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Kensington SD5700T – Testbericht zum Thunderbolt 4-Hub

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • schickes Design, tadellose Verarbeitung
  • dedizierter Ein-/Ausschalter am Gehäuse
  • unter Windows komplett Plug and Play
  • viele Anschlüsse
  • hohe Übertragungsgeschwindigkeit
  • Passthrough für Strom - beiliegendes Netzteil
  • zwei 4K-Monitore mit 60 Hertz sind kein Problem
Nachteile
  • Spulenfiepen bei ausgeschaltetem Laptop
  • viele Anschlüsse nur auf der Rückseite
  • teuer
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Seit der Veröffentlichung des dazugehörigen Testberichts benutze ich das Mi Notebook Pro X 15 von Xiaomi täglich. Ich schreibe News und Testberichte, bearbeite Fotos, schneide Videos und spiele gelegentlich auch eine Runde. Allerdings wollte ich mein Setup aus verschiedenen Gründen erweitern. Zum Schreiben von Artikeln habe ich mir eine mechanische Tastatur gekauft, zum Zocken sollte eine neue Maus her und für mehr Platz und Übersicht bei allen Aufgaben habe ich mir zwei Monitore bestellt. Innerhalb weniger Tage war mein Schreibtisch voll und die Anschlüsse des Laptops belegt.

Achtung! Thunderbolt 4-Hubs sind absurd teuer und das Kensington SD5700T kostet fast 400 Euro. Ihr solltet also genau wissen, warum ihr euch ein Hub mit Thunderbolt 4 gönnen wollt. Ansonsten erreicht ihr mit Dockingstations für einen Bruchteil des Preises eine ähnliche Anschlussvielfalt, aber natürlich keine annähernd so hohen Übertragungsraten. Hier wären zum Beispiel der Anker PowerExpand 12-in-1 oder der Baseus 17-in-1 Hub zu nennen. Bei diesen Geräten lässt sich aber leider nur ein Display mit 4K bei 60 Hertz stabil betreiben. Im Falle des Mi Notebook Pro X 15 könnte man jedoch ein weiteres 4K-Display mit 60 Hertz über den HDMI 2.0 Anschluss laufen lassen.

Kensington SD5700T 1

Ich habe mich also dazu entschieden, eine Dockingstation zu kaufen. Das Mi Notebook Pro X 15 unterstützt glücklicherweise Thunderbolt 4 – meine zwei Monitore kann ich also in voller Auflösung und mit 60 Hertz über diesen einen Anschluss befeuern. Leider gibt es nicht viele TB4-Hubs auf dem Markt, die das unterstützen. Schnell fiel meine Wahl auf das Kensington SD5700T. Der Hersteller verspricht, dass zwei 4K-Monitore mit 60 Hertz bespielt werden können und durch die Stromzufuhr über Thunderbolt soll ich sogar auf das Netzteil meines Laptops verzichten können.

Kensington SD5700T 3

Seit gut zwei Wochen benutze ich das Kensington SD5700T täglich und bisher bin ich überzeugt, die richtige Kaufentscheidung getroffen zu haben. Warum das so ist und welche Probleme das Thunderbolt 4-Hub möglicherweise hat, klären wir im folgenden Testbericht!

Abmessungen, Anschlüsse & Lieferumfang

Das Kensington SD5700T ist ein kleiner Kasten aus gebürstetem Aluminium und deswegen auch schwerer, als es auf den ersten Blick aussieht. Das Gehäuse wiegt rund 430 Gramm und steht auf vier kleinen Gummifüßen, welche die Dockingstation bei sehr steifen Kabeln aber nicht fest auf dem Tisch halten können. Alternativ wird eine Montagehalterung angeboten, die knapp 40 Euro kostet. Ich habe mich gegen dieses Zubehör entschieden.

Kensington SD5700T 5

An der Verarbeitungsqualität des Kensington SD5700T habe ich nichts auszusetzen. Der Kasten fühlt sich hochwertig an, sieht im Vergleich zu Konkurrenzprodukten aus Plastik edel und teuer aus und steht in den meisten Fällen sicher auf dem Tisch. Positiv hervorheben möchte ich zudem, dass es an der Vorderseite des Gehäuses einen Ein-/Ausschalter gibt – der wird bei modernen Geräten ja oft vergessen oder einfach wegrationalisiert. Ein nettes Feature ist zudem die auf der linken Seite angebrachte Vorrichtung für Kensington-Sicherheitsschlösser.

Anschlüsse des Kensington SD5700T

Doch wie oft kommt es vor, dass ich über die Oberfläche aus Aluminium streiche und mich an der guten Verarbeitungsqualität erfreue? Viel wichtiger als das sind natürlich die Anschlüsse. Doch auch hier weiß das Kensington SD5700T zu überzeugen. Für den Upstream steht ein Thunderbolt 4-Port auf der Vorderseite zur Verfügung. Diesen habe ich dank des beiliegenden Kabels schnell mit meinem Notebook verbunden, woraufhin die kleinen Status-LEDs auf der Vorderseite zu leuchten beginnen. Ebenfalls auf der Front verbaut sind ein Slot für SD-Karten, ein USB 2.0-Anschluss (5V/1,5A) und ein Klinkenanschluss für Kopfhörer und Headsets.

Deutlich mehr Auswahl gibt es auf der Rückseite. Dort befinden sich gleich drei USB C-Anschlüsse, die via Thunderbolt 4 angebunden und für den Downstream verantwortlich sind. Zwei davon sind aktuell durch meine Monitore belegt. Ebenfalls vorhanden sind drei USB 3.2-Ports (USB-A, 5V/0,9A), ein RJ45-Anschluss für Gigabit-LAN und ein runder Stromanschluss für das beiliegende Netzteil. Eigentlich ist also alles an Ports mit dabei, was man sich wünschen könnte – ausgenommen ist dabei vielleicht HDMI, wobei ein entsprechender Anschluss direkt an meinem Laptop vorhanden ist.

Lieferumfang

Bevor wir uns dem Praxistest widmen, werfen wir einen schnellen Blick auf den Lieferumfang des Kensington SD5700T. Erst einmal hätten wir dort ein schwarzes Netzteil, das laut Beschriftung 180 Watt leistet. Die Hälfte davon (90 Watt) kann via Power Delivery 3.0 an das angeschlossene Notebook weitergegeben werden, was in vielen Fällen den Griff zum ursprünglichen Netzteil obsolet machen dürfte.

Das Stromkabel ist vom Netzteil abtrennbar, die andere Seite ist hingegen fest mit dem schwarzen Block verbunden. Zur Verbindung der Dockingstation mit dem Laptop liegt ein 0,8 Meter langes, ebenfalls schwarzes Kabel von USB-C auf USB-C (Thunderbolt 4) mit in der Box.

Kensington SD5700T im Praxistest

Ich nutze mein Kensington SD5700T derzeit mit einem relativ großen Setup. Ich habe zwei Monitore angeschlossen (Mi Curved Gaming Monitor 34″), eine Tastatur (Logitech G513 mit blauen Schaltern), eine Maus (Logitech MX Master 3) und ein via USB angebundenes Mikrofon (Audio-Technica AT2020 USB+). Damit sind einige Anschlüsse bereits dauerhaft belegt. Zudem nutze ich nahezu täglich den SD-Slot und kopiere große Videodateien und RAW-Fotos auf mein NAS (Terra-Master F2-221).

Kensington SD5700T 7

Grundsätzlich funktionieren all diese Aufgaben ohne Probleme. Nachdem ich die Dockingstation angeschlossen habe, installiert Windows 10 automatisch alle Treiber – das Kensington SD5700T ist also Plug-and-Play. Beide Monitore werden durchgehend in voller Auflösung und mit 60 Hertz betrieben – dafür habe ich mir günstige Kabel von USB-C auf Display Port auf Amazon bestellt, die ich euch in den Preisvergleich weiter unten einbinde. Theoretisch wäre sogar der Betrieb eines 8K-Monitors möglich.

Kensington SD5700T 6

Positiv aufgefallen ist mir zudem, dass der SD-Slot UHS II unterstützt und auch bei teuren Speicherkarten die volle Übertragungsrate ausnutzt. Der über die USB 3.2-Anschlüsse auf der Rückseite übertragene Strom reicht für die LED-Beleuchtung der Tastatur aus und auch der zusätzliche USB-Anschluss direkt am Keyboard funktioniert tadellos.

Übertragungsraten

Bei meiner Nutzung habe ich am Kensington SD5700T also fast nichts auszusetzen – zu drei kleinen Kritikpunkten kommen wir später noch. Einfach nur ein Ja, alles funktioniert so weit, wäre einem Testbericht aber natürlich nicht würdig. Deswegen habe ich in einem kurzen Test die Übertragungsraten des SD-Slots ermittelt, die dank der modernen Technik sehr hoch sein sollten.

Kensington SD5700T 9

In meinen Kameras (Sony a7r II) nutze ich Speicherkarten von SanDisk (UHS I, Klasse 10, V30, U3). Theoretisch soll eine Lesegeschwindigkeit von 170 MB/s möglich sein – die Schreibgeschwindigkeit liegt wohl bei bis zu 93 MB/s (vgl.: Speicherkarten-Guru). Ich erstelle also eine rund drei Gigabyte große Datei und kopiere sie von der Speicherkarte, die ich in den SD-Slot des Kensington SD5700T gesteckt habe, auf die interne SSD meines Notebooks und wieder zurück. Die Schreibgeschwindigkeit auf die SD-Karte liegt laut Windows im Mittel bei 97 MB/s und die Lesegeschwindigkeit bei 163 MB/s. Das sind phänomenale Werte!

Was mir nicht gefällt…

Ganz ohne Kritik kommt das Kensington SD5700T natürlich nicht davon. Negativ aufgefallen ist mir beispielsweise, dass der Hub ein seltsames Fiepen von sich gibt, wenn ein Laptop angeschlossen, aber komplett heruntergefahren ist. Das geschieht in rund einem von zehn Fällen und ist tatsächlich im gesamten Raum (15 Quadratmeter) deutlich hörbar. Das Kabel vom Laptop zu trennen und dann wieder anzustecken löst das Problem.

Kensington SD5700T 10

Schade finde ich außerdem, dass sich viele Anschlüsse auf der Rückseite befinden. Oft ist das sicherlich sinnvoll – meine Tastatur möchte ich immerhin durchgehend angesteckt lassen, weswegen der USB-Port auf der Rückseite ideal ist. Ein weiterer USB-C-Anschluss auf der Vorderseite, angebunden via Thunderbolt 4, würde allerdings das einfache Verbinden von externen SSDs ermöglichen. Außerdem wären Display-Port-Anschlüsse in voller Größe ein nettes Extra.

Kensington SD5700T 14

Ebenfalls schade ist die Begrenzung der Leistung, die an den Laptop weitergegeben werden kann. 90 Watt sind häufig ausreichend, bei sehr anspruchsvollen Aufgaben wie 4K-Videoschnitt greift mein Notebook aber auf den Akku zurück – das mitgelieferte Netzteil des Mi Notebook Pro X 15 kommt auf 130 Watt. Grundsätzlich finde ich es aber super, dass der Passthrough von Strom so gut funktioniert. Der Standard Power Delivery unterstützt maximal 100 Watt.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Mit dem SD5700T hat Kensington ein wirklich guten Thunderbolt 4-Hub im Programm. Das Gehäuse ist tadellos verarbeitet, das Design ist ansprechend und die Anschlussvielfalt für die Größe enorm. Besonders wichtig war mir, dass die Dockingstation zwei 4K-Monitore parallel mit 60 Hertz befeuern kann und auch an dieser Stelle hat Kensington mich nicht enttäuscht. Sehr hilfreich ist zudem die Funktion, den Strom über das Hub direkt in das Laptop zu leiten – damit ersetze ich quasi das Netzteil meines Mi Notebook Pro X 15, das mit einem China-Stecker ausgestattet ist.

Zu kritisieren habe ich nur wenige Punkte. Ich würde mir eine etwas andere Anordnung der Anschlüsse wünschen. Ein USB C-Port auf der Vorderseite würde es deutlich vereinfachen, externe SSDs an mein Laptop anzuschließen. So muss ich immer auf die Rückseite des Kensington SD5700T ausweichen. Schade ist zudem, dass bei aktiver Stromzufuhr und ausgeschaltetem Laptop gelegentlich seltsame Geräusche zu hören sind. Die sind zwar unbedenklich, aber ohne Frage hörbar, wenn man sich im selben Raum befindet.

Insgesamt bin ich mit dem Kensington SD5700T überaus zufrieden. Meine Anforderungen werden allesamt erfüllt und ich kann einen aufgeräumten Schreibtisch mit einer hohen Anschlussvielfalt kombinieren. Wenn ihr euer Notebook als Workstation-Ersatz verwendet und mehrere Monitore, Maus, Tastatur und externen Speicher anschließen wollt, lege ich euch das Thunderbolt 4-Hub von Kensington ans Herz.

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maddin
Gast
maddin (@guest_81810)
3 Jahre her

Moin! Ehrlich gesagt sehe ich den Nutzen eines TB 4 Hubs – Stand heute – noch nicht. Die wenigsten Endgeräte können die Leistung auch nur annähernd ausreizen und besonders das von Dir genannte Beispiel der UHS-I SD Karte ist doch das Anti-Beispiel 😉 Für die geringen Datenraten taugen moderne USB 3.1 Hubs vollkommen, oder wegen mir auch ein TB 3 Hub. Bei den einfachen USB Hubs hat man häufig das Problem das der Kartenleser an einer langsamen USB 2 Lane zu hängen scheint weswegen die Datenraten einbrechen. Aber bei den etwas besseren Modellen sind auch diese Probleme faktisch nicht vorhanden… Weiterlesen »

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