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Wir haben die neuen OneOdio Focus A6 für Euch getestet. Die letzten Wochen durften die Over-Ears mein Portfolio an Kopfhörern ergänzen. Dabei treten die OneOdio Focus A6 die Nachfolge der Focus A5 (zum Test) an, welche ganz passabel waren, aber auch einige Schwachstellen hatten. Ob OneOdio diese behoben hat, wird der Test klären.
Mit rund 70€ sind die Focus A6 nicht allzu teuer, treffen aber im gleichen Preissegment auf die beliebten 1More Sonoflow (zum Test), welche für mich immer noch die Referenz darstellen. Und mit dieser Soundqualität muss sich der Kopfhörer messen. Mit LDAC ist zumindest ein hochwertiger Codec am Start, welcher den Signalweg zu den beiden 40mm-Treibern ermöglicht. Frei nach dem Slogan von OneOdio „The power of music“ hoffe ich, dass diese auch an meinen Ohren ankommt.
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Lieferumfang der OneOdio Focus A6
Der Lieferumfang der OneOdio Focus A6 ist mager. Der Hersteller legt nur das absolut Notwendige in den Karton. Neben einer Kurzanleitung liegt nur ein USB-C-Ladekabel bei. Eine Tasche ist leider nicht im Lieferumfang enthalten und auch das USB-C-Kabel ist mit 1,5m relativ kurz.
Design und Verarbeitung
Wir haben die cremeweiße Variante im Test, welche besonders gut bei den Frauen in meinem Haushalt ankommt, aber selbstverständlich gibt es auch eine neutrale schwarze Variante. Der OneOdio Focus A6 ist gut designt und nimmt die typische Formensprache von OneOdio auf. Insbesondere die silberfarbenen Abdeckungen der Ohrhörer fallen auf. Bedauerlicherweise sind diese, wie fast der gesamte Kopfhörer, aus Kunststoff gefertigt. Im Gegenzug schlägt sich dies in einem geringen Gewicht von nur 239g nieder. Nur das Kopfband ist sichtbar aus Metall gefertigt und gibt dem Kopfhörer einen eigenen Look. Dieser ist ähnlich dem des Baseus Bowie H1 Pro (zum Test), erreicht aber nicht dessen Verarbeitungsqualität.
Die OneOdio Focus A6 sind nicht besonders verwindungssteif und schon eine leichte Torsion führt zu Knackgeräuschen. Das Kopfband wird an beiden Seiten durch zwei Kunststoffschalen gehalten, die nur durch zwei kleine Schrauben miteinander verbunden sind und gleichzeitig die Größeneinstellung sicherstellen. Sicherlich ist der Focus A6 ein günstiger Kopfhörer, aber der Focus A5 war hier besser aufgestellt. Ihr solltet ein wenig vorsichtig mit dem OneOdio Focus A6 umgehen, umso mehr wird eine Tasche für den Kopfhörer vermisst.
Ansonsten ist der Kopfhörer recht flexibel. Die ovalen Ohrpolster sind dreh- und neigbar gelagert und mit 13mm ausreichend dick. Zur Platzersparnis lassen sich die Ohrhörer nach innen klappen. Nur tauschen lassen sich die Ohrpolster nicht.
Sämtliche Bedienelemente sind auf der rechten Seite des Kopfhörers zu finden. Durch seine Form ist der On/Off-Taster gut vom ANC-Taster zu unterscheiden. Darunter befindet sich die Lautstärke-Wippe, eine Status-LED und der USB-C-Anschluss, welcher nicht nur zum Laden verwendet werden kann. Die drei Mikrofone verteilen sich auf beide Seiten des Kopfhörers.
Tragekomfort und Bedienung
Durch das leichte Gewicht und den richtigen Anpressdruck sitzen die OneOdio Focus A6 astrein auf dem Kopf und sind kaum zu spüren. Sowohl das Kopfband als auch die Ohrpolster sind angenehm weich. Der Verstellbereich des Kopfbandes sollte für die meisten Personen ausreichend sein, nur für Kinder ist der Kopfhörer ungeeignet. Die Rastung ist dabei passabel, denn auch mit einer Hand lässt sich der Kopfhörer einstellen.
Die Bedienung der OneOdio Focus A6 gibt keine Rätsel auf und eine englische Stimme gibt klare Statusmeldungen aus. Alle Bedienelemente befinden sich auf dem rechten Ohrhörer und die ANC-Taste schaltet zwischen Geräuschunterdrückung, normalem Modus und Ambiente-Modus. Der Ambiente-Modus verstärkt die Außengeräusche. Mehr Auswahl wird erst in der App geboten. Die OneOdio Focus A6 unterstützen Bluetooth 6.0, und die Kopplung ist absolut problemlos. Eine Status-LED unterstützt bei der Bedienung. Die Reichweite war im Zusammenspiel mit dem Honor Magic 6 Pro ausgezeichnet, und auch mit LDAC habe ich eine Reichweite von über 7m erreicht. Mit Nutzung von AAC dagegen steigt die Reichweite auf über 20m. Wie schon der Vorgänger können die Focus A6 über USB-C direkt mit dem Smartphone oder dem Laptop verbunden werden. Dann agiert der Kopfhörer als USB-C-Soundkarte und der Umweg über externe Soundkarten entfällt. Gleichzeitig wird der Focus A6 bei der Wiedergabe geladen. Zur Regulierung der Lautstärke kann die Lautstärke-Wippe genutzt werden, was unter Windows komfortabel ist. Aber auch Ubuntu hat den OneOdio Focus A6 als externes Gerät erkannt.
Sound der OneOdio Focus A6
Wie immer steht und fällt ein Kopfhörer mit der Soundqualität. Hier zeigt sich der OneOdio Focus A6 ein wenig differenziert, und es hängt von der Art der Nutzung ab. Wird der Kopfhörer über USB-C betrieben, fällt der Sound hörbar schlechter aus als über Bluetooth mit LDAC als Codec. Deswegen möchte ich primär hier meine subjektiven Eindrücke wiedergeben, denn das Ergebnis weiß in seiner Preisklasse zu überzeugen. Die OneOdio Focus A6 sind höhenbetont abgestimmt, es fehlt das Bassfundament. Zum Glück gibt es einen Equalizer, der das Dilemma ein wenig ausgleichen kann. Sucht Ihr also einen Kopfhörer mit ausgeprägten Bässen, dann sind die Focus A6 nicht die richtigen Kopfhörer für Euch. Mit viel Bass klingen die Kopfhörer dumpf. Es reicht aber schon eine leichte Anhebung der tiefen Frequenzen aus. Die Focus A6 fühlen sich mit Pop und Balladen wohl. Die Mitten und Höhen werden sauber wiedergegeben und man erkennt die Spielfreude der Kopfhörer. Schnelle Frequenzwechsel bereiten ihnen keine Probleme. Instrumente sind differenziert zu erkennen und sie erfüllen den Anspruch eines Alltagsnutzers. Bei einem Preis von rund 70€ dürft Ihr keine Wunder erwarten. Die Töne könnten differenzierter wiedergegeben und klarer akzentuiert sein, nur dann bewegen wir uns in einem wesentlich höheren Preisbereich. Ein kurzer Gegencheck mit seinem kabelgebundenen Bruder, dem OneOdio Pro 50 Studio (zum Test), zeigt auf, wo noch Luft nach oben besteht. Gegenüber den Focus A5 wurde der Klang verbessert, liegt nahe an den 1More SonoFlow und auf einer Ebene mit den Baseus Bowie H1 Pro. Die Stimmverständlichkeit ist astrein und A-Capella-Stücke liegen dem Kopfhörer.
Wie erwähnt sinkt die Qualität bei Nutzung des USB-C-Anschlusses. Im Gegenzug wird der Kopfhörer bei der Nutzung aufgeladen. Die Mitten sind nicht mehr so präsent und klar, dafür die Bässe minimal stärker. Für den Alltagsbetrieb fällt das aber kaum ins Gewicht. Nur das USB-C-Kabel hätte gerne länger und aus Stoff sein dürfen. So werden die Geräusche der Kabelbewegungen auf den Ohrhörer übertragen. Insgesamt ist der OneOdio Focus A6 ein guter Allrounder.
Sprachqualität
Mit dem OneOdio Focus A6 kann telefoniert werden, allerdings nur in einer ruhigen Umgebung. Die passive Dämpfung hilft bei der Abschirmung von Außengeräuschen. Allerdings sind sichtbar nur drei Mikrofone verbaut, obwohl der Hersteller von fünf spricht. Deshalb werden Nebengeräusche nur unzureichend herausgefiltert und der Gesprächspartner kann Probleme bekommen, Euch zu verstehen. Auch ein leichter Hall ist während des Gespräches zu vermerken. Damit bewegt sich der OneOdio Focus A6 auf dem Niveau der Konkurrenz.
Abschirmung
Ein Bluetooth-Kopfhörer ohne ANC ist mittlerweile undenkbar, und so ist auch in dem OneOdio Focus A6 eine ausreichende aktive Geräuschunterdrückung verbaut. Die passive Abschirmung ist okay, aber durch seine relativ luftige Bauweise dringen viele Außengeräusche ans Ohr. Ein 1More Sonoflow beispielsweise ist hier ein Stück stärker. Sobald Ihr das ANC zuschaltet, werden die gleichbleibenden tiefen Frequenzen gut herausgefiltert, wie z. B. während der Bahnfahrt. Auf Frequenzänderungen reagiert der Kopfhörer allerdings nur träge. Durchsagen und Gespräche sind weiterhin gut zu verstehen, genauso wie Poltern oder Schlaggeräusche. Die Konkurrenz auf diesem Preisniveau ist zumeist nicht besser. Für ein besseres ANC werden mehr Mikrofone und eine ausgeklügelte Elektronik benötigt. Immerhin hat das ANC keine Auswirkungen auf die Wiedergabequalität und es ist kein Grundrauschen vorhanden. Und selbst bei Verbindung via USB-C ist das ANC nutzbar.
App
Der OneOdio Focus A6 bringt eine App-Unterstützung mit und zieht damit gleich mit den Konkurrenzprodukten. Und man darf dem Hersteller zu seiner Umsetzung gratulieren. Die App ist ohne Registrierung nutzbar, nervt nicht mit Werbung und ist klar strukturiert. Erst mit der App wird der volle Funktionsumfang der OneOdio Focus A6 freigeschaltet. Neben dem normalen ANC gibt es eine zweite Variante zur Minimierung von Windgeräuschen. Im sturmverwöhnten Norden funktioniert diese Variante eingeschränkt, aber eine durchgehende Brise wird gut eliminiert. Die beiden Transparenzmodi heben die passive Dämpfung auf, sind aber durch die luftige Bauweise überflüssig.
Viel mehr freut man sich über den Equalizer, welcher die Schwächen im Klang ein wenig ausgleichen kann. Neben drei Presets gibt es drei benutzerdefinierte Profile. Dieses Profil bleibt erhalten, auch nach einem Neustart der Kopfhörer. Der Film-Soundeffekt-Modus kann getrost ignoriert werden, da er das Klangerlebnis negativ beeinflusst. Dazu unterstützen die OneOdio Focus A6 die Verbindung zu zwei Geräten gleichzeitig. Ihr könnt auch die Latenz der Übertragung reduzieren. Allerdings schließt sich die Nutzung von LDAC und niedriger Latenz gegenseitig aus. Insgesamt wirkt die App ausgereift, trotz des niedrigen Versionsstandes, und harmoniert gut mit dem OneOdio Focus A6. Eventuelle Updates werden über die App eingespielt und auch die Sprachausgabe kann in der Lautstärke reguliert werden.
Akkulaufzeit der OneOdio Focus A6
Mit dem 500mAh großen Akku sind die OneOdio Focus A6 gut aufgestellt, und der Hersteller verspricht eine Laufzeit von 75h. Diese konnte ich im Dauertest nicht ganz erreichen und in der Dauerschleife mit mittlerer Lautstärke bin ich auf eine Laufzeit von 67h gekommen. Im zweiten Versuch mit ANC hat sich die Laufzeit auf 38h reduziert. Damit sind der Focus A6 wie so viele Over-Ear-Kopfhörer echte Langläufer und eine normale Arbeitswoche lässt sich gut mit einer Akkuladung bewältigen. So musste ich im Testzeitraum nur dreimal laden und schon 15 Minuten reichen aus, damit Euch die Kopfhörer gut über den Tag bringen. Für das komplette Aufladen müssen rund 130 Minuten veranschlagt werden.
Testergebnis
Der OneOdio Focus A6 ist ein guter Kopfhörer geworden, und ich wäre richtig zufrieden gewesen, wenn die Konstruktion ein wenig stabiler wäre. So fürchte ich ein wenig um die Langzeitqualitäten des Focus A6. Dies ändert aber nichts an den unverkennbaren Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Anscheinend hat sich der Hersteller dieser angenommen und sie mit den schon vorhandenen Stärken kombiniert. Der Klang ist für diese Preisklasse astrein geworden und dank der App-Unterstützung ist nun auch ein Equalizer mit der Möglichkeit für eigene Profile vorhanden. Ein weiteres Highlight ist die Nutzung des Focus A6 per USB-C. Der Sitz der OneOdio Focus A6 ist wunderbar und auch für Brillenträger sind sie gut geeignet. Insgesamt gehen die Kopfhörer als gute Alternative zu beliebten Modellen von 1More oder Soundcore durch, solange Ihr Euch mit der Konstruktion und dem fehlenden Lieferumfang arrangieren könnt.
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