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Huawei hat den Nachfolger der Freebuds endlich auf dem Markt, aber man hört nicht viel davon. Sind die neusten Huawei Freebuds 3 mit einem Startpreis von rund 140€ einfach zu teuer geraten oder handelt es sich schlichtweg um einen Geheimtipp? Im folgenden Testbericht versuchen wir Licht ins Dunkel zu bringen.
Design und Verarbeitung
Huawei hat sich beim Design der Ladebox auf neues Terrain begeben und die Box rund und flach gestaltet. Optisch ist dies gewöhnungsbedürftig, da wir von anderen Anbietern eher rechteckigen Formen gewohnt sind. Ich persönlich finde die neue Form sehr weiblich, da diese an einen Schminkspiegel/Schminkbox erinnert. Die Ladebox der Huawei Freebuds 3 hat einen Durchmesser von 61mm und ist 19mm dick.

Optisch und haptisch hat mich das alte Design mehr überzeugt. Die runde Box ist doch sehr groß geraten und fast schon etwas unhandlich in der Hosentasche. Dafür sollte eigentlich etwas mehr Akkukapazität in der Box platzfinden. Mir ist die Box mehrfach aus der Hosentasche gekugelt, da die runde Form sich einfach nicht an die anderen Gegenstände in der Tasche schmiegen möchte. Allerdings ist das Gehäuse robust und die beiden In-Ears sitzen sicher an ihrem Platz. Von Seiten der Verarbeitung gibt es keinen Anlass zur Kritik!
Konnektivität und Kommunikation
Die Huawei Freebuds 3 verbinden sich vollautomatisch mit dem Huawei Telefon, sobald man die Ladebox öffnet. Selbst das erste Koppeln wird automatisch auf dem Bildschirm angezeigt. Die Freebuds werden sofort als neues Gerät erkannt und man kann diese dem Huawei Handy hinzufügen.
Der kleine Knopf auf der rechten Seite der Ladebox versetzt die Freebuds in den Pairing-Modus, um diese mit anderen Bluethooth tauglichen Geräten zu verbinden. Der Knopf ist so gut versteckt und schmiegt sich perfekt in die Ladebox, dass ich diesen erst gar nicht entdeckt hatte.
Wer kein Huawei Smartphone hat, greift am besten zur Huawei AI Life App. Mit der App kann man den Ladestand der Kopfhörer einsehen, die Geräuschunterdrückung anpassen oder die Bedienung individualisieren. Auch ohne die App lassen sich die Kopfhörer natürlich mit sämtlichen Geräten koppeln, dann muss man allerdings mit der Standardsteuerung vorlieb nehmen und auf Updates verzichten.
Mein Windows 10 Surface hat die Freebuds sofort erkannt. Musik oder Gespräche über den Laptop sind ohne Verzögerung oder Qualitätseinschränkungen hörbar. Auch das Mikrofon funktioniert einwandfrei für die Gespräche und selbst das ANC ist geräteunabhängig aktivierbar.
Zusammen mit meinem Huawei P30 Pro sind die Freebuds 3 die perfekte Ergänzung, um unterwegs Musik zu hören oder einen Film auf dem Smartphone zu schauen. Keinerlei Verzögerung ist auszumachen, wie man dies von anderen Bluetooth Geräten kennt. Auch Telefonie funktioniert einwandfrei und ist super laut. Ich und mein Gegenüber hatten niemals Probleme in der Kommunikation, egal ob am Bahnhof mit vielen Nebengeräuschen. In ruhiger Umgebung ist telefonieren nochmals besser möglich.


Bluetooth 5.1 sorgt für eine sehr gute Reichweite der Verbindung und im Freien waren 20-25 Meter problemlos möglich. Im Haus konnte ich mich durch sämtliche Räume bewegen, wenn die Bluetooth-Quelle zentral platziert war.
Bedienung

Akkulaufzeit
Vollgeladen sollen die Huawei Freebuds 3 für 4 Stunden unterbrechungsfreien Musikgenuß sorgen (50-60% Lautstärke). Mit aktiven ANC ist die Akkulaufzeit leicht reduziert, dabei handelt es sich aber nur um wenige Minuten. Mit der Ladebox sollen es bis zu 20h sein, somit kann man die Earbuds 4 mal in der Box laden (410mAh Box – 30 mAh pro Kopfhörer). In meiner Testzeit war dies schwer zu messen, da ich die Freebuds im Alltag integriert hatte und so nicht immer die Stoppuhr zur Hand hielt. Die 4h am Stück hatte ich nie erreicht, lediglich 2,5-3 Stunden habe ich problemlos geschafft. Nach dem Einstecken in die Ladebox leuchtete die Status-LED in Orange, was wohl bedeutet, dass der Akku ca. bei 50% liegen soll. Die LED kann in Rot, Orange oder Grün leuchten.
Falls dies für den Nutzer zu ungenau ist, kann sich dieser über die Digitalanzeige auf dem Smartphone über den Akkustand der einzelnen Hörer oder der Box informieren. Dort wird nämlich die exakte verbleibende Kapazität in % angegeben.
Aufgeladen wird die Box über USB-C Anschluss. Neben dem Anschluss ist eine LED platziert, welche über den Ladestand informiert. Die LED ist gleichermaßen gut versteckt wie der Knopf am Gehäuse, ich habe diese erst in den letzten Tagen des Tests entdeckt.
Es ist auch möglich die Ladebox über Induktion zu laden, was unterwegs vom Huawei P30 aus sehr praktisch ist. Dies dauert natürlich viel länger als per Kabel. Bis die Earbuds in der Box wieder vollständig aufgeladen sind, vergehen 50 Minuten.

Sound der Huawei Freebuds 3
Am meisten hat mich die Lautstärke überrascht. Nicht nur mit dem Huawei verbunden, sind die Freebuds 3 sehr laut, sondern auch mit dem Laptop. Ich kenne keine aufliegenden In-Ears (Halb-In-Ears) die so überzeugend laut sind wie die Freebuds 3 und dies ohne Qualitätseinschränkung oder Überschlagen der Musik! Ja auch die Bässe wummern für Half-In-Ears sehr schön und das Soundbild kann sich wirklich hören lassen. Auch für Hörbücher eigenen sich die Freebuds 3 sehr gut, obwohl je nach Sprecher, die Stimmen teils etwas viel Tiefen haben.

Um ANC zu gewährleisten, wurde an der Außenseite beider In-Ears ein Mikrofon verbaut, welches die Geräusche wahrnimmt und eine Art Gegenschall erzeugt. Wenn man also mit dem Finger über die Stelle des Mikrofons fährt, entsteht ein unangenehmes Schleifgeräusch, da das ANC versucht, die Berührung abzudämpfen. Dies klingt dann so ähnlich, wie wenn jemand in das Mikrofon bläst.
Bei einer Zugfahrt war aber nicht mehr viel von der Geräuschunterdrückung zu spüren. Der erzeugte Gegenschall ist sogar hörbar und kann natürlich den Zuglärm bei Weitem nicht überdecken. Die Musik ist aber weiterhin gut hörbar selbst bei nur 70% Lautstärke. Mit Nebengeräuschen muss allerdings bei lauten Umgebungen gerechnet werden. Die Halb-In-Ears dichten letztendlich nicht so gut ab wie echte In-Ears.
Testergebnis
Wer eine Alternative zu den teuren Apple Produkten sucht, ist hier mehr als nur gut bedient! Die Freebuds 3 haben ein wunderbares Klangbild und das ANC ist für einen nicht geschlossenen In-Ear Kopfhörer sehr gut. Preislich sind die Freebuds allerdings im höheren Preissegment angesiedelt. Ich persönlich würde mir die Vorgängerversion Freebuds 2 kaufen oder auf eine Preissenkung warten. Wer ANC aber nicht missen möchte, kann beruhigt zugreifen.
Meine Bewertung im Ganzen fällt sehr gut aus, mich konnten die kleinen Stöpsel überzeugen, besonders bei der Lautstärke und dem Klangbild. Alternativen findet ihr wie gewohnt in unserer Bestenliste für True Wireless Kopfhörer.
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