Ein Testbericht zu einer Tastatur? Die kriege ich im Laden doch eh für ein paar Euro, warum also Tastaturen von China-Herstellern kaufen? Nun, die KM-G9 von Aukey ist eine mechanische Tastatur, die ein Tipp-Gefühl bietet, das in der Preisklasse von um die 30 Euro ziemlich konkurrenzlos sein dürfte. Alle wichtigen Infos haben wir hier im Testbericht zusammen getragen.
Vorab: Die deutsche QWERTZ-Version dieser Tastatur wird als TKL Gaming Tastatur vermarktet, die internationale QWERTY-Version als KM-G9 bezeichnet wird. Die Tastaturen sind nahezu baugleich, wobei die deutsche Version 88 und die internationale Version 87 Tasten besitzt. Die Switches und der Aufbau sind aber identisch.
Optik und Lieferumfang
Der Lieferumfang ist sehr schnell abgehakt: die Tastatur. Ansonsten befindet sich in der Packung noch eine Bedienungsanleitung, die tatsächlich auch für Leute lesbar ist, die des Chinesischen nicht mächtig sind. Das USB-Kabel ist fest an der Tastatur verbaut, bei einem Kabelbruch oder wenn der Anschluss defekt ist, muss man sich also eine neue Tastatur kaufen.
Um das Tastenfeld herum befindet sich bei der Aukey TKL kein Rahmen, wodurch die Tastatur trotz der 88 Tasten ziemlich kompakt ist. Ein Nummernblock ist leider nicht verbaut, darauf können aber viele Leute sowieso verzichten. Die TKL ist auch im QWERTZ-Layout verfügbar.
Auf der rechten Seite befinden sich zwei kleine LEDs. Die Obere zeigt an, ob die Feststelltaste aktiviert wurde oder nicht. Den Sinn der unteren Lampe habe ich bisher noch nicht herausgefunden.
Erklärung: Die Vor- und Nachteile von mechanischen Tastaturen
Mechanische Tastaturen haben im Allgemeinen einige Vorteile gegenüber gewöhnlichen Tastaturen oder gar Chiclets. So sind die Schalter meistens auf 30 bis 70 Millionen Anschläge ausgelegt, während gewöhnliche Tastaturen mit Membrantechnik auf ungefähr fünf Millionen Anschläge ausgelegt sind.
Des weiteren gibt es bei mechanischen Tasten kaum Verschleiß: Nacht acht Jahren tippt es sich also noch genau so wie am ersten Tag. Durch das höhere Gewicht sind die Tastaturen ebenfalls standfester.
Als Nachteile sind der höhere Anschaffungspreis und die deutlich höhere Lautstärke zu nennen. Wenn im Nebenzimmer jemand schläft, sollte auf einer mechanischen Tastatur nicht mehr getippt werden – auch nicht bei geschlossener Tür.
Test: Wie gut ist die mechanische Tastatur von Aukey?
Zum Tippen benötigt es keinerlei Umgewöhnung von anderen Tastaturen, da alle Tasten an der richtigen Stelle sind. Die Umlaute sind vorhanden und die Beschriftungen entsprechen alle den
tatsächlichen Funktionen. Etwas ungewöhnlich für eine Desktop-Tastatur ist hingegen, dass statt der zweiten Windows-Taste auf der rechten Seite eine FN-Taste verbaut wurde. Diese hat in Windows 10 standardmäßig aber keine Funktion.
Die Einrichtung unter Windows und Linux
Wo wir schon davon sprechen: Bei der Einrichtung der mechanischen Tastatur von Aukey gab es keinerlei Probleme, sie funktioniert komplett Plug-n-Play. Die Treiber haben sich unter Windows 10 nach wenigen Sekunden automatisch installiert und alle Tasten sind sofort korrekt belegt und einsatzbereit. Selbiges Verhalten konnte ich auch in Ubuntu 16.04 beobachten. Mac OS konnte ich leider nicht testen.
Wie gut tippt es sich auf der Aukey TKL?
Die KM-G9 / TKL ist eine mechanische Tastatur mit sogenannten Outemu Blue Tasten. Diese Tasten sind in verschiedenen günstigen Produkten von chinesischen Herstellern verbaut und werden im Internet sehr positiv bewertet. Mit den Cherry MX Blue, bei dessen Namen sich hier wohl bedient wurde, können sie aber nicht mithalten.
Ich persönlich schreibe sehr gerne mit der Aukey-Tastatur. Ich war nie ein großer Fan von Chiclet-Tastaturen und mag Tasten mit großem Hub und deutlichem Druckpunkt sehr gerne. Diesen Testbericht habe ich auch mit der TKL geschrieben. Durch die großen Abstände zwischen den Tasten macht man beim Tippen mit der TKL weniger Fehler und kann Texte somit schneller schreiben.
Übrigens: Die Tastatur scheint über NKRO zu verfügen, obwohl ich sie über USB angeschlossen habe. Zumindest werden bei einem Test mehr als sechs Anschläge gleichzeitig wahrgenommen.
Und wie sieht’s beim Zocken aus?
Auf dem deutschen Markt wird die Aukey-Tastatur als Gaming-Tastatur angeboten. Mechanische Tastaturen sind schon immer sehr beliebt bei Gamern gewesen, wobei keiner so wirklich genau weiß warum. Ein großer Vorteil beim Gaming ist natürlich, dass sich die Charakteristik des Anschlags mit den Jahren nicht verändert. Ob man da als normaler Nicht-ESL-Gamer einen Unterschied merkt, wage ich zu bezweifeln.
Dennoch habe ich ein paar Spiele mit der Tastatur gespielt, unter anderem Counter-Strike: Global Offensive, Die Siedler 6, Need for Speed: Most Wanted (2012), Grid 2 und Call of Duty: Modern Warfare 2. Gegenüber Tastaturen mit Membrantechnik ist mir positiv aufgefallen, dass der Druckpunkt sehr deutlich spürbar ist und man nicht aus Versehen irgendwelche Tasten drückt. Negative Punkte sind mir beim Zocken nicht aufgefallen.
Warum die Tastatur jetzt als Gaming-Keyboard vermarktet wird ist mir nicht ganz klar. Zwar ist sie zum Zocken durchaus gut geeignet, beim Schreiben von Texten sind mir aber deutlichere Vorteile gegenüber anderen Produkten aufgefallen.
Testergebnis
Ich bin sehr zufrieden mit der mechanischen Tastatur von Aukey. Sie tippt sich wirklich ausgezeichnet und abgesehen von einem Nummernblock vermisse ich absolut gar nichts. Für manche Leute wird das Design etwas seltsam wirken, ich habe mich aber schnell an den Minimalismus gewöhnt. Bereiche zum Ablegen der Hand fehlen mir auch nicht. Wer also eine günstige mechanische Tastatur sucht, kann bei der Aukey KM-G9 bedenkenlos zugreifen.
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