Nothing Phone 3 vorgestellt – ein echtes Flagship?
Inhaltsverzeichnis
Ist Nothings neues Top-Modell diesmal ein „echtes“ Flagship? Dass das Nothing Phone 3 etwas Besonderes ist, zum Beispiel das Design und das Dot-Display, steht außer Frage. Auch dass die Ausstattung die meisten Nutzer vollkommen zufriedenstellen wird, muss nicht infrage gestellt werden, was auch für die Leistung des Snapdragon 8s Gen 4 gilt. Aber kann auch die Kamera im Flagship-Bereich mithalten? Sind das System und das Updateversprechen inzwischen ausgereift?
Um den hohen Preis zu rechtfertigen, kommt unter anderem eine neue Triple-Kamera samt Periskop-Zoom zum Einsatz. Werfen wir einen Blick darauf, was Nothing in London vorgestellt hat: Das Nothing Phone 3 startet ab 799€ und die Premium-Over-Ears, die Nothing Headphone (1), für 299€.
Nothing Phone 3a Pro |
Nothing Phone 3 |
Nothing Phone 2 |
|
Größe | 163,5 x 77,5 x 8,39mm | 160,6 x 75,6 x 9mm | 162,13 x 76,35 x 9mm |
Gewicht | 211g | 218g | 201g |
CPU | Snapdragon 7s Gen 3 - 1 x 2,5GHz + 3 x 2,4GHz + 4 x 1,8GHz | Snapdragon 8s Gen 4 - 1 x 3,2GHz + 3 x 3,0GHz + 2 x 2,8GHz + 2 x 2,0GHz | Snapdragon 8+ Gen 1 - 1 x 3,2GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
RAM | 12 GB RAM | 12 GB RAM, 16 GB RAM | 8 GB RAM, 12 GB RAM |
Speicher erweiterbar | Nein | Nein | Nein |
Display | 2392 x 1080, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) | 2800 x 1260, 6,6 Zoll 120Hz (AMOLED) | 2412 x 1080, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Android 15, Nothing OS | Android 15, Nothing OS | Android 13, Nothing OS |
Akku | 5000 mAh (50 Watt) |
5150 mAh (65 Watt)
kabelloses Laden |
4700 mAh (45 Watt)
kabelloses Laden |
Kameras | 50 MP + 50MP (dual) + 8MP (triple) | 50 MP + 50MP (dual) + 50MP (triple) | 50 MP + 50MP (dual) |
Frontkamera | 50 MP | 50 MP | 32 MP |
Anschlüsse | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID |
Empfang |
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n38, n40, n41, n66, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 66, 38, 40, 41 |
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n38, n40, n41, n66, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n38, n40, n41, n66, n75, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 32, 34, 38, 39, 40, 41 |
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Design & Display
Das Nothing Phone 3 misst 160,6 x 75,6 x 9 Millimeter und wiegt 218 Gramm. Das Gerät ist nach IP68 gut vor Wasser und Staub geschützt. Der Rahmen ist aus mattem Metall. Auf der Rückseite kommt Gorilla Glass Victus zum Einsatz und vorn Gorilla Glass 7i. Das Design ist wie immer etwas Besonderes und sieht definitiv cool aus: Die weiße Farbvariante kommt unserer Meinung nach besser zur Geltung als die schwarze. Mit der unsymmetrisch platzierten Zoomkamera kann ich mich nicht so recht anfreunden; ein Stück weiter in die Mitte, dann wäre sie in drei Reihen einsortiert. Am Rahmen befinden sich links die Lautstärketasten und rechts der Powerbutton und der Essential Key (hier ein Praxistest zu Nothings digitalem Notizbuch).
Glyph Interface: Aus den verschiedenen Streifen und Zonen wird ein kleines rundes Display. Das Zweitdisplay ist ein Trend, den wir 2025 schon bei anderen Herstellern verfolgen konnten. Beim Nothing Phone 3 setzt es sich aus 489 einzelnen Mikro-LEDs zusammen. Das neue Display wird ähnlich wie das alte Glyph genutzt, ist jetzt aber zugänglicher. Legt Ihr das Phone 3 mit dem Display auf den Tisch, zeigt es unter anderem die Uhrzeit, informiert über neue Benachrichtigungen oder Anrufe. Auch als Taschenlampe kann es weiterhin genutzt werden und ein paar Gimmicks stehen bereit, dazu mehr im Test. Gesteuert wird es über eine einzelne Sensortaste auf der Rückseite.
- Weiß & Schwarz
- links: Phone 3a Pro / rechts: Phone 2
Display: Zum Einsatz kommt ein 6,67 Zoll großes AMOLED-Panel. Dieses ist flach und ein Schutzglas wird gut halten. Mit der Auflösung von 2800 x 1260 Pixel wird eine Bildpunktdichte von 460ppi erreicht. Die Spitzenhelligkeit gibt der Hersteller mit 4.500 Lux an – uns ist die Angabe von 1.600 Lux typischer Helligkeit im Freien lieber. Zur Regulierung wird mit 2.160Hz PWM-Dimming gearbeitet. Die Bildwiederholrate ist mit 120Hz wunderbar flüssig und wird adaptiv mit der LPTO-Technik angepasst. Das Panel versteht sich mit HDR10+ und bildet den 10-Bit-Farbraum ab.
Leistung & System
Das Nothing Phone 3 hat einen starken, aber keinen Flagship-Prozessor an Bord. Der Snapdragon 8s Gen 4 wird bei TSMC in 4nm gefertigt. Der Cortex-X4 Prime-Core taktet mit bis zu 3,21GHz und die sieben Cortex-A720 Performance-Kerne mit bis zu 3,0GHz. Als GPU ist eine Adreno 825 integriert. An Speicher stehen 12/256GB für 799€ oder 16/512GB für 899€ bereit.
Das Nothing Phone 3 knackt fast die 2-Millionen-Marke im AnTuTu-Benchmark und wird auch noch in ein paar Jahren genug Performance bieten. Wenn wir den Preis betrachten, kann man an der Prozessorwahl schon etwas zweifeln. Andere Flagships in dem Preisbereich bieten teils schon Top-Prozessoren, während auf der anderen Seite das Poco F7 bereitsteht, das für ca. 300€ bis 400€ ebenfalls mit dem SD8s Gen 4 arbeitet.
Als System kommt Nothing OS 3.5 basierend auf Android 15 zum Einsatz. Nothing verspricht einen Updatezeitraum von 5 Jahren für Systemupdates und 7 Jahren für Sicherheitsupdates. Das ist ein ordentlicher Zeitraum, und erfahrungsgemäß kommen Updates regelmäßig, schnell und stets mit neuen Funktionen. Nothing OS 4.0 mit Android 16 startet im Q3 2025.
Kamera des Nothing Phone 3
Kann die Kamera zu dem Preis abliefern? Ein vielseitiges Setup haben wir definitiv! Verbaut sind vier Kamerasensoren, die alle mit 50MP auflösen und mit 4K/60fps filmen.
- Hauptkamera: 50MP, f/1.68, 1/1,3″ Sensorgröße, OIS
- Zoomkamera (Periskop): 50MP, f/2.68, 1/2,75″ Sensorgröße, OIS, 3x optischer Zoom
- Ultraweitwinkel: 50MP, f/2.2, 1/2,76″ Sensorgröße, 114° Aufnahmebereich
- Frontkamera: 50MP, f/2.2, 1/2,76″ Sensorgröße
Die Hauptkamera ist größer als zuvor und bietet eine Sensorgröße von 1/1,3″, wovon Nachtaufnahmen profitieren. Auch kommt ein neuer Zoomkamerasensor zum Einsatz, der im Periskop sitzt und 3-fach optisch vergrößert. Die Ultraweitwinkel- und Frontkamera lösen wie gehabt mit 50MP auf. Und zu guter Letzt soll der hochwertige ISP des Qualcomm-SoCs zur Bildqualität beitragen.
Ausstattung & Akku
Das Nothing Phone 3 bietet aktuelle Konnektivitätsstandards und eine recht umfangreiche Ausstattung. Der SIM-Slot nimmt zwei SIM-Karten auf und es können eSIMs eingerichtet werden. Das Smartphone funkt ins 4G- und 5G-Netz, wobei zahlreiche Mobilfunkfrequenzen unterstützt werden.
- 4G LTE: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 34, 38, 39, 40, 41, 42, 48, 66, 71
- 5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n30, n38, n40, n41, n48, n66, n71, n77, n78
In lokale Netzwerke gelangt Ihr per WiFi 7 (Tri-Band inklusive 6GHz). Schön ist auch die Unterstützung von Bluetooth 6.0 (alle Infos zum neuen Standard). Der Standort wird per Dual-Band und mit diesen Satellitensystemen bestimmt: GPS, GLONASS, BDS, GALILEO, QZSS, NavIC und SBAS. Wie gewohnt nutzt Ihr NFC zum mobilen Bezahlen.
Am Rahmen befinden sich zwei Mikrofone. Die Lautsprecher bekommen ein Upgrade spendiert: Statt eines Hybrid-Setups ist nun oben ein vollwertiger Speaker für Stereo-Sound verbaut. Biometrisch entsperrt wird das Gerät über den optischen Fingerabdrucksensor im Display oder per Gesichtsentsperrung mit der Frontkamera.
Der Akku misst nur 5.150mAh – manche Geräte bieten hier teils schon 6.000mAh und mehr – aber Nothing-Smartphones sind bei uns im Test für ihre exzellente Effizienz bekannt und das Phone 3 sollte auch zwei volle Tage durchhalten. Nothing nutzt hier bereits die moderne Silizium-Kohlenstoff-Technologie. Aufgeladen wird per USB-C mit 65W, sodass eine vollständige Ladung unter einer Stunde abgeschlossen ist. Das Flagship-Modell des Herstellers kann auch kabellos mit bis zu 15W geladen werden (nur Qi 1.3). Ein Ladegerät wird nicht mitgeliefert, sondern nur ein 1m langes USB-C-Kabel und eine vorapplizierte Displayschutzfolie.
Unsere Einschätzung zum Nothing Phone 3
Hat Nothing diesmal ein echtes Flagship auf die Beine gestellt? Das bislang stärkste Modell der jungen Marke ist es definitiv. Auch an interessanten Innovationen mangelt es nicht, die Ausstattung ist ziemlich umfangreich und das Design wie immer über dem versammelten Einheitsbrei. Aber so recht springt der Funke im „Flagship-Bereich“ bislang nicht über. Vielleicht liefert der Praxistest ja ein überraschendes Ergebnis.
Das Nothing Phone 3 bietet vergleichsweise so viel Leistung wie der Vorgänger (damals vor zwei Jahren), eine ähnliche Ausstattung, aber eine Kamera mehr. Der Preis fällt dafür höher aus und das Nothing Phone 3 verorten wir klar in der Premium-Klasse. Bis zum Marktstart gibt es die große Speichervariante ohne Aufpreis. Die Preise liegen bei 12/256GB für 799€ oder 16/512GB für 899€. Die Vorbestellungen starten am 4. Juli und der Verkauf geht am 15. Juli los.
Sehr interessant ist auch das Launch-Bundle für insgesamt 799€. Bei O2 bekommt Ihr das Nothing Phone 3 mit 16/512GB, den Nothing Headphone (1) (UVP 299€) und eine weitere Überraschung im Wert von 200€.
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Für mich ist die Rückseite ein bisschen zu chaotisch. Ähnlich wie die verschiedenen Schriftarten im System.
Das Phone 3 hat kein LTPO Display wie es hier steht, sondern ein günstigeres LTPS Display, das nicht unter 30Hz kommt.