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Nicht zum ersten mal haben wir eine Smartwatch der Firma DT No.1 bei uns im Testlabor. Dieses Mal werfen wir einen genaueren Blick auf die S10, die vom Hersteller als “Sport Business Smart Watch” angepriesen wird.
Spezifikationen und Design
Die DT No.1 S10 ist vom Design her eine recht klassische Smartwatch mit runder Hauptform. Die Lünette besteht aus Edelstahl und sitzt auf einem Uhrenkörper aus Kunststoff. Die Rückseite hat wiederum eine Edelstahlabdeckung. Hier findet man die obligatorischen Ladepins sowie den optischen Pulsmesser. An der rechten Seite des Gehäuses befinden sich drei Knöpfe. Diese sind mit “Start”, “Menü” und “Back” beschriftet und werden zur Navigation durch die Menüs genutzt. Mit Abmessungen von 47 mm im Durchmesser und 15 mm Dicke ist die S10 zwar nicht die kleinste Uhr aber mit einem Gewicht von gerade mal 53 g trotzdem recht angenehm am Handgelenk zu tragen. Neben der von uns getesteten schwarzen Version mit schwarzem Kunstleder-Armband gibt es außerdem noch eine Edelstahl Version mit braunem Kunstleder-Armband, Metall-Armband oder Silikon-Armband. Das 26 mm breite Kunstleder-Armband gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Es ist sehr steif und sieht einfach billig aus. Das von DT No.1 angepriesene Silikon-Armband erinnert mich außerdem sofort an die Quickfit Armbänder für die Garmin Fenix 5 – leider nicht der einzige Punkt wo sich DT No.1 bei der Konkurrenz bedient hat aber dazu später mehr.
Im Inneren der S10 werkelt ein Nordic NRF52832QFAA Chipsatz zusammen mit 64 MB RAM und 512 MB ROM. Auf der Uhr läuft ein proprietäres Betriebssystem. Neben dem BMA253 Beschleunigungssensor von Bosch ist auch ein optischer Pulssensor sowie Bluetooth 4.2 mit an Bord. Weitere Features wie WLAN oder GPS sucht man leider vergebens. Immerhin ist sie nach IP 68 wasserdicht und darf somit auch zum Schwimmen getragen werden.
Die DT No.1 S10 wirkt auf den ersten Blick recht schlicht aber durchaus schick. Bei näherer Betrachtung des Armbands und der Spezifikationen fällt jedoch auf, dass es sich um ein eher einfaches Low-Budget Model ohne große Highlights handelt.
Geliefert wird die Uhr in einer weißen Box zusammen mit einem magnetischem Ladekabel und einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung.
Display
Bei dem verbauten Display handelt es sich um einen 1,3 Zoll großen LCD Touchscreen der mit Corning Glass geschützt ist. Die Auflösung beträgt 240 x 240 Pixel und bezieht sich tatsächlich nur auf einen quadratischen Bereich innerhalb der runden Gehäuseform. Die Farbdarstellung sowie die Auflösung sehen bei den Symbolen des Betriebssystems eigentlich ganz ansprechend aus. Auch die Helligkeit ist für trübe Tage und den Innenbereich absolut ausreichend. Bei Sonneneinstrahlung lässt sich das Display jedoch nur noch sehr begrenzt ablesen und die Helligkeit kann leider nicht angepasst werden. Der Digitizer setzt Eingaben korrekt um aber insgesamt lässt sich die Uhr mit den Knöpfen deutlich besser bedienen.
Auch für das Display gilt also: auf den ersten Blick ganz okay aber im Detail durchaus mit Schwächen.
Funktionsumfang und OS
Das hauseigene Betriebssystem in der Version “sports/V4.0” läuft soweit flüssig, bietet aber nur einen sehr übersichtlichen Funktionsumfang. Neben dem klassischen Schrittzähler samt Kalorien- und Distanzberechnung und dem Schlaftracker, gibt es immerhin einen optischen Pulsmesser. Damit lässt sich die Herzfrequenz sogar im 24h-Modus überwachen. Die so aufgenommenen Werte sind allerdings recht ungenau und somit mit Vorsicht zu genießen. Ein Sport-Tracking-Modus ist zwar vorhanden, macht für mich aber eigentlich nur in Verbindung mit GPS richtig Sinn – bei dem hier gewählten Setup greift man dann doch lieber zu einem kompakteren Fitnessarmband. Neben Kompass und Stoppuhr-Funktion bleiben dann nur noch die Benachrichtigungen vom Smartphone als echte nützliche Funktion der S10 übrig. Die Benachrichtigungen funktionieren in Verbindung mit der Wear Health App eigentlich ganz gut. Leider lassen sich die empfangenen Nachrichten jedoch nicht wirklich nach ihrer Quelle (z.B. SMS, WhatsApp oder Mail-Client) unterscheiden. Die Verbindung zur App klappt mit Bluetooth 4.2 problemlos. Die Darstellung der aufgenommenen Werte (Schritte, Schlaf, HF) in der App ist zwar recht übersichtlich und die App kann komplett auf Deutsch genutzt werden, jedoch wirkt alles wie “schon mal irgendwo anders gesehen”. Das dürfte wohl vor allem daran liegen, dass es sich um eine universelle Smartwatch-App handelt, die eben auch für andere Modelle nutzbar ist.
Leider zieht sich der Eindruck von Haptik, Spezifikationen und Display auch bis zum Funktionsumfang durch: alles ganz nett aber eben schon hundert mal gesehen und dazu noch im Low-Budget-Mode.
Selbst auf der Homepage des Herstellers kann man kaum einen anderen Eindruck gewinnen. Die Seite auf der die S10 angepriesen wird, wirkt ohnehin nicht wirklich berauschend aber bei einer Bildfolge im unteren Bereich der Seite musste ich dann doch lachen und schlucken zu gleich: Während im ersten Bild von links noch tatsächlich die S10 gezeigt wird, ist dies beim zweiten Bild schon mehr als fraglich. Der Höhepunkt ist dann allerdings das dritte Bild. Hier ist definitiv ein anderes Uhrenmodel mit nur einem anstatt der drei Knöpfen abgebildet! Ziffernblatt und Zeiger erinnern eher an die Lenovo Watch X Sport und gehören definitiv nicht zur DT No.1 S10 – ein echter Fehlschuss und wirklich sehr peinlich!
Akku
In der DT No.1 S10 ist ein Akku mit einer Kapazität von 350 mAh verbaut. Laut Hersteller soll dieser für Laufzeiten bis zu zwei Wochen sorgen. In unserem Test hielt der Akku bei aktiver 24h-Herzfrequenzmessung und Benachrichtigungen aus Mailclient, WhatsApp und Co. knappe 3 Tage durch. Ohne die kontinuierliche HF-Messung waren es immerhin 9 Tage. Somit kommt die Akkulaufzeit zwar nicht ganz an die Herstellerangaben heran aber trotzdem sind die Laufzeiten ganz passabel.
Geladen wird der Akku mit einem magnetischen Ladekabel, dass leider nicht sehr fest sitzt und somit leicht verrutscht. Eine Ladevorgang dauert mit circa zwei Stunden doch recht lang.
Testergebnis
Sollte man die DT No.1 S10 wirklich kaufen? Ganz ehrlich, nein. Die Uhr macht zwar auf den ersten Blick einen recht soliden Eindruck, stellt sich aber bei genauerem Hinsehen immer wieder als simples Low-Budget-Produkt heraus. Der Funktionsumfang ist sehr übersichtlich und leider hat sich DT No.1 mehr als nur einmal bei der Konkurrenz bedient. Als lohnende Alternativen würde ich euch im Bereich der Fitnessarmbänder das Xiaomi Mi Band 3 und bei den Smartwatches die Amazfit Bip empfehlen.
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Kann die Uhr tatsächlich ein komplett rundes Ziffernblatt anzeigen, heißt hat sie nun ein rundes Display, oder ein abgeflachtes, wie viele andere günstige “Smartwatches”? Auf euren eigenen Bildern ist leider immer nur die Schrittzahl Anzeige zu sehen.
Hallo Stefan,
genau das habe ich im Text (unter Display) mit “und bezieht sich tatsächlich nur auf einen quadratischen Bereich innerhalb der runden Gehäuseform” angesprochen. Es ist tatsächlich nur ein quadratischer Bereich…Und wie schon geschrieben steht: es gibt deutlich interessantere Modelle, auch in dieser Preisklasse 😉
Grüße