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Klarus XT21C Taschenlampe im Test

Getestet von Jens M. am
Vorteile
  • super Verarbeitungsqualität
  • ansprechendes Design
  • Luminus SST70 LED
  • innovativer Doppel-Heckschalter
Nachteile
  • Spezialakku
  • recht hoher Preis
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Wir hatten mit der XT11GT Pro und der XT2CR Pro bereits zwei taktische Taschenlampe der Firma Klarus im Test, die mich durchaus überzeugen konnten. Nun steht mit der Klarus XT21C eine weitere taktische Lampe zum Test bereit und ich habe mir auch dieses Modell etwas genauer angeschaut. Ob sie die positiven Eindrücke der anderen Modelle bestätigen kann oder gar übertrifft, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.

Spezifikationen

Auch Klarus setzt, zumindest für die taktischen Taschenlampen, auf ein einheitliches Grunddesign und somit kommt einem die Klarus XT21C bereits auf den ersten Blick irgendwie bekannt vor. Sie ähnelt der XT11GT Pro doch recht stark und bis auf den Lampenkopf sind auch deutliche Gemeinsamkeiten mit der XT2CR Pro zu erkennen. Dies möchte ich aber keinesfalls negativ bewerten, denn selbstverständlich sollte eine Marke auch durch eine “typische Formgebung” bekannt sein. Die XT21C wird als “compact powerful tactical flashlight” beworben und liegt mit einer Gesamtlänge von 14,6 cm und einem Gewicht von 187 Gramm inklusive Akku sogar über den Werten der bereits von mir getesteten Klarus-Lampen. Besonders kompakt ist sie also eher nicht – das stört für eine taktische Lampe jedoch auch keinesfalls. Meiner Meinung nach hätte man sich das “compact” im Werbeslogan aber trotzdem sparen können. Die Lampe besteht grundsätzlich aus zwei Teilen: dem Lampenkopf samt Akkurohr und der Endkappe samt Heckschalter.

Der Lampenkopf misst inklusive Gewinde 13 cm und hat einen Durchmesser von 3,5 cm ganz vorn am Kopf sowie einen Durchmesser von 2,5 cm im Griffbereich. Der Kopf hat eine gekerbte Bezel, die im Sinne einer taktischen Taschenlampe, auch zur Selbstverteidigung oder bspw. zum Einschlagen von Glas genutzt werden kann. Im Kopf selbst sitzt eine Luminus SST70 LED, die durch einen recht tiefen “Orange Peel”-Reflektor (angeraute Innenseite) emittiert. Ich persönlich mag die Luminus LEDs recht gern, somit hab ich mich gefreut, dass dieses Modell damit ausgestattet ist. Außen findet sich im Bereich des kegelförmigen Kopfes noch eine Status-LED sowie der USB-C Ladeport. Dieser ist wie gewohnt mit einem Silikon-Stöpsel gegen äußere Einflüsse geschützt. Der Stöpsel ist schön bündig in das Gehäuse integriert und kann trotzdem kinderleicht geöffnet werden – das hat Klarus sehr schön gelöst. Direkt unterhalb des eigentlichen Kopfes schließt sich der etwa 6 cm lange Griffbereich an. Dieser hat die “Klarus-typische” Rändelung die ihm eine gute Rutschfestigkeit beschert. An das Ende des Griffbereich schließt sich dann noch die Aufnahme für den Pocket-Clip an. Dieser kann frei um 360° gedreht werden und sitzt angenehm stramm auf dem Gehäuse. Das Gewinde zur Endkappe hin ist mit einem O-Ring abgedichtet und bei meinem Testgerät auch ausreichend geschmiert.

Die Endkappe der XT21C ist 3 cm lang und hat einen Durchmesser von 2,6 cm. An ihrer Rückseite findet man den bereits bekannten Doppelschalter von Klarus. Dieser wurde über die Jahre immer weiterentwickelt und befindet sich nun in der 5. Generation. Auch die XT11GT Pro und die XT2CR Pro verfügen über diese Heckschalterkombination. Sie besteht aus einem runden Hauptschalter mit Silikonkappe und einem zusätzlichen halbrunden Wippschalter. Beide Schalter funktionieren prima und ergeben viele sehr praktische Bedienungsmöglichkeiten. Aber auch die XT21C ist eine taktische Lampe und wird/kann daher in Kontakt mit Staub, Dreck und anderen Partikeln kommen. Sobald sich z.B. etwas Sand unterhalb des Wippschalters sammelt, kann es dazu kommen, dass dieser nicht mehr einwandfrei betätigt werden kann. Man sollte also beim groben Geländeeinsatz immer darauf achten, dass die Schalterseite der Lampe nicht unbedingt direkt in den Dreck gelangt. Grundsätzlich ist die XT21C aber nach IPX8 wasserdicht und übersteht auch Stürze aus bis zu einem Meter.

Die Verarbeitungsqualität der XT21C ist mal wieder ohne jeden Makel. Die Anodisierung ist sehr schön ausgeführt und weist keinerlei Fehler auf. Scharfe Kanten mit nicht entgrateten Stellen sucht man an dieser Lampe glücklicherweise Vergebens. Die XT21C kann also die bisher gesammelten Eindrücke von Klarus bezüglich der Verarbeitungsqualität absolut bestätigen – hier gibt es einfach nichts zu meckern.

Lieferumfang der Klarus XT21C

Zum Lieferumfang der Klarus XT21C gehören:

  • Klarus XT21C Taschenlampe
  • 1 x 21700 Li-Ion Akku
  • 1 x Holster
  • 1 x USB-A zu USB-C Ladekabel
  • 1 x O-Ring
  • 1 x Handschlaufe
  • 1 x Bedienungsanleitung (mehrsprachig inkl. Deutsch)

Klarus XT21C 01

User Interface

Die Bedienung der XT21C erfolgt über den Doppelschalter am Heck der Lampe. Dies macht für eine taktische Lampe absolut Sinn, denn ein Heckschalter ist auch bei totaler Dunkelheit in der Regel in wenigen Sekunden gefunden. Zudem liegt die Lampe durch ihre Größe recht gut in der Hand und kann im “Faustgriff” gut mit dem Daumen bedient werden.

Zustand Aktion Resultat
Aus (TS/OS) 1 x Click & Hold (WS) für 5 Sekunden + dann 1x Click (HS) Wechsel zwischen Tactical Settings (TS) und Outdoor Settings (OS)
Aus (OS/TS) 1 x Click (HS) Lampe an – High
Aus (OS/TS) 1 x Tap & Hold (HS) Lampe an – Momentary High
An (OS/TS) 1 x Click (HS) Lampe aus
Aus (OS) 1 x Click & Hold (WS) Lampe an – Momentary Moonlight Mode (> 1 Sek. fixiert diesen Mode)
An (OS) 1 x Click (WS) Wechsel der Leuchtstufen (Moon – Low –  Med – High)
An (OS) 1 x Click & Hold (WS) (3 Sek.) SOS Mode
Aus (TS) 1 x Click & Hold (WS) Lampe an – Momentary Strobe Mode (> 2 Sek. fixiert diesen Mode)
An (TS) 1 x Click (WS) Wechsel der Leuchtstufen (High – Med – Low – Moon)
An (TS) 1 x Click & Hold  (WS)(2 Sek.) Strobe Mode
HS = Hauptschalter; WS = Wippschalter

Ähnlich wie auch schon bei anderen Klarus-Modellen in meinen Tests verfügt das User Interface über zwei grundsätzliche Settings: das Tactical Setting und das Outdoor Setting. Zwischen diesen Settings lässt sich recht leicht wechseln (siehe Tabelle). Die Unterschiede zwischen den Settings sind die Direktzugriffe beim Betätigen des Wippschalters sowie der Wechsel zwischen den Leuchtstufen. So halten die Tactical Settings den Direktzugriff auf den Strobe Mode sowie ein Stufen-Ramping von High nach Moonlight bereit, während in den Outdoor Settings der Moonlight Mode direkt angesteuert werden kann und der Stufenwechsel aufsteigend von Moon nach High funktioniert. Die Steuerung der XT21C habe ich in der Tabelle für Euch dargstellt. Dies mag im ersten Augenblick etwas kompliziert wirken aber wenn man die Lampe einmal in der Hand hat merkt man, das die Bedienung eigentlich sehr einfach ist und über die zwei Schalter sehr gut gelöst wurde. Die XT21C hat keinen elektronischer Lockout, somit müsst Ihr die Endkappe einfach eine Umdrehung aufdrehen, um das unbeabsichtigte Einschalten der Lampe beim Transport zu verhindern (manueller Lockout).

Die Status-LED am Lampenkopf zeigt im Betrieb auch die Kapazität des Akkus wie folgt an:

  • grün =  70 – 100 %
  • orange = 30 – 69 %
  • rot = < 30 %
  • rot blinkend = < 10 %

Insgesamt ist das User Interface der Klarus XT21C nichts wirklich neues, wenn man bereits Lampen von Klarus besitzt. Dies darf aber ebenfalls durchaus positiv gewertet werden, denn so findet man sich als Kunde der Firma immer wieder schnell auch mit neueren Modellen zurecht. Die beiden Heckschalter wurden gekonnt eingesetzt um zwei unterschiedliche User Settings zu ermöglichen und auch die wichtigen Direktzugriffe leicht ansteuern zu können.

Performance der Klarus XT21C

Zur Darstellung der Performance der Klarus XT21C habe ich natürlich Beamshots für Euch gemacht. Alle Bilder sind wie immer in einer Session und mit identischen Belichtungseinstellungen aufgenommen worden. Die Farbtemperatur der Lampe liegt bei eher kalt-weißen 6.500 Kelvin.

farbtemperaturskala

Die Darstellung des Moonlight Mode mit seinem 5 Lumen ist auf den Fotos leider nicht sinnvoll möglich, ohne den High Mode bei gleichen Belichtungseinstellungen deutlich zu hell darzustellen. Der Moonlight Mode steht dank des recht großen Akkus für 240 Stunden zur Verfügung. Im Low Mode stehen 100 Lumen für maximal 20 Stunden zur Verfügung. Dieser Mode ist ausreichend um sich in direkter Umgebung orientieren zu können.

Der Med Mode ist mit 400 Lumen dann schonangenehm hell und reicht locker für einen nächtlichen Spaziergang aus. Er steht dabei sogar für insgesamt sieben Stunden zur Verfügung. Getoppt wird das Ganze dann noch vom High Mode mit maximal 3.200 Lumen. Diese stehen allerdings nur ca. 3 Minuten zur Verfügung bevor die Lampe auf 800 Lumen runteregelt. Diese sind dann aber weitere 4 Stunden verfügbar. Mit den 3.200 Lumen hat die XT21C dann auch eine maximale Reichweite von 324 Meter was schon ein recht ordentlicher Wert ist.

Die Leuchstufen der Klarus XT21C sind verglichen mit Lampen anderer Hersteller recht übersichtlich, aber genau das macht diese Lampe erst richtig gut. Wir haben einen Moonlight Mode der zwar ruhig noch etwas seichter sein könnte aber im Outdoor Einsatz definitiv seine Berechtigung hat, wenn man eben kein großes Aufsehen erzeugen möchte. Mit dem Med bzw. dem High Mode nach dem Runterregeln, deckt die XT21C dann meiner Meinung nach einen sehr großen Einsatzbereich ab und hält mit den maximal 3.200 Lumen jederzeit noch die nötige Extra Power bereit, wenn es auch mal extrem hell sein darf. Die Wahl der Leuchtstufen finde ich hier also sehr gelungen.

Akku

In der Klarus XT21C kommt ein 21700er Li-Ion Akku mit 5.000 mAh zum Einsatz. Die Zelle ist 7,7 cm lang und besitzt einen speziellen Doppelpol mit Plus & Minus auf einer Seite. Dies ist leider auch ein echter Kritikpunkt an dieser Taschenlampe. Während die bisher von mir getesteten Klarus-Modelle mit Standard-Akkus betrieben werden konnten, nutzt dieses Modell nun leider einen Spezialakku. Ersatz dafür bekommt man demnach (fast) nur über den Hersteller.

Klarus XT21C 07

Geladen wird der Akku direkt in der Lampe. Dazu muss nur der Silikon-Stöpsel vom USB-C Ladeport entfernt, das beigelegte Ladekabel eingesteckt und an einen Ladeadapter angeschlossen werden. Während des Ladevorgangs kann die Lampe dann sogar im Low Mode genutzt werden. Die Status-LED leuchtet rot sobald der Ladevorgang beginnt und grün, wenn der Akku schließlich voll geladen ist. Geladen wird mit 2A und somit ist die 21700er Zelle in ca. 3,5 Stunden voll geladen.

Testergebnis

Getestet von
Jens M.

Die Klarus XT21C ist ohne Zweifel eine gute Taschenlampe. Die Verarbeitungsqualität ist auf sehr hohem Niveau und auch das Design ansprechend. Die Wahl der Luminus LED und der spezielle Klarus Heckschalter, machen diese taktische Lampe zu einem guten Begleiter in der Dunkelheit. Auch wenn die maximal 3.200 Lumen nur kurz gehalten werden können, stehen gut ausgewogene Leuchtstufen bereit, die auch recht passable Laufzeiten haben. Lediglich die Verwendung eines Spezialakkus bleibt als Manko an dieser Taschenlampe zurück. Hier hätte ich mir den Einsatz der gängigen Standard-Akkus gewünscht.

Trotzdem kann ich die Klarus XT21C absolut empfehlen. Mit knapp 100 EUR ist sie zwar kein Schnäppchen aber vergleichbare Alternativen von Olight & Co. sind z.T. sogar noch teurer. Ein Alternative aus dem eigenen Hause ist natürlich die Klarus XT11GT Pro, die sogar noch etwas günstiger ist.

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