Sanktionen gegen Huawei – Ausweitung auf 4G Technik?
Dass es Huawei seit dem US-Handelsembargo von 2019 nicht mehr leicht hat, ist den meisten bewusst. Allerdings liegen der Nachrichtenagentur Reuters nun Insider-Informationen vor, die befürchten lassen, dass es für Huawei noch schlimmer werden könnte.
Ein kurzer Rückblick
Im Jahr 2019 setzte die US–Regierung unter Präsident Trump Huawei auf eine Blacklist. Seitdem brauchen US–Unternehmen eine besondere Lizenz von ihrer Regierung, um weiter mit Huawei Handel betreiben zu können. Lizenzen wurden an einige Unternehmen wie AMD, Microsoft oder Intel ohne allzu große Einschränkungen vergeben, sodass bis heute weiterhin regelmäßig neue Huawei Laptops erscheinen, wie etwa das MateBook D14 und D15.
Strengere Auflagen gab es jedoch für alles, was mit Mobilfunktechnik zu tun hat. Der große Smartphone-Chip-Hersteller Qualcomm darf Prozessoren für Huawei nur mit 4G Technik ausstatten. Über 5G-Empfang verfügen daher sämtliche neue Huawei Smartphones wie das Huawei P50 Pro (Zum Test) oder das Mate 50 Pro (Zum Test) nicht mehr. Zudem haben die Huawei Smartphones keine integrierten Google-Services mehr, weshalb wir zum Thema Huawei & Google zahlreiche Anleitungen & Workarounds verfasst haben.
Kommt eine Erweiterung auf 4G?
Während der frühen Tage der Präsidentschaft von Biden wurden diese Lizenzen offenbar weiter vergeben, zumal auch regelmäßig neue Huawei Smartphones auf dem Heimatmarkt China erschienen. Drei Insider behaupten nun gegenüber Reuters, dass die USA die Liste der verbotenen Chipsätze erweitern möchte. Die neuen Ergänzungen sollen 4G-Technologie, WiFi 6 und 7 sowie künstliche Intelligenz und Cloud-Computing umfassen.
Laut einem der Insider sollen sogar bereits jetzt schon neue Lizenzen für 4G-Chips abgelehnt werden. Zudem plane die US-Regierung, Lizenzen, die derzeit von amerikanischen Unternehmen genutzt werden, nach ihrem Auslaufen nicht zu erneuern.
Einschätzung und Ausblick
US-Präsident Biden hat bereits im Oktober letzten Jahres die Exportbedingungen für im 14 Nanometerverfahren oder neuer gefertigte Chips verschärft. Zudem gab es ein Importverbot für Huawei Technik und auch die chinesischen Konzerne ZTE, Hytera Communications Corp Hikvision und Dahua wurden als inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit eingestuft. Seitdem gibt es vonseiten Huawei auch keine weiteren Informationen zur Fertigung eigener HiSilicon Kirin Chips, da die Restriktionen die Herstellung schlichtweg unmöglich machen.
Mit all dem im Hinterkopf klingen die aktuellen durchgesickerten Informationen zu einer weiteren Verschärfung der Handelsrestriktionen keinesfalls aus der Luft gegriffen. Eins ist dabei jedenfalls klar: Ein Verbot für die Nutzung von 4G Technik wäre gleichbedeutend mit dem Ende von Huawei Smartphones. Wir hoffen, dass es nicht so weit kommt.
- 1 Reuters.com
- 2 GSMArena
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