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Mit der GMKtec AD-GP1 haben wir eine weitere externe AMD Radeon 7600M XT Grafikkarte für Mini-PCs im Test. Der PC muss lediglich über einen sogenannten OCuLink-Anschluss verfügen, dann kann die Grafikkarte einfach angesteckt werden, kurz die Treiber installieren und schon steht anspruchsvollem Gaming oder 4K-Video nichts mehr im Wege. Der Leistungssprung gegenüber einer integrierten Grafiklösung ist deutlich, aber auch eine aktuelle Grafikkarte zum gleichen Preis wie die GMKtec AD-GP1 bringt noch einmal fast die doppelte Leistung. Im Folgenden werden wir die externe Grafikkarte von GMKtec mit OCuLink-Anschluss genauer unter die Lupe nehmen.
Gehäuse, Technik und Lieferumfang
Die GMKtec AD-GP1 ist letztendlich ein Gehäuse für eine AMD Radeon 7600M XT GPU mit vielen zusätzlichen Anschlüssen. Das Gehäuse ist in silber/schwarz gehalten und verfügt über ausreichend Lufteinlässe und auf einer Seite über eine umfangreiche Anschlussvielfalt. Die Abmessungen betragen 165 x 111 x 40,5 Millimeter und die eGPU wiegt 702 Gramm. Für Monitore stehen zwei DisplayPort 2.0 Anschlüsse und zwei weitere HDMI 2.1 Anschlüsse zur Verfügung. Über den USB-C-4 Anschluss können Geräte mit bis zu 100W schnell aufgeladen werden, die Stromversorgung der GMKtec AD-GP1 Grafikkarte erfolgt über einen DC-In Anschluss. Alle Anschlüsse inklusive des OCuLink Ports (PCIe 4.0 x 4) befinden sich auf der Rückseite des Gerätes und auf den beiden Gummifüßen steht die eGPU clean und aufgeräumt auf dem Schreibtisch.
Im Lieferumfang ist ein zweiteiliges 240W Netzteil mit einer Gesamtlänge von 2,40 Metern enthalten. Das Netzteil ist mit 178 x 81 x 32 Millimetern fast so groß wie die externe Grafikkarte selbst. Zusätzlich liegt ein USB-C auf USB-C Kabel und das benötigte OCuLink Kabel bei.
Im direkten Vergleich mit der von uns getesteten Minisforum MGA1 eGPU ist die GMKtec AD-GP1 zwar kompakter und leichter, dafür hat man aber ein relativ großes externes Netzteil. Was man hier bevorzugt, ist wohl eher Geschmackssache, denn so kann man das Netzteil natürlich auch gut verstecken und muss es nicht auf dem Desktop herumliegen lassen. Dafür spart man Platz. Die Verarbeitung der GMKtec AD-GP1 Grafikkarte ist auf jeden Fall hervorragend, und die vielen Anschlüsse sind definitiv positiv zu erwähnen. Auch das Kühlkonzept macht mit den großen Öffnungen und dem Luftstrom einen durchdachten Eindruck. Das Einzige, was ich vermisse, ist ein Netzschalter am Gehäuse, obwohl sich der Stromverbrauch mit 1W in Grenzen hält. Dafür leuchtet eine kleine blaue LED ständig an der Vorderseite des Gehäuses.
Einrichtung und Installation
Wichtig ist, dass der Mini-PC beim Verbinden mit der Grafikkarte ebenfalls ausgeschaltet ist. Also das Gerät ausschalten und mit dem OCuLink Kabel mit der ebenfalls ausgeschalteten Grafikkarte verbinden. Dann die GMKtec AD-GP1 an die Stromversorgung anschließen und einen oder mehrere Monitore mit der eGPU verbinden. Danach den Mini-PC einschalten und das Display sollte sofort erkannt werden. Plug and Play funktioniert hier genau so, wie man es erwarten würde. Der Mini-PC (in meinem Fall ein GMKtec EVO X1) hat die Grafikkarte nach dem Hochfahren sofort erkannt und es müssen nur noch die offiziellen AMD-Treiber für die Grafikkarte (hier) heruntergeladen und installiert werden.
Leistung der GMKtec AD-GP1 im Vergleich
Zunächst ein Vergleich mit der integrierten Grafikleistung des für den Test verwendeten Mini-PCs GMKtec EVO X1. Mehr als die doppelte Grafikleistung steht sofort zur Verfügung, und selbst im Vergleich zur leistungsstarken Onboard-Grafik (AMD Radeon 890M) des EVO X1 wird hier eine deutliche Steigerung erreicht.
Die externe Grafikkarte von GMKtec liegt mit einer AMD Radeon 7600M XT erwartungsgemäß genau auf dem Niveau des Konkurrenzprodukts von Minisforum. Damit ist Full-HD-Gaming auch bei aktuellen Titeln mit mittleren Grafikeinstellungen absolut problemlos und flüssig möglich. In den synthetischen Benchmarks liefert die Grafikkarte mehr als die doppelte Leistung aktueller integrierter Grafiklösungen und beschleunigt beispielsweise auch das Video-Rendering im PC-Mark Test deutlich. Bei der Fotobearbeitung ist der Leistungszuwachs hingegen marginal. Ähnliche Grafikleistungen finden sich nur in deutlich teureren Gaming-Notebooks wie dem RedMagic Titan. Alternativ gibt es auch einige ausgewählte Mini-PCs, die bereits mit einer Notebook-GPU ausgestattet sind und ebenfalls an die Grafikleistung einer GMKtec AD-GP1 herankommen. Noch einmal knapp doppelt so viel GPU-Leistung gibt es dann nur mit einer großen Grafikkarte für einen Tower-PC oder speziellen Docking-Stationen für Mini-PCs.

Solche externen Grafikkarten bieten also je nach Anwendungsfall einen erheblichen Mehrwert. Neben solchen eGPUs im Gehäuse gibt es auch andere Möglichkeiten, viel Grafikleistung in einem Mini-PC zu bekommen. Der OCuLink Anschluss ist hier natürlich eine der einfachsten Möglichkeiten. Wer allerdings noch keinen Mini-PC sein Eigen nennt und viel Grafikleistung in einem möglichst kompakten Format haben möchte, für den ist das Beelink EX-Dock (zum Test) mein Highlight für das Jahr 2025. Hier kann man einfach eine aktuelle Grafikkarte nach Belieben einbauen und bekommt so für den Preis einer eGPU noch einmal fast die doppelte Grafikleistung. Das EX-Dock kostet allerdings ebenfalls etwas Geld.
Lautstärke / Temperatur und Stromverbrauch der GMKtec AD-GP1
Die GMKtec AD-GP1 saugt die Luft von drei Seiten an und bläst sie einseitig aus. Hier entsteht nach einigen Minuten unter Last ein deutlich wahrnehmbarer und warmer Luftstrom. Im Leerlauf ohne Spiel oder Stresstest ist die Grafikkarte mit 39-40 dB(A) kaum wahrnehmbar. Das ändert sich aber sofort, wenn Leistung abgerufen wird. Dann geht es hoch auf 46 dB(A) und gipfelt nach 30 Minuten Stresstest bei 52 dB(A). Das ist dann schon deutlich wahrnehmbar, aber mit Kopfhörern beim Spielen immer noch kein Problem. Die Außentemperatur lag nach 3 Stunden Dauerbetrieb an der wärmsten Stelle bei 43°C und die GPU wurde nie heißer als 70°C. Beides sind hervorragende Werte.
Unter Last werden maximal 140W von der Grafikkarte benötigt und die 100W für den USB-C-4-Anschluss sind somit nachvollziehbar. Damit ist die GMKtec AD-GP1 Grafikkarte eine sehr sparsame Grafiklösung.
Testergebnis
Die GMKtec AD-GP1 präsentiert sich als leistungsstarke und gut verarbeitete externe Grafikkartenlösung für Mini-PCs mit OCuLink-Anschluss. Besonders überzeugt haben die einfache Einrichtung, die große Anschlussvielfalt sowie das durchdachte Kühlsystem. Im Alltag bietet die Radeon 7600M XT einen klaren Leistungssprung gegenüber integrierten Grafiklösungen und macht anspruchsvolles FHD-Gaming oder 4K-Videorendering problemlos möglich. Gegenüber dedizierten Desktop-Grafikkarten zum gleichen Preis muss man zwar bei der reinen Performance Abstriche machen, doch im kompakten Mini-PC-Segment ist das Gesamtpaket überzeugend. Ebenso wie das Konkurrenzprodukt von Minisforum kostet die GMKtec AD-GP1 knapp 500€.
Kritikpunkte an der eGPU gibt es nur wenige: Das relativ große externe Netzteil könnte stören, lässt sich aber gut verstecken. Ein Netzschalter am Gehäuse fehlt, und die dadurch dauerhaft leuchtende LED dürfte manchen Nutzern missfallen. Insgesamt bleibt die GMKtec AD-GP1 aber eine ausgezeichnete Wahl für alle, die einen kompakten PC um eine flexible und leistungsfähige GPU erweitern möchten – vorausgesetzt, ein OCuLink-Anschluss ist vorhanden. Wer maximale Grafikleistung sucht, findet mit Lösungen wie dem Beelink EX-Dock (zum Test) oder einer Tower-PC-Lösung allerdings noch mehr Performance, muss dann aber auch beim Platz Kompromisse eingehen.
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