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Mit der EnerCore CR11 Powerbank reiht sich Baseus unter den Herstellern mit nicht nur integrierten, sondern nun auch einziehbaren USB-C-Kabeln innerhalb der Produkte ein. Dabei möchte das Modell mit seiner alltagstauglichen Leistung von 67W und einer Kapazität von 20.000mAh vor allem in der Mittelklasse überzeugen. Ob dies auch gelingt und insbesondere das einziehbare Kabel einen guten Eindruck hinterlässt, klärt der ausführliche Test.
Lieferumfang der Baseus EnerCore CR11 Powerbank
Der Lieferumfang der Powerbank ist einfach gehalten. Neben den üblichen Anleitungen und Hinweisen befindet sich lediglich die Powerbank selbst in der Verpackung. Ein samtiges Schutztäschchen oder ein externes USB-C-zu-USB-C-Kabel fehlen in der Verpackung. Wer jedoch mag, darf sich Baseus-Sticker auf die Powerbank kleben.
Design und Verarbeitung
Mit der EnerCore CR11 haben wir ein Modell der Mittelklasse vorliegen. Entsprechend reißen das Design und die Verarbeitung keine Bäume aus und sind zweckdienlich gehalten. Die Ecken und Kanten des Plastikgehäuses sind alle abgerundet. Unsaubere Spaltmaße oder Verarbeitungsmängel lassen sich keine finden. Das integrierte Display ist nicht klein gehalten, zeigt jedoch nur den Akkustand in Prozent an. Die Angaben zur Leistung fehlen auf der Powerbank.
Der Aufrollmechanismus des 70cm langen Kabels funktionierte in unserem Test reibungslos und hinterließ einen guten und stabilen Eindruck. Zu keiner Zeit hakte es, das Kabel ließ sich immer anstandslos einziehen. Insgesamt gibt es 5 Stufen, in denen sich das Kabel einrasten lässt.
Die Abmessungen von 14,54 x 6,89 x 2,81 Zentimeter sowie das Gewicht von 394g sind auf einem Level mit ähnlichen Modellen anderer Hersteller. Nicht zu groß, nicht zu schwer.
Zum Vergleich:
- Anker 87W, 20.000mAh (bei Amazon): 15,7 x 7,3 x 2,4 Zentimeter, 440g
- Ugreen 67W, 20.000mAh (bei Amazon): 13,9 x 8,0 x 2,7 Zentimeter, 393g
Leistungswerte der Baseus EnerCore CR11 Powerbank
Die theoretische Gesamtleistung der Baseus EnerCore CR11 Powerbank beläuft sich auf 67W nach dem Power-Delivery-Standard. Dabei unterscheidet die Powerbank in der Leistung nicht zwischen dem C-Kabel und dem C-Port. Auf einen USB-A-Anschluss verzichtet die Powerbank.
- integriertes USB-C-Kabel: 5V/3A / 9V/3A / 12V/3A / 15V/3A / 20V/3,35A
- USB-C-1-Port: 5V/3A / 9V/3A / 12V/3A / 15V/3A / 20V/3,35A
- C-Kabel / C1 Ladeprotokolle
- C-Kabel / C1 PPS-Range
Die PPS-Range der Ports beläuft sich auf diese Werte:
- integriertes C-Kabel: 3,3V–11V bei 5A
- C1: 3,3V–11V bei 5A
- Werden beide Ports parallel genutzt, liegt kein PPS mehr vor!
Die PPS-Range ist solide und kompatible Smartphones erreichen darüber bis zu 45W.
Unterstützt werden die folgenden Ladeprotokolle:
- integriertes C-Kabel: PD3.0, UFCS, QC3.0, FCP, SFC, AFC, DCP
- C1: PD3.0, UFCS, QC3.0, FCP, SFC, AFC, DCP
Hier gibt es eine große Bandbreite an Ladeprotokollen! Wäre jetzt noch HyperCharge von Xiaomi dabei, wäre alles Relevante abgedeckt. Aber dafür gibt es die Modelle von Cuktech, z.B. die Cuktech 10 Powerbank (zum Test).
Möchtet ihr nun mehrere Geräte parallel an die Powerbank anschließen, verteilt sich die Leistung nach folgendem Schema:
- integriertes C-Kabel + C1 = 7,5W + 7,5W
Der größte Kritikpunkt dieser Powerbank: Werden beide Ports zusammen genutzt, drosselt sich die Leistung auf insgesamt 15W herunter! Beide Ports teilen sich offenbar eine Leitung. Hier wäre eine 45W + 20W Aufteilung nicht nur schön, sondern dem Preis auch angemessen gewesen. So lässt sich immer nur ein Gerät einzeln schnell laden.
Ladekompatibilität der Baseus EnerCore CR11 Powerbank
Die maximale Leistung pro Port (C-Kabel/C1) wird mit 67W Power Delivery angegeben. Was aber nicht automatisch bedeutet, dass jedes angeschlossene Gerät diese Ladung auch erhalten kann. Hier kommen die Ladestandards ins Spiel, die die Leistung definieren.
- Dank der 67W nach dem Power-Delivery-Standard können kompatible Notebooks wie zum Beispiel das MacBook Air oder Pro mit hoher oder gar voller Leistung geladen werden. Dies gilt ebenso für iPhones und iPads, die ihre volle Leistung bekommen können.
- Mit einer PPS-Range von bis zu 11V und 5A ist das Ladegerät zudem in der Lage, die meisten PPS-kompatiblen Smartphones ausreichend flott mit bis zu 45W zu laden. Das wären u.a. die Smartphones von Motorola, Honor, Nothing, Xiaomi oder Vivo.
- Samsung-Geräte laden ebenfalls innerhalb der bis 11V- und 5A-PPS-Range, weshalb Super Fast Charging 2.0 mit 45W vorliegt.
- Aktuelle Smartphones von Oppo, OnePlus oder Realme unterstützen ebenfalls PPS und laden hier mit maximalen 45W.
Kapazität
Um die echte Nettokapazität der Baseus EnerCore CR11 Powerbank zu ermitteln, wird diese vollgeladen und an eine elektronische Last angeschlossen, um eine voreingestellte konstante Last aus der Powerbank zu ziehen. Dank zwischengeschaltetem USB-Meter können wir ermitteln, wie viel Wh aus der Powerbank bei Last X entnommen werden kann.
Die Powerbank bietet laut Hersteller 20.000mAh und 72Wh. Laut meinen Tests konnte ich folgende Werte ermitteln:
- 63,45Wh bei 20V/3,25A (88% zur Herstellerangabe)
- 62,45Wh bei 20V/2,25A (87%)
- 62,46Wh bei 9V/3A (87%)
Werte über 80% sind als gut und üblich, Werte über 90% als ausgezeichnet einzustufen. Egal, ob bei maximaler Last von 65W oder niedrigeren 27W – die Nettokapazität ist stets sehr gut! Hier gibt es keine negativen Ausschläge.
65W lassen sich jedoch nicht konstant aus der Powerbank entnehmen! Nach rund 12 Minuten und einer Restkapazität von 80% drosselt sich die Powerbank bereits auf 45W herunter. Eine solch frühe Drosselung ist ein schwaches Abschneiden. 45W lassen sich dann jedoch bis zur kompletten Leerung entnehmen. Effektiv gesehen kann man hier eher von einer 45W+-Powerbank sprechen.
Aufladung der Baseus EnerCore CR11 Powerbank
Die Baseus EnerCore CR11 Powerbank verfügt über einen Input mit 45W. Eine durchschnittliche, vollständige Aufladung dauerte dabei genau zwei Stunden. Für 20.000mAh ein solides, aber keineswegs überragendes Abschneiden. Jedoch laden die meisten Mittelklasse-Powerbanks mit 65W und der gleichen Kapazität nicht viel schneller auf. Passthrough-Charging wird grundsätzlich zwar unterstützt, aber im Rahmen der 15W-Drosselung bei Nutzung beider Ports nur sehr langsam und lediglich für Aufladungen über Nacht halbwegs sinnvoll.
Testergebnis
Die Baseus EnerCore CR11 Powerbank ist grundsätzlich ein durchaus interessantes Mittelklasse-Modell. Das einziehbare Kabel funktioniert tadellos und wurde wertig umgesetzt, stellt somit einen echten Mehrwert dar. Leider schwächelt die Powerbank jedoch bei einigen technischen Kerndisziplinen: 65W werden schnell gedrosselt und effektiv lässt sich immer nur ein Gerät schnellladen. Das wäre verschmerzbar, wenn der Preis stimmen würde. Baseus möchte jedoch 60€ für die Powerbank, bietet aber immerhin regelmäßig Coupon-Aktionen an, wodurch der effektive Straßenpreis meist bei 40€ liegt. Jedoch bekommt man selbst für diesen Preis technisch Besseres, wie die Anker 87W, 20.000 mAh (zu Amazon). Dafür sind die integrierten Kabel dort nicht einziehbar. Hier muss jeder für sich abwägen, ob der Einziehmechanismus den Aufpreis rechtfertigt. Braucht man jedoch keine vollen 65W und 45W reichen völlig aus, kann man für 40€ bei dem Modell einen Blick riskieren.
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