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RedMagic Cooler 6 Pro im Test – eiskalte Gaming-Geheimwaffe?

Getestet von Max Drechsel am
Vorteile
  • Kühler erreicht Minusgrade
  • deutliche Kühlleistung spür- und messbar
  • hardwareschonender Effekt
  • einfache Handhabung
  • effektiv bei längeren Sessions
  • überschaubare Anschaffungskosten
Nachteile
  • extra Gewicht am Smartphone
  • eigene Stromquelle vonnöten
  • kaum Effekt bei kurzen Leistungsabfragen
  • Magnetpad drosselt Lüfter (Designfehler?)
  • Clip als Alternative nur gegen kleinen Aufpreis
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Für das Gaming sind einige Faktoren wichtig: hohe Bildraten, eine ansprechende Grafik und selbstverständlich auch ein gelungenes Gameplay. Doch alle Komponenten, die für die visuelle Darstellung und Interaktion sorgen, erzeugen Abwärme. Diese sollte möglichst gering gehalten oder zumindest schnell abtransportiert werden. Am Smartphone ist das schwierig, aber nicht unmöglich. RedMagic verbaut zwar aktive Lüfter in seinen Handys, aber wenn das nicht mehr ausreicht, muss ein RedMagic Cooler 6 Pro her.

Design & Verarbeitung

RedMagic Cooler 6 Pro Test Design 2

Wenn ihr den RedMagic Cooler 6 Pro auspackt, haltet ihr einen Block mit den Abmessungen 64 x 59 x 24 Millimeter und einem Gewicht von 110 Gramm in der Hand. Die Oberseite gibt durch ein Aluminiumgitter den Blick auf den Lüfter frei, der von einem LED-Ring umgeben ist. Seitlich befinden sich Schlitze für die Abluft. An der Vorderseite ist ein einzelner Schieberegler platziert, mit dem ihr das Gerät aktiviert. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der USB-C-Anschluss, denn ohne Strom funktioniert auch hier nichts. Der Schriftzug „DAO“ deutet auf die Gaming-Accessory-Serie von RedMagic hin, ähnlich wie bei den RedMagic Cyberbuds Dao TWS (zum Test). An dessen gegenüberliegender Flanke befindet sich ein weiterer USB-C-Anschluss. Ein ausdrücklicher Hinweis weist darauf hin, dass ihr über diesen Anschluss nur ein induktives Ladepad betreiben sollt. Dieses könnt ihr ebenfalls als Zubehör erwerben (allerdings bisher nur als China-Import) und es fügt sich dann nahtlos an den Kühler an. So könnt ihr das Handy gleichzeitig kühlen und laden.

Der für die Kühlleistung interessante Teil liegt allerdings an der Unterseite. Nach einer Gummimatte und einem Magneten, auf den wir gleich noch einmal zu sprechen kommen, folgt ein TEC-Kühler. TEC steht dabei für das Peltier-Element, das durch seine besonderen Eigenschaften eine hervorragende Kühl- oder Wärmeleistung, insbesondere bei kleineren Flächen, erzielt. Dabei müsst ihr für eine gute Wärmeabführung sorgen, wofür der Lüfter und der vergleichsweise große Kühlblock zum Einsatz kommen.

Diese Kombination erreicht am Gerät selbst eine Temperatur von -8°C, wenn der Lüfter auf einem Holztisch liegt. In der Luft schafft er laut internem Sensor grob -3°C. Wenn ihr die Kühlfläche mit einem Laser-Messgerät anleuchtet, könnt ihr diese Temperaturen bestätigen. Wer es immer noch nicht glaubt, dem hilft ein Antippen mit dem Finger.

Kurz noch einmal zum Magneten: RedMagic wirbt damit, dass der Cooler 6 Pro entweder magnetisch oder per Clip befestigt werden kann. In der Theorie mag das stimmen, in der Praxis gibt es aber kaum Smartphones mit Metallrückseite, und Aluminium ist nicht magnetisch. Die wenigen magnetischen Elemente auf den Platinen reichen nicht aus, um den Lüfter zu halten. RedMagic legt der Verpackung eine magnetische Fläche bei, die sich auf einer Seite festkleben lässt. Auf das Smartphone geklebt, ermöglicht sie dem RedMagic Cooler 6 Pro, mit einer Kraft von bis zu 14 Newton zu haften. Aus einem nicht nachvollziehbaren Grund reduziert der Lüfter jedoch seine Drehzahl deutlich, sobald er sich an das Pad heftet. Bei anderen magnetischen Objekten ist das nicht der Fall. Es kann fast nur das Magnetfeld der Fläche sein, das so stark ist, dass es den Lüfter selbst beeinträchtigt. Das ist nicht ganz im Sinne des Erfinders.

Der RedMagic Cooler 6 Pro benötigt idealerweise eine externe Stromquelle. Er lässt sich zwar mit dem USB-Anschluss eines Smartphones betreiben, wird dann aber stark gedrosselt. An einem externen Netzteil mit mindestens 45 Watt (15V/3A) kann er sein volles Potenzial entfalten.

Lieferumfang des RedMagic Cooler 6 Pro

RedMagic Cooler 6 Pro Test Design 1

Der Lüfter kommt in einer schicken und gut gepolsterten Verpackung. Neben dem Gerät selbst erhaltet ihr ein ca. 50cm langes USB-C auf USB-C Kabel, das magnetische Klebepad, ein Feuchttuch zur Staubentfernung und eine Bedienungsanleitung in Englisch und Chinesisch. Den physischen Clip für den Kühler müsst ihr nachbestellen oder ihr kauft das Bundle, das mit 5€ einen überschaubaren Aufpreis darstellt.

Kühlleistung

RedMagic Cooler 6 Pro Test Design 8

Eine Kühlung um den Gefrierpunkt ist keine Kunst, wenn kein Gerät mit seiner Abwärme dagegenhält. Angesichts dessen haben wir uns das Nubia Neo 3 GT 5G (zum Test) und das Nubia Z60 Ultra (zum Test) geschnappt. Der Unisoc T9100 des Neo 3 GT 5G erzeugt zwar keine gewaltige Abwärme, drosselte im Test jedoch bereits nach zehn Minuten Dauerbelastung leicht. Im Z60 Ultra werkelt der deutlich hitzköpfigere Snapdragon 8 Gen 3, der in unseren Tests bei längerer Last ebenfalls zu starkem Drosselverhalten neigt.

Für den Test haben wir verschiedene Benchmarks zweimal durchlaufen lassen: einmal ohne und nach einer kurzen Abkühlphase noch einmal mit Kühler. Den RedMagic Cooler 6 Pro haben wir dabei so nah wie möglich am Prozessor positioniert. Beim Nubia Neo 3 GT 5G ist das neben dem Kameramodul, beim Z60 Ultra direkt unterhalb des Kamerahügels. Der Lüfter läuft für den Test auf maximaler Leistung, die RedMagic mit bis zu 30 Watt angibt.

Belastungstest

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Beim Neo 3 GT 5G zeigt sich, dass der Unisoc T9100 keine Drosselung mehr aktivieren muss. Der Bereich unter dem Kühler ist eiskalt. Für den RedMagic Cooler 6 Pro ist die erzeugte Abwärme zu gering, er verharrt selbst jetzt noch bei -3°C. Die zweite Grafik zeigt, dass einzelne Kerne der CPU durchaus warm werden, sonst wäre der Graf komplett grün. Eine Maximaltemperatur von 25°C und ein Leistungsabfall von lediglich 2% sind jedoch kaum der Rede wert und eine deutliche Verbesserung gegenüber der Drosselung um 25% im ersten Bild. Im zweiten CPU-Belastungstest konnten wir gar keine Drosselung mehr nachweisen, eine Steigerung von 7%, wobei die Belastung an sich offensichtlich auch geringer ausfiel.

Nun schauen wir uns das Nubia Z60 Ultra mit einem deutlich stärkeren Chip an. Wie erwartet, drosselt der Chip ohne Kühlung schnell, und nach ein paar Minuten verstärkt sich dieser Effekt deutlich, obwohl sich das Z60 Ultra erstaunlich lange auf einer hohen Leistung hält. Legen wir den RedMagic Cooler 6 Pro auf das Gerät, sehen wir eine erwartbare Verbesserung. Der Kühler kann das Drosseln zwar nicht komplett unterbinden, da er nicht perfekt auf der Hitzequelle aufliegt, aber der Unterschied beträgt immerhin 6% mehr Leistung.

3D-Benchmarks

Weg vom reinen Drosselungstest, hin zu bekannteren Benchmarks wie Antutu und 3D-Mark. Los geht’s wieder mit dem Nubia Neo 3 GT 5G. Bei Antutu liegen 530.150 Punkte ohne Kühlung an. Mit Kühlung kann das Gerät seine Werte um immerhin 2.581 Punkte steigern. Das reicht jedoch nicht, um sich viele Plätze im Ranking nach oben zu schieben. Bei Wild Life Extreme steigert sich die Punktzahl nur marginal und die Temperatur sinkt um rund drei Grad, ansonsten gibt es kaum Leistungssteigerungen. Die normalen Benchmarks sind in ihrer Belastung dafür zu kurz.

Auch beim Nubia Z60 Ultra fällt die Verbesserung nur marginal aus. Stellenweise gibt es minimal mehr FPS im Nachkommabereich und ein paar Punkte mehr im Score, die aber nicht der Rede wert sind. Selbst bei den Temperaturen tut sich wenig. Zwei bis drei Grad mögen im Grenzbereich ausschlaggebend sein, bei einem Mittel von 30°C kommt jedoch nicht mal die Hand ins Schwitzen, die das Gerät hält.

Fazit – Kühlt der RedMagic Cooler 6 Pro genug?

Wenn das Gerät dauerhaft hoch belastet wird, wie im CPU-Drossel-Test, kann der Lüfter einen Unterschied machen. Bei Teillast, wie etwa bei Benchmarks, hat er keine Auswirkung, zumindest nicht bei diesen beiden Chips. Beim praktischen Einsatz, wie dem Gaming, sorgt der Lüfter für deutlich hardwareschonendere Temperaturen. Gerade Spiele wie Genshin Impact oder Wuthering Waves fordern Smartphones und Tablets ordentlich. Dementsprechend erhitzen sich die Geräte auch, wenn ihr länger spielt. Die Spiele sind mit einem aktuellen Chip trotz CPU-Drosselung grundsätzlich in voller Pracht genießbar, allerdings ist die geringere Wärme in der Handhabung deutlich angenehmer.

App – Goper

RedMagic bietet eine hauseigene App für seine Gaming-Accessoires an. Der RedMagic Cooler 6 Pro lässt sich damit simpel über Bluetooth koppeln; der Chip im Lüfter bietet maximal Bluetooth 5.2. In der App könnt ihr neben der aktuell am Sensor anliegenden Temperatur auch die Drehzahl des Lüfters stufenlos regeln, das Gerät vom Hauptschalter unabhängig ein- und ausschalten und natürlich den LED-Ring einstellen. Dafür steht eine große Farbpalette zur Verfügung, die ihr frei belegen könnt. Zusätzlich könnt ihr auch einen Leuchteffekt wie „Atmung“ oder „Regenbogen“ aktivieren.

Ein als „Übertaktungsmodus“ bezeichneter Schalter jagt den Lüfter per Knopfdruck auf die maximale Drehzahl, oder ihr lasst die Sensorik entscheiden, welche Kühlleistung nötig ist. Die Funktionen sind nützlich, aber nicht weltbewegend. Es sind auch einige Firmware-Updates erschienen, allerdings fehlen Patchnotes abseits von „Bugfixes“.

Testergebnis

Getestet von
Max Drechsel

In unserem kurzen Test konnten wir bestätigen: Eine aktive Kühlung von außen, wie sie der RedMagic Cooler 6 Pro bietet, bringt durchaus eine Leistungsverbesserung. Viele Faktoren beeinflussen das Ergebnis jedoch negativ für den Lüfter. Kurze Leistungsabfragen beeinflusst der Kühler kaum. Er fällt erst ins Gewicht, wenn ihr die CPU/GPU längerfristig bei hohem Einsatz fordert. Dann kann er nicht nur in Benchmarks, sondern auch beim Spielen einen Mehrwert bieten.

Allerdings stellt der Kühler auch ein beachtliches zusätzliches Gewicht am Smartphone dar. Die Größe des Kühlers allein ist überschaubar, kombiniert mit dem Handy wird das Konstrukt allerdings schnell unhandlich. Zudem benötigt der Lüfter eine aktive Stromzufuhr. Der Anschluss am Handy ist zwar möglich, belastet den Akku jedoch deutlich und lässt den Lüfter nicht sein volles Potenzial entfalten.

Rein von der Performance her ist der RedMagic Cooler 6 Pro zu empfehlen. Praktisch stellt er dennoch ein absolutes Nischenprodukt dar, zumindest in unseren Breitengraden, das nur auf eine ganz bestimmte, sagen wir, sehr ambitionierte Kundschaft abzielt.

RedMagic verlangt 65€ für die Version mit Clip. Im Angebot erhaltet ihr das Set aber auch schon für knapp 50€. Das ist in Ordnung, aber kein Superschnäppchen. Am meisten lohnt es sich, wenn ihr neben dem Smartphone noch weitere potenzielle Einsatzzwecke für diese Art der Kühlung habt. Vielleicht um ein Glas Bier kühl zu halten? 🙂

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Sunny
Gast
Sunny (@guest_123056)
3 Stunden her

Ob es dafür wirklich einen Markt gibt? Also gibt es wirklich jemand der sich so einen Lüfter auf sein Smartphone packt um es abzukühlen, oder einfach mal 5min bei Seite legt oder kurz aus der Sonne nimmt

jom_tien
Mitglied
Mitglied
jom_tien(@jom_tien)
6 Stunden her

Die Idee an sich ist so naheliegend das es wundert das bis jetzt noch niemand darauf gekommen ist. Ich bin zwar kein (Handy-)Gamer, doch ich ärgere mich seit dem es Android Mobiltelefone gibt, das sie im Sonnenlicht zu warm werden, insbesondere wenn Google Maps aktiviert ist. Beim Auto fahren hat man die Möglichkeit das Smartphone in den Schatten zu legen, man hat dann zwar meistens das Display nicht mehr im direkten Blickfeld, aber zumindest hört man die Ansagen. Beim Motorrad fahren, sofern man nicht Helmfunk hat, ist das Display jedoch unverzichtbar zur Navigation. Doch das funktioniert an sonnigen Tagen leider… Weiterlesen »

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