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Creality CR-Scan Ferret Pro – 3D Scanner im Test

Getestet von Jonas Schlag am
Vorteile
  • Scan Prozess ist einfach gehalten
  • Software intuitiv zu bedienen
  • akkurate Ergebnisse
  • umfangreiche Verbindungsmöglichkeiten
Nachteile
  • braucht High-End Smartphone
  • braucht zusätzliche Software
  • kein kabelloser Modus für Windows/Mac
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Der 3D-Druck ist inzwischen von einer hoch komplizierten Technologie für Maker zu einer wirklich einsteigerfreundlichen Methode zum Herstellen aller möglichen Gegenstände geworden. Ein Problem gibt es allerdings weiterhin. Wer das volle Potenzial seines Druckers nutzen möchte, braucht dafür irgendwann Software, um die gewünschten Objekte zu modellieren. Und diese Software kann es teilweise in sich haben. Komplexe Strukturen, wie wir sie in unserer Umwelt regelmäßig vorfinden, sind selbst für Personen mit viel Erfahrung in diesen Programmen nur mit viel Mühe nachzustellen. Hier kommen 3D Scanner ins Spiel. Mit ihnen können Objekte gescannt werden, um dann daraus 3D Modelle zu erstellen. Lange waren diese Scanner kostspielig, langsam sinken die Preise aber. Für etwa 450€ hat nun auch Creality seinen 3D-Scanner neu aufgelegt. Wir haben den CR-Scan Ferret Pro für euch getestet!

Hardware und Lieferumfang

Der Creality CR-Scan Ferret Pro unterstützt unterschiedliche Scan-Modi, die alle eine leicht unterschiedliche Hardware benötigen. Entsprechend viel Kabel und Komponenten gehören zum Lieferumfang. Die wichtigsten Komponenten sind:

  • Scan-Einheit
  • Verbindungsbox für kabellose Datenübertragung
  • Akkugriff (5000mAh)
  • Standfuß
  • Handyhalterung

Dazu kommen Kabel für die unterschiedlichen Modi. Verbindungskabel für den kabellosen Modus (Verbindungsbox zu Griff und zu Scan-Einheit), den kabelgebundenen Modus zu PC (USB-C auf USB-A + USB-C Adapter) und den kabelgebunden Modus zu Android (USB-C Splitter auf USB-C und USB A). Verpackt ist das Ganze in einer praktischen Transportbox mit Tragegriff.

Creality CR Scan Ferret Pro 3

Alle mitgelieferten Teile sind hochwertig verarbeitet und einfach zu bedienen. Lediglich die vielen unterschiedlichen Kabel wirken etwas unübersichtlich. Creality legt aber eine bebilderte Anleitung für den korrekten Anschluss in allen Modi bei. In den Griff integriert ist ein 5000mAh Akku, der die Scan- und die Verbindungseinheit mit Strom versorgt.

Verbindung zu Windows/Mac

Creality CR Scan Ferret Pro PC Modus 1

Verbindung zum Laptop per USB-Kabel

Als die mit Abstand am zuverlässigste Verbindungsmethode hat sich bei uns die direkte Verbindung zu einem PC herausgestellt. Das dafür beigelegte USB-C auf USB-A Kabel misst 2 meter. Zusätzlich liegt ein USB-A auf USB-C Adapter bei – falls euer PC keinen USB-A Anschluss hat. Mit dem Kabel wird eine direkte Verbindung zwischen PC und Scan-Einheit hergestellt. Diese versorgt den Scanner dann mit Energie und bekommt im Gegenzug Daten und Bilder geliefert. Die Verbindung war allzeit stabil und flüssig. Wir vermissen einen kabellosen Verbindungsmodus hin zu MacOS oder Windows, denn mit dem Kabel zwischen PC und Scanner ist es teilweise sehr umständlich Objekte von allen Seiten zu scannen.

Verbindung zu Android, kabelgebunden

Creality CR Scan Ferret Pro Smartphone Kabel

Verbindung per USB mit USB 3 fähigem Smartphone

Ihr könnt als Recheneinheit auch euer Smartphone nutzen, wenn dieses schnell genug ist und über einen USB 3 fähigen USB-C-Anschluss verfügt. Smartphone und Scanner werden über ihre USB-C Ports mit dem Griff verbunden, der beides mit Energie versorgt. Währenddessen gehen die Daten vom Scanner direkt an das Smartphone und werden dort verarbeitet. Maßgeblich entscheidend für die Stabilität der Verbindung ist euer Smartphone. Mit meinem Samsung Galaxy S10 kam es immer schon nach wenigen Sekunden zum Verbindungsabbruch, in Kombination mit dem Oppo Find X7 Ultra (Zum Test), das ich gerade im Test habe, war die Verbindung deutlich stabiler.

Verbindung zu Android, kabellos

Creality CR Scan Ferret Pro Smartphone kabellos

Verbindung per Wifi (Verbindungsbox direkt vor dem Handy)

Um auch eine Verbindung ohne USB 3 Anschluss am Handy zu erlauben, hat Creality sich noch einen kabellosen Modus ausgedacht. Die dafür genutzte Verbindungsbox stellt ein WiFi 6 Netzwerk zur Verfügung, mit dem sich das Handy dann verbinden kann, um darüber die Daten des Scanners zu empfangen. Leider kommt es andauernd zu Abstürzen – in mehr als 50% der Fälle ist die Verbindung zwar angeblich vorhanden, das Live-Bild dazu aber nicht und dann kann auch nicht gescannt werden. Auch hier hilft starke Hardware. Mit dem Oppo Find X7 Ultra war die Verbindung fast immer stabil und Scans konnten problemlos abgeschlossen werden.

Software

Die eigentliche Magie des Creality CR-Scan Ferret Pro entfaltet dieser natürlich erst mit seiner Software. Diese setzt sich aus einer App und einem Computerprogramm zusammen. Beides macht ziemlich genau das Gleiche und es sei gleich an dieser Stelle betont, dass es mit dieser Software nicht getan ist. Um die gescannten Modell nutzen zu können, braucht es danach Verfeinerung, etwa mit Meshmixer. Zum Vorbereiten auf das Drucken kommt dann noch ein Slicer zum Einsatz – wie bei allen anderen zu druckenden 3D Modellen auch.

Creality Scan Software 1

Für die Funktionalität der Software war für mich der größte Knackpunkt die richtige Hardware. Denn vor allem die App braucht richtig Rechenpower. Mit meinem Backup Samsung Galaxy S10 hat kein einziger Scan geklappt, die Verbindung ist in beiden Modi dauernd abgebrochen – kein Scan konnte abgeschlossen werden. Mit richtig Hardwarepower in Form des Oppo Find X7 Ultra, das ich gerade im Test habe, sah die Performance dann deutlich besser aus. Fast alle Scans haben geklappt. Allerdings wird selbst solch ein brandneues Smartphone beim Verarbeiten der Dateien deutlich warm, sogar wärmer, als es das Gerät etwa bei aufwändigstem Gaming wird.

Die Software selbst ist recht funktional gehalten. Eine Anleitung führt durch die wichtigsten Schritte rund um den Scanner. Diese Schritte sind dann einfach Punkt für Punkt für jeden Scan durchzuführen. Einige Einstellungsmöglichkeiten für das Verarbeiten der gescannten Objekte gibt es, viele sind das aber nicht. Praktisch ist das Ausschneiden von ungewollten Bereichen und das Verschneiden mehrere Objekte zu einem, etwa um Unterseiten getrennt zu scannen und dann zu vereinen.

Die App funktioniert genauso und ist genauso aufgebaut. Etwas störend ist, dass der Scan-Prozess zwar auf den Landscape-Mode ausgelegt ist, das Hauptmenü aber nicht. Die Übersetzung auf Englisch ist gut verständlich.

Scannen mit dem Creality CR-Scan Ferret Pro in der Praxis

Das Scannen von Objekten mit dem CR-Scan Ferret Pro fühlt sich in etwa so an, als würdet ihr sie möglichst genau abfilmen. Ihr bewegt den Scanner langsam so um das einzuscannende Objekt herum, dass ihr möglichst jeden Winkel davon einfangt. Dafür helfen langsame, stetige Bewegungen und ein konstanter Abstand zum Zielobjekt. Die Creality Software gibt euch Hinweise, wenn die Entfernung zum Ziel nicht mehr korrekt ist. Langsam setzt sich so das gescannte Objekt zusammen, Lücken in der Darstellung zeigen, wo noch Details fehlen. Meistens bleiben beim Scannen kleinere Lücken bestehen, die der Scanner nicht erfasst hat. Diese füllt die Software dann nach besten Wissen und Gewissen auf.

Creality gibt für Scans eine Mindestgröße von 150mm Kantenlänge an und viel weniger sollte es wirklich nicht sein. Wenn die Objekte kleiner werden, kann der CR-Scanner Ferret Pro nicht mehr klar erkennen, was er gerade macht und verliert immer wieder das Objekt aus den Augen. Das Ergebnis sind nicht zusammenhängende Scans, bei denen Details immer wieder doppelt erkannt werden.

Größere Objekte werden zuverlässiger gescannt. Die benötigte starke Hardware haben wir angesprochen – neben meinem Oppo Find X7 Ultra, hat auch mein M2 Macbook Air problemlos Schritt halten können. Mein PC mit AMD Ryzen 5 2600 war beim Verarbeiten des Scans gerne mal über 80% ausgelastet. Creality empfiehlt den Scanner für größere Objekte, ein Lenkrad ist auf der Website zu sehen oder eine ganze Motorfront. Ich habe das Innere meiner Espressomaschine gescannt. Ein Anwendungsbeispiel wäre hier etwa das Modellieren eines Ersatzteils, das in das Innere der Maschine passen muss.

Ein weiteres Anwendungsgebiet des Scanners ist das Scannen von Menschen/Gesichtern. Das klappt ebenfalls gut, solange die Personen ruhig steht und ihr ein monotones Umfeld als Umgebung wählt. Durch kleinere Bewegungen kommt es hier gerne mal zu etwas größeren Fehlerkennungen, etwa falsch dargestellten Fingern, Augen oder Nasen. Das Gleiche gilt für die Darstellung von Farben. Der Scanner nimmt zwar auch diese auf, allerdings geht dabei gerne mal was schief – für den 3D-Druck ist das aber praktisch zu vernachlässigen, außer ihr habt einen Drucker mit Filamentwechselfunktion.

Die Genauigkeit und Detailerkennung des Creality CT-Scan Ferret Pro kann in der Praxis überzeugen. Maßabweichungen schlagen bei kleineren Modellen natürlich deutlicher ins Gewicht, dafür ist der Scanner, wie vorhin beschrieben, aber ohnehin weniger geeignet. Bei Objekten der vorgeschlagenen Größe (mehr als 15cm Kantenlänge) liegen die Abweichungen in den meisten Fällen bei etwa einem Millimeter.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Schlag

Obwohl ich viel 3D Drucke und den Umgang mit CAD Software beherrsche, fällt es mir schwer, für mich persönlich wirkliche Anwendungsfälle für den Creality CR-Scan Ferret Pro zu finden. Vieles fühlt sich irgendwie eher nach Spielerei als nach wirklich nützlichem Feature an.

Das soll aber nicht heißen, dass der Creality CR-Scan Ferret Pro kein gutes Produkt ist. Ganz im Gegenteil, der Scanner ist einfach anzuwenden und liefert akkurate Ergebnisse ab. Die Fortschritte im Vergleich zum Creality Lizard (Zum Test) sind auch durchaus beachtlich. Die verschiedenen Verbindungsmöglichkeiten sind praktisch und die mitgelieferte Software ist an den meisten Stellen selbsterklärend. Dennoch ist das Arbeiten mit dem Creality CR-Scan Ferret Pro kein Selbstläufer. Um das Produkt sinnvoll einsetzten zu können, braucht es sowohl auf Hardwareseite als auch auf Softwareseite Zusatzkomponenten. 

Ohne ein High-End Smartphone ist der Scanner praktisch nicht zu nutzen. In der Theorie bliebe der kabelgebundene Betrieb mit PC. Das ist aber sehr unpraktisch, wenn man zum Scannen um ein Objekt herumgehen will. Ohne ein Smartphone mit ordentlich Rechenpower (Flaggschiffprozessor der letzten 3 Generationen) rate ich von dem Scanner ab. Uns bleibt schleierhaft, warum Creality keinen kabellosen Modus in Verbindung mit der PC-Software anbietet.

Außerdem muss euch klar sein, dass die meisten Scans zumindest etwas Nacharbeit in einem 3D Modelierungsprogramm brauchen. Ihr müsst bereit sein, auch dort noch mal Zeit hineinzustecken, um den Umgang mit solch einem Programm zumindest rudimentär zu erlernen.

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