussetzungen erfüllt sind und man den Poweropti ausgepackt hat, kann die Installation schon losgehen. Als Erstes wird das Datenmodul auf dem optischen Ausgang/Eingang des Stromzählers montiert. Diesen erkennt ihr an den zwei Punkten auf dem Zähler. Praktischerweise befindet sich bei fast allen Zählern ein Metallring um den Ausgang/Eingang herum. Dieser besteht aus einer Infrarot-LED, welche die Daten zum Powerfox Poweropti sendet und einem Sensor, der Dateneingaben mittels Lichtimpulsen verarbeiten kann.

Da der Poweropti selbst magnetisch ist, reicht es aus, diesen einfach auf dem Ring aufzusetzen. Je nach Zählertyp ist es notwendig, den mitgelieferten Adapter zu verwenden. Dieser wird einfach zwischen Zähler und Poweropti gesteckt. Hat man den Powerfox Poweropti dann montiert, erfolgt noch die Verkabelung mittels Strom und externer WLAN Antenne. Es ist wichtig, die Antenne aus dem Hauptverteilerkasten hinauszuführen, da das Metallgehäuse der Hauptverteilung das WLAN Signal sehr stark abschirmt.

Kundenkonto anlegen und Untermenüs freischalten

Hat man die Montage geschafft, kann es mit der Installation weitergehen. Dazu verbindet man einfach das Netzteil mit der Steckdose und lädt in der Zwischenzeit schon mal die Powerfox App im Play Store runter. Wenn ihr gerade im Playstore seid, dann könnt ihr auch noch die chinahandys.net APP installieren 😊. Die App begleitet euch in einfachen Schritten durch die Ersteinrichtung. Ihr müsst euch bei Powerfox ein Kundenkonto anlegen, für welches Ihr aber lediglich Mailadresse und Passwort benötigt. Danach wird einfach der beiliegende QR-Code gescannt und dem Poweropti ein passendes WLAN Netz zugewiesen. Schon seid Ihr fertig und könnt theoretisch loslegen. Warum sage ich theoretisch? Um alle Funktionen nutzen zu können, ist es wichtig, die Untermenüs des Stromzählers freizuschalten. Dazu benötigt ihr einen Pin-Code, den ihr von eurem zuständigen Messstellenbetreiber bekommen könnt. In meinem Fall war das die Mitnetz mbH. Ich musste lediglich eine kurze Mail schreiben und der Pin-Code landete 3 Tage später in meinem Briefkasten.

Je nach Messstellenbetreiber kann sich das Prozedere unterscheiden. Bei vielen wird der Pin auch direkt am Telefon durchgesagt. Wenn ihr herausfinden wollt, wer euer Messstellenbetreiber ist, so reicht im Normalfall ein Blick in euren Zählerschrank. Darin sollte sich ein Aufkleber befinden. Falls nicht, könnt ihr auch google mittels der Postleitzahl befragen. Haltet Ihr den Pin in euren Händen, muss dieser noch in den Stromzähler eingegeben werden. Dies geschieht mittels Taschenlampen-“Morsecode” direkt in den optischen Eingang des Zählers. Ich habe euch hier mal ein Video verlinkt, welches das relativ gut veranschaulicht und auch die kleinen Tücken aufzeigt.

Funktionsumfang und App – Powerfox Poweropti

Sind alle Hürden überwunden, kann man die App öffnen und seinen Stromverbrauch analysieren. Es besteht die Möglichkeit, in den Einstellungen seinen aktuellen Stromtarif und die monatlichen Abschlagszahlungen einzupflegen. Dies ist später wichtig, damit das Programm die aktuellen Kosten und Vergleichswerte aufstellen kann.

Auf der Startseite finden sich die Informationen über eingestellte Alarme, Tagesverbrauch mit den dazugehörigen Kosten, eine Information, ob der Tagesverbrauch in Euro schon überschritten wurde und eine kleine Vergleichsgrafik, die einen darauf hinweisen soll, ob man mehr oder weniger Strom als die eingegebene Vergleichsgruppe verbraucht. Ein Klick auf den Punkt “Aktuelle Werte” zeigt sofort den momentanen Verbrauch und den aktuellen Zählerstand an.

Natürlich möchte man auch wissen, wie viel Strom, wann am Tag verbraucht wurde. Dazu kann man sich den Verbrauch für das Jahr, Monat und Tag anzeigen lassen. Es ist sogar möglich, minutengenau für die jeweilige Stunde darzustellen, wie viel Strom aus dem Netz bezogen wurde. Natürlich darf auch der Momentanverbrauch nicht fehlen. Die Aktualisierung der Daten findet leider etwas zeitversetzt statt. Man muss entsprechend 3-5 Sekunden warten, bis die Verbrauchsdaten auf dem neusten Stand sind.

Mit den aufgezeichneten Werten des Powerfox Poweropti lassen sich Spitzenlastzeiten ermitteln und möglicherweise versteckte Energiefresser enttarnen. Wenn man weiß, welches Elektrogerät wann läuft, kann man recht genau zuordnen, wie hoch der Verbrauch einzuschätzen ist. Aktuell habe ich etwa eine Erhöhung der Grundlast um 100 Watt von 16 bis 22 Uhr. Dies ist der Weihnachtsbeleuchtung geschuldet, welche somit etwa 0,6 kWh pro Tag verbraucht

 

Wie oben bereits kurz erwähnt, lassen sich auch Alarme konfigurieren. Beispielweise, wenn ein vorher definierter Stromverbrauch überschritten wurde, oder besonders viel Leistung aus dem Netz gezogen wird. Der Menüpunkt “Vergleich” ermöglicht noch, seine Verbrauchwerte einer Vergleichsgruppe gegenüberzustellen. Diese wird aus vorher definierten Werten zu Haus, Personenzahl und Quadratmetern ermittelt. Wie aussagekräftig diese Werte sind, sei mal dahin gestellt.

Kunden API, Smart Home und PV Steuerung

Wer zu Hause eine größere Solaranlage oder ein Balkonkraftwerk betreibt, für den könnte die offenen Kunden API von Powerfox interessant sein. Damit lassen sich am heimischen PC alle Daten abfragen und in Script Form wieder ausgeben. Diese Daten können beispielsweise dafür genutzt werden, um Verbraucher intelligent zu schalten. Produziert die heimische Anlage zur Mittagszeit genügend Strom, so könnte beispielsweise automatisiert die Waschmaschine gestartet werden.

Für einige bereits bestehende Smart Home Systeme bietet Powerfox die Einbindung des Poweropti in die entsprechende App an. Somit lassen sich dann alle Funktionen in Abhängigkeit des aktuellen Stromverbrauches bzw. Stromüberschusses steuern.

Quellen

Testergebnis

Getestet von
Michael

Für alle, die Ihre Verbrauchsdaten genauestens im Blick behalten und auswerten möchten, bietet der Powerfox Poweropti einen echten Mehrwert. Die App ist übersichtlich und funktionell, könnte aber etwas schneller aktualisieren. Durch die Darstellung der Werte im Tagesverlaufs lässt sich auch beurteilen, ob sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerkes oder einer großen Solaranlage lohnen könnte. Die Einbindung ins Smart Home kann aktiv beim Stromsparen helfen, indem Solarstrom effektiver genutzt wird.

Der Poweropti von Powerfox kann momentan direkt über den Hersteller für 89 Euro bezogen werden. Mit dabei ist die Nutzung der App für 3 Jahre. Danach wird eine Jahresgebühr von 4,99 Euro fällig. Somit fallen leider auch Kosten für die weitere Nutzung an, auch wenn diese sehr moderat ausfallen.

Wer nach Alternativen sucht und einen erhöhten Bastelaufwand nicht scheut, kann sich auch den sogenannten “Volkszähler” anschauen. Dabei handelt es sich um ein open Source Projekt, bei dem ihr das Datenmodul selber bauen und die Daten mittels Raspberry PI auslesen und weiter verarbeiten könnt. Eine entsprechende Schritt-für-Schritt-Anleitung findet ihr unter dem Link.

 

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Thoralf Blättermann
Gast
Thoralf Blättermann (@guest_94684)
1 Jahr her

Das mit dem Powerfox ist simpel und funktioniert sensationell. Unzufrieden bin ich noch mit der Kabelverlegung. Für das Netzteil könnte man ja zur Not eine Hutschienensteckdose montieren lassen. Aber die WLAN-Antenne? Ich komme ja noch nicht mal vernünftig aus dem Zählerkasten raus. Was habt Ihr da für Lösungen?

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