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Die Botslab G980H wurde bereits in einer früheren Version (zum Test) getestet. Damals handelte es sich um das Standardmodell ohne Heckkamera, ohne Hardwirekit für den Dauerplus-Anschluss und ohne Polarisationsfilter. Die nun vorliegende Ausführung umfasst neben einer Frontkamera mit 4K-Auflösung auch eine Heckkamera mit Full-HD-Auflösung, ein Hardwirekit für den festen Anschluss an Dauerplus sowie einen CPL-Polarisationsfilter.
Ziel des Tests ist es, die Leistungsfähigkeit dieser erweiterten Ausstattung unter realen Bedingungen zu prüfen. Der Test erfolgt über einen Zeitraum von zwei Wochen im alltäglichen Straßenverkehr bei unterschiedlichen Witterungs- und Lichtverhältnissen, sowohl während der Fahrt als auch im Stand mit aktiviertem Parkmodus.
Lieferumfang
Das Set beinhaltet:
- Frontkamera mit 4K-Auflösung
- Heckkamera mit Full-HD-Auflösung
- 64GB-microSD-Karte
- CPL-Polarisationsfilter für die Frontkamera (wird einfach aufgesteckt)
- Hardwirekit für Dauerplus-Anschluss mit integriertem Spannungswächter
- Verbindungskabel zwischen Front- und Heckkamera
- USB-C-Kabel
- Aufkleber
- Halterungen mit Klebepads
- Mehrsprachige Bedienungsanleitung
Die Verarbeitung der Komponenten wirkt hochwertig. Die Frontkamera verfügt über ein kompaktes, robustes Gehäuse mit einem klaren 2,4-Zoll-Display. Die Heckkamera ist deutlich kleiner, unauffällig und für eine diskrete Montage geeignet. Das Zubehör ist vollständig und gut verpackt.
Technische Daten der Botslab Dashcam G980H
Merkmal | Frontkamera | Heckkamera |
---|---|---|
Auflösung | 3840 × 2160 Pixel (4K) bei 30fps | 1920 × 1080 Pixel (Full-HD) bei 30fps |
Sensor | Sony IMX415 | nicht spezifiziert |
Blickwinkel | 170° | 150° |
Videoformat | MP4 (H.265 oder H.264) | MP4 |
Loop-Aufnahme | 1, 3 oder 5 Minuten | 1, 3 oder 5 Minuten |
G-Sensor | Empfindlichkeit in drei Stufen einstellbar | – |
Parkmodus | Bewegungserkennung, Stoßerkennung | – |
Speicher | microSD bis 256GB | – |
Betriebstemperatur | –20°C bis +70°C | – |
Frontkamera
Die Frontkamera wird mittig hinter dem Innenspiegel montiert. Das beiliegende Klebepad sorgt für eine feste und vibrationsfreie Befestigung. Das USB-C-Kabel wird entlang der A-Säule und unter der Dachverkleidung bis zu einem Punkt geführt, an dem sowohl Zündungs-Plus als auch Dauer-Plus anliegen. Und genau da begannen die Schwierigkeiten in meinem Fall.
Dauer-Plus für die Parküberwachung mittels Hardwirekit
Das Hardwirekit wird am Sicherungskasten mit Dauerplus, Zündungsplus und Masse verbunden. Der integrierte Spannungswächter schützt die Fahrzeugbatterie vor Tiefentladung. Für die Installation sind grundlegende Kfz-Kenntnisse erforderlich.
Wenn die Kamera auch das parkende Auto überwachen soll, darf sie nach dem Ausschalten der Zündung nicht vollständig abgeschaltet werden. In diesem Fall muss ein Pol des Hardwirekits an das sogenannte „Dauer-Plus“ angeschlossen werden.
In modernen Autos wird allerdings durch das Batteriemanagement kaum noch ein solcher Kontakt verfügbar sein. Teilweise wird sogar die Masse, also der Minuspol, abgeschaltet. Mögliche Lösungen sind der Anschluss am Sicherungskasten oder direkt an der Batterie. Ich rate aber dringend dazu, dies von einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen! In der Bordelektrik findet ihr häufig nur noch sogenannte Bus-Kabel. Diese dürft ihr auf gar keinen Fall anzapfen oder mit einer Prüflampe durchmessen. Da ich mich mit Elektrotechnik auskenne, habe ich die Installation selbst vorgenommen.
Da der Sicherungskasten nur unter erschwerten Bedingungen erreichbar war, habe ich mich für einen Direktanschluss entschieden. Selbstverständlich ist das Kabel unmittelbar an der Batterie mit einer Kfz-Sicherung abgesichert. Die Bilder sollen nur den Aufwand deutlich machen.
Heckkamera
Die Heckkamera wird an der oberen Kante der Heckscheibe montiert. Das Verbindungskabel wird entweder unter der Dachverkleidung oder unter dem Gummi der Türdichtungen unsichtbar verlegt. Letzteres war bei mir deutlich einfacher. Bei Fahrzeugen mit Heckklappe muss eine Kabelschlaufe eingeplant werden, um eine mechanische Belastung zu vermeiden.
Bedienung
Die Steuerung erfolgt über drei Tasten an der Unterseite des Gehäuses. Das Menü ist übersichtlich aufgebaut, gut lesbar und in deutscher Sprache verfügbar. Alle relevanten Einstellungen wie Auflösung, Loop-Länge, G-Sensor-Empfindlichkeit und Parkmodus lassen sich direkt am Gerät anpassen.
Bildqualität
Die Frontkamera liefert in 4K-Auflösung detailreiche Aufnahmen. Auch bei höheren Geschwindigkeiten sind Kennzeichen klar erkennbar. Die Farbwiedergabe ist natürlich und der Dynamikumfang hoch. Der CPL-Filter reduziert ungewünschte Reflexionen von Oberflächen wie Glas und verstärkt gleichzeitig die Farbintensität und den Kontrast.
Die Heckkamera liefert in Full-HD ausreichende Schärfe für die Beweissicherung. Farbtreue und Kontrast sind solide, wenn auch nicht auf dem Niveau der Frontkamera.
Die Heckscheibe hat einen Sonnenschutz, der für die optischen Einschränkungen verantwortlich ist. Die Bildqualität ist trotzdem völlig ausreichend.
Parkmodus
Wenn der Parkmodus aktiviert und das Hardwirekit angeschlossen ist, überwacht die Kamera das Fahrzeug rund um die Uhr. Der G-Sensor reagiert auf Erschütterungen und speichert Sequenzen vor und nach einem solchen Ereignis.
Nach dem Ausschalten der Zündung wechselt die Kamera in den Parküberwachungsmodus. Ein Spannungswächter sorgt dafür, dass sich die Kamera bei Unterschreiten eines kritischen Spannungswertes automatisch abschaltet. Dies konnte ich leider nicht testen, da ich mein Auto dann einige Wochen lang nicht hätte benutzen dürfen.
Nach dem Starten des Motors ist immer ein Parkvideo vorhanden, auch wenn es keinen Vorfall gab. Dieses ist jedoch sehr kurz und scheint nur durch die Bewegungen beim Aussteigen aller Passagiere erzeugt worden zu sein. Es ist also weiterhin ratsam, das Fahrzeug vor dem Einsteigen optisch zu begutachten.
Überwachungsmodi während der Fahrt
Während der Fahrt können verschiedene Überwachungsmodi zugeschaltet werden.
- Abstandsüberwachung
- Anfahrtsüberwachung
- Fußgängerüberwachung
- Spurwechselüberwachung
- Fahrtdauerüberwachung
Wird ein kritischer Moment erkannt, gibt die Dashcam einen kurzen Kommentar aus und zeigt ein Warnbild.
- Auto fährt an
- Abstandswarnung
- Spurwechselwarnung
Eine Personenwarnung wollte ich nicht gezielt herbeiführen und die Lenkdauer habe ich auch nicht überschritten. Die Warnbilder dürften aber ähnlich sein. Wenn die Warnungen stören, können sie selbstverständlich einzeln abgeschaltet werden.
App-Anbindung
Die Verbindung erfolgt über WLAN. Die App ermöglicht:
- Live-Ansicht
- Download gespeicherter Aufnahmen
- alle Einstellungen
- Firmware-Updates
Die Verbindung ist stabil und die Übertragungsgeschwindigkeit ist ausreichend für den praktischen Einsatz.
Stromaufnahme
Beim Hochfahren und während des Normalbetriebes zieht die Kamera ca. 500mA. Während der Parküberwachung ist es aber deutlich weniger. Ich konnte es nicht messen, aber es müssten deutlich weniger als 200mA sein, da ich das Kabel damit abgesichert habe.
Vergleich zur vorherigen Testversion
Gegenüber der zuvor getesteten Version ohne Heckkamera, Hardwirekit und CPL-Filter bietet die aktuelle Ausführung deutliche Vorteile.
- Rundumüberwachung durch zweite Kamera
- Effektive Parkraumüberwachung dank Dauerplus-Anschluss
- deutlich reduziertes Reflexionsniveau im Frontbild.
Langzeiteindruck
Während des gesamten Testzeitraums zeigte das System keine Fehlfunktionen. Es startet zuverlässig mit der Zündung, reagiert im Parkmodus korrekt auf Ereignisse und speichert Aufnahmen konsistent.
Testergebnis
Das erweiterte Set der Botslab G980H überzeugt mit einer guten 4K-Frontkamera, einer soliden Full-HD-Heckkamera und einem wirksamen CPL-Polarisationsfilter. Die Bildqualität ist hoch, Kennzeichen sind in den meisten Situationen klar erkennbar und Spiegelungen werden deutlich reduziert. Die Verarbeitung ist robust, die Bedienung logisch und die App-Anbindung ermöglicht einen schnellen Zugriff auf Aufnahmen und Einstellungen.
Erst das im Lieferumfang enthaltene Hardwirekit mit integriertem Spannungswächter ermöglicht die volle Nutzung des Parkmodus. Es sorgt für eine dauerhafte Stromversorgung und schützt gleichzeitig die Fahrzeugbatterie. Dadurch ist eine zuverlässige Rundumüberwachung auch im Stand möglich. Erschütterungen und Bewegungen werden zuverlässig erkannt und aufgezeichnet, wodurch die Sicherheit des geparkten Fahrzeugs deutlich erhöht wird. Allerdings ist der Einbau bei neueren Fahrzeugen nicht mehr vom Laien ausführbar.
Kleinere Schwächen, wie die im Vergleich zur Frontkamera geringere Detailtiefe der Heckkamera oder das Fehlen eines Touchscreens, fallen im Alltag kaum ins Gewicht. Insgesamt bietet das Set ein ausgewogenes Verhältnis aus Funktionsumfang, Bildqualität und Bedienkomfort und ist damit eine empfehlenswerte Wahl für Fahrer, die eine verlässliche Dashcam-Lösung mit 24-Stunden-Überwachung suchen.
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