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Nothing EarStick TWS Kopfhörer im Test

Getestet von Max Drechsel am
Vorteile
  • starker und bequemer Halt im Ohr
  • guter Sound
  • gute Sprachqualität
  • SBC, AAC & BT 5.2
  • hohe Lautstärke
  • IP54 Zertifikat
  • gute Verarbeitung und schickes Design
  • umfangreiche Steuerung
  • schlanke App
Nachteile
  • Akkulaufzeit nur durchschnittlich
  • Station anfällig für Fussel und Dreck
  • kein hochauflösender Codec (aptX, LDAC)
  • kein ANC
  • Game-Mode eher überflüssig
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Ohne philosophische Abhandlungen, Witze oder sonstige Späßchen über das Wort „Nichts“ und dessen Verhältnis zu Marke Nothing, kommen wir ohne Umschweife zur harten Praxis. Im Test heute: die neuen Nothing Earstick. Die Ear(stick) sind nicht unbedingt ein Nachfolger der Ear(1), sondern eine zweite Produktlinie für Kunden, die keine In-Ears wollen, sondern mit der „Half-In-Ear“-Variante liebäugeln. Nothing setzt hierfür auf aktuelle Hardware und ein exzentrisches Äußeres. Wir testen, ob die Kopfhörer einem Preis von 120 € gerecht werden.

Design, Verarbeitung & Lieferumfang

Nothing Ear Stick Test Design Ladecase 6

Nur 4,4 Gramm pro Hörer, ein ergonomisches Design und an vielen Stellen durchsichtiger Kunststoff. Ich glaube, das beschreibt den Nothing Ear Stick gut. Tatsächlich ist aber die Aufmachung etwas Besonderes. Für die Kopfhörer geht Nothing einen Weg, den man wohl am ehesten noch vom Gameboy kennt. Der Hersteller liefert Einblicke auf die Technik im Inneren.

Ich frage mich ohnehin, warum es das nicht öfter gibt, ein rückseitiges Glas ohne Bearbeitung dürfte auch bei der Smartphone-Herstellung günstiger sein als die ganzen Farben und Musterungen. Beim Kunststoff, also im Fall der Nothing Earstick, sollte einem aber immer klar sein, dass der durchsichtige Kunststoff irgendwann matt werden oder vergilben wird. Teilweise geschieht das durch den täglichen Gebrauch, aber es reicht manchmal auch Sonneneinstrahlung. Für den Anfang, also im Testzeitraum, zeigten sich die Kopfhörer aber zumindest robust gegen Kratzer.

29,8 mm x 18,8 x 18,4 Millimeter (L x B x T) messen die Earbuds. Der Stiel ist dabei die Komponente, welche durch eine transparente Hülle den Blick aufs Innenleben gewährt, während der pillenförmige Kopfteil von weißem Kunststoff umschlossen wird.

Gesteuert wird der Kopfhörer durch das Zusammendrücken des Stiels. Innenliegend befinden sich die Ladekontakte. Außen sind zwei Punkte zu sehen, einer rot, einer weiß, die jeweils für rechts und links stehen. Eine Art Näherungssensor gibt es, dieser wird aber wohl als Drucksensor ausgeführt und ist somit unsichtbar. Für den Lautsprecherausgang kommt ein großen Alugitter zum Einsatz. Weitere Gitter sind um den Kopf des Hörers verteilt und dienen wohl dem Druckausgleich sowie für die Mikrofone als Öffnung. Soweit ein normaler True Wireless Kopfhörer.

Für die Station hat sich Nothing etwas Spezielles einfallen lassen, auch wenn Sie nicht die Ersten sind, die auf den Trichter kommen. Runde drehbare Stationen hatten wir auch schon früher, teilweise sogar aus Alu.

Die Earbuds werden also in die Station gelegt, diese lässt sich dann auf und zu drehen, wobei die Earbuds nur laden, wenn das Etui zugedreht wird. Der Äußere-Mantel der Rolle ist wieder durchsichtig, sodass zu jeder Zeit der Blick auf die Buds gewährt wird. Eine einzelne LED zwischen den Kopfhörer Sockeln zeigt den Ladestand.

Geladen wird das Konstrukt über einen rot eingefassten USB-C Anschluss. Die optische Spielerei wird von einem silbernen Zylinder flankiert. Dieser wiederum stellt nicht einfach nur ein Designelement dar, sondern dient gleichzeitig als Knopf, um die Nothing Ear Stick zurückzusetzen oder neu zu koppeln. So schön in das Design integriert, bekommt man diese Interaktionspunkte nur selten.

Zurück im Inneren werden die Earbuds von kräftigen Magneten gehalten. Auch die Schraubfunktion besitzt zwei magnetische Einrastpunkte, einmal im geschlossenen und im geöffneten Zustand. Ein Mechanismus, der zum Spielen einlädt.

Abgesehen von der glatten, durchsichtigen Schicht, ist die gesamte Oberfläche leicht genoppt, was sich beim Darüberstreichen gut anfühlt, leider aber auch dafür sorgt, dass Fussel haften bleiben. Ein Tag in der Hosentasche reicht, damit diese sich durchs Drehen in der gesamten Kapsel verteilen. Sauber machen ist nicht unmöglich, mindestens aber schwierig.

Nothing bietet mit den Earstick wieder qualitativ hochwertige Kopfhörer und ein interessantes wie ungewöhnliches Design. Ein weißer Grund mit durchsichtigem Deckel und roten Akzenten harmoniert optisch ausgezeichnet. Materialübergänge sind zwar bei Buds sowie Station sichtbar, aber die Materialübergänge sind glatt und haben keine harten Kanten.

Lieferumfang der Nothing EarStick

Nothing Ear Stick Lieferumfang

Man präsentiert sich bei Nothing als besonders umweltschonend. Zumindest argumentiert man so für die Verpackung zum Aufreißen. Bedruckt ist diese ringsum, an Toner oder Tinte hat man also nicht gespart. Eine Wegwerfverpackung ist zwar für mich weniger funktional als eine wiederverwendbare, aber was weiß ich schon.

Im Inneren gibt es, neben den Earbuds, folgende Ausstattung:

  • Runder Kartonbehälter
  • Ladestation (350 mAh)
  • USB Type-C auf USB-C Kabel (30 cm)
  • Sicherheitsdatenblatt (englisch)
  • Garantiekarte

Tragekomfort der Nothing EarStick

Nothing Earstick Test Wear 2

Nothing reiht sich mit seinem Design in die lange Riege der „Half-In-Ears“ ein, die sich sehr gut über eine lange Zeit hinweg tragen lassen. Da spielt natürlich das geringe Gewicht von 4,4 Gramm mit rein. Aber auch der bauchige, pillenförmige Kopf der Earbuds eignet sich gut, um das Gewicht im Ohr zu verteilen.

Ich hatte jedenfalls kein drückendes Gefühl im Ohr und konnte die Buds mehrere Stunden nutzen. Auch beim Sport sind die Kopfhörer an Ort und Stelle geblieben. Selbst bei stärkeren Neigungen oder kopfüber fielen die Buds nicht heraus. Das ist natürlich höchst individuell, aber bei mir funktionierte es.

Nothing Ear Stick 2

Kontrapunkt an dieser Stelle ist natürlich die Abdichtung. Diese ist bauartbedingt nicht perfekt und lässt die Geräusche der Umgebung nahezu ungedämpft ans Ohr. Das muss man mögen, oder sogar wollen, immerhin besteht der Vorteil auch darin, insbesondere den Verkehr noch wahrnehmen zu können.

Ähnlich unkompliziert wird mit der Station verfahren. Die 87,1 mm in der Länge und 29,8 mm Durchmesser machen sich gut in Hosentaschen und passen sich durch die Rundung vergleichsweise gut an. Natürlich wird man bei engerem Beinzeug weniger Spaß haben. Am Gewicht kann das mit 46,3 Gramm aber nicht fest gemacht werden.

Wasserschutz bietet Nothing ebenfalls. Die Nothing Earstick haben ein IP54 Zertifikat erhalten, sind also auch gegen Staub abgesichert. Aufpassen muss man wie immer bei der Station, diese bietet weder das eine noch das andere.

Soundqualität der Nothing Ear Stick

Nothing Ear Stick Test Design Ladecase 5

„Nothing“ is true, everything is permitted – das könnte man zumindest meinen, wenn man den Preis von 120 € und die technische Ausstattung der Ear(stick) ins Verhältnis setzt. Zwar bietet Nothing mit 12,6 mm einen sehr großen dynamischen Treiber und wirbt mit dessen Empfindlichkeit, aber auf Features wie aptX oder gar LHDC/LDAC verzichtet man. Die Nothing Earstick bieten also nur SBC und AAC. Empfindlich ist der Treiber übrigens deshalb, weil er so viele Details abbilden soll.

Etwas Besonderes stellt dann tatsächlich die „Bass Lock“-Technik dar. Nach Angabe von Nothing arbeitet hier eine Software, die automatisch den Basspegel anpasst, wenn ein Druckverlust festgestellt wird. Mit anderen Worten: Werden die Earbuds locker und entfernen sich minimal vom Ohr, wird der Bass angehoben. Ob und wie gut das funktioniert, klären wir gleich.

Frequenz: k.A.
Bluetooth: 5.2
Treibergröße: 12,6 mm
Maximale Leistung: k.A.
ANC Dämpfung:
Reichweite: 10 Meter
Modellnummer: B157
Widerstand: k.A.
Einzelnutzung: Ja
Lautstärke: k.A.
Hochauflösender Codec: Nein
Profile/Codecs: AVRCP 1.6, AVCTP, GAVDP, AVDTP, SPP, RFCOMM, A2DP 1.3, HFP 1.7, SBC, AAC
Akkukapazität EB: ~40 – 50 mAh / 5 V/1A (geschätzt)
Akkukapazität LS: 350 mAh / 5 V/1A
Wasserresistenz: IP54

Sound

Bass Lock, super-duper Treiber und absolut perfekter Klang – jedes Mal – wie es bei Nothing so schön heißt. Viel Werbegeblubber, nun wird sich zeigen, ob die Earstick dem auch gerecht werden.

Zuerst einmal muss man die hohe Lautstärke der Earbuds hervorheben. Viele Kopfhörer zum Einhängen scheitern unter anderem an einer ausreichenden Lautstärke. Als Nächstes sollte klar sein, dass die Nothing Earstick überwiegend mit dem App-Equalizer auf „Balance“ getestet wurden. Sollte man die App nicht nutzen, wird dieser als Standard vorausgewählt.

Je nach Titel glänzen die Ear(stick) dann mit einer hervorragend ausgewogenen Soundkulisse oder planschen etwas im Matsch. Okay, so übertrieben ist es eigentlich nicht, aber es gibt tatsächlich so ein paar spezielle Töne, die den Buds nicht liegen. Da wären etwa die Becken eines Schlagzeugs, die zuweilen nicht gut aufgelöst werden, besonders in Verbindung mit einem schnellen Bass.

Gleichzeitig bieten die Nothing Earstick ausgezeichnete Höhen und insbesondere Stimmen sind so klar, dass es manches Mal schon etwas unheimlich wirkt. Gleichzeitig scheint aber die vorher angesprochene „Bass Lock“-Technik noch etwas Feinschliff zu benötigen. Besonders bei gehobenen Lautstärken fällt die sprunghafte Anpassung des Pegels immer wieder auf. Natürlich nur, wenn man sich bewegt oder kaut. Wenn der Kopfhörer seine Position nicht verändert, benötigt er auch keine Anpassung.

Insgesamt fehlt mir aber dennoch etwas der Punch hinter einigen Passagen. An der Lautstärke fehlt es, wie zuvor erwähnt, nicht, aber trotz Bass Lock fehlt für den richtigen Kick einfach die Abdichtung zum Ohr oder ein größeres Volumen des Korpus, aber diese sind nun mal nicht gegeben.

Recht behält Nothing, wenn es um die Detailfülle geht. Kleine Nuancen kommen gut zur Geltung und werden sauber abgebildet, es fehlt stellenweise lediglich die kleine extra Priese Auflösung, um das Paket abzurunden.

Die Stereoaufteilung ist vollkommen gelungen. Selten waren die Bereiche so deutlich getrennt und haben dennoch schön harmoniert. Für eine ordentliche Bühne reicht es dann jedoch nicht immer. Es gibt Momente, da glänzen die Earstick und bei anderen Stücken bleibt das Gebotene etwas hinter den Erwartungen. Ein Tenor, der sich durch den ganzen Soundtest zieht.

ANC & Game Mode

Nothing bietet bei den Ear(stick) kein ANC, geht ja auch nicht, denn dafür muss die Verbindung zwischen Kopfhörer und Ohr geschlossen werden. Aber ein Game-Mode wird aufgeführt. Wie aber schon bei den neulich getesteten EarFun Air S, darf sich dieser eigentlich nicht als solches bezeichnen. Denn in der Fußzeile wird eine Latenz von 120 ms angegeben und angeblich wird dieser Wert auch nur erreicht, wenn man die Ear(stick) mit einem Nothing Phone koppelt. 120 ms sind jedoch noch immer weit weg von einer synchronen Bild zu Ton Darstellung. In den meisten Fällen, dürfte das egal sein, doch auf einer professionellen „Gaming“-Ebene ist diese Latenz nicht zu gebrauchen.

Pairing und App der Nothing Earstick

Nothing Earstick Test Connection

Wie schon zu Beginn beschrieben, muss man die Ladestation der Ear(stick) aufdrehen, um diese in den Kopplungsmodus zu versetzen. Gefunden und verbunden werden die Kopfhörer dann rasch.

Eine Sprachausgabe gibt es nicht. Nahezu alle Eingaben werden von kurzen Signaltönen begleitet. Der Game-Mode unterbricht die Übertragung nur kurz, ohne ein Signal abzugeben.

Schon im Standard bietet Nothing eine recht umfangreiche Steuerung, die eine Vielzahl der „normalen“ Eingabemöglichkeiten abdeckt. Um diese Eingaben auszulösen, muss man den Stiel der Earbuds leicht zusammendrücken:

  • L/R einmal drücken: Pause/Play
  • L/R zweimal drücken: Nächster Titel
  • L/R dreimal drücken: Vorheriger Titel
  • L zwei Sekunden gedrückt halten: Lautstärke verringern
  • R zwei Sekunden gedrückt halten: Lauter erhöhen
  • L/R einmal drücken, bei Anruf: Annehmen/Auflegen
  • L/R zweimal drücken, bei Anruf: Ablehnen

Nothing hat die Eingabemöglichkeiten so ausgelegt, dass diese überwiegend auch mit einem Kopfhörer alleine funktionieren. Lediglich die Lautstärke benötigt für eine komplette Steuerung beide Earbuds – außer man verwendet die App und zu der kommen wir jetzt.

App – Nothing X

Nothing EarSticks Test App 7

Natürlich stellt auch Nothing eine App für seine Geräte bereit. Ist man Besitzer eines Smartphones von Nothing, spart man sich diese, alle andern werden im Google Play Store oder im Apple App Store fündig. Bei manchen Geräten erscheint auch ein Pop-up, welches euch direkt dorthin führt.

Grundsätzlich bietet auch die App von Nothing die üblichen Einstellmöglichkeiten. Da hätten wir die obligatorischen Firmwareupdates und der eben angesprochene Game-Mode lässt sich ebenfalls aktivieren. Als zusätzliche Information sehen wir den Akkustand der Earbuds und wenn die Station aufgedreht ist, auch den ihren. In den erweiterten Einstellungen gibt es die Möglichkeit, die Trageerkennung zu deaktivieren. Außerdem steht auf der Startseite direkt der Equalizer bereit.

Allerdings fällt der nicht so umfangreich aus, wie man das sonst so kennt. Nothing setzt auf Simplizität und lässt den Nutzern nur die Möglichkeit Höhen, Mitten und Tiefen in -6 bis +6 Stufen zu regeln. Alles dazwischen wird automatisch geregelt. Es gibt auch vier Soundprofile, „Balance“, „Mehr Bass“, „Mehr Höhen“ und „Stimme“. Man kann an der Grafik erkennen, dass diese Profile eine komplexere Abstimmung nutzen, warum man diese dem User nicht ermöglicht, ist fraglich.

Ebenfalls gleich auf der Startseite wird die Option „Bedienelemente“ aufgeführt, hinter der sich die Tastenbelegung der Buds verbirgt. Hier kann man die Buds sehr umfangreich konfigurieren, wenn auch nicht alle Optionen für alle Eingaben verfügbar sind. Schön zu sehen ist, dass neben den normalen Eingabemöglichkeiten auch noch „zweimal drücken und halten“ zur Verfügung steht. Dadurch ist es möglich, einen Kopfhörer komplett autark zu nutzen, auch mit einer Lautstärkeregelung in beide Richtungen.

Nothing EarStick Test App Opener

Eine App ist auch bei Nothing kein Muss. Die Kopfhörer funktionieren auch so, aber für den vollen Umfang der Features sollte man sie sich zumindest ansehen. Das Design der App ist gelungen. Sie bietet vielleicht nicht so viele Einstellungsmöglichkeiten wie einige Konkurrenten, wurde dafür aber auch nicht überladen.

Sprachqualität der Nothing Ear Stick

Nothing Earstick Test ClearVoice

Wenn es um bestimmte Hardwaredaten geht, geizt Nothing etwas mit den Informationen oder verstreut diese auf verschiedenste Quellen, wie Fußnoten oder Review-Datenblätter. Jedenfalls lässt sich aus diesen Schnipseln entnehmen, dass die Earstick auf jeweils drei Mikrofone setzen.

Dabei wird Nothing nicht müde, ihre „Clear Voice“-Lösung zu erwähnen. Effektiv dürfte es sich dabei um eine Geräuschunterdrückung wie cVc von Qualcomm handeln, nur eben von Nothing. Angeblich hat man diese gegenüber den Ear(1) noch weiter entwickelt, für ein noch besseres Ergebnis.

Ich habe die Ear(stick) also für diverse Anrufe im Ohr gehabt, mal richtig zum Testen in einem ruhigen Umfeld, mit einem abgesprochenen Telefonat und natürlich auch bei spontanen Gelegenheiten, sowie auch als Gesprächspartner auf der anderen Seite.

Der Tenor war unterdessen meist der Gleiche. Die Nothing Earstick übertragen die Stimme tatsächlich sehr natürlich und liefern auch verschiedenen Tonlagen überzeugend aus. Stimmenhall oder robotische Einlagen waren nahezu nicht existent. Durchwachsener kam da schon die Geräuschunterdrückung an. Zwar wurde bei normalem Lärm eine zufriedenstellende Filterung erzielt, wenn aber besonders starke Störfaktoren auftraten, konnten die Earstick nicht schnell genug Gegenmaßnamen ergreifen.

Das ist aber kein Beinbruch, denn an diesen Spitzen scheitern die meisten Kopfhörer.  Unterstützend wirkt dabei auch die halb-offene Bauweise, denn so isoliert man sich nicht gänzlich von seiner Umgebung, was im Verkehr, aber auch im Büro hilft. Ob man das nun mag, muss natürlich jeder selbst entscheiden. In Bezug auf Telefonate finde ich das aber durchaus hilfreich.

Durchschnittlich schneidet man letztlich bei der Bluetooth Reichweite ab. 15 Meter auf freier Fläche können sich sehen lassen. In Räumen muss man aber oft mit unter 8 Metern vorliebnehmen, da schon weitere Entfernungen zu Aussetzern führen können, wenn Wände dazwischenstehen.

Akkulaufzeit

Nothing Earstick Test Akku

Nothing gibt sich selbst sehr großspurig. 7 Stunden Wiedergabezeit soll durch eine Ladung der Earbuds machbar sein. Natürlich normiert auf 50 % Lautstärke und ohne Game-Mode.

Insgesamt will Nothing bis zu 30 Stunden unter diesen Bedingungen erreichen. Ein Milliamperestunden Wert wird zwar zu keiner Zeit in den Daten angeben. Im Ladecase findet man jedoch einen Stempel, der dem Etui einen eher kleinen 350 mAh Akku bescheinigt. Geschätzt würde ich sagen, die Earbuds beherbergen 50 mAh Akkus, was dann wiederum in 3,5 Ladezyklen resultiert. Ein wenig Schwund ist immer und so landet man bei 3 vollständigen Ladungen, die ich auch während des Tests mehrfach angetroffen habe.

Denn die Nothing Earstick verbrauchen relativ viel Akku. Zwar sind die Kopfhörer schon von Haus aus recht laut, allerdings sind 50 % Lautstärke für viele Situationen doch zu leise. An guten Tagen erreicht man maximal 5,5 Stunden bei 70-80 %, eher etwas weniger.

Geladen wird natürlich „schnell“. Nothing gibt an, dass 10 Minuten Ladung für 1,8 Stunden ausreichen, was in etwa hinkommt, wenn man die Lautstärke wieder bei 50 % anlegt. Die Station wird bei Nothing aber ebenfalls schnell geladen und soll den Earbuds dann noch mal Saft für 7 Stunden liefern. In der Regel kann man aber davon ausgehen, dass es nicht ganz für diesen Wert reicht.

Insgesamt benötigen die Earbuds rund 45 Minuten für eine Ladung. Im Vergleich zu anderen Modellen, kann man sich damit ein paar Minuten absetzen. Beim Ladeetui sieht es ähnlich aus. 1,3 Stunden sind ein guter Wert und ein Stück schneller als viele Konkurrenten.

Testergebnis

Getestet von
Max Drechsel

Nothing macht mit den Earstick Vieles richtig. Das Design ist mal etwas anderes und allein der transparente Kunststoff lässt den Blick länger verweilen. Diese Entscheidungen haben jedoch auch eine negative Seite. Sei es ein Vergilben des Kunststoffs auf lange Sicht oder die Ansammlungen an Fusseln, schon nach einmaliger Benutzung.

Technisch geht Nothing den richtigen Weg und vereint hohe Lautstärke und überwiegend saubere Ausgabe in einem Kopfhörer zum Einhängen. Dazu kommt ein für mich überraschend guter Halt im Ohr. Die Ear(stick) sind in dieser Form wohl die ersten Halb-In-Ears, die ich guten Gewissens länger verwenden würde. Bis wir die Abdichtung bei richtigen In-Ears durch potente Treiber ausgleichen, scheint es aber noch etwas zu dauern. Denn auch, wenn Nothing durch Softwareanpassungen versucht einen Druckverlust auszugleichen, stellt diese Lösung noch kein langfristig zufriedenstellendes Ergebnis dar.

Eigentlich kann man die Nothing Earstick empfehlen, besonders wenn man nach einer schicken Alternative zu den Apfelgeräten sucht. Eigentlich. Denn da ist noch dieser Elefant im Raum, der mit einem 120 € Preisschild wedelt.

Für diesen Preis fehlen einfach ein paar Checklisten Features. Allein ein höherwertiger Codec wäre nicht zu viel verlangt gewesen, aber auch mehr oder besser ausgeführte Features, wie ein effektiv arbeitender Game-Mode sollten da möglich sein. Für einen niedrigeren Preis bekommt man beispielsweise schon die verdammt starken Edifier Neo Buds Pro oder die, wenn auch etwas älteren, aber immer noch ausgezeichneten 1More True Wireless ANC.

Zugegeben, für den Typ an Earbuds, die von den Nothing Earstick abgedeckt werden, gibt es nicht viele gute Alternativen, aber ein schickes Design ist eben auch nicht alles. Interessierte sollten auf Angebote warten, die sich einem Unter-100€ Preisgefüge annähern. Wobei selbst da die Buds immer noch anständig bezahlt werden.


Gesamtwertung
86%
Design / Verarbeitung
90 %
Tragekomfort
100 %
Soundqualität
85 %
Sprachqualität
90 %
Akkulaufzeit
80 %
Preis / Leistung
70 %

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