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Fluentalk T1 Mini Translator im Test

Getestet von Korbinian am
Vorteile
  • klein und leicht
  • Datentarif in vielen Ländern verfügbar
  • zuverlässige Übersetzung von Sprache und Bildern
  • benutzerfreundliche und intuitive Bedienung
Nachteile
  • wenige Vorteile gegenüber dem Google Übersetzer
  • eingeschränkte Offlinefunktionalität
  • Nachbuchen der Datenflat ist relativ teuer
  • Übersetzung anfällig ggü. Hintergrundstimmen
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Wer sich privat oder beruflich häufig außerhalb der EU aufhält, ist sicher schon das eine oder andere Mal an der Sprachbarriere gescheitert. Doch wo damals nur die Verständigung mit Händen und Füßen blieb, bieten heute Apps wie der Google Übersetzer die Umwandlung von Text und Sprache in Echtzeit. Einen ähnlichen Funktionsumfang bieten die Geräte aus dem Repertoire des chinesischen Herstellers Timekettle. Von diesen konnten wir nun das Fluentalk T1 Mini ausführlich testen. Alles über die Funktionen und Stärken des Gerätes erfahrt ihr im folgenden Artikel!

Design und Verarbeitung

Die auf den Namen “Handübersetzer” getauften Geräte von Timekettle sind sozusagen Diktiergeräte auf Steroiden. Mit der rechteckigen Form, dem 2,8 Zoll großen Display und der Kamera auf der Rückseite könnte man den T1 Mini auf den ersten Blick für ein kleines Smartphone halten. Bei genauerem Hinsehen werden dann allerdings die Unterschiede am Rahmen des Gerätes ersichtlich. Auf der Oberseite beherbergt dieser neben dem Mono-Lautsprecher und einem Mikrofon den Power-Button. Links befinden sich die Lautstärketasten. Unten sitzt der USB-C-Anschluss zwischen einer Aussparung für ein Lanyard (oder Schlüsselband) und einem weiteren Mikrofon.

Mit seinen Abmessungen von 91 x 54,8 x 13,4 Millimeter und einem Gewicht von gerade einmal 86 Gramm passt der Fluentalk T1 Mini problemlos in gängige Hosentaschen. Sowohl der silberne Rahmen als auch die Rückseite des Gerätes sind aus Plastik, wodurch dieses eher zweckmäßig wirkt. Zum Displayglas macht Timekettle keine Angabe, positiv hervorzuheben ist jedoch die bereits angebrachte Displayschutzfolie, welche sich im Testverlauf als recht kratzfest herausstellte. In der Packung befinden sich außerdem ein Ladekabel, eine Schnellstartanleitung und Sicherheitshinweise sowie ein Schlüsselband mit Fluentalk-Schriftzug.

Fluentalk T1 Mini Test 1

System und Funktionen

Als System nutzt der Fluentalk T1 Mini eine stark eingeschränkte Form von Android, was der Bedienung des Gerätes zugutekommt. Per Wischgeste navigiert man in insgesamt vier Bereiche. Als Hauptbildschirm dient dabei die Online-Sprachübersetzung. Per Swipe nach rechts gelangt man in die Offline-Übersetzung und nach einer weiteren Geste in die Einstellungen. Neben der Restlaufzeit des Datenabos lassen sich hier diverse Geräteeinstellungen tätigen sowie Sprachpakete herunterladen. Links vom Hauptbildschirm springt man direkt in die aufnahmebereite Kamera-App. Wischt man auf dem Hauptbildschirm nach oben, rattert der T1 Mini einen automatischen Satz herunter, der in den Einstellungen festgelegt werden kann. Oben in der Benachrichtigungsleiste werden Akkustand und Empfangsstatus angezeigt. Zieht man diese per Swipe nach unten, lassen sich dort die Helligkeit, Schriftgröße und die Lautstärke festlegen. Zudem befinden sich hier der Flugmodus und ein Zahnrad-Symbol, über welches man ebenfalls in die Einstellungen gelangt.

Sprachübersetzung mit dem Fluentalk T1 Mini

Die verbale Übersetzung gestaltet sich mit dem T1 Mini denkbar einfach. Im Vorfeld werden auf dem Display zwei Eingabesprachen festgelegt. Per Druck auf den Knopf an der rechten Seite des T1 Mini aktivieren sich die Mikrofone und der Übersetzer erkennt automatisch, in welcher der gewählten Sprachen gesprochen wird. Das Gesagte wird schriftlich auf dem Display des T1 Mini angezeigt, übersetzt und in weiblicher Stimme über den Lautsprecher ausgegeben. Eine Übersetzung ist dabei sowohl online als auch offline möglich.

Onlineübersetzung

Ganze 36 Sprachen mit 88 Akzenten unterstützt der Handübersetzer über die Online-Übersetzung. Der Verbindung lässt sich entweder über ein WLAN-Netzwerk oder die integrierte Datenkarte herstellen. Diese ist nach Aktivierung ein Jahr gültig und im Gerät nicht austauschbar. Nach Ablauf des Zeitraums besteht die Möglichkeit, den Tarif für 15 € monatlich oder 45 € jährlich zu verlängern. Grundsätzlich werden Wörter und Sätze zuverlässig übersetzt, sofern man dem T1 Mini günstige Voraussetzungen bietet. Laute Hintergrundgeräusche wie Straßenverkehr beeinflussen die Qualität der Übersetzung nur geringfügig. Einen größeren Einfluss haben Gespräche im Umfeld. Diese sollten nicht zu laut sein, da sonst sporadisch fremde Wörter im eigentlichen Satz landen. Ein weiterer Faktor ist die Ausdrucksweise. Allzu hochgestochen sollte man die Eingabe nicht formulieren. Ein “Können Sie mir bitte das Wasser reichen?” übersetzte der T1 Mini im Test konsequent in alle Sprachen im Sinne von “Können Sie mir bitte eine Kerze halten?”. Präteritum am Satzanfang (beispielsweise “Kannten Sie Person X persönlich?”) wird ebenfalls unzuverlässig übersetzt. Vermeidet man derartige Formulierungen, gelingen dem T1 Mini die Übersetzungen erstaunlich gut. Hier rückt die angepriesene 95-prozentige Übersetzungs-Genauigkeit in greifbare Nähe. Bereits Gesagtes wird außerdem im Dialog gespeichert und kann durch Hochscrollen und Auswählen des entsprechenden Textes erneut abgespielt werden.

Offlineübersetzung

Ohne aktive Verbindung in ein Netzwerk ist die Übersetzungsfunktion eingeschränkter. Die freie Wahl der Ein- und Ausgabesprachen entfällt, stattdessen stehen vorgegebene Sprachpakete mit jeweils zwei Sprachen auf dem Gerät zum Download bereit. Diese können nur über das WLAN-Netzwerk heruntergeladen werden und sind circa 200MB groß. Insgesamt lassen sich die folgenden 13 Sprachpakete lokal auf dem Übersetzer speichern:

  • Chinesisch <-> Japanisch
  • Chinesisch <-> Französisch
  • Chinesisch <-> Spanisch
  • Chinesisch <-> Russisch
  • Chinesisch <-> Deutsch
  • Chinesisch <-> Koreanisch
  • Englisch <-> Japanisch
  • Englisch <-> Französisch
  • Englisch <-> Spanisch
  • Englisch <-> Russisch
  • Englisch <-> Koreanisch
  • Englisch <-> Deutsch
  • Englisch <-> Chinesisch

Auf den 8GB großen Gerätespeicher können sicherheitshalber problemlos alle Sprachpaare heruntergeladen werden. Zumindest, wer Englisch oder Chinesisch spricht, sollte aus den Paketen einen Nutzen ziehen können. Falls nicht, bleibt nur die Hoffnung, dass der Gegenüber einer dieser Sprachen mächtig ist. Immerhin ist die Übersetzung annähernd auf dem Online-Niveau. Ein Vorteil zum Übersetzer von Google ist dabei, dass die Spracheingabe auch im Offline-Modus verfügbar ist.

Übersetzung per Kamera mit dem Fluentalk T1 Mini

Die Kamera des Fluentalk T1 Mini löst mit 5 Megapixel auf, was für ihren Verwendungszweck ausreicht. Nach dem Auslösen wird die Übersetzung in einer von 39 wählbaren Sprachen nach einigen Sekunden direkt über dem Originaltext angezeigt. Ob dieser zuverlässig erkannt wird, hängt oft von der Schriftart und der Größe der Buchstaben ab. Mit serifenloser Schrift funktioniert die Übersetzung am besten, Verkehrsschilder sollten in den meisten Ländern also problemlos übersetzt werden können. Werden die Buchstaben zu geschwungen oder gleichen anderen Zeichen oder Zahlen, wird die Übersetzung aber gerne mal ungenau. Beispielsweise verwechselt das Gerät ein “D” gerne mal mit “O” oder der Zahl 0. Hier kann der T1 Mini trotzdem überwiegend beim Verstehen der Aussage des Textes helfen. Grundsätzlich kann die Übersetzung durch die Kamera also durchaus nützlich sein, auch wenn die Zuverlässigkeit gegenüber der Sprachübersetzung schwankt. Erfreulich ist dabei, dass die Displayhelligkeit auch bei Sonnenschein ein problemloses Ablesen des Bildschirms ermöglicht. 

Akkulaufzeit des Fluentalk T1 Mini

Der Fluentalk T1 Mini besitzt, wie auch sein größerer Bruder, einen 1500 mAh messenden Akku. Damit ist der Energiespeicher für die Größe des Übersetzers grundsätzlich üppig bemessen. Bei aktiver Nutzung schwindet die Kapazität allerdings recht schnell. Bei exzessivem Gebrauch hielt der Übersetzer genau einen Tag durch und musste am Abend ans Ladekabel. Und auch ohne direkte Nutzung verbraucht die aktive Datenverbindung 25 bis 30 % an einem Tag. Für längere Trips ohne Steckdose oder Powerbank ist deshalb der Flugmodus sinnvoll.

Testergebnis

Getestet von
Korbinian

Grundsätzlich erfüllt das Fluentalk T1 Mini seinen Zweck. Das Gerät ist klein, leicht und die Übersetzungen sind schnell und zuverlässig. Schwächen zeigt das Gerät vor allem im Funktionsumfang. Mehr Sprachpakete für die Offline-Übersetzung wären wünschenswert. Außerdem fehlt die Möglichkeit, Texteingaben zu übersetzen, auch wenn diese Funktion prinzipiell unterstützt wird, wie der anpassbare Satz in den Einstellungen zeigt. Umso enttäuschender ist es, dass die Google Übersetzer App hier mehr Möglichkeiten bietet. Für Besitzer eines Smartphones bietet der Kauf des Fluentalk T1 Mini also nur einen begrenzten Mehrwert. Vorteile bleiben der in vielen Ländern gültige Datentarif, die Handlichkeit und die einfache Bedienung. Ob dies den Preis von derzeit 127,50 € (inkl. 15 % Rabatt) auf der Website des Herstellers wert ist, sollte man genau abwägen.

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