eufy Security Indoor Cam 2K Überwachungskameras im Test
Eufy hat zwei neue Überwachungskameras im Sortiment, die zu einem sehr erschwinglichen Preis erhältlich sind. Beide haben eine 2K Auflösung und funktionieren als Indoor-Kamera. Unter dem bereits bekannten Security-System «Eufy» des Mutterkonzerns Anker reihen sich die zwei Neulinge neben ihren Artgenossen ein.
Eufy bietet bislang eine grosse Auswahl an Überwachungskameras, die über eine zentrale Station kommunizieren. Die beiden Neulinge hingegen funktionieren komplett eigenständig über ein Wlan-Netzwerk. Zudem bietet eine der beiden Kameras eine Schwenk-Neige Automatik. Wie sich beiden preiswerten Kameras schlagen, erfahrt Ihr im Testbericht.
Design und Verarbeitung
Beim Auspacken aus der Kartonverpackung fällt einem bereits auf, wie klein und leicht die beiden Kameras sind. Selbst der «klobige» Bruder der beiden neuen Eufy Cams, mit der 360° Schwenkfunktion, ist sehr leicht gebaut.
Dieser wiegt nur 219g und die kleine Version nur noch 99g. Dies liegt unter anderem daran, dass leider kein Akku in den Geräten verbaut wurde und diese somit dauerhaft an einer Energiequelle angeschlossen sein müssen. Betreiben lassen sich beide Kameras über den mitgelieferten Netzstecker und das Micro-USB Ladekabel. Im Test habe ich die beiden Kameras kurzzeitig an meine PowerBank angeschlossen, welche genügend Energie liefert, um alle Funktionen bedienen zu können.
Die kleine Version misst 57 x 36 x 104 mm inklusive dem Standfuss. Der Fuss kann nicht abgebaut werden, lässt sich aber neigen und drehen. Die schwenkbare Version misst 75,5mm im Durchmesser und ist 108mm hoch. Die Abmessungen sind ohne Befestigungsplatten, die nochmals 2-3mm aufdoppeln in der Höhe. Alles, was zur Nutzung nötig ist und sogar noch mehr, ist im Lieferumfang mit dabei. Beide Kameras haben Installationsplatten, die sich an der Decke oder sonst wo anschrauben lassen, mit dabei. Selbst die Schrauben und Dübel sind enthalten und natürlich auch ein langes Micro-USB Kabel und der passende Netzstecker. Bei der kleinen Version ist sogar ein Sticker mit dem Lochbild, um passgenau zu bohren, enthalten.
Einrichtung und Bedienung
Nach dem Auspacken der Kamera und der Installation der Eufy App kann man den QR-Code auf der Unterseite der Kamera mit dem Smartphone oder Tablet scannen. Danach hält man den «Reset» Button 2 Sekunden gedrückt, bis ein Warnton erklingt. Jetzt verbindet sich die App automatisch mit der Kamera und es kann schon losgehen. Die Kameras können einzeln, je nach Standort oder Vorliebe, benannt werden und jederzeit unbenannt werden. Dies macht Sinn, um diese später im System einfacher voneinander unterschieden zu können. Die Kameras lassen sich auch über Google Assistant oder Alexa verwenden und können dann in die einzelnen Gruppen eingebunden werden.
Wichtig zu wissen ist, dass HomeKit Secure Video angeblich die Kamera beschränkt. AI-Erkennung und Aktivitätszonen fallen weg, Objekttypen (Personen & Tiere, die Schrei-Erkennung von Babys) müssen über HomeKit ausgewählt werden. Ebenso fällt die maximale Auflösung von 2K auf 1080p zurück. Im iPhone kann man ab iOS 14 angeblich auch in der Home-App Aktivitätszonen definieren und eine Gesichtserkennung aktivieren. Angeblich lassen sich die erkannten Gesichter sogar mit eurer Foto-Mediathek abgleichen. Diese Infos stammen aus den Tiefen des Internets und wurden von uns nicht direkt getestet. Wir haben bei Chinahandys.net kein iPhone ;-).
Nach dem kurzen Setup, das ca. 5-10 Minuten in Anspruch nimmt, kann man bereits mit der Überwachung im Indoor-Bereich starten. Die Eufy Security Indoor Cam 2K ist eine Überwachungskamera, die über jedes Wlan funktioniert, auch ein mobiler Hotspot reicht bereits aus, um verlässliche Liveüberwachung und Alarmsteuerung der Kamera zu nutzen. Unabhängig von einer Basis kann die Kamera individuell platziert und eingesetzt werden. Neben der scharfen 2K-Auflösung gehören ereignisgesteuerte Aufzeichnung, Nachtsicht, digitaler 8-fach Zoom und Zweiwege-Audio zu den Standardfunktionen. Darüber hinaus verfügen die beiden Eufy Kameras über eine Erkennungsfunktion von Menschen, Haustieren oder allgemeinen Bewegungen, sowie über die Fähigkeit ein schreiendes Kleinkind zu identifizieren. Findet eine solche Erkennung statt, wird der Nutzer per Push-Benachrichtigung über die App informiert. Darauf erkennt man direkt das Erkennungsmerkmal, in meinem Beispiel eine Person und kann entsprechend reagieren. Durch die verbauten Lautsprecher kann ich beispielsweise in der App das Mikrofon gedrückt halten und die Kamera als Lautsprecher nutzen.
Auch höre ich, was im Raum der Kamera passiert und könnte so sogar kommunizieren. Die Geräuschübertragung ist sehr effizient, man hört schon die leisesten Geräusche in der Umgebung sehr deutlich. Auch laute Geräusche wie Motorräder oder Autos sind kein Problem für das Mikrofon.
In den Einstellungen findet man noch vielerlei andere «Gadgets» wie die Haustier-Befehls Funktion. Darüber kann ich steuern, dass wenn mein Hund im Schlafzimmer erkannt wird, eine Aufnahme abgespielt wird, wie z.B. «Fido raus hier!». Jedes Mal wenn sich das Tier zu erkennen gibt, erklingt dann die Ansage. Auch lassen sich die verschiedenen Varianten der Erkennung mit einem «Suchfeld» eingrenzen. Bei meinem Test war dies sehr nützlich, da an einer Strasse viele Passanten vorbeikommen und ich nicht immer eine Nachricht von den Fussgängern erhalten möchte. Dies hat bei mir hervorragend funktioniert und sobald man vom Gehsteig in meine Einfahrt hineinläuft, erhalte ich die Warnung und eine Aufzeichnung bis zum Verlassen der Person aus diesem Bereich. Auch die Sensitivität für Erkennungen oder das Kameraschwenken lassen sich von Stufe 1-5 wählen. Natürlich lassen sich jegliche Benachrichtigungen temporär oder dauerhaft deaktivieren, leider muss dies aber für jede Kamera separat gemacht werden und kann nicht in Gruppen geschehen. Hoffentlich bessert hier Eufy mit einem Update noch nach. Auch lässt sich das Bild um 180° drehen, falls die Kamera kopfüber installiert wird, was bei meinem Test auch der Fall war.
Die LED-Signalleuchte an der Kamera kann im Menü abgewählt werden, damit diese keinen Status verrät oder auf sich aufmerksam macht. Leider ist mir aufgefallen, dass ca. nach 2-3 Tagen diese Konfiguration automatisch umgestellt wird und die Leuchte dann plötzlich blau oder rot schimmert. Dies kann im Menü wieder angepasst werden. Schade aber, dass dies nicht dauerhaft hinterlegt bleibt in den Einstellungen. Um die Kamera zu tarnen, braucht es aber schon etwas mehr als nur die LED-Leuchte abzuschalten. Denn bei Dunkelheit wechselt das Gerät automatisch auf Nachtsicht und schaltet damit die IR-Lampen ein, welche kreisförmig um die Linse angebracht sind. Diese sind in der Dunkelheit sehr gut
auszumachen, daher kann man auch gleich die LED brennen lassen. Natürlich lässt sich die automatische Umschaltung in den Einstellungen deaktivieren.
Der Zeitstempel im Bild ist wählbar und die Videoqualität hat zwei Auflösungen zur Verfügung: 2K HD oder Full HD (1080P). Auch die Streaming Qualität auf das Mobilgerät kann in 3 Stufen geändert werden (Hoch, Mittel und Niedrig) oder man belässt es bei der Standard-Einstellung “automatisch”.
Systemupdates der Kameras werden direkt über das App und WLAN auf die jeweilige Kamera aufgespielt. Somit hat man auch immer den aktuellsten Stand der Sicherheit an Board.
Kamera und Bildübertragung
Wie bereits gesagt, sind die beiden Neulinge von Eufy für den Innenbereich gedacht. Ich konnte es mir aber nicht verkneifen, meinen Motorradunterstand im Aussenbereich zu überwachen und habe bereits am ersten Testtag die Kamera unter dem Vordach verschraubt. In der 3-Wöchigen Testphase hatte ich 2-3x sehr starke Regenfälle und einmal sogar Sturm mit Regen und Wind. Die Kamera hat dies ohne Probleme überstanden, wurde aber auch nicht direkt von Wasser angespritzt. Ob dies aber eine langlebige Lösung darstellt, ist noch nicht bekannt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Temperaturen und die Feuchtigkeit im Aussenbereich die Kamera langfristig beschädigen können. Auch ein Nachteil im Aussenbereich ist der schwache W-Lan Empfang. Damit hatte ich zu Beginn etwas Mühen, aber nun läuft die Kamera einwandfrei.
Der große Bruder von den beiden Kameras lässt sich über die App um 360° schwenken und kann die Linse auch nach oben oder unten bewegen. Um an die SD-Karte zu gelangen, muss man die Kamera ganz nach oben drehen. So wird der SD-Slot freigegeben. Dies ist ein kleiner Diebstahlschutz, wobei der Dieb immer noch die Möglichkeit hätte, das ganze Gerät mitgehen zu lassen. Die Verwendung auf einem Regal oder einem Tisch ist möglich, hat aber durch die Limitierung der Kameraschwenkung nach unten einen Nachteil. Mein Testgerät steht auf dem Küchenregal und ist maximal gesenkt. Falls man den Boden noch mehr im Bild haben möchte, ist eine Umplazierung an die Decke oder an den Boden nötig. Hier bietet die kleinere Variante klare Vorteile. Diese lässt sich manuell problemlos in alle Richtungen drehen. Der einzige Haken hierbei ist die Deckenmontage. Wenn das Ladekabel nicht seperat an der Decke befestigt wird, zieht das Gewicht des Kabels so stark an der kleinen und leichten Kamera, dass diese den Winkel verstellt und dadurch nicht das aufzeichnet, was man sich wünscht.
Kommen wir zur Übertragung / Überwachung: Dies ist entweder durch den Livestream möglich, oder mit einer dauerhaften Aufzeichnung oder auch über die automatisierten Aufnahmen. Die automatisch generierten Aufnahmen durch Bewegungserkennung lassen sich auf der SD-Karte im Gerät speichern, in die Cloud uploaden oder direkt auf das eigene NAS überspielen. Eine manuelle Aufnahme über das Mobilgerät wird per Stream direkt auf dem mobilen Gerät gespeichert. Die Cloud Funktion ist leider mit monatlichen oder jährlichen Kosten verbunden. Dies bietet aber die sicherste Variante, da ein Einbrecher das NAS oder die Kamera inkl. SD-Karte einfach mitnehmen kann und so auch kein Beweis vorhanden bleibt. Lediglich die Frühwarnung per Mobilgerät hinterlässt ein temporäres Bild im Status, das durch einen Screenshot gesichert werden könnte.
Der Livestream auf das Smartphone funktioniert problemlos und jederzeit einwandfrei. Durch die Einbindung in Google lässt sich angeblich auch ein Livestream über den Chromecast generieren. So könnte man ein Überwachungsraum mit TV’s erstellen, wo das Bildmaterial begutachtet werden kann. Leider konnte ich dies aber nicht bewerkstelligen, mein Google meldet immer den Fehler, dass das Gerät nicht eingerichtet ist.
Testergebnis
Ich bin sehr zufrieden mit den beiden Kameras von Eufy. Die Kameras liefern eine gutes Bild und die Bedienung mit der App funktioniert problemlos! Die diversen Funktionen und Einstellungen sind sehr nützlich und konnten für meinen Bedarf alles abdecken. Auch die Nachtsicht ist überraschend gut und lässt keine Wünsche offen. Preislich sind wir in einem angemessenen Bereich und ob man die größere Version mit der 360° Funktion benötigt oder nicht, entscheidet sich klar durch die Größe der Kamera und nicht den Preisunterschied von 10 Euro. Auch die Montage und Bedienung sind sehr simpel und alles verlief reibungslos im Test. Bleibt nur zu hoffen, dass die Sicherheit der Kameras vor Fremdnutzung durch Eufy auch gut abgeschirmt ist!
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Bild bei der Eufy 2k um 180° drehen:
Eufy App
Kamera Einstellungen
Allgemein
Montageanleitung
@Michael Schweizer Nur eine kurze Frage: Wie ist Dein Test mit der Außen-Überwachung ausgegangen? Hat die Kamera das längerfristig überlebt? (Ich spiele mit demselben Gedanken 🙂
Gruß
Andy
Können die in smarthome und iobroker integriert werden?