Kameravergleich: Realme GT 2 Pro vs. OnePlus Nord 2
Inhaltsverzeichnis
Realme hat mit dem Sony IMX766 samt optischem Bildstabilisator endlich anständige Kamerahardware im Portfolio. Zum Einsatz kommt das Setup unter anderem im Top-Modell, dem Realme GT 2 Pro, wie auch dem Realme 9 Pro+ und Realme GT 2. Den gleichen Hauptsensor finden wir allerdings auch im OnePlus Nord 2. Ganz recht, das Mittelklasse-Gerät teilt sich den Haupt- und Frontkamerasensor mit Realmes neuem Flaggschiff.
Welcher der beiden Hersteller kann also den Kameravergleich gewinnen? Macht die Software von OnePlus das Rennen oder kann das Realme GT 2 Pro mit dem 150°-Ultraweitwinkelsensor genügend Punkte sammeln?
Kameraspezifikationen, Hardware und Ausstattung im Vergleich
Mit einem WQHD+ 120 Hertz LTPO 2.0 AMOLED Panel, dem Top-Prozessor Snapdragon 8 Gen 1, 5000mAh Akku und „360° Konnektivität“ fehlt es dem Realme GT 2 Pro gewissermaßen an nichts.
Aber nun hat das Realme GT 2 Pro auch ein echtes Multitalent in Sachen Kamera an Bord: Der Sony IMX766 ist einem OIS gelagert und für Nachtaufnahmen ist der Sensor entsprechend lichtstark. Nicht ohne Grund nutzt ihn Oppo für das High-End-Modell bereits in der zweiten Generation.
Das Kamerasetup des Realme GT 2 Pro (Zum Test):
- Hauptkamera: Sony IMX766 – 50MP, f/1.8, Sensorgröße: 1/1.56“, FoV: 84,4°, 6P, OIS
- Ultraweitwinkel: Samsung JN1, 50MP, f/2.2, FoV: 150°
- Makro-„Mikroskop“-Sensor: 20- bis 40-fache Vergrößerung
- Frontkamera: Sony IMX615 – 32MP, f/2.4, 80,6° FoV, fixer Fokus
Im Vergleich zum OnePlus Nord 2 bietet das Realme GT 2 Pro mit dem Samsung JN1 dazu noch einen Ultraweitwinkelsensor, der mit einem Aufnahmebereich von 150° auch den Namen verdient. Die zusätzliche Mikroskop-Kamera ist eher als „Gimmick“ zu betrachten. Dazu bietet der Snapdragon 8 Gen 1 des Realme GT 2 Pro deutlich mehr Leistung zur Datenverarbeitung beim Aufnehmen von Videos und Fotos. Dazu gehören Live-Effekte, ein Nachtmodus beim Filmen oder auch 8K-Auflösung.
Folgende Sensoren kommen im OnePlus Nord 2 (Zum Test) zum Einsatz:
- Hauptkamera: Sony IMX766 – 50MP, f/1.88, 1.0 μm, 6P, OIS
- Ultraweitwinkel: 8MP, f/2.25, FoV: 119°
- Mono-Sensor: 2MP, f/2.4
- Frontkamera: Sony IMX615 – 32MP, f/2.45, 0.8 µm, fixer Fokus
Die Kamera des OnePlus Nord 2 gehört mit zu den Besten, die man unter 400€ geboten bekommt. Bei der restlichen Hardware muss das Smartphone der oberen Mittelklasse klar gegenüber dem Top-Modell von Realme zurückstecken.
Im Vergleich zum Realme GT 2 Pro hat das OnePlus Nord 2 ein kleineres AMOLED Display mit „nur“ 90 Hertz und löst auch lediglich in Full-HD auf. Auch der MediaTek Dimensity 1200 kann bei der Hardwarepower nicht mit dem Snapdragon 8 Gen 1 konkurrieren. Durch das kleinere Display ist das Smartphone kompakter und der Akku mit 4500mAh kleiner.
Die Aufnahmen des Realme GT 2 Pro seht ihr stets auf der linken Seite und die des OnePlus Nord 2 rechts. Zunächst präsentieren wir euch in der Galerie die Bilder: Diese könnt ihr auch gerne im verlustfreien Format herunterladen und eigens reinzoomen. Danach bekommt ihr einen Zusammenschnitt vom GT 2 Pro (links) und dem Nord 2 (rechts), in dem wir digital in die Bilder hineinzoomen, um die Unterschiede im Detail zu erläutern.
Tageslichtaufnahmen
Bei den „Schönwetter“-Aufnahmen werden wir die Unterschiede mit der Lupe suchen müssen. Qualitativ liegen die beiden gleichauf mit dem Sony IMX766: Scharfe Aufnahmen, ein großer Aufnahmebereich und viele Details.
Der erste Eindruck zeigt aber schnell zwei unterschiedliche Konzepte beim Image Processing. Realme setzt beim GT 2 Pro auf eine hellere Darstellung, sättigt Farben deutlich mehr nach und hübscht das Bild auf. OnePlus hingegen vertraut beim Nord 2 auf eine realitätsgetreue Darstellung mit einem dunkleren Gesamtbild.
Das Realme GT 2 Pro holt mit der helleren Darstellung aber auch mehr Details, Strukturen und Feinheiten in das Bild. Aber Achtung, erst wenn man übernatürlich stark in die Aufnahmen digital hereinzoomt (ab 300% etwa). Das Realme GT 2 Pro hat zudem eine deutlich bessere Dynamik.
Bei Farben zeigt das Realme GT 2 dann aber ein „interessante Interpretation“ von Blau: Weder der Himmel noch das Flusswasser in Salzburg sind vergleichbar mit z.B. den Malediven 😉. Klar gesprochen: Hier übersättigt Realme zu sehr. Mit den dunkleren Tönen (durch das insgesamt weniger helle Bild) verschwimmen beim Nord 2 dann aber dunkle Stellen etwas ineinander.
1:1 – Realme übertreibt es hier etwas mit den Farben. OnePlus hat weniger Dynamik in den Bildern. Wir vergeben einen Gleichstand.
Nachtaufnahmen
Das Realme GT 2 Pro schafft es bei Nacht noch mehr aus dem Sony IMX766 herauszukitzeln: Die Nachtaufnahmen sind noch lichtstärker als beim OnePlus Nord 2. Dies erkauft sich Realme mit etwas mehr ISO-Rauschen, was aber in den meisten Aufnahmen gut kaschiert wird. Das OnePlus Nord 2 belässt die Bilder etwas dunkler, was bei der künstlichen Belichtung etwas nach einem Gelbstich aussieht.
Das OnePlus Nord 2 zeichnet außerdem manche Bereiche sogar etwas zu weich und raubt den Nachtaufnahmen damit so manche Feinheit. Mit Strukturen, die nicht besonders gut beleuchtet sind, hat das Nord 2 ebenso seine Probleme. Beim GT 2 Pro werden die Bereiche einfach noch klarer dargestellt.
2:1 – Objektiv geht der Punkt recht eindeutig an das Realme GT 2 Pro.
Ultraweitwinkel
Den zweiten Sensor der Triple Cam können wir schnell dem Realme GT 2 Pro zusprechen. Das OnePlus Nord 2 hat wirklich keine gute Ultraweitwinkelkamera, da hier Geld gespart werden musste.
Auch wenn der Samsung JN1 qualitativ deutlich zurückfällt im Vergleich zur Hauptkamera, kann man die Aufnahmen des GT 2 Pro auch noch an großen Bildschirmen betrachten. Zusätzlich punktet die 50MP Kamera durch ihren sehr großen Aufnahmebereich, was im Vergleich einige Meter mehr ausmacht.
Dazu schießt das Realme GT 2 Pro hellere Bilder, zeichnet mit der höheren Auflösung mehr Details auf und bietet deutlich schönere Farben. Das Nord 2 kann mit dem 8MP UWW-Sensor weiterhin nicht wirklich überzeugen: Das Bild ist zu dunkel und teils auch grob gezeichnet.
3:1 – Ohne viele Worte, das Realme GT 2 Pro gewinnt hier eindeutig
Bokeh / Portrait
Beide Smartphones nutzen für Portraitaufnahmen und zur Trennung von Hinter- zum Vordergrund einzig die Software. Der Ausschnitt funktioniert schnell und bis auf Kleinigkeiten (abstehende Haarsträhnen z.B.) präzise.
Die etwas hellere Darstellung beim Realme GT 2 Pro steht den Portraitaufnahmen abermals besser als der sattere Farbton des OnePlus Nord 2. Auch kann das Realme GT 2 Pro hier mit einer besseren Dynamik punkten und sichert so dem Motiv / der Person mehr Details.
4:1 – Auch wenn OnePlus bei den Bokehs in letzter Zeit deutlich nachgebessert hat, machen die Porträtbilder des GT 2 Pro einen sichtbar besseren Eindruck
Frontkamera
Der Hauptkamerasensor erntet zwar das Rampenlicht, mit dem Sony IMX615 hat das OnePlus Nord 2 aber letztes Jahr die Messlatte auch für die Selfies sehr hoch gesetzt. Der Frontkamerasensor ist also auch für das Realme GT 2 Pro eine gute Wahl.
Aber wieder muss man dem Realme GT 2 Pro eine etwas zu starke Belichtung ankreiden: Farben werden dadurch blasser und das Selfie durch Sonneneinstrahlung zu sehr beeinflusst. Qualitativ äußert sich das zwar in etwas mehr aufgenommenen Details. Den höheren Kontrast mit den satteren Farben bietet aber das OnePlus Nord 2.
4:2 – Kein großer Unterschied, aber der Eindruck spricht für das OnePlus Nord 2
Fazit
Das Realme GT 2 Pro spielt in einer anderen Preisklasse als das OnePlus Nord 2, bietet aber fast die gleiche Kamerahardware. Dass man die Ultraweitwinkel-Aufnahmen gewinnt, war klar. Allerdings kann sich das Realme auch bei Tages- und Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera durchsetzen. Lediglich die Selfies gehen an das OnePlus.
Welches wäre euer Favorit? Das Realme GT 2 Pro als Flagship oder das günstigere OnePlus Nord 2?
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle Angebote über Telegram erhalten.
Bin mit der gleichen Hauptkamera im Realme 9pro+ zufrieden. Der leichte Gelbstich bei Dunkelheit, ist, je nach Zenario, meist kein Nachteil, er macht das Bild satter und wärmer, was bis jetzt immer das Bild “angenehmer” aussehen lässt