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Alldocube legt seine X Serie neu auf. Nach dem sehr erfolgreichen X Neo, das 2020 auf den Markt kam und bis vor kurzem unsere Tablet-Bestenliste angeführt hat, folgt jetzt das X Game. Der Neuzuwachs kommt mit einigen spannenden Neuerungen daher und soll nicht zuletzt dank verschiedenem Zubehör ein Tablet für alle Fälle sein. So äußert sich der chinesische Hersteller auf der Produktwebseite mit den Worten „COMBINES ALL IN ONE“ und behauptet, dass das Gerät sowohl für Gaming, Produktivität und kreatives Arbeiten geeignet sein soll. Um für all diese Bereiche auch perfekt gerüstet zu sein, hat man als Käufer auch die Möglichkeit, optional einen drucksensitiven Stylus und/oder ein Tastatur-Cover zu erwerben.
Für ausreichend Performance soll der Helio P90 SoC von Mediatek sorgen. Weiterhin gibt es ein laminiertes 10,5 Zoll großes Full-HD Display, 8 GB RAM und 128 GB UFS-Speicher. Das Gesamtpaket runden Stereolautsprecher und die Dual-SIM Funktionalität ab. Wir haben für euch herausgefunden, ob das neue Tablet wirklich den Versprechen des Herstellers gerecht wird und wie es sich im Vergleich zu den unzähligen Konkurrenzmodellen im Preissegment um die 200€ schlägt.
Lieferumfang
Das Alldocube X Game erreicht seinen neuen Besitzer in einem weißen Karton mit glänzender Aufschrift. Darin verbirgt sich neben dem Tablet selbst noch folgendes Zubehör:
- 10 Watt Netzteil
- USB-A zu USB-C Kabel
- SIM-Tool
Somit liegt dem X Game sämtliches Zubehör bei, das man zur Inbetriebnahme des Geräts braucht. In unserem Falle stand uns im Rahmen dieses Tests auch der modellspezifische kapazitive Stylus und das Tastaturcover zur Verfügung. Diese Extras sind aber nicht Teil des standardmäßigen Lieferumfangs und müssen zusätzlich erworben werden. Ein Eindruck vom Eingabestift und der Tastatur findet ihr am Ende dieses Testberichts.
Design und Verarbeitung
Das Alldcube X Game kommt im Vergleich zum Alldocube X Neo in einem deutlich moderneren Gewand daher. Die Vorderseite wird hauptsächlich vom laminierten 10,5 Zoll Display eingenommen und ist nun umgeben von symmetrischen Rändern. Im oberen Rand ist mittig die Frontkamera und der Lichtsensor eingelassen. Geschützt wird die Anzeige von kratzresistentem Glas, das vom Hersteller jedoch nicht näher spezifiziert wird.


Auf der Rückseite des Alldocube X Game ist neben dem aufgedruckten Herstellerlogo noch die Hauptkamera untergebracht. Diese ist zusammen mit einem LED-Blitzlicht in einem kleinen Kamerahügel eingelassen. Dieser verursacht glücklicherweise aber nicht, dass das Tablet beim Aufliegen auf einer planen Oberfläche bei Eingaben großartig wackelt. Abschließend stechen noch fünf goldene Kontaktpunkte auf der Oberfläche ins Auge. Hierbei handelt es sich um eine Pogo Pin Steckverbindung. Anwendung findet diese bei der magnetischen Tastaturhülle.
Das Alldocube X Game ist ein gut verarbeitetes Tablet, das dank der Rückseite aus Aluminium hochwertig wirkt. Optisch ist das Gerät zudem deutlich moderner als der Vorgänger. Für ein Tablet mit einer 10,5 Zoll Displaydiagonale ist das X Game mit den Abmessungen von 246 x 172 x 8 Millimeter und einem Gewicht von 541 Gramm klassentypisch bemessen. Leider verbaut Alldocube jedoch keinen 3,5mm Anschluss mehr beim X Game. Schade!
Display


Leistung
Wie bereits der Name des Alldocube X Game vermuten lässt, sieht der Hersteller das Tablet auch als portable Gamingmaschine. Die dafür nötige Leistung soll der Helio P90 SoC von Mediatek bieten. Der Octa-Core wurde Ende 2018 vorgestellt und wird im 12nm-Verfahren hergestellt. Die acht Kerne setzen sich aus zwei ARM Cortex-A75 Performance-Kerne, die mit bis zu 2,2 GHz takten, und sechs stromsparende ARM Cortex-A55 Kerne mit bis zu 2 GHz zusammen. Für grafisch anspruchsvolle Aufgaben ist außerdem eine PowerVR GM 9446 GPU mit an Bord.
In den Benchmarks kann das X Game den großen Versprechungen nicht ganz gerecht werden. Etwas anderes wäre bei einem Kaufpreis von um die 200€ aber auch nicht zu erwarten gewesen. Stattdessen reiht sich das Gerät ein in die Riege der günstigen Tablets, die derzeit unsere Bestenliste anführen. Im direkten Benchmark-Vergleich liegt die Leistung des Helio P90 im X Game meist etwas hinter den Konkurrenzmodellen. Die Unterschiede sind dabei aber nicht so wesentlich, dass man von erheblichen Peformance-Einbußen sprechen müsste.
In der Praxis erledigt das Alldocube X Game Standardaufgaben wie Surfen, Streamen oder Officeapps mit einer guten Geschwindigkeit und ohne auffällige Ruckler oder Wartezeiten. Auch aufwendige Spiele lassen sich mit dem Tablet zocken. Teilweise müssen aber die Details etwas heruntergeschraubt werden, um ein flüssiges Spielerlebnis zu erzielen. Wer also denkt, dass das X Game auch seine Playstation oder Nintendo Switch ersetzt, der wird an dieser Stelle enttäuscht sein. Doch auch wenn die Modellbezeichnung etwas irreführend ist, so lässt sich die Performance des Tablets grundsätzlich als solide und für die meisten Fälle als ausreichend einstufen.
Dazu trägt auch der große 8 GB Arbeitsspeicher und der ebenfalls gut bemessene 128 GB Massenspeicher bei. Mit einer Geschwindigkeit von 6,4 GB/s ist der LPDDR4x-RAM zwar nicht besonders schnell, ausgedehnteres Multitasking ist aber trotzdem möglich. Der UFS-Massenspeicher kommt auf 445 MB/s beim Lesen und 205 MB/s beim Schreiben. Beides sind einwandfreie Werte in dieser Preisklasse. Wer noch mehr Speicherplatz benötigt, der kann einen der zwei Steckplätze im Hybrid-Slot mit einer Micro-SD Karte belegen. Im Umkehrschluss muss man dann aber auf die Nutzung von zwei SIM-Karten verzichten.
Software
Auf dem Alldocube X Game läuft Android 11 gepaart mit den Sicherheitsupdates vom 5. November 2021. Softwaretechnisch ist das Tablet somit nicht mehr ganz auf dem aktuellsten Stand, großartige Einschränkungen sind aber deshalb nicht zu befürchten. Veränderungen am System hat der Hersteller weitestgehend bei der Optik vorgenommen, sodass abgesehen von den Icons das System recht nah an reinem Android ist. Selbstverständlich sind auch wie gewohnt sämtliche Google-Services inklusive des Play Stores vorinstalliert. Auch die Mehrbenutzer-Funktion und die Entsperrung via Gesicht ist mit an Bord. In den Einstellungen findet sich außerdem ein Reiter mit dem Titel „Besondere Funktionen“. Dahinter verbergen sich die vier Unterpunkte „Kindermodus“, „Gesten-Somatosensibilität“, „Smart Touch“ und „Easy mode“.
Der Kindermodus ist, wie der Name bereits vermuten lässt, eine gesperrte Oberfläche über die sich nur vorher festgelegten Apps aufrufen lassen. Gesten-Somatosensibilität (klingt nach dem Werk des Google Übersetzers 😄) umfasst spezifische Gestensteuerungen:
- Screenshot erstellen, indem man mit drei Fingern über das Display nach unten fährt
- Kamera-App öffnen, indem man mit drei Fingern über das Display nach oben fährt
- Laustärke einstellen, indem man mit zwei Fingern über das Display nach oben/unten fährt
- Display sperren durch schnelles Doppeltippen des Homebuttons
Der Easy-Mode ist eine spezifische Oberfläche mit vergrößerten Icons, die besonders leicht verständlich ist. Insbesondere für nicht so geübte Tablet-Nutzer könnte dieser Modus hilfreich sein.
Alldocube scheint das System vom X Game gut abgestimmt zu haben. In den vergangenen Wochen, in denen ich das Tablet im Einsatz hatte, kam es zu keinen Abstürzen oder Ähnlichem. Außerdem findet sich erfreulicherweise keine Bloatware auf dem Tablet. Ein kleiner Fehler hat sich jedoch trotzdem eingeschlichen: fertigt man nämlich einen Screenshot an, so wird nur ein fehlerhaftes Bildschirmfoto aufgenommen, das nur die Hälfte des Inhalts abbildet. Das sollte Alldocube schnellstmöglich nachbessern. Der Hersteller hat uns diesbezüglich bereits ein Update zugesichert. In der Zwischenzeit helfen Apps wie Screen Master aus.
Kamera

Fotos, die mit der Hauptkamera bei Tageslicht geschossen werden, weisen wenig Dynamik auf und über- oder unterbelichtete Bereiche entstehen rasch. Farblich sind die Aufnahmen so weit in Ordnung, wenngleich mich persönlich die “kühle” Abstimmung nicht wirklich anspricht. Der Detailgrad der Bilder ist leider sehr niedrig. Dazu kommt, dass die Software die Aufnahmen deutlich nachschärft, wodurch der Detailgrad noch weiter abnimmt. Zu allem Überfluss liegt auf den Fotos ein Bildrauschen, dass sich bei näherer Betrachtung erkennen lässt. Dieses verstärkt sich bei schlechten Lichtbedingungen erheblich, sodass Nachtaufnahmen nicht zu gebrauchen sind.
- Nachtaufnahme

Videos lassen sich mit dem Alldocube X Game sowohl auf der Front als auch der Rückseite mit einer maximalen Auflösung von 1920 x 1080 (Full-HD) aufnehmen. Eine Bildstabilisierung – sowohl optisch als auch digital – steht nicht zur Verfügung. Die Qualität der Aufnahmen ist nicht sonderlich gut, reicht aber für Videocalls aus. Die Videos wirken aufgrund der schwachen Farben etwas blass und sind nicht besonders detailreich. Es kommt aber nicht zu Framedrops oder Artefakten.
Konnektivität
Das Alldocube X Game ermöglicht standardmäßig eine oder zwei SIM-Karten zu nutzen. Dabei werden sämtliche relevanten Frequenzen im 2G, 3G und 4G-Netz unterstützt – inklusive dem in Deutschland wichtigen LTE Band 20. Im Detail sind es:
- 4G-FDD: 1/2/3/5/7/8/20/28
- 4G-TDD: 38/39/40/41
Sowohl im Mobilfunk als auch über das WiFi 5 ist der Empfang des Alldocube X Game gut. Selbst an Stellen, wo mein Smartphone teilweise kaum noch eine stabile Verbindung zum WLAN herstellen konnte, zeigte sich das X Game unbeeindruckt und surfte munter weiter. An weiteren Konnektivitätsstandards steht außerdem Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Verbindungen hierüber sind ebenso zuverlässig und stabil.

Wie bereits Eingangs erwähnt, besitzt das X Game auch Stereospeaker. Den Stereoeffekt kann man deutlich vernehmen, leider klingen die Lautsprecher aber ansonsten etwas blechern. Es fehlt schlichtweg an Tiefgang, der dem Sounderlebnis mehr “Körper” verleihen würde. Für ein gutes Klangerlebnis sollte man daher lieber auf Kopfhörer zurückgreifen.
Akku

Mit seiner Akkulaufzeit ist das Alldocube X Game kein Dauerläufer. Das Realme Pad oder Alldocube iPlay 40H / 40 Pro zum Beispiel halten beide deutlich länger durch. Bei eher sporadischer Nutzung muss aber trotzdem nicht jeden Tag das Tablet an den Strom angeschlossen werden.
Zubehör für das Alldocube X Game
Wie bereits Eingangs erwähnt, bietet Alldocube für das X Game Zubehör in Form eines Tastaturcase und eines kapazitiven Stylus (Eingabestift) an. Ein ähnliches Vorgehen kennt man zum Beispiel bereits von Xiaomi beim Pad 5 oder von Apples iPads. Im Rahmen dieses Tests konnten wir die beiden Extras unter die Lupe nehmen. Es sei aber nochmals erwähnt, dass das Zubehör nicht zum Standardlieferumfang gehört, sondern zusätzlich erworben werden muss. Mit einem Preis von rund 50€ für das Case und 30€ für den Stift sind die Preise im Vergleich zur Konkurrenz aber sehr moderat. Xiaomi verlangt für das Mi Pad 5 Case und den Smart Pen ca. 85€ beziehungsweise 65€.
Tastaturcase

Im unteren Teil der Hülle ist die Tastatur selbst eingelassen. Derzeit gibt es das Case nur mit QWERTY-Tastaturlayout. Erfahrungsgemäß gewöhnt man sich aber recht schnell an die neue Anordnung. Außerdem kann in den Einstellungen auch das QWERTZ-Layout hinterlegt werden. Dann stimmen jedoch die Aufdrucke auf den Tasten nicht mehr überein. Falls das als störend empfunden wird, können aber auch Tastaturaufkleber angebracht werden.

Stylus


Unterm Strich ist der Eingabestift ausreichend präzise, um Notizen anzufertigen und auch mal eine kleine Skizze zu erstellen. Die Qualität des Schriftbildes und die Handballenerkennung sind aber von der eingesetzten Software abhängig. Hier lohnt es sich also ein wenig im Play Store herumzustöbern, um die passende App mit dem gewünschten Funktionsumfang zu finden. Im Vergleich zum Xiaomi Smart Pen oder dem Apple Pencil muss sich der Stift von Alldocube aber geschlagen geben. Bei beiden ist das Schreibgefühl noch etwas hochwertiger und präziser. Man muss aber auch bedenken, dass diese Eingabestifte erheblich mehr kosten. Zudem bewegen sich auch die damit kompatiblen Tablets in einer vollkommen anderen Preisregion. Für ein günstiges Tablet wie das Alldocube X Game ist der Stylus-Support ein riesiger Vorteil und ein echtes Alleinstellungsmerkmal.
Testergebnis
Der Tabletmarkt hat in der vergangenen Zeit wieder an Fahrt aufgenommen. Dementsprechend ist das Angebot an Tablets für um die 200€ derzeit breit gefächert. Das Alldocube X Game selbst kann sich dabei nicht wesentlich von der Konkurrenz absetzen. Stattdessen handelt es sich um ein solides Gerät, das in vielen Punkten gleichauf mit den Führenden unserer Bestenliste ist, aber eben keine besonderen Highlights mehr, wie etwa ein AMOLED-Display besitzt. Einzigartig ist jedoch das passende Zubehör, das Alldocube anbietet. Dieses harmoniert perfekt mit dem X Game und in diesem Preissegment sind vergleichbare Gesamtpakete aus einer Hand rar gesät – insbesondere wenn man einen Stylus nutzen möchte.
Daher kann ich ohne Bedenken eine Kaufempfehlung für das Alldocube X Game aussprechen. Das Tablet eignet sich insbesondere für diejenigen, die gerne ihr Tablet für produktive Einsatzzwecke nutzen möchten und dabei gerne eine Tastatur und einen Stift nutzen. Der einzigen Nachteile des Alldocube X Game sind in meinen Augen nur die fehlende Widevine-Zertifizerung, die etwas kürzere Akkulaufzeit und die schlechten Kameras.
Wer hingegen nur Wert auf Unterhaltung legt und sowieso nicht plant, einen Stylus oder ein Tastaturcase zu nutzen, der sollte sich auch die restlichen Modelle unserer Bestenliste näher anschauen. Mit dem Realme Pad erhält man unter anderem die oft begehrte Widevine L1-Zertifizierung und auch eine etwas längere Akkulaufzeit. In den restlichen Aspekten sind die Geräte mit dem X Game vergleichbar.
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Hallo,
wie hält es Alldocube aktuell mit Updates? Ich habe mir vor einem Jahr ein M8 gekauft.
Das ist ein feines Ding, 8″ FHD, 2xLTE und erweiterbarer Speicher.
Aber: Android 8 mit Patchlevel 9/2018.
Nix mehr Updates.
Gruß Georg
Servus Georg, wir machen die Tage eine Anleitung zum flashen neuer Firmwares bei Alldocube. Das aktuelle Update vom M8 sollte vom 12.04.2021 sein: https://www.alldocube.com/en/firmware/alldocube-m8t806k-firmware-download/. Das X Game flashen wir auch gerade, dort hatten wir auch noch eine alte Firmware.
Beste Grüße
Jonas
Hallo,
das macht mir Hoffnung, zumal mein M8 für mich ein ganz feines Gerät ist.
Vielen herzlichen Dank schon mal im voraus.
Gruß Georg
Hallo,
da beim Flashen alle Daten gelöscht werden würde ich mich freuen, wenn Ihr in der Anleitung ein paar Sätze zum Thema Datensicherung und Wiederherstellung anfügen würdet.
Gruß Georg
Alldocube hält sich mit Updates sehr zurück (um das mal euphemistisch zu umschreiben), deshalb sollte man sich von denen besser nur Geräte mit Snapdragon-CPU kaufen. Denn für die gibt es meistens Custom-Roms, da Qualcomm die Kernel-Sourcen veröffentlicht im Gegensatz zu Mediatek z.B.
Sicherheitspatch November entspricht nicht der jetzigen EU Gesetzgebung. Da eindeutige gefährliche Sicherheitslücken bei Android im Januar geschlossen wurden. Wenn das Gerät aktueller EU Gesetzgebungen nicht entspricht, darf es dann überhaupt in der EU verkauft/eingeführt werden?
Ist eine Kaufempfehlung für ein Gerät mit so alten Patch überhaupt seriös?