Inhaltsverzeichnis
DJI gilt gemeinhin als Weltmarktführer bei Kameradrohnen und in diesem Zusammenhang auch bei der Gimbaltechnik. Gerade in Deutschland ist der Drohnenmarkt für Privatkunden nahezu gesättigt und Wachstum gibt es nur noch im landwirtschaftlichen und gewerblichen Bereich. Für den Tech-Konzern DJI bedeutet das offenbar, neue Bereiche zu erschließen. Kürzlich hatten wir die DJI Power 2000 Powerstation im Test und jetzt haben wir das Topmodell unter den Saugrobotern im Test. Der DJI Romo P ist der High-End-Saugroboter im Portfolio neben dem Romo A und Romo S.
Mit einem Preis von fast 2.000€ muss DJI aber auch zwangsläufig mit den Top-Modellen von Roborock, Narwal oder Dreame mithalten, die unsere Bestenliste anführen. Ob das wirklich gelingt, habe ich die letzten vier Wochen in meiner 3-Zimmer-Wohnung getestet. Was der DJI Romo P richtig gut kann und wo noch Verbesserungsbedarf besteht, das erfahrt ihr in diesem ausführlichen Testbericht.
Kurz zur Einordnung: Die Topmodelle von Roborock, Narwal und Dreame, die unsere Bestenliste aktuell anführen, sind etwas günstiger zu haben. Sie bieten eine bessere Steigfähigkeit, mehr Features und können etwa auch durch einen einfahrbaren Laserturm glänzen. Wobei es auch bei der Konkurrenz mittlerweile Modelle gibt, die nur auf eine Kamera setzen. Damit ist natürlich auch die Höhe des Saugers geringer, um unter Möbeln zu saugen und zu wischen. Hier kurz und knackig die Unterschiede und UVP-Preise der brandneuen DJI-Saugroboter:
| Modell | Wichtigste Unterschiede | UVP (Deutschland / Europa) |
|---|---|---|
| DJI ROMO S | Basismodell; klassisch weißes Design, Standard-Dock mit automatischer Staubentleerung und Hot-Wash-Moppreinigung. | 1.299€ |
| DJI ROMO A | „Advanced“-Variante; transparenter Roboter (weiße Basis), alle ROMO-S-Features mit Kombi-Rollenbürste aus Borsten und Gummi sowie etwas hochwertigere Optik. | 1.599€ |
| DJI ROMO P | Flaggschiff; komplett transparentes Design (Roboter + Dock) mit erweiterten Hygiene-Features wie UV-Desinfektion und zusätzlichem Fach für Bodendeo-/Spezialreiniger. | 1.899€ |
Lieferumfang des DJI Romo P
DJI macht der Transparenz von Nothing im wahrsten Sinne alle Ehre: Getreu dem Motto ‚Weniger ist mehr‘ finden sich im Karton ausschließlich eine Bedienungsanleitung und die zweigeteilte Hauptbürste. Der Sauger selbst, die Servicestation, zwei Reinigungsmittelkartuschen und ein Staubbeutel sind auch noch mit dabei. Der Staubbeutel ist vorinstalliert und die beiden Kartuschen müssen eingesteckt werden. Verschleißteile gibt es aktuell beim Hersteller zu saftigen Preisen, aber auch der Drittanbietermarkt sollte bald in Gang kommen. Dann gibt es wahrscheinlich auch alle Verschleißteile deutlich günstiger.
Design und Verarbeitung
Sowohl der Sauger als auch die Servicestation sind durchsichtig und im komplett transparenten Design gehalten. Das wirkt auf den ersten Blick nicht nur hochwertig, sondern gibt eben auch den Blick auf drehende Motoren, allerhand Leitungen und Sensoren frei. Der Sauger selbst hat Abmessungen von 351 x 351 x 98 Millimeter, wiegt 4,4 Kilogramm und ist damit etwas höher als die 8cm des Roborock Saros 10R oder die 9cm des Dreame X50 Ultra. Bei Design und der Farbe bleibt alles ziemlich Standard, denn weiß und rund sind fast alle Saugroboter auf dem Markt. Das transparente Design gefiel mir wirklich ausgezeichnet und ist im Vergleich dann aber dennoch etwas Besonderes. Wenn ihr einfach etwas Cooles und Spezielles mögt, dann seid ihr bei DJIs Topmodell definitiv richtig. Einzig ein Greifarm bei Roborock sollte da noch für mehr Aufsehen sorgen.
Dass der DJI Romo P etwas höher als die Konkurrenten ist, solltet ihr individuell bei euren Möbeln zu Hause bedenken. Der DJI Romo P setzt auf eine bekannte Stollenbereifung, hat aber keine besondere Steigfähigkeit zu bieten. 2cm sind das Höchste der Gefühle. Ansonsten sind rundherum Sensoren und vorn die Kamera zur Navigation angebracht, einen Laser gibt es hingegen nicht. Zwei Seitenbürsten gelten durchaus auch als Besonderheit; sie bewegen den Schmutz in Richtung des Saugschlunds, der eine zweigeteilte Bürste besitzt. Vorinstalliert ist eine Vollgummiversion, aber im Lieferumfang liegt noch eine Version mit Borsten bei. Ein Wischpad und eine Seitenbürste sind jeweils ausfahrbar und natürlich können beide Pads auch angehoben werden. Was jedoch nicht geht, ist das Ablegen der Wischpads in der Station, was gerade bei der Teppichreinigung für Probleme sorgt. Aber dazu später mehr. Den Staubbehälter (260ml) mit HEPA-Filter zieht man übrigens hinten aus dem Roboter heraus. Der Wassertank (164ml) innerhalb des Saugers ist hingegen fest verbaut.
Grundsätzlich sind die Verarbeitung und auch die Materialwahl beim DJI Romo P exzellent. Alles wirkt stabil, der Blick ins Innere sichert die hohe Qualität nochmals ab und nichts wirkt wackelig oder billig. Neben der App kann der Romo P auch über die beiden Tasten an der Oberseite gesteuert werden.
Die Servicestation des DJI Romo P
Die Servicestation (45,3 x 42,5 x 44 cm) ermöglicht wie gehabt das tagelange Arbeiten des Saugroboters ohne manuelles Eingreifen. Einzig Frischwasser muss nach einigen Reinigungsvorgängen nachgefüllt und Schmutzwasser entsorgt werden. Die Station ist ebenso wie der Saugroboter beim Romo P komplett im transparenten Design gefertigt. Auch das sieht in meinen Augen wieder richtig gut aus. Zudem hat die Station eine eigene Taste zur Steuerung des Saugers. Es gibt nicht nur ein proprietäres Fach für Reinigungsmittel, sondern auch für Desinfektion beziehungsweise Duftstoff. Beides wird automatisch dosiert, muss aber eben komplett nachgekauft und kann nicht einfach aufgefüllt werden, wie wir das mittlerweile von vielen anderen Herstellern kennen. Der Staubbeutel ist ebenfalls zu sehen und in der Station integriert.
Die beiden Tanks hinten fassen 4l Frischwasser und 3,2l Schmutzwasser. Der Reinigungsvorgang der Wischpads erfolgt laut Hersteller mit Druckdüsen, 12N Druck und mit 60°C heißem Wasser. Getrocknet werden die Mopps auch automatisch und das ist mit 42dB(A) schon deutlich wahrnehmbar – bzw. stört in einem ruhigen Raum. Die Station verfügt beim P-Spitzenmodell zudem über eine UV-Desinfektion im Luftkreislauf. Bei der Entleerung des Staubbeutels in die Station wird also mit UV-Licht gearbeitet, um die Geruchsbildung zu neutralisieren. Ich denke, die Funktion ist etwas für Tierbesitzer, da ich nie Probleme mit Gerüchen im Staubbehälter hatte. Eher gibt der Abwassertank beim Entleeren nach einigen Tagen einen unangenehmen Geruch ab. Im Betrieb und verschlossen entweicht allerdings kein Geruch aus der Servicestation des DJI Romo P.
Praxiseinsatz mit dem DJI Romo P

Navigation und Objekterkennung
Der DJI Romo P navigiert zielsicher und vorsichtig durch eure Wohnung. Für den ersten Saugroboter setzt DJI auf eine Kombination aus Kamera und Solid-State-LiDAR („Hybrid Vision System“), das in der Praxis extrem zuverlässig arbeitet. Mein Dreame verhakt sich gelegentlich unter der Toilette, was beim DJI Romo P hingegen nie vorgefallen ist. Auch der Umgang mit kleinen Teppichvorlegern im Bad war sensationell. Hier wurde nie ein Teppich durch die Gegend geschleift. Der große Bumper vorn kommt nur selten zum Einsatz und wenn, dann mit größter Vorsicht. USB-Kabel wurden problemlos erkannt und gekonnt umfahren. Auch ansonsten verhedderte sich der Romo P zu keiner Zeit und erkannte Kleidung ebenso problemlos. Damit ist die Grundvoraussetzung für ein gutes Reinigungserlebnis geschaffen; zu den Details kommen wir jetzt. DJIs Drohnenerfahrung zeigt bei der Kameranavigation des Romo P definitiv Wirkung.
Saugleistung im Alltag
Mit 25.000Pa Werksangabe protzt der DJI Romo P schon mal mit einem extrem hohen Wert. Aber auch die beiden Seitenbürsten (eine ausfahrbar) und die geteilte Hauptbürste zeigen Wirkung. Bei mir war das Reinigungsergebnis sowohl auf Fliesen als auch auf Laminat wirklich exzellent. Kein einziges Staubkorn oder Schmutzpartikel war noch auszumachen. Mit Doppelbürste und ausfahrbarem Arm war der Romo P gerade in Ecken wirklich stark. Etwas schlechter sah das aber beim Teppich aus. Hier konnte zumindest die Standard-Bürste nicht wirklich alle Krümel aufnehmen. Bei Vollgummibürsten hatte ich allerdings gar keine Probleme mit der Haarverwicklung, die Trennung in der Mitte scheint hier Wirkung zu zeigen. Die Bürsten mit Borsten waren da nicht so gut, haben aber im Gegenzug ihre Stärke auf dem Teppich, denn da ist die Saugleistung des Romo P nicht ganz so überzeugend. Auf dem Teppich wird es mit der Borstenbürste zwar besser, aber dafür wickeln sich auch mal Haare auf, was bei meinem Haushalt mit langem Frauenhaar eher ein Problem ist. Wenn ihr viele Teppiche im Haus habt, würde ich den Romo P nicht unbedingt empfehlen, aber für einen Haushalt mit vorwiegend Hartböden ist er der Hammer.
Wischleistung im Detail
Obwohl ich den Wasserdurchfluss nur auf Mittel hatte, war immer eine schöne nasse Spur hinter dem DJI Romo P zu sehen. Damit entfernte der Romo nicht nur frische, sondern auch eingetrocknete Flecken spätestens beim zweiten Durchgang. Da kein Ablegen der Wischpads, sondern nur ein Anheben (2cm) möglich ist, eignet sich der Romo P mit einem weiteren Punkt einfach weniger für Haushalte mit viel Teppich. Aber auf Hartböden glänzt der DJI wirklich mit einer super Wischleistung und kann alle Flecken selbst in Ecken mit dem ausfahrbaren Wischmopp gut erreichen und entfernen.
Funktionsumfang der App des DJI Romo P
Dass DJI als riesiger Tech-Konzern mit der DJI Home App eine ordentliche Applikation zustande bringt, war mir irgendwie schon vor dem Test klar. Aber mit welchem gewaltigen Funktionsumfang man hier direkt startet, ist dennoch beeindruckend. Die wichtigsten Funktionen sind mitunter Updates, dass der Sauger auch durchgehend verbessert werden kann. Da ich den Sauger bereits vor dem offiziellen Release testen konnte, habe ich noch eine Vorabversion der App genutzt. Grundsätzlich sind die Optik und auch die Einstellungen selbstverständlich an den bekannten Standard von Roborock und Dreame orientiert – oder vielmehr kopiert, denn warum sollte man hier das Rad auch neu erfinden? In den Einstellungen findet ihr alles, was aktuell auch andere High-End-Modelle bieten. Einzig die Option der Karte wirkt auf mich etwas veraltet, was aber keinen Einfluss auf die Praxis hat und nur mein subjektives Empfinden ist. Hier sind die wichtigsten Funktionen der App beziehungsweise des DJI Romo P:
- Automatische Kartenerstellung der Wohnung
- Räume benennen, aufteilen und gezielt einzeln reinigen lassen
- Mehrere Karten speichern (z. B. für verschiedene Etagen)
- Reinigungsmodi: nur saugen, nur wischen, saugen & wischen, wischen nach dem Saugen
- Pro Raum eigene Saugkraft und Wassermenge einstellen
- Zeitpläne für automatische Reinigungen anlegen (z. B. täglich um 9 Uhr)
- Zonenreinigung: nur bestimmte Bereiche putzen (z. B. Esstisch, Küche)
- Intelligente Hinderniserkennung und KI-Hindernisvermeidung
- Flüssigkeitserkennung (Pfützen erkennen und passend reagieren)
- Komfortfunktionen der Station: automatische Entleerung, Moppwäsche und Trocknung
- „Nicht stören“-Zeiten festlegen (keine Fahrten, keine Entleerung nachts)
- Teppichmodus (z. B. Saugkraft erhöhen oder Teppich meiden)
- Reinigungsverlauf mit Karte und Fläche einsehen
- Wartungsübersicht für Filter, Bürsten und Wischpads
- Sprache, Lautstärke und Kindersicherung einstellen
Akkulaufzeit, Lautstärke und Stromverbrauch des DJI Romo P

Lautstärke des Romo P
Während die Lautstärke beim Saugen wohl für die wenigsten ein großes Thema ist, kann das Trocknen der Wischpads mit 43dB(A) über drei bis vier Stunden durchaus nervig sein. Hier noch einmal die Lautstärken, die ich im Betrieb gemessen habe:
- Stufe 1 (Leise): 52 dB(A)
- Stufe 2 (Standard): 55 dB(A)
- Stufe 3 (Max): 58 dB(A)
- Entleerung des Staubbehälters: 65 dB(A)
Stromverbrauch
Der Standby-Verbrauch ist mit 2W phänomenal niedrig. Dauerhaft im WLAN liegt der Jahresverbrauch damit gerade mal bei 17,5kWh und damit bei ca. 5€ pro Jahr. Eine einmalige Trocknungsdauer auf Standard verbrauchte hingegen 0,35kWh.
Testergebnis
Mit dem Romo P liefert DJI hier wirklich ein überzeugendes Erstlingswerk ab. So stark ist kaum ein Hersteller jemals in diesen Bereich vorgestoßen, und das gelingt hier tatsächlich ähnlich gut wie bei den Powerstations. Der DJI Romo P glänzt im Test mit einer hervorragenden Saug- und Wischleistung auf Hartböden, verfügt über alle erdenklichen Einstellungsmöglichkeiten in der App und bietet ein ganz besonderes Design – zumindest in der teuersten Version. Auch bei der Navigation hält der Sauger sofort mit der etablierten Konkurrenz mit.
Doch auch die Nachteile sind klar. Es fehlen Features wie das Ablegen der Wischmopps in der Station, was gerade bei der Teppichreinigung sinnvoll wäre. Die Teppichreinigung ist davon abgesehen ohnehin nur durchschnittlich und demit eine klare Schwäche in der hohen Preisklasse des Romo P. Während andere Hersteller schon mit besonderer Steigfähigkeit punkten, bleibt der Romo bei 2cm Hürden gerne mal hängen.
Der Preis wirkt in Anbetracht dieser Schwächen und Nachteile etwas eigenartig, denn 1.899€ sind einfach zu viel. Wenn euch das Design richtig gut gefällt, Geld eine untergeordnete Rolle spielt und ihr kaum Teppiche habt, bekommt ihr hier dennoch einen High-End-Saugroboter mit spitzenmäßiger Leistung. Wobei auch der gängige Straßenpreis schon bei 1500€ liegt!
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.






































