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Hier testen wir den neuen kompakten Dangbei Freedo DLP-Projektor. Mit dem Freedo erweitert Dangbei sein Repertoire um einen weiteren kompakten DLP-Beamer – diesmal aber mit integriertem Akku und Stativ. Mit dem Atom beeindruckte uns Dangbei bereits mit einer hohen Helligkeit von 1100 ISO Lumen bei kleinen Produktabmessungen. Mit dem Freedo setzt der Hersteller die Mess- und Preislatte mit 450 ISO Lumen bei bis zu 500€ etwas niedriger an. Dafür bietet der Beamer native 1080p Auflösung, automatische Bildanpassung, hohe Farbgenauigkeit (90% DCI P3), Google TV, 60 Wh Akkukapazität und einen 360 Grad 6 Watt Lautsprecher. Kann uns der Freedo überzeugen und wie schneidet er im Vergleich zu den kürzlich getesteten, kompakten ETOE Dolphin (zum Test) und XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) ab – findet es hier im Test heraus!
Design und Verarbeitung
Das Design des Dangbei Freedo ähnelt dem beliebten Samsung Freestyle. Die schwarze Projektoreinheit ist flexibel auf einem u-förmigen Stativ montiert. Insgesamt wirkt die Form wie eine Kombination aus Handmikrofon und Bühnenscheinwerfer. Mit 131 x 109 x 239 Millimetern ist der Beamer vor allem im zusammengeklappten Zustand sehr transportabel und mit 1,4 Kilogramm auch angenehm leicht. Der Beamer kann bequem mit einer Hand am Gehäuse getragen werden. Gehäuse und Stativ sind in edlem Dunkelgrau gehalten. Dabei verbaut Dangbei Plastik beim Beamerkorpus und Aluminium beim Stativ.
An der Vorderseite des Beamerkörpers befinden sich das Objektiv und die Sensoren zur Bildanpassung. Auch die Lüfter befinden sich auf der Seite. Hinten, oben und unten hat Dangbei beim Freedo nichts außer Lüfterauslässe verbaut. Die meisten Anschlüsse sind beim Dangbei Freedo an der Seite unter einer Silikonabdeckung verbaut. Darunter befinden sich ein USB-A 2.0-Anschluss und ein HDMI-Eingang (mit ARC-Unterstützung).
An den Seiten des Beamers hat Dangbei in der Stativhalterung etwas versteckt den USB-C-Anschluss für die Stromversorgung eingebaut. Ein kleines graues Symbol weist auf die Position des Anschlusses hin. Auf der gegenüberliegenden Seite des Stativs befindet sich noch eine Status-LED, die den Akkustand des Dangbei Freedo anzeigt und gleichzeitig auch als Powerbutton agiert. Mit dem Stativ lässt sich die Beamer-Röhre um bis zu 165 Grad schwenken. Dadurch kann der Dangbei Freedo im Gegensatz zum XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) auch direkt nach oben an die Decke projizieren. Das Stativ ist auf der Unterseite gummiert.
Lieferumfang des Dangbei Freedo
Der Dangbei Freedo kommt mit einem wirklich großzügigen Lieferumfang. Neben dem Beamer findet man eine Schnellstartanleitung und ein Handbuch (beides mehrsprachig – auch deutsch), einen Mikrofaserbeutel mit mehreren Fächern zum Transport des Beamers, ein hochwertiges graues Styropor-Etui, ein 1,5 Meter langes USB-C-Netzteil, eine Fernbedienung und sogar zwei AAA-Batterien. Meine Hochachtung an Dangbei – so einen umfangreichen und alltagstauglichen Lieferumfang hatte noch kein von mir getesteter Beamer.
Die Bluetooth-Fernbedienung des Gerätes verfügt über einige nützliche Zusatzfunktionen. Neben Shortcuts für Netflix, YouTube und Prime Video gibt es auch spezielle Tasten an den Seiten. Die rote Taste auf der Rückseite löst eine automatische Bildeinstellung aus. Drückt man die vordere Taste an der Seite, gelangt man in die Grundeinstellungen des Beamers.
System und Software
Wie viele andere kompakte Beamer läuft der Dangbei Freedo mit Google TV – nachdem man beim Dangbei N2 (zum Test) auf das etwas weniger anpassbare Linux-Betriebssystem gesetzt hat. Das Betriebssystem läuft mit 2GB RAM und 16 GB Festspeicher.
Verbunden wird der Dangbei Freedo mit WiFi 5 und Bluetooth 5.1. Die WLAN-Verbindung war bei mir sowohl unter 2,4 GHz als auch über 5 GHz immer stabil und ich hatte trotz einiger Wände als Hindernisse immer ein volles Signal. Auch der Chromecast wird vom System unterstützt und funktionierte problemlos. Mit einem angeschlossenen Bluetooth-Lautsprecher konnte ich auch problemlos den Raum wechseln, ohne dass der Ton verzerrte.
Eines der größten Kaufargumente des getesteten Projektors ist die Softwareumsetzung. Der Dangbei Freedo läuft mit Google TV in der Version 11. Nach dem ersten Start kann man wählen, ob man sich mit einem Google-Account für alle Funktionen von Google TV anmelden möchte oder ob man nur Live TV sehen und den Projektor nur für die Darstellung anderer Medien nutzen möchte. Als ich versuchte, den Projektor in meinem Netzwerk und mit meinem Google-Account einzurichten, schien zunächst alles etwas fehlerhaft zu sein. Nachdem ich meine Benutzerdaten eingegeben hatte, erschien endlich der ersehnte Google-TV-Startbildschirm. Google TV ist immer eine gute Wahl als Betriebssystem, da es alle möglichen Apps zum Streamen und Anpassen des Projektors bietet. Zusätzlich ist der Dangbei Freedo mit Widevine L1 ausgestattet, sodass auch Inhalte von Pay-to-Watch-Anbietern in bestmöglicher Auflösung genossen werden können. Die Benutzeroberfläche des Dangbei Freedo ist sehr aufgeräumt und intuitiv zu bedienen.
Ein häufiges Problem preiswerter Beamer und Fernseher ist die eher mäßige Bediengeschwindigkeit der Oberfläche unter Google TV. Das traf auch auf viele unserer Testgeräte mit dem Betriebssystem zu. Beim Dangbei Freedo hingegen ist die Geschwindigkeit der Benutzeroberfläche wirklich schnell – einer der schnellsten, die ich bisher unter Google TV bei Beamern hatte. Alle Eingaben werden zügig umgesetzt, sodass man sich nicht erst mit der Eingabe der Benutzerdaten bei den Pay-to-Watch-Anbietern herumärgern muss, bevor man die erste Folge der Serie über den Beamer genießen kann. Auch die Spracheingabe über Google funktioniert problemlos.
Die Videowiedergabe über den USB-A-Anschluss funktionierte mit dem Dangbei Freedo nur mit Einschränkungen. Der Beamer hat keinen vorinstallierten Mediaplayer! Abhilfe schafft hier der VLC-Player, der im Google Play Store des Gerätes zur Verfügung steht.
Bildqualität des Dangbei Freedo
Dangbei wirbt für den DLP Freedo mit 450 ISO Lumen, KI-gestützter automatischer Bildanpassung mit Hindernisvermeidung, nativer 1080p-Auflösung und 90% DCI-P9-Farbraumabdeckung – womit der Projektor exakt die gleichen Bildqualitätsspezifikationen und sogar die gleiche Farbraumabdeckung wie der XGIMI MoGo 3 Pro aufweist. Man könnte jetzt vermuten, dass dieselbe Bildqualität beim Freedo und MoGo 3 Pro zu erwarten ist – dem ist aber nicht so …
Nach dem Einschalten führt der Dangbei Freedo eine automatische Bildanpassung durch. Wie beim XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) handelt es sich dabei zunächst nur um einen Autofokus – für eine automatische Trapezkorrektur muss man den Beamer lediglich ein wenig verstellen. Nach 5 Sekunden automatischer Bildanpassung erhaltet ihr eine Projektion im richtigen Format, die in der Regel bis zum Rand scharf ist. Sollte dies einmal nicht funktionieren, drückt einfach den roten Knopf an der Seite der Fernbedienung. Der Beamer verfügt außerdem über eine funktionierende Hindernisvermeidung und eine Augenschutzfunktion.
- 70 Zoll
- Dunkelheit
- 70 Zoll
- abgedunkelt
Die Bildqualität des Dangbei Freedo ist für die kompakte Größe des DLP-Projektors wirklich stark. Der Projektor schafft es, eine schöne, sehr natürliche und lebendige Projektion zu erzeugen. Allerdings habe ich die Schärfe des Bildes etwas erhöht, da es mir in einigen Situationen zu weichgezeichnet erschien. Im abgedunkelten Raum ist die Projektion des Freedo ausreichend hell. Auch schnelle Kamerafahrten werden flüssig wiedergegeben. Der Beamer hat einen spürbaren Input Lag (daran änderte auch der Spielmodus nichts).
- Tageslicht (sonniger Tag)
- 60 Zoll
Die bestmögliche Projektion soll der Freedo zwischen 60 und 100 Zoll bieten. Er kann aber auch von 40 Zoll bis 180 Zoll fokussieren. Eine 60-Zoll-Projektion erzeugt der Beamer bei einer Entfernung von 1,6 Metern. Will man die empfohlenen 100 Zoll projizieren, benötigt man einen Abstand von 2,7 Metern zur Bildfläche.
- 100 Zoll
- Dunkelheit
- 100 Zoll
- abgedunkelt
Die Helligkeit des Freedo reicht für eine 120-Zoll-Projektion in einem dunklen Raum. In abgedunkelten Räumen reicht es für 100 Zoll und bei Tageslicht genügte mir das Bild bei 60 Zoll für Präsentationen. Für die Wiedergabe von Filmen bei Tageslicht kann ich den XGIMI Dangbei Freedo leider nicht empfehlen, da der Projektor dafür zu dunkel ist. Gemessen haben wir eine durchschnittliche Helligkeit von 505 ANSI Lumen bei “Standard” – dabei hat der Projektor eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung (zwischen 520 in der Bildmitte und 480 Lumen am Bildrand). Damit liegt die gemessene Helligkeit etwas unter unseren Erwartungen. Der “Eco”-Modus hat eine gemessene Helligkeit von ca. 200 ANSI-Lumen. Damit ist auch dieser Modus noch für einen abgedunkelten und dunklen Raum geeignet. Die geringste Helligkeit des Dangbei Freedo beträgt 100 ANSI Lumen. Keine Verbesserung brachte der Modus “Leistung”. Dieser dreht den Lüfter auf Maximum und das Bild wird gelblich, aber nicht heller. Der Dangbei Freedo kann auch manuell in 10 Helligkeitsstufen geregelt werden.
- Tageslicht (sonnig)
- Dangbei Freedo rechts
- XGIMI MoGo 3 Pro rechts
- 50 Zoll
- abgedunkelt
- 50 Zoll
- Dunkelheit
- 50 Zoll
Im Vergleich mit dem etwas teureren, aber ebenso lichtstarken XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) liegt der Dangbei Freedo in der Bildqualität fast gleichauf. Die Projektion des Dangbei Freedo ist in den Standardeinstellungen etwas natürlicher, mir aber etwas zu weich und minimal unschärfer – der XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) wirkt etwas zu wenig gesättigt. Nach Anpassung der beiden Bildeinstellungen liegt der Dangbei Freedo immer noch leicht vorne – die Projektion des Freedo wirkt einfach einen Tick heller, lebendiger, natürlicher und einfach schöner anzusehen.
Soundqualität und Emission
Dangbei bewirbt beim Freedo den 360 Grad 6 Watt Lautsprecher, der immersiven Surround-Sound bieten soll und über Dolby-Zertifizierungen verfügt.
Insgesamt bin ich mit der Soundqualität des Freedo nicht so recht zufrieden. Bei Surroundfilmen ist er zu leise (leiser als der XGIMI MoGo 3 Pro) und klingt nicht wirklich ausgewogen in allen Soundmodi. Im Standardmodus sind die Höhen und Mitten überbetont und die Bässe kaum wahrnehmbar. Der Modus „Film“ klingt in den Höhen am natürlichsten, hat aber fast keine Bässe. In „Musik“ klingen die Bässe richtig gut, aber die Höhen wieder unnatürlich. Schade, dass Dangbei hier nicht etwas mehr Zeit in die Abstimmung investiert hat. Denn im benutzerdefinierten Modus (leider kein 6-Band-Equalizer) kann man die Höhen-, Balance- und Basseinstellung verändern. Mit der Einstellung (Bass 70 und Höhen 50) klingt der Lautsprecher dann für die kompakte Größe des Beamers recht gut, auch wenn die Höhen in manchen Sequenzen manchmal noch ausbaufähig sind. Dafür sind die Tiefen gut ausbalanciert.
Der Stromverbrauch des Dangbei Freedo ist erwartungsgemäß gering. Bei voller Helligkeit im „Standard“-Modus verbrauchte der Projektor bei mir 44 Watt. Stellt man die Helligkeit auf „Eco“, sinkt der Stromverbrauch auf sehr niedrige 19 Watt. In der niedrigsten Helligkeitsstufe verbraucht der Beamer nur 16 Watt. Damit liegt der Dangbei Freedo beim Stromverbrauch auf dem Niveau des XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test).
Dangbei verbaut im Beamer einen 60 Wh Akku. Bei XGIMI ist optional ein Stativakku für rund 69€ erhältlich. Der 12.000 mAh Akku des Freedo soll im Eco-Modus 2,5h Wiedergabezeit bieten. Wird das USB-C-Kabel aus dem Beamer gezogen, schaltet sich der Eco-Modus automatisch ein und der Beamer läuft weiter. Unser Test hat gezeigt, dass die 2,5h Akkulaufzeit auch bei diesem Gerät realistisch sind (im Eco-Modus). Natürlich kann der Dangbei Freedo auch im Akkubetrieb mit voller oder noch geringerer Helligkeit betrieben werden. Bei voller Helligkeit von 505 ANSI Lumen hielt das Dangbei Freedo bei uns 1h 15 min durch. Der Akku kann auch mit bis zu 60 Watt innerhalb einer Stunde geladen werden. Natürlich könnt ihr mit einer Powerbank die mobile Laufzeit noch einmal über USB-C verlängern.
Der Lüfter des Beamers war während des Tests so leise, dass ich ihn zu keinem Zeitpunkt hörte.
Testergebnis
Der Dangbei Freedo überzeugt als kompakter, schwenkbarer, mobiler DLP-Projektor mit starkem Gesamtpaket für unter 500€: Er bietet native 1080p-Auflösung, eine ordentlich funktionierende automatische Bildanpassung, schnelles Google TV, eine starke Bildqualität und einen praktischen integrierten Akku (bis zu 2,5 h Laufzeit im Eco-Modus). Im abgedunkelten und dunklen Raum erzeugt der Beamer helle, lebhafte, sehr natürliche und scharfe Projektionen reicht die Leuchtkraft für gute Projektionen. Zudem liefert euch Dangbei zum Freedo noch ein wertiges Case und einen Mikrofaser-Stoffbeutel im Lieferumfang mit. Lediglich die Soundleistung des 360 Grad Lautsprechers ist eher enttäuschend.
Wie man merkt hat der Dangbei Freedo sehr viele Vorzüge und nur einen wichtigen Nachteil – die Soundqualität. Bei der ist der XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) auch eine ganze Ecke von den Höhen besser, stimmiger und sogar dabei kompakter. Dafür bietet der Dangbei Freedo euch einen integrierten Akku, einen größeren Lieferumfang, eine dezent bessere Bildqualität und ein noch schnelleres und Bug-freieres Erlebnis unter Google TV. Den einzigen Wermutstropfen – die Soundqualität – bekommt man auch mit einem verbundenen Bluetooth-Speaker dann gar nicht mehr mit. Daher ist der Dangbei Freedo nun unsere neue Top-Empfehlung bei den kompakten, mobilen Beamern bis 500€.
Benötigt ihr einen noch kompakteren Projektor, kann ich euch zum ETOE Dolphin (zum Test) in dem Preisbereich raten. Dieser bietet ein ähnlich helles Bild, ist aber von der Farbe nicht so gut abgestimmt wie der XGIMI MoGo 3 Pro (zum Test) und der hier getestete Dangbei Freedo.
Sucht ihr einen kompakten Beamer bis 200 Euro, kann ich euch zum Wanbo T2 Ultra (zum Test) raten. Der ist zwar eine Ecke dunkler und weniger kompakt, bietet aber Google-TV und ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.
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