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Master & Dynamic MW75 Testbericht

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • Design, Materialien & Verarbeitungsqualität
  • hoher Tragekomfort
  • Bluetooth 5.1 mit aptX Adaptive
  • klassenbester Klang mit herausragenden Bässen
  • Ansprechverhalten, Dynamik & Bühne sind exzellent
  • sehr guter Transparenzmodus
  • Multipoint & Trageerkennung
  • hervorragende Akkulaufzeit
  • tolle Mikrofonqualität bei Telefonaten
  • App mit einigen netten Features
Nachteile
  • astronomischer Preis
  • kein Klinkenanschluss
  • kein Bluetooth 5.3 mit LDAC & aptX Lossless
  • ANC ist solide - Sony & Bose sind aber besser
  • App wirkt ein bisschen wie ein Beta-Test
  • kein Google Fast Pair
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Ich liebe meinen Master & Dynamic MW65das habe ich erst vor einigen Wochen niedergeschrieben. Gleichzeitig habe ich mir einige Verbesserungen für einen potenziellen Nachfolger gewünscht, unwissend, dass dieser schon wenige Wochen später das Licht der Welt erblicken sollte. Ich benutze den neuen Master & Dynamic MW75 seit rund einem Monat täglich. In diesem Testbericht gehe ich unter anderem der Frage auf den Grund, ob der Nachfolger meines geliebten Kopfhörers 100 Euro Aufpreis gegenüber dem Vorgänger wert ist. Alles dazu und viele weitere Informationen und Eindrücke lest ihr in den folgenden Zeilen!

Willkommen in der ChinaHandys.net HiFi Corner! Ich bin Benjamin Kalt, neben Smartphones ist Audio eine meiner größten Interessen und im Team bin ich der bekennende Snob, wenn es um hochwertige Bluetooth-Kopfhörer geht. In der HiFi Corner schreibe ich über alle möglichen Audio-Produkte, die mir so in die Finger geraten.

Alle weiteren in dieser Artikelreihe erschienenen Testberichte findet ihr unter diesem Link.

Master Dynamic MW75 Test 16

Design & Verarbeitung

Der Master & Dynamic MW75 ist schwerer und größer als sein Vorgänger. Die Abmessungen liegen bei 160,7 x 197,8 x 83,6 Millimeter, das Gewicht beträgt 338 Gramm. Der Vorgänger ist fast 100 Gramm leichter. Beibehalten wurden glücklicherweise die vielen verfügbaren Farbkombinationen. Derzeit erhältlich sind:

Im Test befindet sich die Variante oben in der Mitte mit dunkelgrauem Metall und schwarzem Leder. Mein persönlicher Favorit ist die braune Variante – schick finde ich aber alle. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt das Design erwachsen, dadurch aber auch etwas weniger speziell. Das könnt ihr positiv oder auch negativ bewerten – aufgrund der besseren Verarbeitungsqualität und der hochwertigeren Materialien gefällt mir der Master & Dynamic MW75 aber insgesamt besser.

Master Dynamic MW75 Test 19

Zum Einsatz kommen Lammleder am Bügel und den Ohrpolstern, Aluminium und gehärtetes Glas an den Außenseiten der Ohrmuscheln und eloxiertes Aluminium an den Knöpfen. All das im Zusammenspiel mit der tadellosen Verarbeitung und enormen Stabilität aller Komponenten sorgt für eine hervorragende Haptik. Der Master & Dynamic MW75 fühlt sich seinem Preis entsprechend an, während der Vorgänger – übertrieben ausgedrückt – klapprig gewirkt hat. Die Polsterung an den Ohrmuscheln besteht aus Formschaum und ist erneut abnehmbar und austauschbar.

Anschlüsse, Bedienung & Sensoren

Optisch und haptisch kann nur ein Beoplay H95 mit dem Master & Dynamic MW75 mithalten – der ist aber auch etwas teurer und klingt nicht ganz so gut, dazu später mehr. Allerdings setzt Bang & Olufsen in seinem Topmodell auf ein interessantes Bedienkonzept, während Master & Dynamic ausschließlich echte Knöpfe verbaut. Die Tasten fühlen sich exzellent an, haben einen tollen Druckpunkt und nach einigen Minuten habe ich die jeweiligen Funktionen verinnerlicht. Leider lassen sich die Funktionen in der App nicht frei auf den Tasten platzieren. Der Ein-/Ausschalter hat zudem eine Status-LED spendiert bekommen, wobei mir der Schieberegler vom Vorgänger doch etwas besser gefällt.

Master Dynamic MW75 Test 7

Der einzige Anschluss ist USB-C. Darüber kann Musik gehört werden, außerdem könnt ihr die Kopfhörer aufladen. Der Klinkenanschluss des Vorgängers ist dem Rotstift zum Opfer gefallen, was ich ziemlich schade finde. In einer Zeit, in der Bluetooth nicht in der Lage dazu ist wirklich hochauflösende Musik zu übertragen, sollten uns keine Alternativen genommen werden.

Master Dynamic MW75 Test 11

Wie dem auch sei – ein paar Sensoren gibt es auch noch, unter anderem in der rechten Ohrmuschel. Die Sensoren sind für die Trageerkennung zuständig, die im Test tadellos funktioniert hat und die Musik automatisch pausiert, wenn ich den Kopfhörer abnehme. Setze ich den Kopfhörer wieder auf, muss ich die Wiedergabe allerdings manuell fortsetzen. Das ist besonders unverständlich, weil der MW75 sogar mit einem (abschaltbaren) Ton signalisiert, wenn er wieder aufgesetzt worden ist.

Lieferumfang

Die Box des Master & Dynamic MW75 wirkt unscheinbar, beherbergt aber eine gehörige Menge an Zubehör. Besonders hervorstechend ist das etwas seltsam geformte Hardcase in einem hellgrauen Farbton. Darin lassen sich der Kopfhörer und das gesamte Zubehör transportieren. Die schiere Größe der Tragetasche wirkt aber auch wie eine Mahnung – der MW75 ist nicht faltbar und kann dementsprechend nicht wirklich kompakt transportiert werden. Das ist schade!

Mit dabei sind ein Kabel von USB-C auf USB-C, ein Adapter von USB-C auf USB-A, ein Kabel von USB-C auf 3,5 Millimeter Klinke, ein Adapter von 3,5 Millimeter Klinke auf 6,35 Millimeter Klinke und ein Adapter fürs Flugzeug. Das ist eine gigantische Menge an Kabeln und Adaptern. Besonders hervorheben möchte ich, wie lange Master & Dynamic schon ernsthaft darum bemüht ist, all seine Geräte mit USB-C auszustatten. Selbst der mehrere Jahre alte Vorgänger kommt mit einem Kabel von USB-C auf USB-C, während viele Smartphone-Hersteller das selbst bei teuren Modellen bis heute nicht auf die Reihe bekommen.

Zusammenfassung

Der Master & Dynamic MW75 ist ein sehr hochwertiger Kopfhörer, der in Bezug auf Optik, Haptik und Lieferumfang zusammen mit dem Beoplay H95 die Spitze des Eisbergs bildet. Ich hätte mir einen Kopfhöreranschluss gewünscht und der Schieberegler vom Vorgänger hat mir ebenfalls besser gefallen als der klassische Ein-/Ausschalter. Abgesehen davon vergebe ich die volle Punktzahl!

Tragekomfort

Der Master & Dynamic MW65 ist ein sehr bequemer Kopfhörer, der allerdings wegen seines niedrigen Anpressdrucks zum Umherrutschen neigt. Dieses Problem wurde mit dem Master & Dynamic MW75 behoben. Der Kopfhörer ist schwer, sitzt sicher und bequem auf meinem Kopf. Die Polsterung am Bügel ist mehr als ausreichend und die mit Lammleder überzogenen Ohrmuscheln aus Formschaum drücken trotz meiner Brille auch nach mehreren Stunden kein bisschen. Allerdings sind die Polster erneut eher mittelgroß bis klein – habt ihr besonders große Ohren, könnte das unter Umständen zum Problem werden.

Master Dynamic MW75 Test 4

Abgesehen davon sitzt der Kopfhörer bombenfest und ist dabei sehr bequem. Während der zuletzt hohen Temperaturen ist mir allerdings etwas aufgefallen. Hänge ich den MW75 um meinen Hals, beginnt das Lammleder am Bügel mit der Zeit an meinem Nacken zu reiben. Das ist mir aber wirklich nur in diesem spezifischen Szenario mit Temperaturen über 35°C aufgefallen. Die Größeneinstellung des Bügels ist indes mehr als ausreichend und hat einen angenehmen Widerstand.

Sound und Abstimmung des Master & Dynamic MW75

Damit kommen wir zum Klang. Dafür zuständig sind Beryllium-Treiber mit 40 Millimeter Durchmesser. Die Impedanz liegt bei 32 Ohm. Qualitativ sind maximal 24 Bit und 96 kHz möglich, allerdings auch nur, wenn ihr den Kopfhörer mit dem mitgelieferten USB-Kabel an einen Computer anschließt. Android-Smartphones geben zwar auch gerne Musik an den MW75 per USB-C weiter – dann aber nicht in voller Auflösung. Dafür kann der Kopfhörer nichts, das Problem liegt leider bei Android. Per Bluetooth 5.1 sind via aptX adaptive 24 Bit und 48 kHz möglich. Enttäuschenderweise handelt es sich bei aptX adaptive aber um einen Codec, der verlustbehaftet komprimiert. Ebenfalls unterstützt werden AAC und SBC.

Master Dynamic MW75 Test 22

So viel zum technischen Aufbau. Kommen wir zu meiner subjektiven Einschätzung. Der Vorgänger klingt analog, warm und in den tiefen Frequenzbereichen zwar präzise, aber wenig druckvoll. Vor allem der analoge Sound hat mir sehr imponiert und ich bin froh, dass er auch im Master & Dynamic MW75 zurückkehrt, wenn auch in leicht abgeschwächter Form. Geblieben sind die hervorragend aufgelösten Höhen und Mitten. Neu ist, dass der MW75 in den tiefen Frequenzen die gesamte Konkurrenz mit Leichtigkeit aussticht. Der Bass ist regelrecht brutal und tief, dabei aber zu jedem Zeitpunkt kontrolliert. Das ist faszinierend und hat mir über alle Musikrichtungen hinweg unglaublich viel Freude bereitet.

Master Dynamic MW75 Test 15

Separation, Bühne und Dynamik bewegen sich weiterhin auf dem fantastischen Niveau des Vorgängers. Eigentlich sind nur die Höhen minimal entschärft worden, Bässe sind auf eindrucksvolle Weise hinzugefügt worden und die maximale Lautstärke wurde deutlich erhöht. Zudem ist die warme Signatur schwächer, schwingt bei vielen Titeln aber weiterhin mit. Auf hohen Lautstärken dringt übrigens etwas Klang nach außen – seid ihr in einer vollkommen ruhigen Umgebung, können Menschen um euch herum also mithören. Im Zug, im Bus oder auf der Straße sind die Umgebungsgeräusche allerdings laut genug, dass niemand sonst etwas von der gehörten Musik wahrnehmen kann.

Ein paar Beispielsongs…

Starten wir in unsere kleine Session – zusammen mit dem Master & Dynamic MW75, dem Google Pixel 6 Pro und der Tidal-App für Android. Ich habe mich für die Verbindung per Bluetooth entschieden und selbstverständlich alle Equalizer ausgeschaltet. Die aktive Geräuschunterdrückung ist in Neutralstellung.

Pop

Wir starten mit dem aktuellen Hit Ohne Benzin von Domiziana. Sofort hüllt mich der MW75 in einen dichten Klangteppich, der aber – um bei dieser Metapher zu bleiben – immer noch erkennbare Fasern und Nähte aufweist. Das Volumen ist trotz der hohen Dynamik des Kopfhörers atemberaubend, der Bass brummt regelrecht in mein Ohr. Gleichzeitig sind die höheren Synthesizer-Klänge hochaufgelöst und werden nicht von den starken tiefen Frequenzen unterspült. Die gelegentlichen Reverb-Effekte hallen in der breiten Bühne merklich nach hinten nach, enden aber ebenso abrupt, wie sie angefangen haben. Das ist wirklich genial und schwer in Worte zu fassen.

War der Master & Dynamic MW65 kein idealer Kopfhörer für Pop, eignet sich der MW75 wirklich perfekt für diese Musikrichtung. Diese These unterstreichen wir mit dem phänomenalen Song When I Was Your Man von Bruno Mars. Dazu ein kleiner Fakt am Rande: Bisher ist es mir nur bei Kopfhörern von Master & Dynamic gelungen, die ganz leichte Verzerrung des Klaviers auch über das Intro hinaus wahrzunehmen. Es handelt sich dabei wirklich nur um einen winzigen Touch in der Produktion, der bei anderen Kopfhörern und Lautsprechern unter der Stimme von Bruno Mars untergeht. Abgesehen davon beweist dieser Titel, wie phänomenal und brillant die Höhen und Mitten auch beim Nachfolger des Master & Dynamic MW65 klingen.

Trotzdem wollte ich dem Bass danach wieder etwas zu tun geben und höre deswegen den ebenfalls phänomenalen Song Roddy von Djo. Es bereitet mir zwar körperliche Schmerzen, diesen Indie-Psychedelic-Hip-Hop-Mix unter Pop einzuordnen – allerdings kann ich schwerlich in jedem Testbericht eine Indie-Psychedelic-Hip-Hop-Kategorie einführen. Also: Scheiße, ist das geil. Das unglaublich klar gemischte Schlagzeug hämmert in mein Ohr, der Teppich aus Gitarren und Synthesizern zieht mich sofort in seinen Bann. Selbst die Percussion – primär der breit verwendete Güiro – ist deutlich wahrnehmbar. Hier spielen geniales Mastering und ein genialer Kopfhörer ein perfektes Duett. Direkt danach habe ich mir auch noch Chateau (Feel Alright) von Djo gegeben – selbes Ergebnis.

Rock

Weiter geht’s mit Africa von Toto. Ein Song, der sich vor allem durch die Percussion und das grandios gespielte Schlagzeug auszeichnet. Beides kommt auf dem Master & Dynamic MW75 voll zur Geltung. Die Mischung aus Intensität durch Klangvolumen und Separation durch die breite Bühne wirkt wie für diesen Titel gemacht. Das Lied klingt zwar druckvoll, aber dennoch irgendwie nahbar und fein.

Ob härtere Gitarren den MW75 in die Knie zwingen? Darüber darf Pour Me A Glass von H-Blockx aufklären. Kurze Antwort: Nein. Selbst auf hoher Lautstärke sind die Riffs passend aufgelöst und wummern druckvoll in meinen Kopf. Die hohe Dynamik des MW75 tut diesem Titel ohne Frage ziemlich gut, alles wirkt wenig komprimiert und sehr offen. Das ist bei Metal eher selten der Fall, wird von diesem Kopfhörer aber begünstigt. Das beweist direkt danach auch Angst von Rammstein.

Jazz & Orchester

Deutlich entspannter geht es weiter mit Unspoken von Spyro Gyra. Der klare Bass, das Piano und natürlich das Saxophon schweben auf der Bühne und klingen brillant. Erneut beeindrucken mich die enormen Reserven dieses Kopfhörers im Tiefbassbereich – derartiges Dröhnen kriegt kaum ein anderer Kopfhörer überhaupt wiedergegeben. Der Master & Dynamic MW75 stellt es nicht nur dar, sondern kontrolliert es auch in Perfektion. Ähnlich genial klingt Flaggio Let Me Be (Like I Am), Pt. 1 von Carsten Bohn.

Kommen wir noch zum obligatorischen Orchestertitel – diesmal wieder mit Star Wars. The Mandalorian von Ludwig Göransson vermischt elektronische mit klassischen Elementen und überzeugt durch eine brillante Wiedergabe und viel Dynamik.

Akkulaufzeit des Master & Dynamic MW75

Master & Dynamic verspricht bis zu 32 Stunden Akkulaufzeit bei ausgeschalteter aktiver Geräuschunterdrückung. Hört ihr auf mittlerer Lautstärke Musik, ist dieser Wert erreichbar. Bei hohen Lautstärken sind 25 Stunden möglich, mit eingeschaltetem ANC oder Transparenzmodus sind es dann noch rund 21 Stunden. Ich habe in den letzten Wochen sehr viel Musik gehört und den Kopfhörer insgesamt nur dreimal laden müssen.

Master Dynamic MW75 Test 9

Das Aufladen geschieht via USB-C. 15 Minuten sollen laut Hersteller für rund sechs Stunden Wiedergabe ausreichen, was ich ungefähr bestätigen kann. Ein vollständiger Ladevorgang geht ebenfalls angenehm schnell – deutlich schneller als noch beim Vorgänger.

ANC, Features & sonstige Eindrücke

Starten wir direkt mit der aktiven Geräuschunterdrückung. Die ist glücklicherweise deutlich (!) besser als noch beim Vorgänger, allerdings weiterhin nicht so gut wie bei Bang & Olufsen. Sony und Bose schweben bei diesem Thema ohnehin über der Konkurrenz – auch da reicht ein Master & Dynamic MW75 nicht heran. Allerdings werden vor allem tiefe und mittlere Frequenzen wie Straßenlärm sehr präzise herausgefiltert. Ich habe dieses Feature sporadisch benutzt, da die passive Abschirmung bereits überaus stark ist. Stehe ich neben meiner Waschmaschine, kann ich diese nicht mehr hören, wenn ich den MW75 aufsetze und ganz leise Musik einschalte.

Auch deswegen ist mir der Transparenzmodus wichtig, den ich vor allem unterwegs benutzt habe. Mithilfe dieser Funktion lassen sich Gespräche führen und wegen des Stereo-Effekts kann ich einordnen, woher ein nahendes Auto kommt. Leider ist der Transparenzmodus etwas anfällig für Windgeräusche und rauscht zudem minimal – ansonsten ist er aber ausgezeichnet umgesetzt. Das gilt übrigens auch für die Mikrofonqualität bei Telefonaten. Die ist besser als bei der gesamten Konkurrenz, weswegen ich ernsthaft und für längere Zeiträume mit dem Kopfhörer telefoniert habe. Schade finde ich dabei nur, dass ich während eines Telefonats nicht zwischen ANC und Transparenzmodus wechseln kann.

Kommen wir noch zur App. Schön, dass es eine gibt. Das war es dann aber auch schon mit positiven Eindrücken. Oft verbindet sich der Kopfhörer erst beim zweiten oder dritten Versuch – oft genug auch gar nicht. Die Fehlermeldungen sind wenig aufschlussreich und auch nach der Verbindung ist die Bediengeschwindigkeit der Anwendung wirklich schwach. Und Features gibt es auch kaum welche – ihr könnt die Sprachansagen deaktivieren, ebenso die Trageerkennung. Außerdem gibt es vier Equalizer-Presets. In diesem Bereich ist Bang & Olufsen einfach deutlich besser aufgestellt.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Wie bewerte ich einen Kopfhörer wie den Master & Dynamic MW75? Erst einmal muss festgehalten werden, dass sich Design, Verarbeitung, Akkulaufzeit und Klang allesamt auf herausragendem Level bewegen. Die verwendeten Materialien, die Stabilität und auch der Tragekomfort wissen zu überzeugen. Zusammen mit dem Beoplay H95 von Bang & Olufsen ist der MW75 optisch und haptisch das Ende der Fahnenstange auf dem Markt der ohrumschließenden Bluetooth-Kopfhörer.

Auch klanglich kann ich dem MW75 keinen Vorwurf machen. Er ist gegenüber dem Vorgänger etwas weniger warm und analog abgestimmt, hat dafür aber weit mehr Reserven im Tiefbassbereich. Es ist wirklich faszinierend, wie gut dieser Kopfhörer Bässe wiedergeben kann. Das konnte der Vorgänger nicht – dieser hat sich auf Mitten und Höhen konzentriert und dabei den Bass ein wenig vernachlässigt. Der weitaus stärkere Bass des Nachfolgers bedeutet aber nicht, dass ihr bei Mitten und Höhen Kompromisse eingehen müsst. Im Gegenteil – klanglich reicht kein mir bekannter Bluetooth-Kopfhörer an den Master & Dynamic MW75 heran – auch wegen der tiefen Frequenzbereiche.

Nicht punkten kann das neue Modell des amerikanischen Herstellers bei eher kleinen Details, die ich bei einem derart teuren Kopfhörer aber dennoch wünschenswert finde. Warum wurden Google Fast Pair und der integrierte Google Assistant gestrichen? Warum wird nur Bluetooth 5.1 mit aptX adaptive unterstützt und kein Bluetooth 5.3 mit LDAC und/oder aptX Lossless? Warum pausiert die Musik, wenn ich den Kopfhörer abnehme, startet aber nicht, wenn ich ihn wieder aufsetze? Zudem sind die App und die aktive Geräuschunterdrückung weiterhin nicht auf einem Level mit Bang & Olufsen, Sony oder Bose. Dafür überzeugt der Transparenzmodus und die Qualität der Mikrofone ist ausgezeichnet.


Der Master & Dynamic MW75 ist kein perfekter Kopfhörer, aber es gibt derzeit schlicht und ergreifend keine bessere Alternative. Klanglich rennt der Amerikaner der gesamten Konkurrenz davon und bei der Anmutung ist man mittlerweile gleichauf mit Bang & Olufsen. Die Akkulaufzeit ist ausgezeichnet und einige der neuen Features mag ich tatsächlich auch sehr. Trotzdem: Wer gutes ANC will, sollte sich woanders umsehen. Wer auf aptX Lossless besteht, sollte ebenfalls nicht zugreifen. Und wer seinen Kopfhörer auch gerne mal mit einem externen DAC und per Klinkenkabel bespielen will, muss leider zum Vorgänger greifen. Trotz all dem war ich zufrieden mit meinen MW75 und bin sehr traurig, ihn schon bald wieder zurückschicken zu müssen.


Gesamtwertung
89%
Design & Verarbeitung
95 %
Tragekomfort
90 %
Sound & Abstimmung
100 %
Akkulaufzeit
90 %
ANC, Features & sonstige Eindrücke
70 %

Preisvergleich

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Thomas
Gast
Thomas (@guest_89850)
2 Jahre her

Ein Vergleich zu den aktuelle Bowers & Wilkins PX7 S2 oder den in diesem Jahr noch kommenden Bowers & Wilkins PX8 wäre da sehr interessant

krundumeli
Gast
krundumeli (@guest_89724)
2 Jahre her

Macht der Test Lust auf die Luxus-Lauscherchen durchaus … aber fast noch spannender wären Geheimtipps vom anderen Ende der Skala … https://www.kopfhoerer.de/test/jlab-go-air-pop/ …hab die grad für 22.- erstanden und bin baff !

Am coolsten wär wohl ein vergleichstest mit ähnlichen von MI und co 🙂

und noch Tipp für den ultimativen Testtrack der Bass-Skills ! :
Billie Eilish, ROSALÍA – Lo Vas A Olvidar
(funktioniert nur in Hifi-Qualität von Deezer, Tidal etc.)

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